Kardinal Kasper: Bin der bevorzugte Prügelknabe der Gegenseite
Emeritierter Kurienkardinal hofft auf "sachliche und kollegiale Debatte bei der Synode"
23.09.2015, 11:00 Uhr Deutschland/Kirche/Familie/Medien/Synode/Kasper
München, 23.09.2015 (KAP/KNA) Kurienkardinal Walter Kasper sieht den gegenwärtigen Richtungsstreit in der katholischen Kirche in Ehe- und Familienfragen gelassen. Er sei ein "bevorzugter Prügelknabe der anderen Richtung", sagte der frühere Präsident des päpstlichen Einheitsrates dem ARD-Magazin "Report München". "Damit muss ich leben, damit kann ich auch leben." Auf der anderen Seite bekomme er viel Zuspruch von Bischöfen, Kardinälen und Theologen.
Kasper hat sich im Vorfeld der im Oktober stattfindenden vatikanischen Familiensynode für Lockerungen etwa bei der Wiederzulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion ausgesprochen. Der frühere Ökumenechef des Vatikan steht laut ARD-Ankündigung für das theologische Konzept der "Barmherzigkeit", das auch Papst Franziskus mehrmals hervorgehoben hat. Traditionsbewusste Kreise fürchteten hingegen einen Widerspruch zum Grundsatz der unauflöslichen Ehe, so "Report München".
Kasper sprach sich in dem Interview, das am Dienstagabend (21.55 Uhr) im ersten deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ausgestrahlt wurde, für eine sachliche und kollegiale Debatte bei der Synode aus. Er sei "verhalten optimistisch", sagte der frühere Bischof von Rottenburg-Stuttgart. "Man muss eine mittlere Position finden, wo möglichst alle sich beteiligen können, ja sagen können." Dabei könne es zur Rechten wie zur Linken einige Nein-Stimmen geben. "Damit kann man leben, muss man leben."
Weitere Berichte rund um die Familiensynode unter www.kathpress.at/synode
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