19.10.2015
Synode will offenbar keine Änderung bei Geschiedenen Wenige Fürsprecher
Erzbischof Mark Coleridge © Paul Haring/CNS (KNA)
Die Bischofssynode über Ehe und Familie wird nach Einschätzung von Brisbanes Erzbischof Mark Coleridge nicht für eine Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion stimmen.
Nur ein "sehr bescheidener Teil" der Synodalen habe in den Redebeiträgen ausdrücklich dafür plädiert, sagte der australische Geistliche am Montag im Vatikan. In den strittigen Punkten werde es "keine substanzielle Änderung der kirchlichen Lehre geben".
Coleridge plädierte aber für eine größere kirchliche Wertschätzung von wiederverheirateten Paaren, die in Liebe und Treue zusammenlebten und womöglich noch Kinder großzögen. Sie dürften nicht mit demselben Vorwurf des Ehebruchs belegt werden wie zwei Verheiratete, die sich heimlich übers Wochenende im Hotel treffen, um ihren Partner zu betrügen.
Fouad Twal sieht Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen als Nebenthema
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, warnte davor, den Umgang mit zivil wiederverheirateten Geschiedenen zum entscheidenden Thema der Synode zu erklären. "Wir müssen alle Probleme von Familien im Blick haben", sagte der Jordanier. In vielen Regionen der Weltkirche existiere dieses Phänomen nicht. So gebe es etwa im Heiligen Land gar nicht die Möglichkeit, anders als kirchlich zu heiraten. Zudem sei die Erwartung falsch, dass nach einer Zulassung der Betroffenen zu den Sakramenten wieder mehr Menschen in die Gottesdienste kämen.
Coleridge wehrte sich zugleich gegen den Eindruck, die Synode werde letztlich nur zu "kosmetischen" Ergebnissen führen. Die Kirche müsse ihre Überzeugungen aber in einer zeitgemäßeren Sprache vermitteln. So sei etwa der Grundsatz, dass die Kirche zwar den Sünder liebt, seine Taten jedoch verabscheut, heute nicht mehr vermittelbar. Auch Begriffe wie "Unauflöslichkeit der Ehe" oder die Bezeichnung von Homosexualität als "Unordnung" seien zu negativ besetzt.
(KNA)
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