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  • 23.10.2015 00:47 - Abschlussbericht der Arbeitsgruppe bei der Synode
von esther10 in Kategorie Allgemein.




Blick in die Synodenaula.

Abschlussbericht der Arbeitsgruppe bei der Synode

Deutschsprachige Bischöfe: Ehe-Theologie reformieren
Vatikanstadt. Eine umfassende Reform der katholischen Ehe-Theologie durch das Lehramt regt die deutsche Sprachgruppe bei der Bischofssynode zur Familie an. "Wir empfehlen ein vertieftes Studium dieser Fragen mit dem Ziel einer lehramtlichen Neubewertung und einer größeren Kohärenz der dogmatischen, moraltheologischen und kirchenrechtlichen Aussagen zur Ehe mit der pastoralen Praxis", heißt es im Abschlussbericht der Gruppe.

Er wurde am Mittwoch (21.10.2015) veröffentlicht. Zur deutschen Sprachgruppe zählen unter anderem die Kardinäle Walter Kasper, Reinhard Marx, Gerhard Ludwig Müller und Christoph Schönborn.

Möglicher Zugang zu Sakramenten für Geschiedene

Für wiederverheiratete Geschiedene schlägt die Gruppe vor, ein Priester als Beichtvater solle im Gespräch mit Betroffenen klären, ob nach Schließung einer zweiten Zivilehe "ein Zugang zu den Sakramenten möglich ist". In dem Gespräch müsse die "objektive Situation" betrachtet werden. Dazu gehöre auch die Frage, wie es um den verlassenen Partner steht, und ob die neue Partnerschaft in der weiteren Familie oder der Gemeinde Ärgernisse verursacht. Eine solche "ehrliche Besinnung" könne "das Vertrauen in die Barmherzigkeit Gottes stärken, die niemandem verweigert wird, der sein Versagen und seine Not vor Gott bringt".

Vergebungsbitte bei Homosexuellen und Wiederverheirateten

Zu Beginn ihres Berichts legen die Bischöfe der Gruppe ein Schuldbekenntnis ab. Sie beklagen, die Seelsorge habe durch "harte und unbarmherzige Haltungen" oft Leid über Menschen gebracht. Dazu zählten "ledige Mütter und unehelich geborene Kinder, Menschen in vorehelichen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften, homosexuelle Menschen sowie Geschiedene und Wiederverheiratete". Die Bischöfe bitten die Betroffenen um Verzeihung.

Mit Blick auf die "Gender-Theorie" erklären die Bischöfe, die Unterscheidung zwischen biologischem Geschlecht und soziologischer Geschlechterrolle sei zwar möglich. Eine Theorie, die das Geschlecht des Menschen als nachträgliches Konstrukt ansehe, sei aber als Ideologie abzulehnen.

Scharfe Kritik an polemischen Aussagen zur Synode

Scharf kritisieren die Bischöfe "öffentliche Äußerungen einzelner Synodenväter zu Personen, Inhalt und Verlauf der Synode". Ohne einzelne Vorgänge konkret zu nennen, schreiben die Bischöfe: "Die gebrauchten Bilder und Vergleiche sind nicht nur undifferenziert und falsch, sondern verletzend. Wir distanzieren uns entschieden."

Die Gruppe dürfte auf Polemiken einzelner Bischöfe reagieren. Sie hatten von einem manipulierten Verlauf der Synode gesprochen und insbesondere den deutschen Bischöfen kirchenspalterische Absichten unterstellt. Zudem hatte der afrikanische Kurienkardinal Robert Sarah postmoderne Sexualtheorien mit Nationalsozialismus und Stalinismus verglichen.
http://kirchensite.de/aktuelles/news-akt...assend-aendern/




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