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  • 29.03.2016 00:16 - Karl Lauterbach nennt Vorstoß zur „Rente mit 70“ völlig abwegig
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Karl Lauterbach nennt Vorstoß zur „Rente mit 70“ völlig abwegig
Quelle: karllauterbach.de
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Scharfe Kritik äußerte der SPD-Rentenexperte Professor Karl Lauterbach an Äußerungen des Sparkassen-Chefs Georg Fahrenschon, der mit einem Anstieg des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre und darüber hinaus rechnet.

Der Sparkassen-Chef hatte zuvor behauptet, dass die Rente mit 70 sicher kommen werde. Im Interview sagte Fahrenschon, dass die Menschen entweder länger arbeiten oder mehr privat vorsorgen müssten.

„Dieser Vorstoß ist völlig abwegig und aus der Zeit gefallen.“
Das erwiderte daraufhin der Bundestagsabgeordnete Lauterbach daraufhin gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagsausgabe). Menschen, die von Altersarmut bedroht seien, müsse man anders helfen. Bei einem Beruf, wie ihn Fahrenschon ausübe, liege die Lebenserwartung bei etwa 85 Jahren.

Lauterbach fügte hinzu: „Wenn jemand sein Leben lang körperlich hart gearbeitet hat, beispielsweise in der Abfallwirtschaft, liegt die Lebenserwartung aber bei 73 Jahren. Diesen Unterschied scheint Fahrenschon nicht zu beachten.“ Dessen Vorstoß berücksichtige nicht den Unterschied zwischen Arm und Reich. Und auch nicht den Wunsch jedes Einzelnen, ob man lieber früher oder später in Rente gehen möchte, so der SPD-Mann.

Man könne die Probleme der Rente und der Altersarmut nicht lösen, „wenn man die Menschen so lange arbeiten lässt, dass sie ihre Rente gar nicht mehr genießen können“, betonte Lauterbach. Es seien andere Lösungen notwendig. So werde die Riester-Rente „von denen genutzt, die sie am meisten brauchen.“

„Wir müssen das Rentensystem überarbeiten“, fügte der SPD-Politiker hinzu. Ein erster Schritt, um Altersarmut einzudämmen, sei die geplante Einführung der „Solidarrente“. Dies könne aber nicht der "letzte Schritt" sein. Das Renteneintrittsalter heraufzusetzen sei jedenfalls die „schlechteste Lösung“.

Für die Mindestrente – die Solidarrente – will die große Koalition ab 2017 rund 180 Millionen Euro bereitstellen, die jährlich steigen, um langjährig Beschäftigten eine Rente oberhalb der Sozialhilfe zu garantieren.

(Quelle: ksta.de)
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