Hillary Clinton und die Christenverfolger: „Syrien, Rußland und der Iran stehen hinter dem Islamischen Staat“ 14. April 2016
Hillary Clinton im Rennen um das Amt des 45. US-Präsidenten
(Washington) Hillary Clinton, Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton (1993-2001), US-Senatorin (2001-2009), Ex-US-Außenministerin (2009-2013) und nun selbst Bewerberin um die US-Präsidentschaft, kennt keine halben Sachen. Das scheint erst recht zu gelten, wenn es darum geht das Unbestreitbare zu bestreiten. Bekanntlich sind ihr auch die verfolgten Christen kein sonderliches Anliegen, schon gar nicht die Christen des Nahen Ostens.
Auf CNN warf ihr Jeff Weaver, der Wahlkampfleiter ihres demokratischen Konkurrenten Bernie Sanders vor, eine Außenpolitik betrieben und unterstützt zu haben, die den islamischen Dschihad-Kampfverband Islamischer Staat (IS) hervorgebracht habe. Hillary Clinton wies jede Schuld von sich und zeigte mit dem Finger auf Syrien, Rußland und den Iran. Diese drei Staaten machte sie für die Entstehung des Islamischen Staates (IS) verantwortlich.
Von Sanders am 5. April auch im Staat Wisconsin geschlagen, aber noch immer in Führung um die demokratische Nominierung, behauptete Clinton, die Entstehung des Islamischen Staates (IS) sei „in erster Linie und vor allem das Ergebnis einer katastrophalen Situation in Syrien wegen Assad, der vom Iran und von Rußland unterstützt und ermutigt wird.“
Clinton gab damit dieselbe Version wieder, die von den sogenannten gemäßigten syrischen Rebellen verbreitet wird, die sich vor allem durch Grausamkeit gegenüber den syrischen Christen und durch stillschweigendes Einvernehmen mit den radikalsten islamischen Gruppen hervorgetan haben und – siehe da – von der Türkei und den USA alimentiert werden.
Der Distanzierungsversuch der ehemaligen US-Außenminister war daher zum Scheitern verurteilt, erst recht, wenn man die schweren Anschuldigungen bedenkt, die nach den islamischen Attentaten vom vergangenen 22. März in Brüssel vom ehemaligen Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani erhoben wurden:
„Sie haben dazu beigetragen den Daesh [Islamischer Staat IS] zu schaffen. Hillary Clinton könnte als Gründungsmitglied des Daesh betrachtet werden.“ Giuliani und Clinton haben seitenverkehrte politische Wege hinter sich. Während Giuliani in seiner Jugend Demokrat war und unter dem Eindruck der Politik des demokratischen US-Präsidenten Jimmy Carter zum Republikaner wurde, war Clinton in ihrer Jugend Republikanerin und wurde unter dem Eindruck der Politik des republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon zur Demokratin.
Giulianis Vorwurf wird auch vom ehemaligen CIA-Direktor und US-Verteidigungsminister Leon Panetta und dem französischen General in Ruhe Vincent Desportes geteilt, der Assistenzprofessor am politikwissenschaftlichen Institut d‘études politiques de Paris und der wirtschaftswissenschaftlichen Hochschule École des hautes études commerciales de Paris ist. Desportes sagte im Dezember 2014 vor dem französischen Parlamentsausschüssen für Äußeres, Verteidigung und Streitkräfte: „Der Islamische Staat wurde von den USA geschaffen.“ Er stellte die Frage: „Wer ist der Dr. Frankenstein, der dieses Monster geschaffen hat? (Quel est le docteur Frankenstein qui a créé ce monstre ?)”, um selbst die Antwort zu geben: “Sagen wir es in aller Deutlichkeit, weil das Konsequenzen hat: Es sind die USA. Aus kurzfristigen politischen Interessen haben andere Subjekte – einige von ihnen treten als Freunde des Westens auf – aus Gefälligkeit oder bewußtem Kalkül zu dieser Kreation und zu ihrer Stärkung beigetragen, die Hauptverantwortlichen sind aber die USA.“
Hillary Clinton, in deren Amtszeit als US-Außenministerin der „Arabische Frühling“ den Nahen Osten und Nordafrika destabilisierte, formierte sich der Islamische Staat (IS) und schließlich 2013 auch unter diesem Namen an die Öffentlichkeit trat, will davon weder etwas gewußt haben noch etwas wissen.
Text: Andreas Becker Bild: IxR (Screenshot)
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