16-Jähriger rettet Jugendlichen aus Koblenz per Whatsapp
Ein 16-jähriger Gymnasiast machte sich Sorgen, als ein Bekannter ihm über einen Nachrichtendienst seine Suizidgedanken schilderte. Da er den 15-Jährigen nur über das gemeinsame Chatten kannte, verständigte er die Polizei, die den Jungen in seiner Heimat Koblenz orten konnte. Die Beamten fanden den labilen Jugendlichen und brachten ihn in eine psychiatrische Klinik. Von Anna Hoben Trainspotter finden, dass es nichts Schöneres auf der Welt gibt als Züge. In ihrer Freizeit gehen sie raus, um immer neue Lokomotiven und Waggons zu fotografieren. Die Bilder laden sie dann im Internet hoch, etwa auf Instagram. Felix H. aus Englschalking ist Trainspotter, und er weiß: Das Hobby gilt unter Jugendlichen nicht gerade als das coolste. Viele würden in der Schule von Klassenkameraden gemobbt. Deshalb startete der 16-jährige Gymnasiast vor einem Jahr auf Instagram die Aktion "Trainspotter gegen Mobbing".
Nun hat die Online-Vernetzung möglicherweise einem Jugendlichen das Leben gerettet, oder, besser gesagt: Felix hat das getan. Über die Aktion hatte er einen 15-jährigen Trainspotter aus Koblenz kennengelernt und ihn in eine Whatsapp-Gruppe aufgenommen. "Ich wusste nur seinen Namen, sonst nichts, wir haben uns nie getroffen."
Trotzdem wurde Felix vor eineinhalb Monaten zu einem Vertrauten, dem der Koblenzer von seinen Sorgen erzählte. Von Mitschülern, die ihn hänselten und sogar verprügelten; von Lehrern, die ihn auslachten. Auch zu Hause hatte der Junge es schwer. Ein Elternteil war früh verstorben, der andere krank. Er schickte Fotos von Verletzungen, die er sich selbst zugefügt hatte, und schrieb immer wieder, dass er nicht mehr leben wolle. Immer wieder versuchte Felix ihn aufzubauen.
Bis zum Montagabend. Da vermittelten die Nachrichten des Bekannten ihm das Gefühl, dass die Lage ernst sei. Er rief die Polizei. Die Beamten machten sich ein Bild von den Chat-Verläufen und verständigten ihre Kollegen in Koblenz. "Innerhalb von einer Minute wussten sie, wo er wohnt", sagt Felix. Dort trafen die Polizisten den Jungen dann auch an.
Weil er sich in einem labilen Zustand befand, brachten sie ihn in eine psychiatrische Klinik. Dass er nun aus 500 Kilometern Entfernung möglicherweise jemandem das Leben gerettet hat, daraus macht Felix H. keine große Sache. "Ich bin da unfreiwillig reingerutscht und habe mich einfach gezwungen gesehen, zu handeln", sagt er. Erschreckend finde er aber, dass im Umfeld seines Bekannten "alle weggeschaut haben http://www.sueddeutsche.de/muenchen/notr...tsapp-1.3282814
http://www.catholicnewsagency.com/ http://www.sueddeutsche.de/thema/Katholische_Kirche
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