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  • 07.01.2017 00:01 - Charismatisch-ökumenische MEHR-Konferenz mit Vatikanprediger Cantalamessa
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Charismatisch-ökumenische MEHR-Konferenz mit Vatikanprediger Cantalamessa

Veröffentlicht: 7. Januar 2017 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: Cantalamessa (Päpstl. Prediger), Charismatisches / Pfingstler, Gebetshaus Augsburg (J. Hartl) | Tags: Anbetung, ökumenisch, charismatisch, Dr. Johannes Hartl, Drittes Reich, Erneuerung, Erweckung, Heiliger Geist, Joachim von Fiore, Kapuziner, kath.net, Lobpreis, Mehr-Konferenz, Pater, Päpstlicher Hausprediger, Pfingsten, Pfingsten 21, pfingstlerisch, Raniero Cantalamessa |2 Kommentare
Von Felizitas Küble

Der italienische Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa wurde von Johannes Paul II. zum „Päpstlichen Hausprediger“ ernannt und hat seit über drei Jahrzehnten dieses Amt inne.Radio Vatikan



Er hat sich durch sein häufiges Lob für Martin Luther in protestantischen Kreisen ebenso beliebt gemacht wie durch seine charismatischen Aktivitäten in der Pfingstlerszene und bei katholischen Erneuerungsbewegten.

Derzeit läuft die charismatisch-ökumenische MEHR-Konferenz in Augsburg mit ca. 10.000 Teilnehmern. Das neo-konservative und erscheinungsbewegte Spektrum, wozu auch die katholische Nachrichtenseite „kath.net“ gehört, ist von diesem Kongreß seit Jahren sehr angetan.



Vorigen Herbst trat der päpstliche Hausgeistliche auf dem – größtenteils von pfingstlerischen Protestanten geprägten – Kongreß „Pfingsten 21“ in Würzburg auf, ebenso Dr. Johannes Hartl, katholischer Theologe und Leiter des bereits erwähnten Gebetshauses Augsburg: http://www.pfingsten21.de/

(Sehn-)Sucht nach einem neuen Pfingsten

Dabei ging es um die „Sehnsucht nach einem neuen Pfingsten im 21. Jahrhundert“ – also die typisch charismatische Erwartung einer allgemeinen Erweckung in deSayn-Abteikirche-DSC_0195-2r Christenheit als angeblicher Vorbote für die Wiederkunft Christi.

Bei seiner Karfreitagspredigt 2016 im Vatikan hatte der Kapuzinerpater wie so oft ein Loblied auf die „Reformation“ gesungen. Zu den verheerenden Folgen der Glaubensspaltung (darunter ein von Luther selbst eingeräumter Sittenverfall oder auch der 30-jährige Krieg) hat sich der Prediger nicht geäußert.

Wie der kath. Nachrichtendienst ZENIT damals berichtete, erklärte Cantalamessa, Luther habe die „Wahrheit“ über Gottes „Gerechtigkeit“ erst wieder „ans Licht gebracht“. Er spielte damit auf die reformatorische Rechtfertigungslehre an, wonach allein der Glaube selig und „gerecht“ mache; die Einhaltung der göttlichen Gebote und gute Werke seien zwar erfreulich, so Luther, aber nicht heilsnotwendig.

Angeblich habe die Kirche in den Jahrhunderten zuvor den Sinn für Gottes wahre Gerechtigkeit verloren, bedauerte Cantalamessa. Doch es sei der Reformation zu „verdanken“, daß sie wieder entdeckt worden sei.

Katholisches Lehramt gegen Werkgerechtigkeit



In Wirklichkeit hat die katholische Kirche schon in der Frühzeit des Christentums jede falsche Werkgerechtigkeit oder Leistungsfrömmigkeit abgelehnt, weshalb sie der Irrlehre des Pelagius entschieden widersprach. Dieser hatte erklärt, die Gnade Gottes sei zwar eine helfende Zugabe, aber nicht absolut notwendig, da ein nach Gerechtigkeit strebender Mensch die Gebote Gottes auch aus eigener Kraft einhalten könne. christus

Dem hat die katholische Kirche ihre biblisch begründete Gnadenlehre entgegengesetzt, wonach Gottes Huld und Hilfe den Menschen überhaupt erst zum Glauben und zur Nachfolge Christi befähigt.

Die Betonung der Gnade Gottes ist also keine „Entdeckung Luthers“, wie Pater Cantalamessa suggerierte, sondern seit jeher katholische Lehraufassung gewesen und geblieben; sie wurde von Thomas v. Aquin ebenso betont wie vom Trienter Konzil bestätigt.



Erwartung einer weltweiten Erweckung

Zurück zur charismatischen Hoffnung auf ein „neuen Pfingsten“. Seit Jahrzehnten wollen „Geistbewegte“ eine Zeit großartiger weltweiter „Erweckung“ herbeireden, indem sie eine Art Neuauflage des Pfingstereignisses ankündigen. charismatiker_allg_606_pr13_02_ab36d7785e

Diese Endzeitschwärmerei stimmt allerdings mit der nüchternen biblischen Prophetie nicht überein. Aber das enthusiastische Wunschdenken ist hier offenbar stärker als der Sinn für die Wirklichkeit.

In seiner vierten Vatikan-Fastenpredigt im Jahre 2009 erklärte Pater Cantalamessa diesbezüglich:

„Dieselbe Spannung zwischen Verheißung und Erfüllung, die in der Schrift hinsichtlich der Person Christi zu bemerken ist, ist auch hinsichtlich der Person des Heiligen Geistes festzustellen.

Wie Jesus zunächst in der Schrift verheißen und dann im Fleisch offenbar war und schließlich in seiner endgültigen Wiederkunft erwartet wurde, so wurde auch der Geist, einst „Verheißung des Vaters“, an Pfingsten gegeben und wird jetzt erneut „mit unausdrückbarem Seufzen“ vom Menschen und von der ganzen Schöpfung erwartet und angerufen, die die Fülle seines Geschenkes erwarten, nachdem sie dessen Erstlingsfrucht gekostet haben.“

Pfingsten war also – wohlgemerkt – nur eine „Erstlingsfrucht“ des Heiligen Geistes, mit größeren Ereignissen ist erst in der Zukuft zu rechnen.

Theologischer Rückgriff auf Joachim von Fiore


Evangelische Kirche in Augsburg
Der Geistliche neigt zur Lehre von den „drei Zeitaltern“ des mittelalterlichen Mönches Joachim von Fiore, die von der Kirche nie anerkannt wurde, wenngleich er diese Thesen zu spiritualisieren versucht.

Vereinfacht gesagt bedeutet die Drei-Reiche-Lehre: Der Alte Bund war die Epoche des Vaters, der Neue Bund ist die Epoche des Sohnes – und in der Endzeit folgt die Epoche des Heiligen Geistes, das „Dritte Reich“ (wie die Joachimiten es damals nannten).

Pater Cantalamessa predigte weiter:

„Was meint Jesus, wenn er den Heiligen Geist „Verheißung des Vaters“ nennt? Wo hat der Vater diese Verheißung getan? Das gesamte Alte Testament ist, so könnte man sagen, eine Verheißung des Geistes. Das Werk des Messias ist ständig so präsentiert, daß es seinen Höhepunkt in einer neuen universalen Ausgießung des Geistes Gottes auf Erden findet.

Der Vergleich mit dem, was Petrus am Pfingsttag sagt, zeigt, daß Lukas insbesondere an die Prophezeiung Joels denkt: „In den letzten Tagen wird es geschehen, so spricht Gott: Ich werde von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch“ (Apg 2,17).“

Zur erwähnten AT-Prophezeiung Joels hierzu einige Klarstellungen: https://charismatismus.wordpress.com/201...urch-schwarmer/

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den katholischen KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.

Hier drei weitere Artikel zur MEHR-Konferenz und einigen bisherigen Referenten:
ARNE ELSEN: https://charismatismus.wordpress.com/201...mehr-konferenz/
BOB FRASER: https://charismatismus.wordpress.com/201...-nach-augsburg/
HEIDI BAKER: https://charismatismus.wordpress.com/201...mehr-konferenz/

Fotos: Radio Vatikan, Dr. Bernd F. Pelz, Felizitas Küble, Archiv



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