Präsident des Dt. Lehrerverbandes kritisiert Inklusion: Ideologie statt Kindeswohl
Veröffentlicht: 21. Juni 2017 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: INKLUSION in Regelschulen (Kritik) | Tags: Deutscher Lehrerverband, Förderschulen, Gleichmacherei, Ideologie, Inklusion, Josef Kraus, Junge Freiheit, Kindeswohl, NRW, Präsident, Regelschulen, Schulpolitik |Ein Kommentar Seit Jahren äußert sich Josef Kraus, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, in Talksendungen und Zeitungsbeiträgen skeptisch zur Inklusion, einem neuen „Zauberwort“. Mit Inklusion der Behinderten soll mehr erreicht werden als durch das frühere Konzept der Integration, das man als veraltet ansieht.
Von rot-grüner Seite wird im Zeichen einer ideologischen Gleichmacherei vor allem die schulische Inklusion vorangetrieben: Körperlich und geistig Behinderte sollen in den Regelschulen unterrichtet werden, weshalb Förderschulen zunehmend abgebaut werden, vor allem in NRW.
In der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ vom 18.3.2017 hat Kraus seine Kritik ausführlicher dargestellt. Er schreibt:
„In Deutschland gibt es rund 3000 Förderschulen mit gut 320.000 Förderschülern und 70.000 Förderlehrern. Allein das zeigt, wie ernst man hier die Schulbildung beeinträchtigter junger Menschen nimmt.
Die Förderschulen können sehr individuell auf Kinder eingehen, denn sie haben im Schnitt 100 Schüler, und auf vier bis fünf Schüler kommt rechnerisch eine hochkarätig qualifizierte Lehrkraft. Daraus ist ein kindgerechtes Förderwesen entstanden, das weltweit seinesgleichen sucht.“
Tatsächlich sind die Förderschulen ein großer Fortschritt gegenüber der Vernachlässigung von Behinderten in früherer Zeit. Doch seit etwa zehn Jahren wird diese Errungenschaft zunehmend von Bildungspolitikern (vor allem aus dem linken Spektrum) und vom sozialpädagogischen „Expertentum“ infrage gestellt. Stattdessen wird von Inklusionsanhängern verlangt, daß behinderte Kinder und Jugendliche grundsätzlich in Regelschulen aufwachsen.
Der Präsident des Dt. Lehrerverbands erinnert an Folgendes:
„Nehmen wir das größte deutsche Land, dessen Politik sich der Inklusion in besonderem Maße verschrieben hat: Nordrhein-Westfalen. Wie weit Ideologie und Realität auseinanderliegen, zeigt sich dort. Dort hat man als Zielperspektive ausgegeben, daß bis 2020 eine Inklusionsquote von 85 Prozent erreicht sein soll. 2016 betrug sie rund 40 Prozent.
Damit dieses Ziel auch erreicht wird, arbeitet man mit Zwang. Konkret: Kinder mit Behinderungen werden nur dann auf eine Förderschule geschickt, wenn ihre Eltern dies beantragen, und dies dürfen sie üblicherweise erst ab der dritten Klasse.
Zugleich wird die Förderschul-Option dadurch unterlaufen, daß Eltern diese Option oft gar nicht mehr haben, weil immer mehr Förderschulen aufgrund enger Vorgaben zur Mindestgröße geschlossen werden.“
HIER weitere sieben Artikel zur Inklusion: https://charismatismus.wordpress.com/cat...schulen-kritik/
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