Bergunfall in den Alpen
Seilschaft wollte offenbar gerade umkehren
Tote und Verletzte bei Bergunfall in den Alpen
dpa Sonntag, 27.08.2017, 21:10 Bei einem Bergsteiger-Unfall in den österreichischen Alpen ist am Wochenende eine sechsköpfige Seilschaft aus Bayern verunglückt. Fünf der Alpinisten kamen bei dem Unglück ums Leben. Sie kamen alle aus Deutschland.
Der Unfall ereignete sich am Sonntag bei Krimml im Salzburger Land. Die Landespolizeidirektion in Salzburg teilte nun mit, dass es sich bei den Opfern um fünf Männer im Alter von 34, 56, 65, 69 und 70 Jahren handelt. Sie stammen alle aus dem Raum um die Städte Altötting und Burghausen in Oberbayern.
Ein 75 Jahre alter Bergsteiger überlebte schwer verletzt und wurde von einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Salzburg geflogen. Es wurden zudem mehr Details öffentlich, wie sich das Unglück ereignete.
Demnach war einer der Bergsteiger auf blankem Eis in etwa 3000 Metern Höhe am Berg Gabler ins Rutschen gekommen. Er riss die anderen mit in eine Spalte zwischen Gletscher und Fels. Die Gruppe stürzte rund 200 Meter ab.
Einsatzleiter Martin Reichholf sagte am Abend im österreichischen Fernsehen ORF: "Sobald die Seilschaft ins Rutschen gerät, ist die Chance gleich null." Die Seilschaft wollte offenbar gerade umkehren, als es passierte
Eine Gruppe von Bergsteigern, die etwa 30 bis 50 Meter hinter der verunglückten Seilschaft ging, beobachtete den Unfall demnach. Der Letzte in der Seilschaft wollte offenbar umkehren, weil ihm der Aufstieg zu riskant wurde. Die Gruppe soll zugestimmt haben und wollte umdrehen. Dabei soll der Zweite am Seil ausgerutscht sein.
"Die letzten Zwei versuchten den Sturz noch mit Pickeln zu halten, jedoch vergeblich", schilderte Franz Gensbichler, Einsatzleiter der Bergrettung Krimml laut österreichischer Nachrichtenagentur APA.
Ein Bergführer, der im Gebiet war, sah den Absturz und alarmierte kurz nach 10 Uhr morgens die Rettungskräfte. Gegen 15.40 Uhr wurde die letzte Leiche mit dem Rettungshubschrauber ins Tal gebracht. Der Einsatz gestaltete sich schwierig, da die Unfallstelle steinschlaggefährdet war. Insgesamt acht Tote bei Alpen-Unglücken am Wochenende
Bei zwei anderen Bergsteiger-Unglücken in den Alpen Österreichs und Italiens sind am Wochenende weitere drei Menschen gestorben. In Italien starben laut Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag mindestens zwei Mitglieder einer Seilschaft. Die Alpinisten waren am Sonntagvormittag am Berg Presanella auf einem Gletscher unterwegs. Auf einer Höhe von etwa 3200 Meter in der Provinz Trentino rutschten zwei von ihnen ab und rissen die übrigen der Gruppe in die Tiefe. Neben den beiden Toten gab es Ansa zufolge sieben Verletzte, unter ihnen ein 14-jähriger Junge. Bei den Verunglückten handele es sich um zwei Familien aus dem italienischen Brescia, hieß es weiter.
Am Samstag kam bei einer Wanderung nahe Oberstdorf außerdem eine 80-Jährige ums Leben. Sie stammte aus dem Kreis Würzburg. Sie war am Samstagmittag laut Polizei mit ihrem 82-jährigen Ehemann auf den knapp 1680 Meter hohen Besler unterwegs. Kurz vor dem Gipfel hörte der vorauslaufende Ehemann seine Frau rufen. Sie rutschte über eine Wiese auf einen steilen Abbruch zu, wo sie etwa 200 Meter in die Tiefe stürzte. Unten fand der Mann die Frau mit schweren Kopfverletzungen. An einer Almhütte alarmierte der Hüttenwirt die Bergwacht, die aber nur noch den Tod feststellen konnte.
http://www.focus.de/panorama/welt/bergun...id_7520444.html
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