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  • 05.10.2017 00:00 - „Schließe nicht aus, daß Papst Franziskus sich mit Leuten umgibt, die in der Häresie sind“
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Don Alfredo Morselli: „Warum ich die Correctio filialis unterschrieben habe“

„Schließe nicht aus, daß Papst Franziskus sich mit Leuten umgibt, die in der Häresie sind“
4. Oktober 2017 0


Don Alfredo Morselli, Fundamentaltheologe, gehört zu den Erstunterzeichnern der Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien, die zu Amoris laetitia an Papst Franziskus gerichtet wurde.

http://www.correctiofilialis.org/

(Rom) Don Alfredo Morselli, ein in Italien sehr bekannter Priester im Erzbistum Bologna, erklärte in einem Interview seine Gründe, weshalb er die Correctio filialis wegen der Verbreitung von Häresien unterzeichnet hat. Bologna wurde am vergangenen Sonntag von Papst Franziskus besucht. Don Morselli gehört zu den Erstunterzeichnern, die am 11. August die Zurechtweisung dem Papst zukommen ließen.

Geboren 1958 in Bologna erlebte er während seines Studiums die Berufung und trat 1980 in das Priesterseminar. Für die Diözese Massa wurde er 1986 zum Priester geweiht und zelebrierte in der überlieferten Form des Römischen Ritus, obwohl es noch kein Motu proprio Ecclesia Dei und schon gar nicht Summorum Pontificum gab. Zu seinem Silbernen Priesterjubiläum sagte er:

http://www.katholisches.info/2016/05/sch...che-veraendert/

„Als ich in die Pfarrseelsorge kam, protestierten deshalb die Nachbarpriester sofort gegen den Bischof.“

http://www.katholisches.info/2017/10/las...ibt-unerwaehnt/

Darauf wurde er zum Studium nach Rom geschickt. Wieder zurück in seinem Bistum, „verbannte“ man ihn in zwei „entlegene und sehr arme Bergpfarreien mit baufälligen Kirchen“. „Der heilige Joseph machte es möglich, daß beide Kirchen und die zwei Glockentürme renoviert und ein Kindergarten errichtet werden konnte.“ Auch dort zelebrierte er jeden Sonntag die heilige Messe im überlieferten Ritus und baute einen Kirchenchor auf.

Parallel lehrte er Fundamentaltheologie, Exegetik und Griechisch. Nach dem Motu proprio Ecclesia Dei bemühte er sich um Aufnahme in die neugegründete Priesterbruderschaft St. Petrus, was ihm aber von vorgesetzter Stelle „widerrechtlich“ verweigert wurde. Man gab ihm zu verstehen, daß er auf einen Einspruch in Rom verzichten solle, um die ohnehin im Kreuzfeuer stehende Petrusbruderschaft nicht zusätzlich zu belasten. Stattdessen entfernte man ihn „elegant“ aus dem Lehrbetrieb.


Don Morselli

Nachdem die Situation in seinem Bistum so drückend geworden war, wechselte er 2001 unter Kardinal Giacomo Biffi in das Erzbistum Bologna. Die ihm dort anvertrauten Pfarreien waren verschuldet und die Kirchen in „erbärmlichem Zustand“. Auch hier habe ihm der heilige Joseph beigestanden, Kirche und Kassen zu sanieren. Jeden Tag, an Sonn- und Werktagen zelebriert er die Heilige Messe in der überlieferten Form. Er bemühte sich zudem um einen offiziellen Meßort des überlieferten Ritus im Erzbistum und konnte dafür drei junge Priester gewinnen. Aus der daraus entstandenen Gemeinde sind mindestens fünf Priester- und Ordensberufungen hervorgegangen. Nach dem Motu proprio Summorum Pontificum war sein neuer Erzbischof, Carlo Kardinal Caffarra, der erste residierende Kardinal Italiens, der die Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebrierte.

„Für das alles, ist das Erzbistum Bologna, die Diözese von Lercaro und Dossetti nicht gerade das günstigste Umfeld“, wie Don Morselli zu seinem 25jährigen Priesterjubiläum 2011 meinte. Don Morselli ist Autor mehrerer Bücher.

Das Interview führte Bruno Volpe von La Fede quotidiana (FQ)

„Es herrscht objektiv eine Verwirrung“

FQ: Don Morselli, was hat Sie bewogen?

Don Morselli: Die in der Kirche herrschende Verwirrung, in der falsche und auch häretische Ideen und Vorstellungen im Umlauf sind und sich ausbreiten. Damit es klar ist: Wie jeder feststellen kann, der unser Dokument unbefangen und vorbehaltlos liest, ist das Objekt der Correctio filialis nicht die Person des Papstes, den niemand der Häresie bezichtigt

FQ: Was beanstanden Sie dann?

Don Morselli: Das Problem ist entstanden, weil die Dubia der vier Kardinäle zu Amoris laetitia nicht die Antwort erhalten habe, die sie verdient haben, so wie es auch unserem Schreiben vom 11. August ergangen ist. Weil das Schweigen andauert, haben wir es öffentlich bekannt gemacht. Wir denken, daß zu Amoris laetitia – wen man sieht, was passiert – eine endgültige Klärung dringend notwendig ist.

FQ: Was passiert nun?

Don Morselli: Es herrscht objektiv eine Verwirrung. Es ist die Kirche, die diese Verwirrung sowohl in der Seelsorge als auch in der Lehre erlebt. Was nach Amoris laetitia geschieht, ist der Beweis dafür. Ich selbst habe in einem früheren Interview gesagt, daß die Kirche ihre Hölle erlebt, wie die Gottesmutter in Fatima es angekündigt hat. Ich bleibe aber Optimist, weil die Kirche standhalten wird. Die Mächte der Finsternis werden sie nicht überwinden.

FQ: Amoris laetitia verbreitet Häresien?

Don Morselli: Das Dokument ist gegen das Lehramt und die Tradition der Kirche und es widerspricht dem, was Johannes Paul II. gesagt hat. Das ist das Anliegen unserer Correctio filialis: zu vermeiden, daß sich mit diesem Dokument Ideen ausbreiten, die objektiv häretisch sind. Standesamtlich wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion zu spenden, ist eine schwere Sünde. Es ist häretisch. Dieses Nachgeben gegenüber einer Ethik der Situation und der Umstände scheint mir gefährlich. Es ist im Gegenteil vielmehr daran zu erinnern, daß es in sich schlechte Handlungen gibt, die kein Umstand gut machen kann. Jemand zu den Sakramenten zuzulassen, der sich im Stand schwerer Sünde befindet, zerstört die katholische Lehre von der Ehe, der Eucharistie und der Beichte. Es ist möglich, ich schließe es nicht aus, daß der Papst sich mit Mitarbeitern umgibt, die in der Häresie sind und die nicht sein Wohl wollen, sondern faktisch seine Feinde sind. Ich denke, daß er schlecht beraten ist. Ich wiederhole aber: Wir sind nicht gegen die Person des Papstes, die wir nicht anklagen. Es handelt sich nicht um eine ihm feindlich gesonnene Aktion.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL



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