Hl. Leonard: Die kleine Anzahl derer, die gerettet werden von Traditio et Fides
Ist es Gottes Schuld, dass jemand verloren geht? Nein, es ist immer die eigene Schuld. In der Zeit der Apostasie hat er uns das Internet gegeben. Sie können lesen, sich bilden, Menschen kennenlernen, die Sie niemals kennengelernt hätten. Man hat doch irgendwo immer eine Alte Messe, eine Neue Messe tut es zur Not auch, denn manche sind gültig. Sie können getrost sein, dass Gott Ihnen jede mögliche Gnadenhilfe gibt. Je größer die Anfechtungen von Außen, desto mehr Gnadenhilfen von Innen. Der Schreiber dieser Zeilen hat im Bergoglio-Pontifikat überhaupt keine Glaubenskrise. Er hat im richtigen, also traditionellen Katholizismus ein konsistentes System gefunden, weiß, was alles falsch läuft und ist trotz aller Probleme sehr glücklich, weil ihm endlich die Lösung aufgeht, nach der er sehr lange gefahndet hat. Er ist kein Neukonservativer mehr und braucht sich mit der Quadratur der Kreises (Hermeneutik der Kontinuität, der gute "konservative" Johannes Paul II, der gute, "konservative" und so liebe Benedikt XVI etc.) nicht herumzuschlagen. Wenn man die falschen Konstanten des Nachkonziliarismus aus der Gleichung streicht, hat man ein schönes und funktionierendes System, von dem leider kaum jemand weiß. Die Wahrheit befreit, die Wahrheit macht stark, die Wahrheit macht opferbereit und rettet Seelen.
Die Güte Gottes Vielleicht glaubt ihr die schrecklichen Wahrheiten noch nicht, die ich euch eben gelehrt habe. Aber es sind die höchstangesehenen Theologen, die berühmtesten Väter, die durch mich zu euch gesprochen haben. Wie könnt ihr aber Gründen widerstehen, die von so zahlreichen Beispielen und Worten aus der Schrift gestützt werden? Wenn ihr dennoch zögert und wenn eure Seele der gegenteiligen Meinung zugeneigt ist, wird diese Betrachtung nicht genügen, euch erschauernd zu machen? Oh, es zeigt, dass ihr euch nicht sehr um euer Heil kümmert! In dieser wichtigen Frage wird ein vernünftiger Mensch beim geringsten Zweifel über das Risiko das er eingeht sprachloser werden als bei dem Beweis des absoluten Bankrotts in anderen Angelegenheiten, an denen die Seele nicht beteiligt ist. Einer unserer Brüder, der selige Ägidius, sagte für gewöhnlich, dass wenn nur ein Mensch verdammt werden würde, er alles tun würde, dass er nicht dieser Mensch sei.
Was müssen also wir tun, die wir wissen, dass die größere Anzahl verdammt werden wird, und nicht nur außerhalb der Christenheit? Was müssen wir tun? Den Entschluss fassen, zu der kleinen Anzahl derer zu gehören, die gerettet werden. Zu sagen: Wenn Christus mich verdammen wollte, warum hat er mich dann erschaffen? Still, unbedachte Zunge! Gott hat niemanden geschaffen, um ihn zu verdammen; sondern wer auch immer verdammt wird, wird verdammt, weil er das möchte (vgl. Hos 13, 9 11). Deshalb werde ich mich nun bemühen, die Güte meines Gottes zu verteidigen und von allem Vorwurf freizusprechen (vgl. Ez 18, 23 12): das wird das Thema des zweiten Punktes sein.
Bevor wir fortfahren, lasst uns auf der einen Seite all die Bücher und all die Häresien von Luther und Calvin, und auf der anderen Seite die Bücher und Häresien der Pelagianer und Semi-Pelagianer sammeln und sie alle verbrennen. Einige zerstören Gnade, andere die Freiheit, und alle sind mit Irrtümern angefüllt; also lasst sie uns in das Feuer werfen. All die Verdammten tragen auf ihrer Stirn den Orakelspruch des Propheten Hosea (Osee): „Deine Verdammnis kommt von dir“, so dass sie verstehen können, dass wer auch immer verdammt wird, durch seine eigene Bosheit verdammt wird, und weil er verdammt werden möchte.
Zunächst lasst uns diese beiden unleugbaren Wahrheiten als Grundlage nehmen:
„Gott möchte, dass alle Menschen gerettet werden“, „Alle brauchen die Gnade Gottes“.
Wenn ich euch nun zeige, dass Gott alle Menschen retten möchte, und dass Er zu diesem Zweck ihnen Allen Seine Gnade und alle anderen notwendigen Mittel gibt, um dieses erhabene Ziel zu erreichen, werdet ihr zustimmen müssen, dass wer auch immer verdammt wird, dies seiner eigenen Bosheit zuschreiben muss, und dass wenn die größere Anzahl der Christen verdammt wird, es deshalb ist, weil sie verdammt werden wollen.
„Deine Verdammnis kommt von dir; deine Hilfe ist nur in Mir.“ (vgl. Hos 13, 913).
11 Hos 13, 9. Das ist dein Unheil, o Israel: Wer kann dich schützen vor mir?
12 Ez, 18, 23. „Sollte ich denn Wohlgefallen am Tode des Gottlosen haben“, - Spruch des Herrn - „und nicht vielmehr daran, daß er sich von seinem Wandel bekehre und lebe?“
13 Hos 13, 9. Das ist dein Unheil, o Israel: Wer kann dich schützen vor mir? https://traditionundglauben.com/tag/praedestination/
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