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  • 02.03.2016 18:29 - "Überall ist Sand im Getriebe!"
von FranzAXJosefJakob in Kategorie Allgemein.

Wenn ich über den Glauben schreibe, dann blicke ich auf ca. 75 Jahre bewusstes Leben zurück. Je älter ich werde umso weiter geht meine Erinnerung zurück. Unser Vater nahm mich und meinen Bruder mit auf die Orgelempore. Da er im Januar 1940 zum Militär eingezogen wurde, weiß ich, dass ich damals 4 Jahre alt war. Wir Kinder konnten unseren Kopf durch das Holzgitter stecken, weil der Abstand zwischen den Stäben etwa 20 cm war. Wir waren etwa 4 m über den Köpfen der Erwachsenen. Immer wieder hatte ich das Verlangen, den Erwachsenen auf den Kopf zu spucken. Sie werden sich fragen, was das mit dem Glauben zu tun hat? Wenn Eltern Ihre Kinder früh mitnehmen zur Kirche, zu einem Zeitpunkt, wo sie noch nur sinnenhaft erfahren und kommunizieren. Geräusche, Licht, und Duft sind Erfahrungen, die sich ins Unterbewusste einschleichen. Das Singen und Orgelspiel, Glocken und Schellen, Kerzen und Weihrauch, Licht und Farbe sind eine Glaubenserfahrung, die die Zeit überdauert. Wenn man dann wie ich schon mit 6 Jahren Messdiener wird, noch nicht schreiben und lesen kann, aber schon Latein lehren muß und all die zeichenhaften Gesten sieht und nachahmt, das ist wie saugen an der Mutterbrust. („Mutter Kirche“)! Ganz nahe am Altar zu dienen und lateinische Worte stammeln. Beim Stufengebet zu antworten auf: „ In troibum ad Altare Die:“ „Ad Deum qui laetivikat juventute meam!“ „Zum Altare Gottes will ich treten:“ „Zu Gott der mich erfreut von Jugend auf!“ Den ersten Satz des Priesters und unsere Antwort habe ich damals nicht gekannt,
aber die Worte waren heilig und sind in mein Herz gebrannt!
Das Confiteor (Schuldbekenntnis) und das Sussipeat: (Abschluss der Bereitung der Opfergaben) werden heute von allen Gläubigen in der Landessprache gesprochen. Wir konnten natürlich schon
mit 6 Jahren die sogenannten Grundgebete, was heute die Kommunionkinder oft im 2ten, 3ten Schuljahr erst lernen. In der Nazizeit war das für Kinder schon gefährlich, als ich mit 18 mit einer evangelischen Lehrerstochter bekannt war, erzählte deren Mutter von einem Sohn, der gefragt wurde, was an Weihnachten gefeiert wird; seine Antwort war: „Da ist unser Heiland geboren!“ „Du Dummkopf, was interessiert uns dieser Judenlümmel, wir feiern Jul die Sonnenwende!“ Von da an war der Vater und die Familie politisch nicht mehr zuverlässig. Aus diesem Grund wurde mein Vater auch mit 4 Kindern schon im Januar 1940 Soldat; er war in der Kolping-Familie und führte die Pfarr-Bibliothek, das reichte schon um nicht zuverlässig zu sein. Als er dann 1944 als vermisst galt, wurden wir regelmäßig von Nazis besucht,
man dachte er sei desertiert. Bis Kriegsende gab es keinen Religionsunterricht und trotzdem, bin ich im Glauben gewachsen, nur durch den Kontakt als Messdiener zur Kirche und das Bsp. der
Familie. Viele Kinder und Jugendliche wurden damals abständig und mussten sich neu bekehren. Bis in sein 3tes Lebensjahr zurück reicht meine Glaubenserfahrung: "Sagt "Joseph der Träumer!"



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