schockierend, auf welchen Wurzeln "Glaube" errichtet wurde - und wird! Gläubige werden unwissend von Wissenden (!) mit ihren von der Kirche gewohnten Handlungen in den Anti-Bezug, nämlich Satan unterstellt. Wer das trotz besseres Wissensangebot wie diese Website hier noch immer leugnet, leidet unter kognitiver Dissonanz. Und: nur weil viele Vieles tun, muss es nicht das Richtige sein. Die Wahrhe...
von in Statue des alten Gottes des Ki...
Hallo, voerst mal danke für den Beitrag, liebe Leute, Freunde, Gott ist keine Religion, und Gott hat keine Religion, Die Bibel ist das Wort Gottes, das lebendige Wort Gottes, und manchen Menschen hat es Gott, ans Herz gelegt, .... Die Schöpfung, liebe Leute, ist um uns, im sichtbaren, sowie unsichtbaren .... Beispiel: Die Luft, liebe Leute, Freunde, ist nicht sichtbar, und doch ist sie da, ...
von in Statue des alten Gottes des Ki...
Vielleicht sollten Sie sich den Film wenigstens einmal ansehen, bevor Sie so einen Schwachsinn schreiben. Die vermeintlich "böse Nonne" die in der Vorschau auftritt, ist in Wahrheit ein Dämon, der nur in dieser Gestalt auftritt um den christlichen Glauben zu verhöhnen. Auch alles weitere was Sie schreiben sind nur unwahre Behauptungen, nichts weiter als Vorurteile die Sie, aufgrund von ein paar au...
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Ich werde dem großen Dr. Ogundele für immer zu Dank verpflichtet sein, dass er meine zerbrochene Ehe repariert hat, nachdem mein Mann mich für 6 Monate wegen seiner Geliebten verlassen hat. Meine Namen sind Anny Philips. Ich habe nie an Zauber geglaubt, bis mein Freund mich Dr. Ogundele vorstellte. Zuerst war ich skeptisch, weil ich viele Male von einem anderen falschen Zauberwirker betrogen worde...
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Um in die Hölle zu kommen, muß man nicht an sie glauben 16. Dezember 2015 Giuseppe Nardi Forum, Papst Franziskus, Top
Licht-Spektakel "Fiat Lux" zur Eröffnung des Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit und der Weltklimakonferenz Cop21 in Paris
Rom) „Die Barmherzigkeit hat dann einen Sinn, wenn sie mit der Wahrheit zu tun hat“, sagte Stanislaw Gadecki der Erzbischof von Posen und Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz im vergangenen Oktober gegen Ende der Familiensynode. Er hat eine herausragende Gestalt der Kirchengeschichte studiert, den heiligen Thomas von Aquin, der sagte: „nulla est caritas sine iustitia, sine intelligentia humilitate“.
„Würde der Doctor Angelicus heute leben, eine schwer vorstellbare Annahme, wäre er entsetzt über die Behauptung des Stellvertreters Christi, die Barmherzigkeit sei der Gerechtigkeit voranzustellen“, so der katholische Publizist Danilo Quinto.
Diese päpstliche Feststellung habe einen mehrfachen Zweck, so Quinto, der ein radikalliberaler Kirchenfeind war, sich aber 2004 durch seine heutige Frau bekehrte und katholisch wurde. Vor wenigen Monaten erlebte er, wenig barmherzig, seine Entlassung als Mitarbeiter von SIR, der katholischen Nachrichtenagentur der Italienischen Bischofskonferenz. Grund der Entlassung war ein Buch Quintos, mit dem er den Annäherungskurs der Kirche an die Homo-Agenda aufzeigte und es gewagt hatte, dabei Papst Franziskus beim Namen zu nennen.
„Zweck ist es, den einzigen Heilsweg zur Rettung der Seele mit anderen Religionen und Bekenntnissen auf eine Stufe zu stellen, obwohl sie den Menschen – laut Evangelium – in die ewige Verdammnis führen; Zweck ist die Abschaffung der Sünde und schließlich die Leugnung der Hölle“, so Quinto.
Zum ersten Zweck heißt es in der Bulle Misericordiae vultus zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit:
„Die Barmherzigkeit ist auch über die Grenzen der Kirche hinaus bedeutsam. Sie verbindet uns mit dem Judentum und dem Islam, für die sie eine der wichtigsten Eigenschaften Gottes darstellt. Das Volk Israel hat als erstes diese Offenbarung erhalten, die in der Geschichte als der Beginn eines unermesslichen Reichtums bleibt, den es der ganzen Menschheit anzubieten gilt. […]. Der Islam seinerseits zählt zu den Namen für den Schöpfer auch den Namen Allerbarmer und Allbarmherziger. Diese Anrufung ist oft auf den Lippen der gläubigen Muslime, die sich in der täglichen Schwachheit von der Barmherzigkeit begleitet und getragen wissen. Auch sie glauben, dass niemand der göttlichen Barmherzigkeit Grenzen setzen kann, denn ihre Tore stehen immer offen.
Dieses Jubiläumsjahr, das wir im Geist der Barmherzigkeit leben, mag die Begegnung mit diesen Religionen und mit anderen ehrwürdigen religiösen Traditionen fördern. Es mache uns offener für den Dialog, damit wir uns besser kennen und verstehen lernen. Es überwinde jede Form der Verschlossenheit und Verachtung und vertreibe alle Form von Gewalt und Diskriminierung.“
Jesus: „Was haben Christus und Beliar gemeinsam?“
„Solche interreligiösen Unternehmungen, die sich mit ökumenischen Initiativen ohne jeden Sicherungsgurt summieren, haben die Gleichsetzung der von Jesus gestifteten Kirche mit dem Judentum und mit Islam und mit den ‚anderen ehrwürdigen [!] religiösen Traditionen‘ zum Ziel“, so Quinto. Das aber sei im Widerspruch zur Ermahnung des Apostels Paulus:
„Beugt euch nicht mit Ungläubigen unter das gleiche Joch! Was haben denn Gerechtigkeit und Gesetzwidrigkeit miteinander zu tun? Was haben Licht und Finsternis gemeinsam? Was für ein Einklang herrscht zwischen Christus und Beliar? Was hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen gemeinsam? Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Wir sind doch der Tempel des lebendigen Gottes“ (2 Kor 6,14-18).
Es widerspreche, so Quinto, auch dem Depositum Fidei und dem Auftrag der Kirche. Der einzige Zweck des Dialogs mit Nicht-Christen sei die Bekehrung der Seelen. Das aber heiße nicht „Anpassung an die anderen, um auf Erden Friede und Glück zu garantieren“. Jesus habe den Aposteln Anweisungen gegeben, wie sie sich bei ihrer ersten Mission zu verhalten hatten:
„Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg und schüttelt den Staub von euren Füßen.
Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt“ (Mt 10,14-15).
„Die Christen aller Zeiten mußten das Martyrium in Rechnung stellen, da ihre erste Pflicht die Bekräftigung ihres Glaubens ist“, so Quinto.
Die Antwort des heiligen Franz von Assisi an Sultan al-Malik
Das allein habe den heiligen Franz von Assisi 1219 veranlaßt, Sultan al-Malik zu treffen. Bei der Begegnung sagte der Sultan zum Heiligen, nach dem sich Papst Franziskus benannte:
„Euer Gott hat in seinen Evangelien gelehrt, daß ihr Böses nicht mit Bösen vergelten sollt […].
Um so mehr also solltet ihr Christen nicht unsere Länder angreifen […]“, antwortete der Heilige: „Mir scheint, Ihr habt nicht das ganze Evangelium Christi unseres Herrn gelesen. Er sagt nämlich auch: ‚Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden.‘ Damit wollte er uns lehren, daß kein Mensch uns so Freund und so verwandt ist, und wäre er uns auch so teuer wie ein Auge unsres Kopfes, daß wir ihn nicht entfernen, ausreißen, völlig auslöschen sollten, wenn er versuchte, uns vom Glauben und von der Liebe unseres Gottes wegzuführen. Deshalb greifen die Christen gerechterweise Euch und Eure Länder an, weil ihr den Namen Christi beleidigt und so viel Menschen Ihr nur könnt vom Glauben abbringt. Wenn Ihr aber den Schöpfer und Erlöser der Welt kennenlernen, bekennen und anbeten wolltet, würden sie Euch lieben, wie sich selbst.“
„Wer nicht die allerheiligste Dreifaltigkeit, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist liebt und anbetet, wer sich nicht bekehrt, der ist ein Feind, der von Jesus Christus gegründeten Kirche“, so Quinto. „Die Feinde liebt man als Menschen, aber man kann nicht mit ihnen gemeinsame Sache machen. Sie sind standhaft zu bekämpfen und das ohne Kompromisse, da diese zur Komplizenschaft in der Sünde führen.“
Spaltungen und Zerwürfnisse unter den Menschen sind eine Folge der Erbsünde
Franz von Assisi vor dem Sultan al malik
Begegnung des hl. Franz von Assisi mit Sultan al-Malik
„Wer eine andere Wahrheit lehrt und behauptet, daß die Barmherzigkeit vor der Gerechtigkeit kommt, die für den heiligen Thomas von Aquin ein Synonym für die Wahrheit ist, will nicht zur Kenntnis nehmen, daß die Spaltungen, die wir auf dieser Erde erleben, eine Folge der Erbsünde sind. Der Heilige Augustinus schreibt, daß es sich um eine Spaltung zwischen zwei Arten von Liebe handelt.“ Die eine Art der Liebe sei rein, die andere unrein, die eine bemühe sich, dem Gemeinwohl mit Blick auf die himmlische Stadt zu dienen, die andere sei bereit,
auch das Gemeinwohl dem Eigennutz zu unterwerfen, die eine ordne sich Gott unter, die andere sei Gott feindlich gesinnt. Diese beiden Arten der Liebe habe sich zuerst bei den Engel gezeigt: die eine bei den guten Engeln, die andere bei den schlechten. Sie zeigen die Unterscheidung zwischen den beiden vom Menschengeschlecht gegründeten Städte an, die Stadt der Gerechten und die Stadt der Bösen, wobei die beiden Städte auf Erden durcheinander gemischt seien bis zum Weltgericht: die eine um in Begleitung der guten Engel das ewige Leben unter ihrem König zu erlangen, die andere, um zusammen mit den gefallenen Engeln unter ihrem König in das ewige Feuer geworfen zu werden.
Pater Stefano Manelli, der von Bergoglio keine Barmherzigkeit bekam und die Türen auch dann verschlossen blieben, nachdem er sich demütigte und öffentlich um eine Audienz gebeten hatte, fragte 2008 bei einem Einkehrtag der Franziskaner der Immakulata in Florenz:
„Welche Sinn und welche Bedeutung kann heute die Todsünde haben, wenn man sündigt, aber dennoch gerettet ist und in den Himmel kommt, wie jemand, der nicht sündigt?“ Wer Hölle und Sünde leugnet, setzt letztlich Gott und Satan gleich: das aber bedeutet das Ende des Denkens
Die Hölle (Hortus deliciarum, um 1175, von Äbtissin Herrad von Landsberg) „Letztlich“, so Quinto, „muß man heute eingestehen, daß die Leugnung der Hölle – weil inexistent, weil geschlossen oder weil leer – ein Schachmatt für die Ehrlichkeit bedeutet. Die Lehre der ‚neuen Barmherzigkeit‘, die dazu beiträgt, die Ehrlichkeit Schachmatt zu setzen, wird genauso im Schachmatt enden. Jeder Versuch, die Tugend durch ein Arrangement mit dem Laster zu fördern, konkret die Beseitigung der Ehrlichkeit durch ein Arrangement mit der Unehrlichkeit, muß unerbittlich im Schachmatt enden. Wer die Gerechtigkeit mit der Ungerechtigkeit gleichsetzt, den rechten Schächer mit dem linken, fördert dieses Schachmatt. Konsequent zu Ende gedacht, bedeutet dieses Denken die Gleichsetzung von Wahrheit und Irrtum, von Gut und Böse, von Gnade und Sünde und letztlich von Gott und Satan. Damit endet der Gedankenstrang in der rationalen und moralischen Absurdität. Letztlich ist damit das Denken zu Ende. Die infernalische Lehre der coincidentia oppositorum, einer der zentralen Ideen der esoterischen Alchimie, ist zusammen mit anderen Richtungen der Gnosis das ‚depositum spiritualis‘ der modernen Freimaurerei. Das aber ist die satanische Realität. Was aber hat sie mit der Kirche zu schaffen? Oder müßte man es anders sagen, vielleicht so: Ein Dogma der Hölle, umgeformt zu einer „Wahrheit auf dem Papier“ und gegründet auf eine „Lehre der neuen Barmherzigkeit“, die das Laster mit der Tugend gleichsetzt, kann nur durch einen „Satan der sich als Engel des Lichts tarnt“ (2 Kor 11,14) gelehrt werden. Der Dominikaner Tomas Tyn (1950–1990) schrieb:
„Der Teufel hätte keinen Zugang und könnte keine Verwüstungen unter den Seelen anrichten, wenn er sich nicht als Engel des Lichts tarnen würde.“
Kardinal Siri: „Um in die Hölle zu kommen, muß man nicht an sie glauben“
Pater Stefano Maria Manelli nahm bereits vor Jahren die Kritik an der neuen falschen Barmherzigkeitslehre vorweg, weil auch sie eine lange Vorgeschichte hat:
“Heute will das verräterische Verschweigen der Wahrheit über die Hölle die Kirche beherrschen und beherrscht sie tatsächlich. Damit werden die Türen für alle nur erdenklichen Greuel geöffnet, für Verbrechen jeder Art, die bestenfalls der Redensart nach noch als Sünde bezeichnet, aber nicht mehr als solche verstanden werden, denn laut einer geheimnisvollen ‚Barmherzigkeitslehre‘ kommt nie jemand in die Hölle.“
Und Kardinal Giuseppe Siri, so Quinto, habe dazu geschrieben:
„Um in den Himmel zu kommen, muß man daran glauben, um in die Hölle zu kommen, muß man nicht daran glauben. Im Gegenteil, wer nicht an die Hölle glaubt, tut sich noch leichter.“ Text: Giuseppe Nardi
Sven Lau : Soll Terroristen unterstützt haben Foto: dpa
KARLSRUHE. Der Salafistenprediger Sven Lau ist am Dienstag auf Veranlassung der Bundesanwaltschaft vorläufig festgenommen worden. Sie wirft dem Islamisten vor, in mehreren Fällen die Terrorgruppe „Jaish al-muhajirin wa-l-ansar“ (Jamwa) unterstützt zu haben.
Nach dem Ergebnis der bisherigen Ermittlungen soll Lau „eine Anlaufstelle für Kampf- und Ausreisewillige insbesondere aus der salafistischen Szene im Großraum Düsseldorf“ gewesen sein.
Er habe dabei als Bindeglied zu der in Syrien agierenden Jamwa fungiert, die sich zum Teil dem Islamischen Staat angeschlossen hat. „Konkret vermittelte der Beschuldigte den bisherigen Erkenntnissen zufolge im Spätsommer 2013 den anderweitig Verurteilten Ismail I. sowie eine weitere Person an eine in Syrien stationierte Kampfeinheit der Jamwa“, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Mitglied der „Scharia-Polizei“
Zudem sei Lau, der als rechte Hand des Salafistenpredigers Pierre Vogel gilt, selbst nach Syrien gereist und habe einem islamistischen Kämpfer 250 Euro übergeben. „Bei dieser Gelegenheit soll der Beschuldigte den Auftrag erhalten haben, Nachtsichtgeräte für die Jamwa zu beschaffen.“ Lau habe mindestens drei Stück davon im Wert von 1.440 Euro beschafft „und verbrachte sie Ende Oktober 2013 entweder selbst oder über eine islamistische Hilfsorganisation in das Basislager der Jamwa nach Syrien“, heißt es von der Anwaltschaft.
Lau sorgt deutschlandweit regelmäßig für aufsehen. Er war einer der Initiatoren „Scharia-Polizei“, die mit Warnwesten durch den Wuppertaler Stadtteil Elberfeld liefen und dort Passanten wegen deren unislamischen Verhalten bedrängten. Eine Anklage gegen die Salafisten lehnte das Landgericht in Wuppertal vergangene Woche ab. (ho)
Dialog in Zeiten des Terrors: Europa kann sich nicht abkapseln
Der Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten, Paul Richard Gallagher. - ANSA
15/12/2015 13:15SHARE:
Auch in Zeiten des Terrors braucht es eine Haltung des Dialogs. Das war die Botschaft des „Außenministers“ des Vatikan, Erzbischof Richard Gallagher, bei einer Veranstaltung zum Thema „Dritter Weltkrieg in Etappen? Die Vatikan-Diplomatie heute“ im französischen Kulturinstitut an diesem Montag. Angesichts einer Terrorgruppe wie dem Islamischen Staat, die den Westen grundsätzlich und in jeder Hinsicht ablehne und bekämpfe, sei die Diplomatie – auch die vatikanische – bisweilen machtlos. „Aber es reicht nicht, sich diesem Gefühl hinzugeben und paralysiert zu sein“, so Gallagher. „Wir müssen uns dieser Situation bewusst werden und sie analysieren, warum diese Dinge passieren. Und wir müssen auf eine christliche und humane Art und Weise reagieren. Die Regierungen haben nun ein Sicherheitsproblem, das sie lösen müssen. Aber man muss auch die Wurzeln des Problems bekämpfen.“
Man müsse sich eben auch fragen, wie es dazu kommen konnte, dass Europa und die westlichen Gesellschaften derartigen Hass von einzelnen Menschen und Gruppierungen auf sich gezogen haben, sodass jegliche Basis für den Dialog entzogen zu sein scheine. Die europäischen Gesellschaften müssten sich auch bewusst werden, dass sie nicht mehr im 19. Jahrhundert lebten, wo sie sich mit ihren Errungenschaften und Idealen abkapseln könnten und nur ihre Partikularinteressen durchsetzen könnten. „Wir leben in einer globalisierten Welt“, fasste Gallagher das zusammen. Afrikanische Länder und der Nahe Osten seien nicht weit weg, sondern mittlerweile Nachbarn. Mit den Menschen dort, insbesondere den Jungen, gelte es, solidarisch zu sein
. Auch müsse die Verantwortung westlicher Länder an bewaffneten Konflikten in diesen Ländern gesehen werden: den internationalen Waffenhandel gelte es zu stoppen. Auch der interreligiöse Dialog sei hier entscheidend, um mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften gegen Konflikte vorzugehen.
Dritter Weltkrieg?
In seiner an diesem Dienstag vorgestellten Friedensbotschaft spricht Papst Franziskus wieder vom „Dritten Weltkrieg in Abschnitten“, was in der Öffentlichkeit nicht nur auf Zustimmung stößt. „Wir sprechen von einem dritten Weltkrieg, weil die aktuellen Konflikte komplex und miteinander verwoben sind,“ erklärte Gallagher. „Darin liegt die Gefahr. Denn die Dinge, die heute in Frankreich geschehen, können Auswirkungen auf den Nahen Osten haben und umgekehrt. Am Heiligen Stuhl versuchen wir, unsere diplomatische Arbeit mit den Vereinten Nationen und unseren Partnern fortzusetzen und auch mit den Priestern der Kirchen zusammenzuarbeiten, um unsere bedrohten Gemeinschaften zu beschützen. Uns geht es darum, den Dialog und Frieden in der Welt fortzusetzen und immer nach einer diplomatischen, politischen Lösung in den großen Konflikten unserer Zeit zu suchen.“
Europa selbst stecke sowohl spirituell als auch mit seinen Werten in einer Krise, betonte der Vatikan-Diplomat. Das sehe man an der großen Krise Europas, der Flüchtlingskrise. Papst Franziskus fordert in seiner Friedensbotschaft eine bessere Integration von Flüchtlingen. Auch Erzbischof Gallagher betont, dass es hierbei nicht bei rein symbolischer Hilfe bleiben dürfe, die am Ende doch keine Substanz habe. Europa müsse sich hier auch wieder auf seine Werte besinnen und sich zu einem Kompromiss bei der Aufnahme der Flüchtlinge durchringen.
„Ich habe bereits mehrfach gesagt, dass die europäischen Länder ihre Gesellschaften widerspiegeln. Es gibt unterschiedliche Aufnahmekapazitäten und Traditionen. Es gibt Länder, die in den 50er und 60er Jahren regulär Flüchtlinge aufgenommen haben, andere nicht. Das muss man berücksichtigen. Auf der anderen Seite müssen alle gemeinsam einen Kompromiss finden, den die Europäische Union umsetzen kann. Sonst wird die Lage in Europa sowohl für die einzelnen Länder innenpolitisch, aber auch für die ganze Union sehr schwierig.”
Noch einmal Martin Luther – Die neue Theologie und ihre Folgen
m Anschluß an meine Rezension über Paul Hacker,
Das Ich im Glauben bei Martin Luther – Der Ursprung der anthropozentrischen Religion, vom 18. November auf dieser Seite, die große Diskussionen auslöste und mir aus meinem Umfeld und Freundeskreis, auch aus dem protestantischen, äußerst aufschlußreiche und durchaus ermutigende Rückmeldungen einbrachte, und zum Zweck weiterer kritischer Erörterungen im Hinblick auf das herannahende „Luther-Jahr“ 2017 sei hier noch ein weiteres Standardwerk zur Theologie Martin Luthers präsentiert: Theobald Beer, Der fröhliche Wechsel und Streit – Grundzüge der Theologie Martin Luthers.
Ein Klassiker
Es handelt sich um einen Klassiker katholischer Luther-Analyse. Prälat Beer (1902 – 2000) stammte aus der Nähe von Landshut in Niederbayern und ging in den 30er Jahren in das Bistum Dresden-Meißen. Somit war ihm auch eine protestantisch geprägte Kultur vertraut, nicht nur die Literatur. Er wurde zum Fachmann, der auch lutherische Kirchenmänner über Luther belehren und korrigieren konnte.
Als für einen spezialisierten Adressatenkreis konzipiertes theologisches Fachbuch setzt es ein überdurchschnittliches Maß an Vorbildung und Problembewußtsein voraus. Der damalige Professor Joseph Ratzinger, der Beer an die Universität Regensburg zu einschlägigen Seminaren holte, lobte es mit enthusiastischen Worten.
Aussageabsicht des Werkes
Die Grundaussage des umfangreichen Werkes ist, daß Luther sich von der klassischen katholischen Gnadenlehre, besonders von seinem Ordensvater Augustinus und dem allgemeinen Lehrer Thomas von Aquin, ablöste und zu diesem Zweck auch eine neue Terminologie einführte bzw. die alte mit neuen Bedeutungen füllte:
„Der Einfluß des Neuplatonismus, der pseudohermetischen Literatur und der Gnosis (…) läßt seine Polemik gegen die griechische Philosophie und gegen die Scholastik in einem ganz anderen Licht erscheinen“ (J. Ratzinger).
Diese Vorgangsweise gibt der lutherischen Theologie ihre schillernde und esoterische Qualität. Oft ist sie nicht auf den Punkt zu bringen, da es immer auch widerstreitende Aussagen gibt:
„Lutherforscher klagen: Die Sprache Luthers kann den reinen Logiker, für den die Eindeutigkeit der verwendeten Begriffe und Denkmittel oberstes Gesetz ist, zur Verzweiflung bringen. Aber nicht nur die Sprache, sondern die Sache selbst ist es, die den Widerspruch in sich trägt“ (173).
Prälat Beer muß daher, um Luther einigermaßen gerecht zu werden, dessen Lehre zu Gnade, Glaube und Rechtfertigung, zu Christologie und Anthropologie, auf gut fünfhundert Seiten detailreich rekonstruieren. (Davon ist allerdings ein erheblicher Teil Apparat mit vielen Luther-Zitaten auf Latein, die nur für den Fachmann von Interesse sind, somit für das Gesamtverständnis nicht gelesen werden müssen.)
Widersprüche im lutherischen Denken
Es ist doch bezeichnend, daß jemand, der den Schlachtruf „Sola-Scriptura“ ausgegeben hat, Schriften im Umfang von 127 Quartbänden (etwa 80.000 Seiten) hinterläßt (Weimarer Ausgabe). Offenbar reicht „die Schrift alleine“ doch nicht.
Das ist nicht der einzige Selbstwiderspruch bei Martin Luther:
Beer stellt an manchen Stellen heraus, wo und wie Luther von der katholischen Lehre und von der Bibel abweicht.
„Um Luthers Anliegen zu verstehen, kann man nicht von der Schrift ausgehen (…)“ (331).
Es ist bizarr zu sehen, wie jemand, der vorgeblich ein Verteidiger der Bibel und des Sola-Scriptura-Prinzips ist, den Apostel Paulus für dessen Lehre kritisiert (!):
„Nicht nur den Papisten macht Luther den Vorwurf, daß sie zwei Dinge miteinander vermischen, er ist auch der Meinung, Paulus verletze in Gal 3,5.6 die Regeln der dialektischen Schlußfolgerung, d.h. er halte Würdigkeit und Folge (im Sinne Luthers) nicht auseinander … Auch in der klassischen Stelle für die Termini gratia und donum, Röm 5,15, sieht Paulus zum Befremden Luthers Gnade und Gabe in dem einen Vorgang der Rechtfertigung zusammen“ (167).
Neue Lehren
Martin Luther von Lucas Cranach d. Älteren Inhaltlich geht es dabei um den „fröhlichen Wechsel und Streit“, also das, was die katholische Theologie als admirabile commercium, den „wunderbaren Tausch“ bezeichnet: Christus nimmt die Schuld der Menschen auf sich und läßt sie im Gegenzug an der göttlichen Natur Anteil erhalten (vgl. 2 Petr 1, 4). Dabei formuliert Luther aber neuartige und sehr komplizierte Lehren bzw. Gedankenkonstrukte, die sich so aus dem Bibeltext nicht ergeben und die Kontinuität bisheriger Bibelauslegung abbrechen.
Die Auswirkungen sind enorm.
Um seine Sicht der Dinge durchzusetzen, muß Luther sogar die menschliche Natur vor dem Sündenfall als „Kot“ bezeichnen (!) – was der Weisheit des Schöpfers Hohn spricht und direkt gegen den Schöpfungsbericht formuliert ist („Es war sehr gut.“ Gen 1, 31). Luther muß hier eine geistige Verwandtschaft zum Ketzer Markion (2. Jhdt.) und zum Manichäismus (3. Jhdt.) konstatiert werden, gemäß denen die Schöpfung schlecht bzw. sogar böse sei.
Auch die wahre menschliche Natur Jesu Christi wird zur „Larve“ herabgesetzt, was die wirkliche Menschwerdung des Wortes (nach Joh 1, 14) abschwächt und zu unzitierbaren Entgleisungen führt (389). Dem widerspricht wiederum Luthers Festhalten an „alle[n] Elemente[n] der katholischen Marienverehrung“ (381), insbesondere den Dogmen der Unbefleckten Empfängnis und der Himmelfahrt (!):
„Daß Luther aus diesen Elementen der Marienverehrung nicht die Konsequenzen zieht, hat seinen Grund im Begriff der Gnade, welche Christus ist, und in seiner Lehre von der doppelten Rechtfertigung. Die Gnade, welche Christus ist, oder die forma dei, bezieht das Geheimnis der Inexistenz [soviel wie „Darin-Bestehen“ o. ä., Anm.] des Logos in der Menschheit Christi nicht in die Erwägung mit ein und läßt die katholische traditionelle Christologie und Mariologie, die Luther bewahrt hat neben seiner Rechtfertigungschristologie, als getrenntes Feld liegen“ (382).
Bei Luther fällt praktisch alles auseinander, was zusammen gehört.
Die Schlußfolgerung Beers ist, daß die alles zersetzende Bibelkritik Rudolf Bultmanns nicht ein Abfall von der Christologie Luthers ist sondern deren letzte Konsequenz:
„Weil es in der Philosophie keinen Begriff für ein Suppositum gibt, deshalb meint Luther, die Aussagen der Heiligen Schrift, die die personale Einheit der beiden Naturen in Christus aussagen, aufspalten zu müssen. Er tut es mit Sprach- und Denkmitteln, die aus philosophischen und weltanschaulichen Konzeptionen kommen, die die Väter und die Konzilien gerade überwinden und umformen mußten, damit sie Instrumente für die Aussage eines Suppositums werden konnten. Während die Väter um einen passenden Ausdruck für das Geheimnis der Einheit in Christus ringen, ist Luther gezwungen, in dasselbe Geheimnis eine Konträrität einzubringen. … Die Schlüssel, die Luther zur Eröffnung der Heiligen Schrift benützt, sind geformt nach der neuplatonisch-neupythagoreischen Philosophie, nach dem gnostisch beeinflußten Bild vom geköderten Leviathan und nach dem an Mysterienkulte erinnernden Wechsel. Damit kann jedoch die Heilige Schrift nicht erschlossen werden, es werden vielmehr Widersprüche in sie hineingetragen und die Türe zu ihrem Verständnis verschlossen. Bultmann spricht, mit Berufung auf Luther, von dem großen Rätsel oder Widerspruch im Neuen Testament, wie aus dem Verkündiger der Verkündigte wurde“ (405f).
Nur „theologische Spitzfindigkeiten“?
Viele Leser mögen sich unter Umständen fragen, ob das nicht alles akademische Spitzfindigkeiten sind, die mit dem „realen Leben“ nichts zu tun hätten.
Dem ist eben nicht so.
Luthers Theologie, die aus persönlichen Gründen von seiner Rechtfertigungs- und Gnadenlehre ihren Ausgang nahm (vgl. dazu Paul Hackers erwähntes Buch), brachte direkt und indirekt großen Einfluß auf Politik und Kultur hervor. Denken wir nur an die Schwächung der Abwehr gegen die türkische Aggression über den Dreißigjährigen Krieg bis zum preußischen Militarismus (der ohne die lutherische Staatshörigkeit nicht denkbar gewesen wäre).
„Reformation“, Revolution und das Fischen im Trüben
Diejenigen revolutionären Bewegungen, die man nachträglich unter dem irreführenden Schlagwort „Reformation“ zusammenfaßte, wurden von Menschen geprägt, die ihre eigenen Lieblings- oder auch Wahnideen den Mitmenschen aufnötigen wollten (Eric Voegelin, Luther und Calvin – Die große Verwirrung) und zu diesem Zweck alte traditionelle Bindungen zerschneiden mußten. Obgleich die kirchliche Situation zur Zeit der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert unbestritten reformbedürftig war, nämlich im eigentlichen Sinn des reformare, des „in die rechte Form Zurückbringens“, hat Luther das Reformanliegen verfehlt.
Daß man heutzutage Wahrheitsfrage, Glaube und Moral aus der Öffentlichkeit verbannt, dafür alle möglichen Perversionen im öffentlichen Raum zelebrieren läßt, ist ein Armutszeugnis unserer Zeit.
Und auch indirekte Folge der Reformation, da sich deren Protagonisten nur auf ihr eigenes Gewissen beriefen (wie ehrlich auch immer) und das Glaubensgut des geoffenbarten Glaubens und der wahren Moral über den Haufen warfen.
Man darf nicht vergessen, daß ja aus der Revolutionierung des Glaubens auch eine Revolutionierung der Moral folgt, somit in erster Linie auch eine Selbstermächtigung für eigenmächtiges, eigennütziges bzw. selbstsüchtiges Handeln. Viele Glaubensneuerer (nicht: Glaubenserneuerer) und Gurus entdeckten, daß ihr neues Glaubenssystem eine (vermeintliche) Erlaubnis zu bis dahin verbotenem Handeln bieten. Unter neuen Umständen ließ sich also trefflich im Trüben fischen. Wenn also Pater Martin sagen durfte „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, fühlten auch andere diese Erlaubnis.
Aber nur ein gemeinsamer Glaube, der die mit der Herrschaft Beauftragten mit den Beherrschten verbindet und beide mit derselben Verpflichtung zu Wahrheit und Wohlwollen, kann in Kirche und Staat Willkürherrschaft und Sklaverei verhindern!
Beer spricht an einer Stelle die psychische Verfaßtheit Luthers an, ohne sie näher auszuführen. Aber der versierte Leser versteht, daß die gewalttätige Uminterpretation des gesamten überlieferten Glaubens, einschließlich des Wortlautes der hl. Schrift, etwas Pathologisches an sich hat. Anders ist die Verbissenheit der Realitätsverweigerung nicht zu erklären.
Aus heutiger Sicht hätte man einen Menschen, der mit sich nicht im Reinen ist und zur Skrupulosität neigt, nicht in das klösterliche Leben eintreten lassen dürfen. Das Kloster erwies sich für sein Seelenleben als nicht hilfreich.
Obwohl Beer nicht näher auf die (charakteristisch brutale) Diktion Luthers eingeht, fällt doch aufgrund der Zitate auf, daß Luther die scholastischen Theologen vor ihm und seiner Zeit pauschal als „Sophisten“ verunglimpft. Das ist – verglichen mit sonstigen Ausfällen Luthers – zwar relativ harmlos, aber der Sache nach unfair und despektierlich und fällt auf Luther selbst zurück.
Resümee
Dieses Buch gehört zur Pflichtlektüre für alle, die im offiziellen katholisch-lutherischen „Dialog“-Betrieb engagiert sind. Dort ist ja bekanntlich die Gefahr inhaltsleerer Phraseologie und des konsequenten und willentlichen Aneinandervorbeiredens am größten. Das Konzept scheint dort zu sein: Wenn man seinen Job nicht verlieren will, muß man den Dialog prolongieren und darf unter keinen Umständen zu einem konkreten Ergebnis kommen, etwa zu einer Vereinigung der getrennten Christen. Aber ein Dialog, der diesen Namen verdient (gemäß den Platonischen Dialogen oder dem berühmten Dialogue Concerning Heresies des hl. Thomas Morus von 1528, der die Positionen Luthers und William Tyndales widerlegt), benötigt eine inhaltliche Erdung.
Nicht zuletzt sollten sich die katholischen Hierarchen, besonders die Bischöfe und Kardinäle deutscher Sprache, dieses Buch vornehmen. Es wäre eine gute Nachhilfe für theologisch verwirrte Hirten.
Nachdem das Buch Luther ernst nimmt und dessen Lehre gründlichst durchleuchtet, dabei auf klassische Polemik oder psychologische Interpretationen verzichtet, eignet es sich besonders für protestantische Gelehrte, die sich über ihre Glaubensvoraussetzungen intensiver Rechenschaft geben wollen. Betriebsblindheit gibt es ja nicht nur in Industriebetrieben oder Vereinen.
Prälat Beer war selbst kein Konvertit, daher fehlte ihm auch der für Konvertiten oft charakteristische Eifer oder Übereifer. Angesichts sehr ausführlicher fachlich-neutraler Darstellungen lutherischer Gedankenirrungen fragt man sich aber manchmal, ob nicht manchmal mehr Würze angebracht gewesen wäre.
Dem Johannes-Verlag Einsiedeln, der besonders für seine schöne Reihe „Christliche Meister“ bekannt ist, gebührt das Verdienst, Theobald Beers Meisterwerk zu einem günstigen Preis für Forschung, Apologetik und Kontroverstheologie in einem Band bereitgestellt zu haben. In Zeiten eines gewaltigen Konformitätsdrucks und einer von oben verordneten offiziösen Geschichtsschreibung und -deutung ist derartige Literatur von kaum zu überschätzendem Wert.
Theobald Beer, Der fröhliche Wechsel und Streit – Grundzüge der Theologie Martin Luthers, Johannes-Verlag, Einsiedeln, 2. vermehrte Auflage 1980, 563 Seiten, 12,- [D]; Horizonte Neue Folge 19 (Erstausgabe Benno-Verlag, Leipzig 1974)
Laut einer Umfrage von YouGov sind lediglich 25 Prozent der Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren der Auffassung, im TV werde übermäßig viel Gewalt gezeigt. 35 Prozent fanden die Darstellung von Gewalt im Fernsehen sogar unterhaltsam.
Trotzdem sind 59 Prozent der Ansicht, dass Gewaltszenen im Fernsehen zu gewalttätigem Verhalten führen können!
Offensichtlich nimmt die Mehrheit der Jugendlichen die Gefahren der Mediengewalt nicht ernst, was äußerst bedenklich ist.
Die Sozialpsychologin Barbara Krahé sagt über die Folgen von Gewalt in Medien Folgendes: „Wir haben in einer Längsschnittstudie mit Schülern der 7. und 8. Klasse ermittelt, dass ein intensiverer Gewaltmedienkonsum – etwa durch Computerspiele oder Filme – mit häufigerem aggressiven Verhalten einhergeht.“
Die mediale Gewalt hat sowohl kurz- wie auch langfristige Wirkung auf das menschliche Verhalten. Diese Wirkung kann der Zuschauer nicht unmittelbar an sich feststellen. Er meint, nur „die anderen“ wären betroffen.
Laut Barbara Krahé sind die kurzfristigen Wirkungen der medialen Gewalt folgende: „Kurzfristig zeigt sich beispielsweise, dass die Geschwindigkeit, mit der man auf aggressive Gedankeninhalte zugreifen kann, durch den Konsum von Gewaltmedien deutlich steigt. Mediengewalt aktiviert mit Aggression assoziierte neuronale Knotenpunkte. Wenn dann noch ein weiterer Auslöser hinzukommt, etwa eine Provokation, kann es zu aggressivem Verhalten kommen. Wichtig ist, dass aggressives Verhalten zumeist nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen ist. Der Konsum von Mediengewalt ruft also nicht alleine Aggression hervor, sondern in Zusammenwirkung mit anderen Risikofaktoren.“
Langfristig kann es noch viel schlimmer aussehen: „Vor allem geht es langfristig um Lernprozesse, die durch Medienkonsum ausgelöst werden. Man lernt zum Beispiel, dass Aggression belohnt wird, etwa wenn man in einem Computerspiel ein Level weiterkommt. Man lernt sogar ganze Verhaltensdrehbücher. Etwa, dass man zuschlägt, wenn jemand eine dumme Bemerkung macht. Und man kommt zu der Überzeugung, dass dieses Verhalten auch richtig ist. Es verändert sich zudem die Bewertung, man findet Gewalt nicht mehr so schlimm,“ so Krahé. http://kultur-und-medien-online.blogspot...-fernsehen.html Mit der Zeit gewöhnt man sich nicht nur an die Gewalt, man lernt, dass sie ein Mittel sein kann, um erfolgreich zu werden.
Dienstag, 15. Dezember 2015 Zu viel Fernsehen ist schlecht fürs Gehirn
(Aponet) Dass zu viel Fernsehen dem Gehirn nicht gut tut, wird oft vermutet. Dass diese Annahme offenbar stimmt, wiesen US-amerikanische Forscher jetzt nach. Demnach scheint sich häufiges Fernsehen gepaart mit wenig Bewegung in jungen Jahren negativ auf die späteren geistigen Fähigkeiten auszuwirken.
Erwachsene schnitten bei kognitiven Tests häufiger schlechter ab, wenn sie als junge Erwachsene weniger körperlich aktiv waren und einen hohen Fernsehkonsum hatten. Dies betraf vor allem die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen und Funktionen, die das
Denken und Handeln steuern, berichten Kristine Yaffe von der University of California in San Francisco und Kollegen. So war die Wahrscheinlichkeit, bei den Tests schlechter abzuschneiden, bei Teilnehmern höher, die über 25 Jahre hinweg häufig mehr als drei Stunden am Tag vor dem Fernseher verbracht hatten. Nicht ganz so stark war der Einfluss von wenig Bewegung: Teilnehmer, die sich wenig bewegten, schnitten nur bei einem der Tests häufiger schlechter ab. Kam beides zusammen, verdoppelte sich jedoch die Wahrscheinlichkeit für eine schlechtere geistige Leistungsfähigkeit.
Die Wissenschaftler hatten über 3.200 Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren in regelmäßigen Abständen zu ihren Fernsehgewohnheiten und ihrer körperlichen Aktivität befragt. Nach 25 Jahren erfassten sie die geistige Leistungsfähigkeit der Teilnehmer mit Hilfe dreier Tests: Diese dienten dazu, die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen, das verbale Gedächtnis und die geistigen Funktionen, mit denen sie ihr Verhalten steuern, zu beurteilen. Ihre Studie wurde online in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlicht. http://kultur-und-medien-online.blogspot...lecht-furs.html
Dienstag, 15. Dezember 2015 Studie: Internetsucht beginnt im Kinderzimmer
(PM der DAK-Gesundheit) Neue Studie von DAK-Gesundheit und Deutschem Zentrum für Suchtfragen zeigt Folgen intensiver Computernutzung
Intensive Computernutzung führt in vielen deutschen Familien zu Problemen. Jedes fünfte Kind reagiert ruhelos und gereizt auf Online-Einschränkungen. Elf Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben mehrfach erfolglos versucht, ihre Internetnutzung in den Griff zu bekommen. Oft geben Eltern ihren Kindern keine Regeln zum Umgang mit Laptop oder Smartphone. Das zeigt die neue Studie der DAK-Gesundheit und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen zur Internetsucht im Kinderzimmer. Krankenkasse und Institut starten jetzt eine Aufklärungskampagne.
Für die repräsentative Untersuchung hat das Forsa-Institut 1.000 Mütter und Väter umfassend zum Internet- und Computergebrauch ihrer 12- bis 17-jährigen Kinder befragt. Es ist die erste Eltern-Studie, die neben der Dauer und der Art der Internetnutzung auch mögliche krankhafte Folgen für die Jungen und Mädchen untersucht. Hauptergebnisse der DAK-Studie: Laut der Hälfte der befragten Eltern bleibt das Kind länger online als vorgenommen. 22 Prozent der 12- bis 17-Jährigen fühlen sich ruhelos, launisch oder gereizt, wenn sie ihre Internetnutzung reduzieren sollen. Etwa jedes zehnte Kind nutzt das Internet, um vor Problemen zu fliehen. Bei elf Prozent der Befragten hat das Kind mehrfach erfolglose Versuche unternommen, seine Internetnutzung in den Griff zu bekommen. Bei sieben Prozent der Kinder gefährdet die Onlinewelt eine wichtige Beziehung oder eine Bildungschance, wobei die Jungen doppelt so häufig betroffen sind.
Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung: „Das Internet bietet Kindern und Jugendlichen große Möglichkeiten und Chancen. Gleichwohl dürfen die Risiken nicht unterschätzt werden. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland bereits bis zu einer Million Menschen onlinesüchtig sind. Die Vermittlung einer frühen Medienkompetenz ist der entscheidende Schlüssel zur Prävention gesundheitsschädlicher Auswirkungen des Internetgebrauchs und der Computernutzung. Die aktuellen Zahlen geben uns brauchbare Anregungen und wichtige Hinweise für die Präventionsarbeit. Das Thema Onlinesucht habe ich zu meinem Schwerpunktthema in 2016 gemacht.“
„Die aktuelle Befragung macht deutlich, dass Suchtgefährdung auch im Kinderzimmer besteht“, erklärt Professor Dr. Rainer Thomasius, Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). „Die Daten deuten darauf hin, dass etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland unter krankhaften Folgen ihrer Internetnutzung leiden.“
Laut Studie der DAK-Gesundheit haben die Kinder im Durchschnitt im Alter ab zwölf Jahren begonnen, das Internet selbstständig zu nutzen. Bei etwa einem Zehntel der befragten Eltern waren die Jungen und Mädchen aber jünger als zehn Jahre. Häufig vereinbaren Eltern mit ihren Kindern keine Regeln für den Umgang mit dem Computer: • 71 Prozent der Eltern haben keine Regeln, an welchen Orten ihr Kind das Internet nutzen darf; • 51 Prozent der Eltern haben keine Regeln, wie lange ihr Kind das Internet nutzen darf; • 32 Prozent der Eltern haben keine Regeln, welche Inhalte ihr Kind im Internet nutzen darf. Auch wenn es Regeln zur Internetnutzung gab, so wurden diese nur von 42 Prozent der befragten Eltern auch „voll und ganz“ umgesetzt.
Nach der Befragung schätzen die Eltern die private Internetnutzung der Kinder an einem normalen Werktag auf rund zweieinhalb Stunden. Am Wochenende steigt die verbrachte Zeit im Durchschnitt auf vier Stunden an. 20 Prozent der Jungen und Mädchen sind am Samstag oder Sonntag sechs Stunden und mehr am Computer. Während Jungen die meiste Zeit mit Online-Spielen verbringen, nutzen die Mädchen das Internet für das sogenannte Chatten. In jeder dritten Familie sorgt die Internetnutzung manchmal bis sehr häufig für Streit. Dies ist vor allem bei Kindern im Alter zwischen zwölf und 13 Jahren der Fall.
„Unsere Studie zeigt, dass bei vielen Eltern offenbar eine große Verunsicherung bei der Internetnutzung ihrer Kinder herrscht“, sagt Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Wir nehmen die Ergebnisse zum Anlass, um die Prävention beim Thema Internetsucht zu verstärken und den Betroffenen neue Hilfsangebote aufzuzeigen.“ Die Krankenkasse finanziert neue Aufklärungsbroschüren, die Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte gezielt über das Thema Internet- und Computersucht informieren. Herausgegeben werden die Hefte mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Beispielen und einem Selbsttest vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.computersuchthilfe.info oder unter www.dak.de/internetsucht http://kultur-und-medien-online.blogspot.de/ Mathias von Gersdorff..
Die wichtigste Frage hat sie wieder nicht beantwortet
VON ALEXANDER MARGUIER14. DEZEMBER 2015 picture alliance Bundeskanzlerin und Parteichefin Angela Merkel spricht auf dem CDU-Bundesparteitag in Karlsruhe über ihre Flüchtlingspolitik Was hatte Angela Merkel ihrer Partei dazu zu sagen? Nichts.
Angela Merkel, die gerade vom Time-Magazine zur Person des Jahres gekürt wurde, hat auf dem CDU-Bundesparteitag weniger für die Menschen und mehr für die Geschichtsbücher gesprochen. In der Flüchtlingspolitik ist sie wieder nicht konkret geworden
*
4 Kommentare Das dürfte Angela Merkels wichtigste Rede gewesen sein – die wichtigste dieses Jahres, vielleicht sogar die wichtigste ihrer politischen Karriere.
Denn der Auftritt der Bundeskanzlerin beim Parteitag der CDU in Karlsruhe geschah zu einem Zeitpunkt, in dem sich die Geschichte wie unter einem Brennglas verdichtet: Terror, Krieg, zerfallende Staaten, Massenmigration, Radikalisierung auch in Europa. Insofern war es durchaus richtig, wenn Merkel in Anlehnung an Wolfgang Schäuble darauf aufmerksam machte, dass Deutschland mit den derzeitigen Flüchtlingsströmen nun auch einmal die Schattenseiten der Globalisierung erleben müsse. Die Bundesrepublik ist vor dem Hintergrund dieser Massenbewegung so tief gespalten wie nie, der gesellschaftliche Zusammenhalt droht verloren zu gehen. Es geht deshalb nicht nur um die politische Zukunft der Bundeskanzlerin, es geht um die Zukunft des Landes.
Eines Landes übrigens, das seit einigen Tagen wieder im Krieg steht. Im Krieg mit dem sogenannten Islamischen Staat, einer Terrororganisation mit Macht- und Gebietsansprüchen. Es ist noch dazu ein Krieg ganz neuer Art und Güte, auf den sich die Bundesrepublik da durch äußeren Druck eingelassen hat. Und was hat die Bundeskanzlerin uns, was hat sie ihrer Partei dazu zu sagen? Nichts.
Gefragt wären klare Ansagen, keine Kirchentagsansprache
Es ist das wohltemperierte Nichtssagen, das die Rhetorik der Angela Merkel abermals auszeichnete (diesmal zwar ein paar Grad höher als sonst, aber immer noch im Badewannenbereich). Weil diese Mischung aus Jahresrückblick, Tätigkeitsbericht und Kirchentagsansprache aber exakt dem Politikstil der deutschen Bundeskanzlerin entspricht, muss es kein Fehler gewesen sein, so zu reden. Zumindest nicht grundsätzlich. Wohl aber in diesem Moment. Denn Europa droht genauso zu zerbrechen wie die gesellschaftliche Mitte Deutschlands. Und in dieser Situation sind klare Ansagen, sind klare Richtungsvorgaben gefragt.
Die Bevölkerung hat einen Anspruch darauf, von der Regierungschefin endlich eine Antwort darauf zu bekommen, wie ihr inzwischen berühmtes „Wir schaffen das!“ eigentlich exakt zu verstehen sei. Doch anstatt Substanz lieferte Merkel in Karlsruhe schon wieder kaum mehr als Durchhalteparolen, diesmal garniert mit vermeintlichen geschichtlichen Parallelen. Indem Merkel ihren Satz in Kontinuität zu Adenauers „Wir wählen die Freiheit“, zu Erhards „Wohlstand für alle“ und zu Kohls „blühenden Landschaften“ setzte, nahm sie die Historisierung ihrer Worte gleich selbst in die Hand.
Dieser Parteitag in Karlsruhe wäre bei allem Zank um irgendwelche Obergrenzen die Gelegenheit gewesen, endlich das „das“ aus „Wir schaffen das“ mit Sinn zu füllen. Also zu erklären, worum es Merkel bei ihrer europaweit doch eher singulären Flüchtlingspolitik eigentlich geht. Offenbar ja auch um die Integration der mehr als eine Million zu uns kommenden Menschen, denn um Integration ging es schließlich auch in Merkels Rede. Die entsprechende Passage wirkte aber wie nachträglich noch hineingeschoben; als ob jemandem eingefallen wäre, dass da noch irgendetwas fehlte. Also bemühte die Kanzlerin wie üblich den Primat hiesiger Gesetze vor Ehrenkodizes, um dann auf ihren alten Ausspruch von wegen „Multikulti“ zurückzukommen.
Kein weiteres Wort zur Integration
Dass Multikulti gescheitert sei, mochte sie zwar wörtlich nicht wiederholen. Stattdessen führte sie aber Integration als wirkungsvollste Maßnahme gegen multikulturelle Parallelgesellschaften ins Feld. Und da könne Deutschland aus seinen Fehlern der Vergangenheit viel lernen. Doch wer glaubte, jetzt werde die Kanzlerin endlich einmal präzise, sah sich getäuscht: Kein weiteres Wort dazu, welche Fehler denn gemacht wurden, wie es sie zu beheben gilt – und vor allem, wie das denn eigentlich klappen kann mit der Massenintegration (wo schon basale Versorgungsmöglichkeiten an Grenzen kommen).
„Abschottung im 21. Jahrhundert ist keine vernünftige Option!“ „Wenn wir es richtig machen, werden die Chancen größer sein als die Risiken.“ „Es gehört zur Identität unseres Landes, Großes zu leisten.“ Das waren so Schlüsselsentenzen in Angela Merkels Rede, offenbar darauf angelegt, in Erinnerung zu bleiben. Sie werden ihre Wirkung sicherlich nicht verfehlen, Merkels Rede wurde schon als „kämpferisch“ bezeichnet, bevor sie das letzte Wort ausgesprochen hatte. Mag sein, dass sie kämpferisch klang. Inhaltlich war aber nichts Neues zu vernehmen, wenn es der Kanzlerin um den Kampf für die Deutungshoheit gegangen sein sollte. Denn immer dann, wenn es spannend wurde, war auch schon wieder Schluss.
Es hätte eine große Rede werden müssen
Zum Beispiel, als sie sich an die Skeptiker ihrer Flüchtlingspolitik wandte. Deren Motiv, so Merkel, sei die Angst vor Veränderung. Und die Angst davor, Deutschland werde sich wegen des Zustroms Hunderttausender Menschen aus dem muslimischen Kulturkreis womöglich grundlegend verändern. Stimmt, diese Tatsache treibt den einen oder anderen Deutschen dieser Tage um. Was also hat die Kanzlerin dem entgegenzusetzen? Die Antwort: nichts. Vielleicht meinten die Redenschreiber im Kanzleramt ja, es sei schon genug der Ehre, wenn die Regierungschefin die Sorgen ihrer Kritiker erkannt und sogar noch erwähnt hat. Was diese dann daraus machen, muss ja nicht das Bier von Angela Merkel sein.
Es hätte eine große Rede werden können. Nein: Es hätte eine große Rede werden müssen. Denn historische Situationen erfordern eben historische Antworten. Aber die Bundeskanzlerin hat nur ein bisschen historisch geklungen. Wahrscheinlich ist alles andere auch zu viel von ihr verlangt. http://www.cicero.de/berliner-republik/c...antwortet/60246
Zum bevorstehenden Lutherjahr: Eine Rezension als kritischer Beitrag zu den Wurzeln lutherischer Theologie
18. November 2014 Giuseppe Nardi Hintergrund, Top, Buchbesprechungen 95
Paul Hacker: Da Ich im Glauben bei Martin Luther Ein Klassiker der Luther-Kritik auf Katholisches.info: Bedeutet das nicht, Eulen nach Athen zu tragen? Wird die Leserschaft dieser Seite nicht schon längst mit diesem Buch, mindestens aber mit dessen Grundgedanken vertraut sein?
von Wolfram Schrems*
In Zeiten wie diesen sollen nämlich erstens hervorragende Werke des katholischen Geisteslebens gegen den Konformitätsdruck der Systemmedien immer wieder bekannt gemacht werden. Und zweitens sollen die Katholiken und alle Menschen guten Willens, einschließlich nicht-katholischer Christen, im Hinblick auf 500 Jahre Wittenberg und 100 Jahre Fatima 2017 auf den revolutionären und destruktiven Charakter des neuen und unbiblischen Glaubenssystems bei Luther zum Zwecke der geistlichen Besinnung und allfälligen Neuausrichtung des eigenen Lebens hingewiesen werden. Es lohnt sich also mehrfach, sich mit den Voraussetzungen der lutherischen Lehre zu beschäftigen. Das ICH im Glauben bei Martin Luther – Der Ursprung der anthropozentrischen Religion von Paul Hacker bietet dazu einen hervorragenden Einstieg.
Paul Hacker – Gelehrter, Konvertit, Apologet
Hacker (1913-1979) war Slawist und Indologe (Professor in Darbhanga, Indien, Bonn, Münster und Philadelphia). Nach intensivem innerem Ringen trat er 1962 vom Protestantismus zur Katholischen Kirche über: „Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, daß das vorliegende Buch in engstem Zusammenhang mit seiner Konversion zu sehen ist. Insofern ist es, freilich unausgesprochen und kaum merklich, eine Art Rechenschaftsbericht, der die Gründe seiner Abkehr vom Protestantismus offenlegt“ (Rudolf Kaschewsky, Schüler des Autors, im Vorwort). Wie andere bekannte intellektuelle Konvertiten (in Wien ist besonders Dietrich von Hildebrand zu nennen, dessen Gedenktafel in der Habsburgergasse 5 leider kaum beachtet wird) hat er unter den Wirren der Konzilszeit sehr gelitten und in vielen Publikationen (etwa in der Una Voce – Korrespondenz) die „Protestantisierung“ der katholischen Liturgie und Theologie beklagt.
Das Buch
Hackers Buch ist ein echter Fund. Dem Autor gelingt es, schwierige und subtile theologische Gedankengänge, die widersprüchliche Entwicklung des Denken Luthers und die Vielschichtigkeit des menschlichen Innenlebens verständlich auf den Punkt zu bringen. Das Buch ist wissenschaftlich anspruchsvoll, aber keine reine Spezialistenliteratur, es ist übersichtlich gestaltet und spannend geschrieben. Die vielen gut eingesetzten Luther-Zitate zeugen von hervorragender Literaturkenntnis.
Es gehört jedoch zum Wesen des Themas, daß manche Abschnitte, besonders das 7. Kapitel, ein erhebliches Problembewußtsein erfordern. Kommen wir also zum Thema:
„Reformation“?
Die ausführlichst belegte (und im übrigen nicht neue, vgl. zeitnahe St. Thomas More, A Dialogue Concerning Heresies, 1528) Grundthese des Buches ist, daß Martin Luther kein „Reformer“ war, in dem Sinne, daß er eine aus der Form geratene Glaubenspraxis wieder in die rechte Form zurückgebracht hätte (lat. re-formare), sondern, daß er im Gegenteil ein völlig neues Glaubenssystem erfunden hat, das er auf verschiedene, aus dem Zusammenhang gerissenen Bibelverse unter Außerachtlassung der gesamten 1500jährigen Tradition errichtet hat. Und in diesem System ist er der einzige Interpret, Prophet und gleichsam unfehlbare Papst.
Inhaltlich besteht dieses System in der sogenannten reflexiven, „apprehensiv-statuierenden“ Aneignung des Heils in einem neuartig konzipierten Glaubensvollzug („Fiduzialglauben“).
Auf gut Deutsch gesagt:
Jeder, der sich nur fest genug einredet, die Gnade Gottes zu erlangen, hat sie schon erlangt, kann sie nicht verlieren und muß sich ihrer im Handeln nicht würdig erweisen (Verwerfung der „Werke“). Lediglich die Rezitation einiger Bibelverse zum Zweck der Selbstvergewisserung, d. h. ihrer selbsthypnotisch Beziehung auf das Selbst (darum „anthropozentrische Religion“), ist de facto notwendig.
Das widerspricht dem althergebrachten, biblisch grundgelegten katholischen Glauben, wonach Glaube, Hoffnung und Liebe zusammengehören und sich in einem entsprechenden Lebenswandel bewähren müssen. Eine Heilsgarantie besteht nicht, die beständige Möglichkeit des Abfalls muß zur Wachsamkeit ermutigen.
Verdrängung der letzten Fragen und Seelenleid
Man muß das nur aussprechen und hört gleichsam schon im Hintergrund die Fragen des „modernen“ Menschen: Um solche Dinge wurde da gestritten? Worüber reden die überhaupt? Interessiert das in Zeiten von „Dialog“, „Integration“ und „Inklusion“ noch irgendjemanden?
Das ist eine sehr oberflächliche Gesinnung.
Genau das ist nämlich der Punkt des christlichen Bewußtseins, mithin Grundlage vieler Kulturen, nicht zuletzt Europas, des ehemaligen christlichen Abendlandes: Um das ewige Heil zu erlangen, sind richtiger Glaube und richtiges Handeln von entscheidender Bedeutung. Das richtige Handeln (besonders gemäß Mt 5 – 7, Mt 25, 31ff u. v. a.) ermöglichte historisch gesehen den Aufbau einer menschenwürdigen abendländischen Zivilisation (die derzeit bewußt abgebrochen wird). Wer sich aber weder um Glauben noch um richtiges Handeln schert, wird verdammt (Mk 16, 16 u. a.).
Und das ist derzeit sehr aktuell:
Das sogenannte „Mittelalter“ kannte noch die Höllenangst. Tief drinnen im Gewissen wußte der Christ jener Zeit immer, daß er sein Leben aus eigener Schuld so gestalten bzw. verunstalten kann, daß er umsonst gelebt hat und das Ziel, zu dem er hin ursprünglich geschaffen ist, nicht erreichen wird.
Das nennt man „Hölle“, eines der prominentesten und derzeit am meisten verdrängten Themen des Neuen Testamentes.
Heutzutage ist – auch aufgrund des schrecklichen Versagens der kirchlichen Lehrunterweisung im Gefolge des II. Vaticanums – dieses Bewußtsein verschwunden. Genauer gesagt, es ist abgedrängt worden.
Daher einerseits auch die unfaßbare Verrohung des Lebens in unserer Gesellschaft. Was Massenabtreibung, Kindesmißbrauch und die Ausbreitung menschenverachtender, totalitärer Ideologien nur allzu deutlich zeigen.
Nach dem Abdrängen eines hellen und ausfluchtfreien moralischen Bewußtseins vor Gott wuchern andererseits die Gewissensängste – die man freilich nicht mehr so nennt. Aus dem chronisch schlechten Gewissen werden dann die berühmten „psychischen Krankheiten“ – zumindest viele von ihnen. Und da man die traditionellen Therapievorschläge (aufrichtiges Schuldeingeständnis, Beichte, Buße, entschlossene Besserung des Lebenswandels, Suche nach dem Willen Gottes), nicht mehr kennt – oder verlacht – greift man zu ungeeigneten Mitteln.
Kein Medikament und keine atheistisch konzipierte „Psychotherapie“ dieser Welt können aber Gewissensfrieden schenken. Oder das endgültige Heil. Luther ist jedoch genau einer der ersten, der eine Art von „Psychotherapie“ anbieten, insofern ist er sehr „modern“. Hacker spricht in diesem Zusammenhang von „Bewußtseinsverdrängungsübung“ (145) und sogar „Flucht vor Gott“ (281, vgl. dazu das berühmte gleichnamige Werk von Max Picard aus dem Jahr 1934).
Eine neue Glaubenslehre…
Hacker legt die subtilen lutherischen Weichenstellungen offen und bescheinigt dem Wittenberger Mönch ein sensibles Innenleben und eine starke Reflexionsfähigkeit:
„Luther nennt den Glauben, wie er ihn lehrt, oft eine Zuversicht, ein Vertrauen. Aber reflexiver Glaube und Vertrauen auf Gott sind doch nicht dasselbe. Vertrauen ist ein sehr personales Verhalten, das immer Achtung oder Ehrfurcht vor der Freiheit der Person dessen, dem man vertraut, einschließt. (…) Würde er aber von dieser Person etwas zu erreichen suchen dadurch, daß er ihr vertraut, so wäre das Personale der Beziehung gestört. (…) Genau dies geschieht aber im reflexiven Glauben. Dieser ist daher kein echt personales Verhalten. Reiner Glaube nimmt einen Glaubensinhalt an auf die Autorität der Person hin, der er vertraut, ohne sich dabei auf sein Subjekt zurückzubeugen“ (48).
Luther verfehlt somit die klassische Praxis des inneren Lebens, das natürlich wechselnde Stimmungslagen und oft lange Perioden geistlicher Trockenheit oder Versuchung kennt:
„Die Doktrin des reflexiven Glaubens, in ihrem Anfang ein Ausdruck der Sehnsucht nach dem Frieden, durch das tatsächliche Erleben des Friedens scheinbar bestätigt und darum mehr und mehr zur Norm gefestigt, wird nach dem unausweichlichen Verlust des Friedens zu einem Instrument, mit dem die Ungeduld sich den Frieden zurückholen und sichern will. Das ist die eigentlich protestantische Wende. Christliche Spiritualität erträgt es nicht, daß der Mensch begierig nach geistlicher Tröstung verlange (dadurch unterscheidet sich der Christ vom heidnischen Bhaktifrommen).“ (120)
Hacker resümiert dazu:
„Luthers Mystik ist nicht zur Reife gekommen, weil er die Geduld verlor und das Leiden, das dem für die Erfahrung der ‚leuchtenden Finsternis‘ bestimmten Menschen nicht erspart bleibt, nicht durchstand“ (127).
…mit enormen Auswirkungen
Alle diese theologischen Vorentscheidungen Luthers, besonders die Zurückbiegung des Glaubens auf das Ich, bleiben nicht ohne Konsequenzen. Sie führen letztlich zum Bruch mit der Kirche. Sie zerstören die Reichseinheit. Sie bedingen das Aufkommen neuer, extremer Gruppen, der „Schwärmer“ oder „Schwarmgeister“, die die Gedanken Luthers selbst aufgreifen, von diesem aber aus Konkurrenzgründen massiv bekämpft werden.
Schließlich hat Luther „einen der Ausgangspunkte des modernen Säkularismus geschaffen“ (183):
Hacker zieht eine geistesgeschichtliche Linie von Luther über Rudolf Bultmann und Martin Heidegger in die völlige Auflösung des Glaubens (um diesbezügliche Forschungen, einschließlich einer substantiellen Kritik an Karl Rahner, der seinerseits als Heidegger-Schüler gilt, hat sich auch die deutsche Philosophin Alma von Stockhausen verdient gemacht).
Die (dogmatisch genau umrissene) Unfehlbarkeit des Papstes in Fragen des Glaubens und der Moral verschiebt sich nun zur Person Martin Luthers. Er selbst ist der einzig Unfehlbare in seinem Glaubenssystem.
Dieses hat mit der Bibel nur das zu tun, daß er einige ausgewählte Verse, vornehmlich aus dem Römerbrief und dem Galaterbrief, gegen den gesamten biblischen Glauben ausspielt. Das Sola Scriptura – Prinzip ist überdies eine von außen an den Bibeltext herangetragene ideologische Vorentscheidung. Es zieht mit innerer Notwendigkeit eine willkürliche und rabulistische Bibelauslegung nach sich – für die wiederum Luther selbst die ausschließliche Kompetenz besitzt.
Nachdem dieses System theoretisch und praktisch egozentrisch ist, wird der „Reformator“ aggressiv: Gegen die „Papisten“, gegen die Mönche, gegen die Juden, gegen die Bauern, gegen die Frauen, gegen die „Schwarmgeister“ – und ständig neue Spaltungen innerhalb der „Reformation“ sind die Folge. Der falsche Prophet wird an den schlechten Früchten erkannt.
Tragische Verfehlung eines wichtigen Anliegens
Die Lage der Kirche in jener Zeit der Renaissance ist unbestritten schlimm. Die Päpste geben, von Hadrian VI. (1522-1523) abgesehen, kein gutes Beispiel ab. Kein Katholik würde die Auswüchse von Ablaßhandel und Ämterkauf verteidigen. Der Paganismus der Renaissance und der Hochmut der Humanisten haben der Kirche erkennbar nicht gut getan.
Aber Luther verfehlt die echte Reform: „Wenn die römische Kurie ihm kein gutes Beispiel gab – war es dann nicht an ihm, das Beispiel des echten Reformators zu geben? Luther tat nicht, was er gepredigt hatte“ (130).
Der Protestantismus und die protestantischen Christen
Weder Paul Hacker noch der Rezensent beabsichtigen eine Beleidigung protestantischer Christen.
Letzterer hat die Ehre, mit menschlich vorbildlichen Angehörigen protestantischer bzw. freikirchlicher Bekenntnisse in freundschaftlichem Kontakt zu stehen und ist für einen guten Gedankenaustausch immer dankbar.
Worum es aber abseits des offiziellen, sinnfreien und selbstzweckhaften „Ökumene“-Betriebs gehen muß, ist, daß einmal endgültig und rechtzeitig vor dem 500. Jahrestag des Thesenanschlags von Wittenberg alle Karten auf den Tisch gelegt werden:
Die wichtigste Frage ist dabei, ob sich Martin Luther zu Recht auf die Bibel berufen und als echter Reformer gelten kann oder nicht.
Der Autor und der Rezensent meinen, mit vielen anderen Autoren seit den Lebzeiten Luthers, daß beides nicht der Fall ist.
Eine rückhaltlos ehrliche Beschäftigung mit Luther muß daher zugunsten des geistlichen und zeitlichen Wohls aller, die es betrifft, nicht zuletzt unserer gesamten Zivilisation, endlich durchgeführt werden.
Fazit
Wir sehen derzeit dessen implosionsartigen Niedergang im deutschen Sprachraum. Der deutsche und österreichische Protestantismus ist kaum mehr als eine Vorfeldorganisation linker Parteien. Christliches Profil ist außerhalb bekenntnisorientierter Kreise keines erkennbar.
Es ist daher gut möglich, daß der Katholischen Kirche oder einigen besonders „ökumenischen“ Kardinälen bis in drei Jahren der Partner für die geplanten „ökumenischen“ Feiern (so etwas soll es wirklich geben) abhanden gekommen sein wird.
Nun, es gibt ohnehin nichts zu feiern.
Eine gründliche und ausfluchtlose Neubewertung Martin Luthers steht ins Haus – mit allen Konsequenzen.
Da nur die Wahrheit frei machen kann (vgl. Joh 8,32), ist Paul Hacker posthum für seinen Beitrag zur Wahrheitsfindung zu danken.
Dank gebührt auch dem Verleger Benedikt Trost, im Hauptberuf Rechtsanwalt, der sich mit der Neuauflage des aus Gründen der „Ökumene“ bald nach dem Erscheinen vom Markt genommenen Buches große Verdienste erworben hat. Nach eigenen Angaben war es das erste Buchprojekt des Verlages (2002), „quasi die Geburtsstunde des Verlags“. Das große Interesse erforderte eine Neuauflage.
Wir hoffen und wünschen, daß noch viele Auflagen auf den Markt und in die Hände aller, die es betreffen sollte, gelangen.
Paul Hacker, Das ICH im Glauben bei Martin Luther – Der Ursprung der anthropozentrischen Religion, mit einem Vorwort von Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. (zur ersten Auflage 1966, mit dessen Erlaubnis 2002 neu abgedruckt), durchgesehener und neu umgebrochener Neudruck der Ausgabe Bonn 2002, nova & vetera, Bonn 2009, 318 Seiten, 29.50 – www.novaetvetera.de
Irischer Segen aus dem Jahre 1692, auch für das neue Jahr
Geh deinen Weg ruhig - mitten in Lärm und Hast, und wisse, welchen Frieden die Stille schenken mag.
Steh mit allen auf gutem Fuße, wenn es geht, aber gib dich selber nicht auf dabei.
Sage deine Wahrheit immer ruhig und klar und hör die anderen auch an, selbst die Unwissenden, Dummen - sie haben auch ihre Geschicht
e.
Laute und zänkische Menschen meide. Sie sind eine Plage für dein Gemüt.
Wenn du dich selbst mit anderen vergleichen willst, wisse, daß Eitelkeit und Bitterkeit dich erwarten. Denn es wird immer größere und geringere Menschen geben als dich.
Freu dich an deinen Erfolgen und Plänen. Strebe wohl danach weiterzukommen, doch bleibe bescheiden. Das ist ein guter Besitz im wechselnden Glück des Lebens.
Übe dich in Vorsicht bei deinen Geschäften. Die Welt ist voll Tricks und Betrug. Aber werde nicht blind für das, was dir an Tugend begegnet.
Sei du selber - vor allem: heuchle keine Zuneigung, wo du sie nicht spürst. Doch denke nicht verächtlich von der Liebe, wo sie sich wieder regt. Sie erfährt soviel Entzauberung, erträgt soviel Dürre und wächst doch voller Ausdauer, immer neu, wie das Gras.
Nimm den Ratschluß deiner Jahre mit Freundlichkeit an. Und gib deine Jugend mit Anmut zurück, wenn sie endet.
Pflege die Kräfte deines Gemüts, damit es dich schützen kann, wenn Unglück dich trifft, aber überfordere dich nicht durch Wunschträume. Viele Ängste entstehen durch Enttäuschung und Verlorenheit.
Erwarte eine heilsame Selbstbeherrschung von dir. Im übrigen aber sei freundlich und sanft zu dir selbst.
Du bist ein Kind der Schöpfung, nicht weniger wie die Bäume und Sterne es sind. Du hast ein Recht darauf, hier zu sein. Und ob du es merkst oder nicht - ohne Zweifel entfaltet sich die Schöpfung so, wie sie es soll.
Lebe in Frieden mit Gott, wie du ihn jetzt für dich begreifst. Und was auch immer deine Mühen und Träume sind in der lärmenden Verwirrung des Lebens - halte Frieden mit deiner eigenen Seele.
Mit all ihrem Trug, ihrer Plackerei und ihren zerronnenen Träumen - die Welt ist immer noch schön!
Hermann Multhaupt, Möge der Wind immer in deinem Rücken sein. Alte irische Segenswünsche.
Für jeden Tag, den Du, mein Gott mir gibst, An dem ich sehen darf, wie Du mich liebst. Für jedes Licht, das mir den Weg erhellt. Für jeden Sonnenstrahl in dunkler Welt. Für jeden Trost, wenn ich in Ängsten bin, nimm, Herr das Loblied meines Herzens hin!
Wenn ich oft bange denk an künftige Zeit, hast Du ein Hoffen schon für mich bereit. Und wenn mich heut ein Körnlein Elend drückt, vielleicht ist's morgen schon hinweggerückt. Wo ich auch geh - Dein Arm ist über mir. Du läßt mich nicht allein, wie dank ich Dir!
Für jedes Lied, das mir ein Vöglein singt, für jede Not, die mich Dir näherbringt. Für jeden Frohsinn, jedes Tröpflein Glück, für jeden friedenvollen Augenblick. Für jede Wolke, die vorüberzieht. Für alles, Dir ein stilles Dankeslied!
Wenn Deine Seele voll von Leid, Dein Herz zu Tod betrübt. Verzage nicht, es kommt die Zeit, wo besseres Leben blüht. Doch suche Trost nicht im Gewühl, kein Mensch kennt deinen Schmerz. Und schreist du in die Welt hinaus, weinst Dir die Augen blind, sie tragen's nur von Haus zu Haus, weißt ja wie die Menschen sind.
Geh ruhig in dies Kirchlein rein, wo stille Andacht Dich umgibt, dem lieben Gott allein vertrau, was deine Seele trübt. Er wird Dir Mut und Trost verleihn, zu tragen deinen Schmerz. Der liebe Gott allein, versteht ein armes Menschenherz.
Dankeslied für jeden Freudengruß, der mich erfreut. Für jede Hand, die mir ein Blümlein streut. Für jedes Herz, das mir entgegen schlägt, das mit mir liebt und glaubt und kämpft und trägt. Für alle Seligkeit, Herr, dort und hier, in alle Ewigkeit, ich danke Dir!
Bedeutung von Advent und Weihnachten
Man merkt es schnell: Es ist so weit, es beginnt die Weihnachtszeit. Man sieht die Menschen laufen, schinden, denn es gilt den Adventskranz zu binden. Und bald, man kann es deutlich sehn, die ersten Kerzen auf dem Kranze stehn.
Und man merke, seh und staune, sprunghaft steigt so manche Laune, die Arbeit ist erledigt ganz - fertig ist der Weihnachtskranz. Und schon bald die erste Kerze brennt! Man weiß es schon: Es ist Advent.
Doch hat es schon bei dir geläutet, was dieser Kerzenschein bedeutet? Nein, nein, es ist kein Startschuss für's Laufen, um noch schnell Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Das Brennen der Kerzen hat einen Grund, und das tun wir dir nun gerne kund:
Einst kam vom Himmel her auf diese Welt unser Erlöser, der unser Herz erhellt, der uns Sinn gibt für das Leben, wonach wir alle sollen streben. Er kam, um uns von Sünde zu befrein, damit wir wieder rein können sein.
Jesus starb für uns - an unser Statt, damit, wer will, mit Gott Frieden hat. Doch nun sei auch mal nachgefragt, hast du ihm schon Dank dafür gesagt? Drum feiern wir auch Jesu Kommen mit den Familien und allen Frommen.
Wir feiern die Heilige Nacht, an der die Engel haben gewacht und verkündigten der Hirtenschar, was da im Stall geschehen war und dass gekommen ist Jesus Christ, der dann unser Erlöser geworden ist. Die Herrlichkeit, des Vaters Thron verließ für uns der Gottessohn.
Welche Bedeutung hat nun der Advent, ob wohl jeder die Bedeutung kennt? Denken wir daran, was Jesaja einst rief, als er noch über die Erde lief. Bereitet werden sollen Weg und Pfad, damit der HERR bald kommen mag.
Doch frag dich nun ganz ohne Scheu: "War ich auch dem Herrn stets treu?". Mag Jesus auch zu mir jetzt kommen, oder geht er an mir vorbei zu anderen Frommen? Und denk daran: Die Zeit verrinnt, denn schon bald kommt's Jesuskind.
Vier Kerzen lang hast du noch Zeit. Bist du danach für ihn bereit? Doch halt, das war längst Vergangenheit, Jesus lebt schon jetzt und in alle Ewigkeit. Als Herr der Herren fragt er heut mich und dich und alle Leut', ob wir ihn einlassen in unser Leben und unsere Herzen ihm wollen geben.
Drum sollten wir jeden Tag als Advent begehen und darauf achten, wo wir gerade stehen. Jesus sucht Menschen, die ihn aufnehmen wollen mit ganzem Herzen, wie wir es sollen. Drum denk daran, dass Jesus uns kennt. Wir wünschen allen einen frohen Advent!
Das Fest Mariä Verkündigung, ging dem Weihnachtsfest vorraus...
Wenn du, lieber Leser, jahrelang in einem Gefängnisse schmachten würdest, ganz in Finsternis begraben, an Händen und Füßen gefesselt, täglich dem Tode ausgesetzt, und wenn nun ein Bote in dein Gefängnis eines Tages treten und dir ankündigen würde,, daß ein großer, mächtiger König und Herr angekommen sei, der dich aus dem Gefängnisse befreien, das Todesurteil von dir wegnehmen und dich selbst zum Königskinde erheben würde, würdest du dich nicht freuen und immer, so lange du lebst, den Tag ehren und segnen, dafür daß dir die freudige Botschaft dar gebracht wurde?! Nun sieh`, heute ehret, segnet und feiert die katholische Kirche den Tag, wo nicht bloß dir, sondern allen Menschen eine solche Freudenbotschaft gebracht worden. Du weißt ja, daß nach der ersten Sünde im Paradies die Menschen alle in die schmachvolle Gefangenschaft des bösen Feindes fielen, daß alle Völker der Erde, bis auf das Volk der Juden, 4000 Jahre lang in Finsternis des Unglaubens wie begraben waren, und daß über alle Menschen das Urteil des ewigen Todes verhängt war. Du weißt auch, daß sich Gott über die gefallene Menschheit erbarmt, und einen Erlöser versprochen hat. Dieses Versprechen hat auch Gott oft und oft durch seine Propheten wiederholt bis zur Zeit, wo der Erlöser wirklich kommen sollte. Am heutigen Tage nun, vor 2000 Jahren, wollte Gott sein versprechen erfüllen, worauf die ganze Welt mit Sehnsucht gewartet hat. 500 Jahre zuvor hatte das der Prophet Isaias bereits vorausgesagt:
„Sieh`, eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und sein Name wird sein Emanuel, d.h. Gott mit uns.” (Js. 7, 14.) Sie lebte zu Nazareth, einem Städchen im Gebirgslande Galiläa, arm und verborgen und wartete ebenfalls mit heißer Sehnsucht auf den verheißenen Erlöser. — Am 25. März befand sie sich gerade in ihrem stillen Kämmerlein im Gebete, als Gott der Herr einen himmlischen Boten, den Erzengel Gabriel, zu ihr sandte. In tiefster Ehrfurcht nahte sich der selbe der heil. Jungfrau und sprach:
„Gegrüßet seist du, voll der Gnaden, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Weibern.” Noch nie hat ein Mensch einen so hohen Gruß empfangen, als Maria. Gottes höchste Majestät war es selbst, in dessen Namen der Engel den Gruß überbrachte, und wunderbar! ein guter Engel machte jetzt wieder gut, was einst ein böser Engel geschadet hatte. Denn der gefallene Engel Luzifer, der Teufel, war es, der die erste Eva verführte und die ganze Menschheit in das Unglück stürzte; nun aber sollte ein anderer Engel, Gabriel, der zweiten Eva, Maria, die frohe Botschaft bringen, daß sie zum Heile der Menschheit den Erlöser empfangen werde. Die Worte also: „Gegrüßt seist du Maria,” sind himmlische Worte; o sprich sie daher immer, christliche Seele, mit tiefer Ehrfurcht, mit inniger Freude aus! Dieser Gruß, sagt der heilige Alphonsus, ist der aller seligsten Jungfrau sehr wohlgefällig, und es scheint, als ob man ihr als dann die Freude, die sie empfand, als der Erzengel Gabriel ihr verkündete, sie werde Mutter Gottes werden, erneuere, und der heilige Bonaventura sagt, daß Maria immer wieder auf diesen Gruß mit einer gewissen Gnade antwortete. —
Der Engel fuhr fort: „Du bist voll der Gnaden.” Kein Mensch hat die Fülle der Gnaden Gottes in so hohem Grade empfangen als Maria, denn sie war unbefleckt, ohne Makel der Erbsünde empfangen und sie gab, wie der heilige Petrus Chrisologus sagt, dem Himmel die Ehre, der Erde den Schöpfer, den Heiden das Glaubenslicht, den Lastern das Ende, dem Leben die Ordnung, den Sitten die Zucht. — Andere Heilige erhielten zwar Teilchen der Gnade, aber in das Herz Mariens goß sich deren ganze Fülle aus, die sich auch über uns verbreitet hat und noch verbreitet. Von ihrer Gnadenfülle erhalten auch wir, sie ist die Schatzmeisterin der Gnaden Gottes, durch ihre Fürbitte kannst du jede Gnade erlangen. — Der Herr ist mit dir. Hierüber sagt der heilige Bernhard: „Der Herr war mit Maria nicht bloß dem Geiste, sondern auch dem Fleische nach. Er war zwar mit allen Heiligen, ganz besonders aber mit Maria; denn mit ihr hatte er eine so innige Gemeinschaft, daß er nicht nur ihren Willen, sondern auch ihr Fleisch mit sich vereinigte; und dann faährt der nämliche Heilige fort: Der Herr ist mit dir, wie ein Vater mit seiner Tochter, die er sorgsam beschützt, wie ein Bräutigam mit seiner Braut, die er einzig liebt, wie ein König mit seiner Königin, die er in hohen Ehren hält.” O bitte, christliche Seele, täglich Maria, daß sie dir helfe, daß auch Gott immer mit dir sei im Leben und Sterben!! — „Du bist gebenedeit unter den Weibern.” Maria ist die Gesegnetste ihres Geschlechts, ja die Glückseligste, denn sie allein wurde unter allen Weibern zur Gottesmutter auserkoren, sie allein ist Mutter und doch Jungfrau, sie hat durch den Sohn, den sie geboren, den Fluch Gottes über die Menschheit in Segen umgewandelt; Eva war die Urheberin der Sünde, Maria die Urheberin der Gnaden, Eva hat uns verwundet, Maria hat uns geheilt.
Als nun Maria diese Worte des Engels hörte, erschrak sie und dachte nach, was dieser Gruß bedeuten sollte. Maria, sagt der heilige Ambrosius, erschrickt nicht über den Engel als himmlischen Geist, sondern weil ihr der Engel unter der Gestalt eines Jünglings erschien, noch mehr aber erschrickt sie über die Lobsprüche, welche sie hört. Sie war ja voll heiliger Unschuld und ihr Herz war das demütigste von der Welt. Darum dachte sie auch nach, welch ein Gruß dies sei. Sie hielt sich immer für eine arme, unbekannte Jungfrau; sie sah an sich nur lauter Mängel und Fehler; sie glaubte sich unwürdig aller Gnaden Gottes, darum erschrickt sie und fürchtet sich, als sie den hohen Gruß vernimmt. — Wie benimmst du dich, christliche Seele, wenn du Lobsprüche vernimmst? Hörst du sie gerne, gefallen sie dir, o dann folgst du Maria nicht nach, die alle Ehre und alles Lob Gott allein opferte; dann wird dich bald der böse feind in seinen Schlingen fangen, und weil du dich erhöhest, wirst du erniedrigt werden! — Willst du das?.....
Als der Engel die Furcht der heiligen Jungfrau bemerkte, sprach er zu ihr:
„Fürchte dich nicht, denn du hast Gnade gefunden vor Gott;” und nun kündigt er ihr die hohe Freudenbotschaft, die Menschwerdung des Sohnes Gottes in ihrem Leibe, an: „Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären und sollst seinen Namen Jesus heißen. Dieser wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden; Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben und er wird herrschen im Hause Jakob ewiglich, und seines Reiches wird kein Ende sein.” Bei diesen Worten durchströmt eine süße Freude das Herz der heiligen Jungfrau; aber sie schweigt und denkt nach über die Bedeutung dieser Worte: Sie soll Mutter werden, aber sie will Jungfrau bleiben, wie sie Gott versprochen. Was soll sie tun? Endlich öffnet sie den Mund und spricht: „Wie wird dies geschehen, da ich keinen Mann erkenne?” Sie will sagen: Ich will ja Jungfrau bleiben, was wird also Gott der Herr tun, um meine Reinigkeit zu bewahren, wenn ich Mutter werden soll? Der Engel antwortete ihr nun:
„Der heilige Geist wird über dich herab kommen, und die Kraft des Allerhöchsten dich überschatten, darum wird auch das Heilige, welches aus dir geboren wird, Sohn Gottes genannt werden; ....denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.” Nun war das Bedenken der reinsten Jungfrau gehoben, und nun spricht sie in tiefster Demut die Worte, auf welche Himmel und Erde mit Sehnsucht warten: „Sieh`ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte.” In diesem Augenblicke wurde Maria in himmlische Verzückung erhoben und der Sohn Gottes verließ den Schoß des ewigen Vaters und stieg nieder in den Schoß der Jungfrau, — Gott wurde Mensch, um die Menschheit zu retten vom ewigen Verderben; ein Gott verschließt sich in den Schoß einer Jungfrau, um der Erde den Frieden zu geben, den Himmel zu verherrlichen, das Verlorene zu retten, den Toten das Leben wieder zu geben, zwischen Himmel und Erde einen Bund zu schließen und gleichsam einen Verkehr zwischen der Gottheit und der menschlichen Natur zu begründen.
Heute feiert also die Kirche zwei feste: ein Fest des Sohnes Gottes und ein fest Mariä, der heiligsten Jungfrau; denn heute wurde der Sohn Gottes aus unendlicher Liebe zu uns ein Mensch und Maria wurde zu unserer Freude und zu unserem Troste Mutter Gottes. — Heute ist das Wort, das immer bei Gott war, der Sohn Gottes, Fleisch geworden. O christliche Seele, falle nieder zur Erde und bete an, uns verherrliche und lobe die ewige Liebe des ewigen Vaters, der seinen Sohn gesendet, die ewige Liebe des Sohnes, der herab gekommen ist vom Himmel in diese Erde voll Jammers und Elend, die Liebe des heiligen Geistes, der das Geheimniß der Menschwerdung im Leibe der Jungfrau vollbracht. O falle nieder und danke dem Herrn, der um deinetwillen im dunklen Schoße der Jungfrau ein kleines Kind geworden, damit er dich aus der Gefangenschaft des Satans in die Freiheit der Kinder Gottes, aus der Finsternis des Unglaubens in das Licht des wahren Glaubens versetze!!!
Aber freue dich auch und frohlocke, denn heute hast du eine hohe, süße, mächtige, barmherzige Mutter erhalten, die dich liebt, die dir immer helfen kann und will, die dich nie verläßt, auf welche du in aller Angst und Not dein Vertrauen setzen kannst, und diese Mutter ist — Maria! Sie ist Mutter Gottes; kannst du diese Würde begreifen? wie hoch mußt du sie also ehren! und diese Mutter ist auch deine Mutter, wie sehr sollst du sie lieben! Weißt du aber, wodurch du dieser hohen Mutter und lieben Frau die größte Ehre und Liebe erweisen kannst? Wenn du ihre Tugenden nachahmest, wenn du sanftmütig, demütig, keusch und rein, gehorsam, stillschweigend etc. wirst wie sie; wenn du in Allem den Willen ihres Sohnes tust; wenn du auch eine besondere Andacht zu ihr hast. Einen besonderen Wert legt Maria auf den englischen Gruß oder das Ave; weil er sie, wie schon gesagt, an die Freude erinnert, die sie fühlte, als sie von dem Engel Gabriel erfuhr, daß sie die Mutter Gottes werden sollte. Derjenige, welcher Maria grüßt, wird auch von ihr begrüßt werden, den der Gruß Mariä wird immer das Zeichen einer Gnade sein. Die Mutter Gottes, sagt ein frommer Geistesmann, kann dem nichts verweigern, der zu ihr mit den Worten des Ave Mariä kommt. Es besteht aber die Andacht des Ave Maria darin,
daß man alle tage beim Aufstehen und Niederlegen drei Ave Maria mit dem Angesichte auf der Erde oder wenigstens auf den Knieen betet und zu jedem Ave das kurze Gebet fügt: „O Maria reinige durch deine reine und unbefleckte Empfängnis mein Herz und meine Sinne!” daß man das „Angelus Domini” oder „den Engel des Herrn” Morgens, Abends und Mittags spricht. Der Papst Urban II. war es, der im Jahre 1095 verordnete, daß man alle Tage dreimal mit der Glocke zum Gebete des Angelus Domini das Zeichen gebe, um den Schutz Mariä auf die Kreuzzüge herab zu rufen, die statt fanden, um das heilige Grab zu Jerusalem den Händen der Türken zu entreißen. Diejenigen, welche mit zogen, hefteten nämlich ein weißes oder totes Kreuz auf ihre Kleider und daher hieß man die Heereshaufen Kreuzzüge. Diese heiligen Kriege sind vorüber, allein unser leben ist ja auch ein Kreuzzug gegen die Feinde unseres Heiles, und wir bedürfen daher immer der Hilfe Gottes, die uns aber am sichersten Maria durch ihre Fürbitte erlangen kann. Bete daher recht gerne und andächtig den Engel des Herrn; wenn du dies täglich auf den Schall der Glocke tust, so kannst du alle Monate, wenn du reumütig die heiligen Sakramente empfängst, einen vollkommenen Ablaß gewinnen, und einen Ablaß von 100 Tagen, so oft du reumütig dieses Gebet verrichtest. — So verordnete der Papst Benedikt XIII. im Jahre 1724. Gebet. O mein Gott, der du ganz Liebe bist, ich danke dir von ganzen Herzen, daß du deinen göttlichen Sohn hast Mensch werden lassen und mir Maria, seine heil Mutter gegeben hast. Verleihe mir Gnade, daß ich nicht aufhöre, dich meinen Gott und Herrn zu lieben und Maria, meine Mutter, zu ehren und anzurufen. Amen.
"Vom Christkind"
Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen! Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee, mit rotgefrorenem Näschen. Die kleinen Hände taten ihm weh, denn es trug einen Sack, der war gar schwer, schleppte und polterte hinter ihm her. Was drin war, möchtet ihr wissen? Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack - denkt ihr, er wäre offen der Sack? Zugebunden bis oben hin! Doch war gewiss etwas Schönes drin! Es roch so nach Äpfeln und Nüssen! Anna Ritter (1865-1921)
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war.
Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth in das jüdische Land, zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlecht Davids war, auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger.
Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
Und siehe: des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen:
Fürchtet euch nicht; siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegen.
Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen!
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem, und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kund getan hat.
Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen.
Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
Was ist eine "Heilige Pforte"? Wie geht der Ablass? Antworten auf die häufigsten Fragen
Papst Franziskus öffnet die Heilige Pforte im Petersdom und damit das Heilige Jahr der Barmherzigkeit am 8. Dezember 2015. Foto: L'Osservatore Romano
Von CNA Deutsch/EWTN News
VATIKANSTADT , 10 December, 2015 / 9:28 AM (CNA Deutsch).-
Am 8. Dezember begann das Heilige Jahr der Barmherzigkeit, ein außerordentliches Jubiläum, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Aber was bedeutet es? Wir haben die häufigsten Fragen gesammelt und darauf die richtigen Antworten zusammengestellt.
Was ist ein Heiliges Jahr?
Die katholische Tradition, ein Heiliges Jahr (Jubiläumsjahr) zu feiern, begann mit Papst Bonifatius VIII. im Jahr 1300, und schon seit 1475 wird alle 25 Jahre ein ordentliches Jubiläum begangen, um jeder Generation zu erlauben, diesen Moment wenigstens einmal im Leben zu erfahren.
Das Heilige Jahr ist traditionell ein Jahr der Vergebung und der Buße für die Sünden jedes einzelnen. Auch ist es ein Jahr der Versöhnung zwischen Feinden und ein Jahr der Bekehrung, um das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.
Bis zum heutigen Tag gab es 26 ordentliche Jubiläen, das letzte war das Jubiläum des Jahres 2000, das von Johannes Paul II ausgerufen worden war.
Was ist ein außerordentliches Jubiläumsjahr?
Ein außerordentliches Jubiläum kann zu einer besonderen Gelegenheit oder aufgrund eines besonders bedeutsamen Ereignisses ausgerufen werden, wie es der Fall dieses Jahres der Barmherzigkeit ist.
Das erste außerordentliche Jubiläum gab es im 16. Jahrhundert und die beiden letzten waren 1933, als Papst Pius XI. 1900 Jahre der Erlösung feiern wollte und 1983, als der heilige Johannes Paul II. es verkündete, um die 1950 Jahre nach Tod und Auferstehung Christi zu ehren.
Was ist eine Heilige Pforte?
Wenn Sie die Papstreise nach Afrika verfolgt haben, dann haben Sie wahrscheinlich auch die Öffnung der Heiligen Pforte in Bangui, in der Zentralafrikanischen Republik gesehen.
Wenn auch das Heilige Jahr offiziell am 8. Dezember begann, so war doch dies das erste mal in der Geschichte, dass ein Papst eine Heilige Pforte außerhalb Roms geöffnet hat.
Jede der vier päpstlichen Basiliken in Rom besitzt eine Heilige Pforte, die normalerweise von innen versiegelt wird, damit sie nicht geöffnet werden kann. Die Heiligen Pforten werden nur im Jubiläumsjahr geöffnet, damit die Pilger sie durchschreiten und einen vollkommenen Ablass gewinnen können, der an das Jubiläum gebunden ist.
Der Ritus der Öffnung der Heiligen Pforte möchte symbolisch zeigen, dass den Gläubigen in der Zeit des Jubiläums ein "außerordentlicher Weg" zur Erlösung angeboten wird. Er versinnbildlicht das Verlassen der Welt und das Eintreten in die Gegenwart Gottes, auf ähnliche Weise wie die Hohenpriester im Alten Testaments den Eingang zum Allerheiligsten an Jom Kippur durchschritten – dem jüdischen Gedenken des Tages der Sühne, der Vergebung und der Reue – um in die Gegenwart Gottes zu treten und Opfer darzubringen.
Nach Öffnung der Heilige Pforte im Petersdom werden die Pforten der anderen drei römischen Basiliken geöffnet: in der Lateranbasilika, in Sankt Paul vor den Mauern und in Santa Maria Maggiore. Während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit hat Papst Franziskus den Diözesanbischöfen die Erlaubnis erteilt, besondere Heilige Pforten in ihren Diözesen zu bestimmen.
Was ist ein vollkommener Ablass?
Ein Heiliges Jahr bietet den Gläubigen die Möglichkeit, einen vollkommenen Ablass zu gewinnen. Laut Paragraph 1471 des Katechismus der Katholischen Kirche ist ein Ablass:
"...der Erlaß einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereit ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet."
Im Fall des vollkommenen Ablasses ist es ein kompletter Erlass.
Wie wird im Heiligen Jahr ein Ablass gewonnen?
Gemäß der Apostolischen Pönitentiarie ist es nötig, dass die Gläubigen im Stand der Gnade sind, um einen vollkommenen Ablass oder einen Teilablass zu gewinnen. Dazu gehört unter anderem, schwere Sünden gebeichtet zu haben. Darüber hinaus ist es nötig, dass der Gläubige
die innere Disposition des Freiseins von jeglicher Anhänglichkeit an die Sünde, auch die läßliche, hat; die sakramentale Beichte seiner Sünden vornimmt;
die Allerheiligste Eucharistie empfängt (zweifelsohne ist es besser, die Eucharistie bei der Teilnahme an der Heiligen Messe zu empfangen; für den Ablass ist jedoch lediglich die Heilige Kommunion notwendig); nach Meinung des Heiligen Vaters betet.
Der Grundgedanke wäre, am selben Tag die Kommunion zu empfangen und den Ablass zu erlangen, aber es reicht, wenn der Empfang der Sakramente und die Gebete innerhalb einiger Tage (ungefähr 20) vor oder während des Aktes des Ablasses stattfinden.
Die Gebete nach Meinung des Papstes werden dem Belieben der Gläubigen anheimgestellt, aber normalerweise werden ein "Vater unser" und ein "Ave Maria" gebetet. Eine Beichte reicht für mehrere vollkommene Ablässe, aber für jeden von ihnen bedarf es einer eigenen Kommunion und eigener Gebete nach der Meinung des Heiligen Vaters.
Es gibt Ausnahmen für Kranke oder ans Haus gefesselte Personen.
Die Ablässe können immer für sich selbst oder für die Seelen der Verstorbenen angewandt werden, sie können aber nicht auf andere lebende Personen übertragen werden.
Wie oft kann man einen vollkommenen Ablass gewinnen?
Einmal am Tag.
Wo kann ich im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit einen Ablass gewinnen?
Während des Heiligen Jahres designiert der Papst besondere Pilgerorte, um Ablässe zu erhalten, über die vier Heiligen Pforten Roms hinaus. Für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit sind es die Heiligen Pforten in den Kathedralen jeder Diözese, sowie in anderen, von den Diözesanbischöfen ausgewählten Kirchen. Es sind Pilgerorte für die Gläubigen und sie sind Teil der Gewinnung des vollkommenen Ablasses. Franziskus schrieb in seinem Brief über den Ablass im Heiligen Jahr:
"Ebenso lege ich fest, dass der Ablass auch erlangt werden kann in den Wallfahrtskirchen, wo die Pforte der Barmherzigkeit geöffnet wurde, sowie in den traditionell als Jubiläumskirchen ausgewiesenen Gotteshäusern. Es ist wichtig, dass dieser Moment vor allem mit dem Sakrament der Versöhnung und der Feier der heiligen Eucharistie einschließlich einer Reflexion über die Barmherzigkeit verbunden ist. Es wird nötig sein, dass diese Feiern das Glaubensbekenntnis ebenso umfassen wie das Gebet für mich und für die Anliegen, die mir am Herzen liegen zum Wohl der Kirche und der ganzen Welt.” http://de.catholicnewsagency.com/story/w...ten-fragen-0281
Montag, 14. Dezember 2015 Wenn auch die Priester nicht mehr über Christus sprechen können oder wollen.....
Peppino Zola hat bei La Nuova Bussola Quotidiana einen Artikel in Briefform geschrieben- zum aktuellen Zurückweichen auch seitens des Klerus vor den Forderungen des Relativismus, der political correctness und der vorauseilenden Unterwerfung unter eine kommende Islamherrschaft, das sich in Italien im "Krippenkrieg" und abgesagten Krippenspielen in Schulen manifestiert.
"WENN AUCH DIE PRIESTER NICHT MEHR ÜBER CHRISTUS SPRECHEN KÖNNEN"
"Unter all dem Quatsch, der zum Thema Krippe, Gebete, und Weihnachtsbräuche gesagt und getan worden sind, ist das vielleicht Schwerwíegendste in Monza vorgefallen, wo ein für eine Schule zuständiger und erklärtermaßen "katholischer" Priester gesagt hat, daß es in seiner Lehranstalt in der Adventszeit keine Heilige Messe geben wird, weil diese eine "zu starke Geste" sei.
Eines ist wahr: die Katholische Messe ist in der Tat eine sehr starke Geste, sogar äußerst stark, bedenkt man, daß während der Feier ein Stück Brot der Leib Christi wird, ein bißchen Wein sich in das Blut Christi verwandelt und wir aufgerufen sind, angesichts dieses außerordentlichen Ereignisses niederzuknien und dieses Stück Brot und diesen Wein zu verehren. Und dann? Ein katholischer Priester weigert sich, eine Geste zu feiern, nur weil sie außergewöhnlich ist?
Diese skandalöse Entscheidung fördert zutage - das sei noch einmal unterstrichen-was das wirkliche Problem ist-das wir auch in der Katholischen Kirche haben, angesichst eines immer größeren Erziehungsnotstandes. Das Problem dieses Priesters ist nicht, zu leugnen daß die Messe eine sehr starke Geste ist, sondern den Kindern die Gründe für dieses Außerordentlich-sein zu erklären. Es ist offensichtlich, daß man in einer Epoche, in der auch die deutlichsten Beweise verloren gegangen sind, nichts mehr als gegeben hinnehmen kann und für alles die Gründe offenlegen muß, auch für das, was der der Hl. Petrus uns - am Ende des Anfangs-zu tun, eingeladen hat. Die Geste, zu der wir die Menschen einladen, muß erklärt und begründet werden, besonders wenn es sich um Jugendliche handelt.
Auch ich ging mit 18 Jahren nicht mehr in die Messe und habe bestimmte Riten verspottet und Priester und Schwestern ausgelacht. Glücklicherweise bin ich einem Priester begegnet, dem Diener Gottes Don Cuissani, der mich die Gründe hat sehen lassen, die die nachfolge Christi innerhalb seiner Kirche faszinierender als alles andere machte, die sich in der Gemeinschaft seiner Jünger materialisiert. Weil ich seine Gründe und Erklärungen hörte, habe ich Schritt für Schritt wieder Vertrauen in die Hypothese eines Christlichen Lebens gefaßt und wieder angefangen, an den Gesten der katholischen Liturgie teilnehmen zu wollen, die Don Cuissani uns durch wunderschöne Gesänge (traditionelle) und eine außerordentliche Intensität der Teilnahme kosten ließ.
Dieser große Vater meines Glaubens hatte keine Angst vor dem Außerordentlichen der Hl. Messe, sondern hatte den Mut (und den Glauben), auch mir "Missgläubigen" die Schönheit und Vernunft Christi vorzuschlagen. Und er hat gewonnen,. Das Schwerwiegende, das da in Monza passiert ist, ist, daß ein katholischer Priester sich einem zeitgenössischen Einheitsdenken gefügt und darauf verzichtet hat, auch nur den elementarsten Versuch zu machen, dieses Angebot zu erklären. Er hat eine große Gelegenheit versäumt Ich hoffe und bete, daß er sich nächstes Weihnachten besinnt (oder vielleicht schon nächstes Ostern, angesichts dessen, daß die Auferstehung ein sehr starkes Zeichen ist)."
Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Peppino Zola http://beiboot-petri.blogspot.de/ Dem ist nichts hinzuzufügen, und es trifft in allem auch auf unsere Situation zu,.
Publiziert 14. Dezember 2015 | Von admin Patriarch Fouad Twal eröffnet die Heilige Pforte in Getsemani – Bethlehem und Nazareth folgen noch *
* Laut tönend pocht der Hirtenstab des Lateinischen Patriarchen gegen das Metall des Portals der Getsemani-Basilika. Langsam öffnen sich die hohen, mit Ölbaumzweigen verzierten Türflügel. Das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit hat damit auch im Heiligen Land begonnen. Jerusalems katholische Ortskirche hat sich zu der Feier am Sonntagnachmittag zahlreich eingefunden. Einheimische palästinensische Christen mischen sich mit den vielen Priestern und Ordensleuten aus aller Welt, die in der ältesten Teilkirche Dienst tun. Sie drängen durch die Heilige Pforte, berühren oder küssen den Corpus des grossen Kreuzes, das im Eingang zur Basilika aufgestellt ist. Diese war in den zwanziger Jahren erbaut worden. Kostbare Mosaiken und Alabasterfenster zieren das Gotteshaus. Katholische Nationen hatten sich zusammengetan, um der Todesangst Christi ein würdiges Gedächtnis zu bereiten. Ein vor dem Altar eingefasster Felsen wird als der Ort verehrt, wo der Herr mit seiner Sendung rang, ihm der Schweiss Blutstropfen gleich zu Boden fiel. Im vergangenen Jahr war Papst Franziskus bei seinem Heilig-Land-Besuch hier mit der Ortskirche zusammengekommen. Auch seine Vorgänger hatten die Heilige Stätte aufgesucht. Ein von Papst Paul VI. 1964 gepflanzter Ölbaum im Garten Getsemani erinnert an den ersten Besuch eines Papstes seit Petrus.
Patriarch Twal hatte vor Öffnung der Pforte mit seinen Weibischöfen, den Bischöfen der katholischen Ostkirchen und seinem Klerus in andächtiger Prozession den neben der Basilika gelegenen Garten umrundet. Die über tausend Jahre alten Bäume, deren Wurzeln möglicherweise in die Zeit des Herrn zurückreichen und Zeugen seines Leidens sind, ziehen jährlich Pilger aus aller Welt an. In seiner Predigt erklärte der Patriarch, welche geistliche Bedeutung die Getsemani-Basilika als Ort der Heiligen Pforte habe. “In dieser Basilika verehren wir die Agonie des Herrn. Sie endete aber nicht vor zweitausend Jahren, sondern dauert an im Leiden der Menschen aller Zeiten, der Kinder und aller Leidenden bis heute. Ich appelliere von hier an die ganze Welt für mehr Barmherzigkeit, Friede und Gerechtigkeit.“ Die Ortskirche von Jerusalem, die Zeugin des Leidens und der Barmherzigkeit des Herrn gewesen sei, sei deshalb besonders aufgerufen, sich heute allen leidenden Menschen gegenüber barmherzig zu erweisen. “Unsere Schulen, Krankenhäuser und anderen Einrichtungen müssen auf der Barmherzigkeit gegründet sein. Ohne die Barmherzigkeit ist unsere Existenz sinnlos. Die Barmherzigkeit muss das Kennzeichen der Kirche von Jerusalem sein, die von der Barmherzigkeit des Herrn so gesegnet worden ist.“ Die Heilige Pforte symbolisiere den Übergang vom Elend der Sünde zur Gnade Gottes. Twal kündigte an, dass nach Jerusalem noch weitere Heilige Pforten im Heiligen Land eröffnet würden. Am Heiligen Abend wird er selbst vor der Mitternachtsmesse die Zeremonie in Bethlehem vornehmen. Kurz darauf folgt die Verkündigungsbasilika in Nazareth.
“Die wichtigste Tür in diesem Jahr aber“, so Twal, “muss die Tür zum Beichtstuhl sein.“
Bei den Gläubigen kamen Twals Worte gut an. “Gottes Barmherzigkeit bedeutet mir alles. Alles hängt von ihr ab“, meint Dschumana, eine 31-jährige Christin aus Kana in Galiläa. “Wir hier im Heiligen Land brauchen sie dringlicher als alles andere.“ Die Sprachtherapeutin will in ihrer täglichen Arbeit ein wenig von dieser Barmherzigkeit verwirklichen. “Ich arbeite in Jerusalem in einer Einrichtung, in die christliche, muslimische und jüdische Kinder kommen. Ich behandele alle mit dem gleichen Einsatz und der gleichen Liebe, selbstverständlich auch die jüdischen Kinder. Das heisst natürlich nicht, dass ich mit Israels Politik gegenüber uns Palästinensern einverstanden wäre. Nicht im Geringsten. Aber ich unterscheide zwischen dem Menschen und der Politik. Schliesslich bin ich Christin.“ http://katholisch-informiert.ch/2015/12/...hl/#more-120345 Share this:
Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen am 26. Dezember Katholische Kirche ruft zur Solidarität mit Christen weltweit auf
Nicht nur radikale Muslime verfolgen Christen: Dieses Mädchen erlitt Brandverletzungen bei einem Anschlag durch extremistische Hindus auf das Haus ihrer Familie im indischen Bundesstaat Orissa
Von CNA Deutsch/EWTN News
BONN , 15 December, 2015 / 12:15 AM (CNA Deutsch).- Am 26. Dezember 2015 begehen die Katholiken in Deutschland erneut den "Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen". In den Gottesdiensten am zweiten Weihnachtstag soll besonders der Glaubensgeschwister gedacht werden, die weltweit Opfer nicht nur von Verfolgung und Mord sind, sondern mittlerweile auch in Europa von Ausgrenzung und Unterdrückung betroffen, etwa in deutschen Flüchtlings-Unterkünften.
Experten schätzen, dass 80 Prozent der weltweit wegen ihrer Religion verfolgten Menschen Christen sind.
Als Termin hat die Deutsche Bischofskonferenz den zweiten Weihnachtstag ausgewählt, "da die Kirche an diesem Tag das Fest des heiligen Stephanus, des ersten Märtyrers des Christentums, feiert. In den Gottesdiensten dieses Tages soll der Verbundenheit mit den notleidenden Mitchristen vor allem in den Fürbitten Ausdruck verliehen werden. Auch sind die Gläubigen zum persönlichen Gebet für verfolgte und bedrängte Christen aufgerufen", so die DBK in ihrer Mitteilung.
In diesem Jahr stehen besonders die Christen Syriens im Fokus. Sie sind von Verfolgung, Vergewaltigung, Versklavung, Folter und Ermordung durch den Islamischen Staat bedroht.
Mit Blick auf die anhaltenden Christenverfolgungen durch Islamisten im gesamten Nahen Osten sowie zahlreiche weitere Gegner des Glaubens weltweit sagte Papst Franziskus am 1. März 2015: "Ich will allen, die von Verfolgung und Gewalt betroffen sind, versichern, dass wir sie nicht vergessen, dass wir ihnen nahe sind und dass wir inständig beten, dass dieser unerträglichen Brutalität, deren Opfer sie sind, bald ein Ende gemacht werde."
Diesem Gebet wolle sich die Kirche in Deutschland anschließen, teilt das Sekretariat der DBK mit. Es stellt für den Tag in den Pfarrgemeinden ein Plakat zur Verfügung, das vor allem zum Aushang in den Schaukästen bestimmt ist. Außerdem sind Gebetsbilder mit einem von den deutschen Bischöfen empfohlenen Gebet für die unter Bedrängung lebenden Mitchristen erhältlich.
Der Gebetstag am 26. Dezember ist Teil der 2003 gegründeten Initiative "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit", mit der die deutschen Bischöfe verstärkt auf die Diskriminierung und Verfolgung von Christen in verschiedenen Teilen der Welt aufmerksam machen wollen. Dies geschieht durch ein jährlich herausgegebenes Informationsheft, Gespräche mit politisch Verantwortlichen in Deutschland, Besuche von Bischöfen aus bedrängten Ortskirchen, Fürbitten sowie der Bereitstellung von vierteljährlich wechselnden Gebetsmeinungen. Darüber hinaus wird die Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland 2016 den zweiten "Ökumenischen Bericht zur Lage der Religionsfreiheit von Christen weltweit" vorlegen, der als wissenschaftliche Studie die Situation von Christen beleuchtet.