schockierend, auf welchen Wurzeln "Glaube" errichtet wurde - und wird! Gläubige werden unwissend von Wissenden (!) mit ihren von der Kirche gewohnten Handlungen in den Anti-Bezug, nämlich Satan unterstellt. Wer das trotz besseres Wissensangebot wie diese Website hier noch immer leugnet, leidet unter kognitiver Dissonanz. Und: nur weil viele Vieles tun, muss es nicht das Richtige sein. Die Wahrhe...
von in Statue des alten Gottes des Ki...
Hallo, voerst mal danke für den Beitrag, liebe Leute, Freunde, Gott ist keine Religion, und Gott hat keine Religion, Die Bibel ist das Wort Gottes, das lebendige Wort Gottes, und manchen Menschen hat es Gott, ans Herz gelegt, .... Die Schöpfung, liebe Leute, ist um uns, im sichtbaren, sowie unsichtbaren .... Beispiel: Die Luft, liebe Leute, Freunde, ist nicht sichtbar, und doch ist sie da, ...
von in Statue des alten Gottes des Ki...
Vielleicht sollten Sie sich den Film wenigstens einmal ansehen, bevor Sie so einen Schwachsinn schreiben. Die vermeintlich "böse Nonne" die in der Vorschau auftritt, ist in Wahrheit ein Dämon, der nur in dieser Gestalt auftritt um den christlichen Glauben zu verhöhnen. Auch alles weitere was Sie schreiben sind nur unwahre Behauptungen, nichts weiter als Vorurteile die Sie, aufgrund von ein paar au...
von in Warner Bros. zeigt das religiö...
Ich werde dem großen Dr. Ogundele für immer zu Dank verpflichtet sein, dass er meine zerbrochene Ehe repariert hat, nachdem mein Mann mich für 6 Monate wegen seiner Geliebten verlassen hat. Meine Namen sind Anny Philips. Ich habe nie an Zauber geglaubt, bis mein Freund mich Dr. Ogundele vorstellte. Zuerst war ich skeptisch, weil ich viele Male von einem anderen falschen Zauberwirker betrogen worde...
von in Botschaft von Papst Franziskus...
Papst Franziskus hat auch ein Caritasheim in Kampala besucht. - AP
28/11/2015 15:16SHARE: Die Ansprache von Papst Franziskus im Caritasheim in Kampala am 28. November 2015. Wir dokumentieren im Wortlaut.
Liebe Freunde,
ich danke euch für euren herzlichen Empfang. Es war mein großer Wunsch, dieses Caritasheim zu besuchen, das Kardinal Nsubuga hier in Nalukolongo gegründet hat. Dieser Ort war immer mit dem Einsatz der Kirche für die Armen, die Menschen mit Behinderung und die Kranken verbunden. Hier sind in der ersten Zeit Kinder aus der Sklaverei befreit worden und haben Frauen eine religiöse Erziehung erhalten. Ich grüße die „Schwestern vom Barmherzigen Samariter“, die dieses hervorragende Werk voranbringen, und danke ihnen für die Jahre ihres stillen und frohen Dienstes im Apostolat.
Ich begrüße auch die Vertreter vieler anderer Apostolatsgruppen, die sich der Bedürfnisse unserer Brüder und Schwestern in Uganda annehmen. Ich denke besonders an die große und fruchtbare Arbeit mit den an AIDS erkrankten Menschen. Vor allem grüße ich die, welche in diesem Haus und anderen ähnlichen Einrichtungen leben, sowie alle, denen die Werke christlicher Nächstenliebe zugute kommen. Denn dies ist wirklich ein Zuhause! Hier könnt ihr Zuneigung und Fürsorglichkeit finden; hier könnt ihr die Gegenwart Jesu, unseres Bruders, spüren, der jeden von uns mit der Liebe liebt, die Gott eigen ist.
Heute möchte ich von diesem Hause aus einen Appell an alle Pfarreien und Gemeinschaften in Uganda – und im übrigen Afrika – richten, die Armen nicht zu vergessen. Das Evangelium gebietet uns, hinauszugehen an die Peripherien der Gesellschaft und Christus in den Leidenden und den Bedürftigen zu begegnen. Der Herr sagt uns mit unmissverständlichen Worten, dass er uns danach richten wird! Es ist traurig, wenn unsere Gesellschaften zulassen, dass die alten Menschen ausgesondert oder vergessen werden! Es ist verwerflich, wenn die jungen Menschen durch die aktuelle Sklaverei des Menschenhandels ausgebeutet werden! Wenn wir die Welt, die uns umgibt, aufmerksam betrachten, scheint es, dass sich an vielen Orten der Egoismus und die Gleichgültigkeit ausbreiten. Wie viele unserer Brüder und Schwestern sind Opfer der heutigen „Wegwerfkultur“, die Verachtung vor allem gegenüber den ungeborenen Kindern, den Jugendlichen und den alten Menschen erzeugt!
Als Christen dürfen wir nicht einfach zuschauen. Etwas muss sich ändern! Unsere Familien müssen noch deutlichere Zeichen der geduldigen und barmherzigen Liebe Gottes werden, nicht nur für unsere Kinder und unsere Alten, sondern für alle, die in Not sind. Unsere Pfarreien dürfen nicht ihre Türen und ihre Ohren vor dem Schrei der Armen verschließen. Es handelt sich um den Hauptweg der christlichen Jüngerschaft. Dies ist der Weg, wie wir Zeugnis für den Herrn ablegen, der nicht gekommen ist, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. So zeigen wir, dass die Menschen wichtiger sind als die Dinge und dass das, was wir sind, mehr zählt als das, was wir haben. Tatsächlich offenbart Christus jeden Tag gerade in denjenigen, denen wir dienen, sich selbst und bereitet die Aufnahme vor, die wir einst in seinem ewigen Reich zu erhalten hoffen.
Liebe Freunde, durch einfache Gesten, durch einfache und hingebungsvolle Taten, die Christus in den geringsten seiner Brüder und Schwestern ehren, lassen wir die Kraft seiner Liebe in die Welt eindringen und verändern diese wirklich. Nochmals danke ich euch für eure Großherzigkeit und eure Nächstenliebe. Ich schließe euch in mein Gebet ein und bitte euch, für mich zu beten. Ich vertraue euch alle dem liebevollen Schutz Marias, unserer Mutter, an und erteile euch meinen Segen. Omukama Abakuume! (Gott schütze euch!)
29/11/2015 09:44SHARE: Papst Franziskus hat nach Darstellung von Vatikansprecher Federico Lombardi in Uganda auch die umstrittenen Homosexuellen-Gesetze angesprochen. Mit seinem Appell, „eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen, die die Menschenwürde fördert und niemanden ausschließt", habe sich Franziskus auch darauf bezogen, sagte Lombardi am Samstagabend in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Der Papst hatte dies am Samstag bei einem Gottesdienst in der Märtyrer-Wallfahrtsstätte von Namugongo gesagt.
Homosexualität ist in Uganda eine Straftat und kann mit Geld- oder mehrjährigen Haftstrafen geahndet werden. Menschenrechtler haben in der Vergangenheit immer wieder gegen die Behandlung gleichgeschlechtlich Liebender in dem ostafrikanischen Land protestiert. Ugandas Homosexuelle hatten sich im Vorfeld des Besuches von Papst Franziskus ein entschiedenes Wort gegen Diskriminierung erhofft. Wer in Uganda als Schwuler lebe, riskiere angegriffen, umgebracht oder festgenommen zu werden, zitierte der vatikanische Pressedienst Misna (Mittwoch) einen der prominentesten Homosexuellen des Landes, Jackson Mukasa. Der vatikanische Pressedienst verwies darauf, dass Uganda hinsichtlich der Homosexuellen-Rechte zu den restriktivsten Ländern Afrikas zähle. Mukasa fand 2014 international Aufmerksamkeit, nachdem er, damals 19 Jahre alt, unter dem Vorwurf „widernatürlicher sexueller Beziehungen" vor Gericht gestellt wurde. Ihm drohte lebenslange Haft. Die Anklage wurde später aus Mangel an Beweisen fallengelassen.
Papst Franziskus hatte verschiedentlich Verständnis für Homosexuelle geäußert. Bekannt wurde seine Aussage auf dem Rückflug von seiner ersten Lateinamerika-Reise 2013: „Wenn einer homosexuell ist, den Herrn sucht und guten Willen hat - wer bin dann ich, ihn zu verurteilen?" Der katholische Katechismus bezeichnet homosexuelle Neigungen als „objektiv ungeordnet", mahnt aber dazu, Homosexuellen „mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen". Auf das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda reagierte der Vatikan seinerzeit mit Kritik. Der päpstliche Menschenrechtsrat rief Museveni damals auf, die harten Strafen außer Kraft zu setzen. „Homosexuelle sind keine Verbrecher", erklärte damals der Präsident des Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson. Die Ugandische Bischofskonferenz hatte vor der Unterzeichnung des Gesetzes durch Museveni erklärt, sie unterstütze Homosexualität nicht, sei aber gegen die harte Bestrafung.
Zentralafrika: Wie die Menschen den Papst empfangen
Jubel für den Papst nach seiner Ankunft in Bangui - AP
29/11/2015 12:08SHARE: Einen funktionierenden Fernsehsender hat die Zentralafrikanische Republik nicht mehr, und Zeitungen gibt es zwar, wenn auch nicht am Sonntag, doch sie werden mit Misstrauen gelesen. Das berichtet uns die Leiterin der französischen Redaktion von Radio Vatikan, Romilda
Ferrauto, aus Bangui. Umso wichtiger seien die persönlichen Eindrücke, die Journalisten in der Hauptstadt der Zentralafrikanische Republik gewinnen können. Die Begeisterung der Menschen auf der Straße über den Papstbesuch sei absolut unübertrefflich. Trotz der massiven Präsenz von Sicherheitsleuten und auch der Angst vor Anschlägen seien Zehntausende auf der Straße, um Franziskus einen herzlichen Empfang zu bereiten. Die große Armut der Menschen und des Landes an sich werde sofort sichtbar, auch wenn einige Häuser getüncht und Straßen neu geteert wurden. Öffentliche Verkehrsmittel gebe es keine in Bangui. Doch mit den wenigen Mitteln, die die Menschen zur Verfügung hätten, und mit viel Enthusiasmus und Willen zur Veränderung sähen sie der Botschaft von Franziskus entgegen. Enorm stolz seien die Menschen auf ihre Heilige Pforte, die der Papst an diesem Sonntag in der Kathedrale öffnen wird.
Die Zentralafrikanische Republik befindet sich in einer komplexen Situation des politischen Übergangs. Die Interimspräsidentin Catherine Samba-Panza sieht sich lauter Kritik ausgesetzt, weil das Mandat ihrer Regierung im November enden sollte, aber zunächst bis Dezember und schließlich bis März verlängert wurde. Spannungen zwischen Christen und Muslimen sind greifbar. Sogar der Besuch von Papst Franziskus wurde vor seiner Ankunft zum Element politischer Anschuldigungen, berichtet Romilda Ferrauto: Muslime befürchteten, die Visite des Kirchenoberhauptes könne den christlichen Fraktionen bei der kommenden Wahl zum Vorteil gereichen.
Die Bevölkerung legt überdies ein gewisses Misstrauen gegenüber internationalen Kräften an den Tag, so Ferrauto weiter. Diese verhielten sich in der Sicht vieler Zentrafrikaner passiv und stehen zugleich im Verdacht, mit der korrupten heimischen Politik zu paktieren oder ausländische Interessen zu bedienen - Interessen, die das Chaos im Land aufrechterhalten möchten, um weiterhin Geschäfte zu machen. (rv 29.11.2015 gs)
Was soll ich sagen? – Das Problem einer mystagogischen Einführung
Zwei lesenwerte Büchlein können als Hilfe für die Formulierung einer mystagogischen Einführung dienen. Eine Rezension von Gero P. Weishaupt. Erstellt von Gero P. Weishaupt am 28. November 2015 um 13:37 Uhr Das neue Gotteslob
„Was soll ich sagen?” Vor dieser Frage steht so mancher Priester, wenn er bei der Vorbereitung einer Gemeindemesse nachdenkt über die Worte, die er zur Einführung sagen soll. Ein Grundprinzip für die Erneuerung der Liturgie durch das Zweite Vatikanische Konzil ist die aktive Teilnahme der Gläubigen an den Feiern der Liturgie (SC Art. 14). Das Konzil begründet dies theologisch mit dem gemeinsamen/allgemeinen Priestertum aller Getauften (vgl. 1 Petr 2, 9 sowie Theologie der Kirchenväter). Darum bietet die erneuerte Messliturgie (Novus Ordo oder die sogenannte ordentliche Form des Römischen Ritus) u.a. die Möglichkeit einer Einführung in die liturgische Feier zu Beginn der heilige Messe. Es geht darum, mit einigen wenigen Worten die Gläubigen in das zu feiernde Geheimnis einzuführen und dadurch eine aktive Teilnahme zu ermöglichen.
Mystagogische Einführung
Weil es sich um eine Einführung in das Geheimnis handelt, spricht man von der mystagogischen Einführung (von Griechisch mysterion = Geheimnis und agein = führen). Die Mystagogie ist die Einführung in das Geheimnis der Liturgie des jeweiligen Tages. In der heidnischen Antike kannte man die Einführung in den Mysterienkult. In der frühen Kirche ist mit der Mystagogie zum einen die Einführung von Katechumenen in den Glauben, zum anderen, vor allem bei den Kirchenvätern, die katechetische Einführung vor dem Empfang der Sakramente, vor allem der Taufe, gemeint. Bekannt sind z.B. die mystagogischen Katechesen und liturgischen Mystagogien des Cyrill von Jerusalem (ca. 313-386). Ausgangspunkt für eine mystagogische Einführung sind die Texte der Liturgie und die Riten, deren Sinn in der mystagogischen Einführung kurz erschlossen werden.
Tagesgebet
Das Tagesgebet einer Messe, die sogenannte Collecta, die nach dem Bußakt oder gegebenenfalls nach dem Gloria vom Priester gebetet wird, faßt gleichsam in prägnanter Aussageform das theologische Festgeheimnis zusammen. Das Tagesgebet drückt der jeweiligen Liturgie seinen Stempel auf, gibt gleichsam – zusammen mit dem Eröffnungsvers, dem Introitus -, das „Thema“ der Liturgie des Tages an. Darüber hinaus können auch aus anderen liturgischen Texten wie dem Gebet über die Gaben (Opferungsgebete), der Präfation, dem Kommunionvers und dem Gebet nach der Kommunion (Postcommunio) wichtige Inhalte der zu feiernden Liturgie wiedergeben. Meistens wird man sich bei einer mystagogischen Einführung mit allen Texten der Liturgie befassen müssen, um dann in einer Synthese den liturgischen Kerngedanke zu erfassen und formulieren zu können.
Überforderung
Die Anforderung an eine mystagogische Einführung in die Messliturgie des jeweiligen Tages setzt bei dem, der sie hält (in der Regel der Zelebrant selber, es kann aber auch ein Diakon oder Laie die Einführung vortragen) eine Auseineinandersetzung mit den entsprechenden liturgischen Texten voraus. Zwar gibt es auch vorgegebene Modelltexte mit einer Einführung in die Liturgie des Tages (meistens in Verbindung mit exegetisch-homiletischen Erklärungen in die Schriftlesungen und mit Fürbitten), doch oft erweisen diese sich als untauglich für eine mystagogische Einführung, da sie weder quantitativ, d.h. von ihrem Umfang her (wie eine Kurzpredigt) noch qualitativ, d. h. von ihrem Inhalt her (Erläuterung und Aktualisierung der Schriftlesungen) den Anforderungen an eine mystagogische Einführung entsprechen. Die Praxis zeigt, dass sich viele Priester, Diakone und Laien schwer tun mit der Formulierung einer mystagogischen Einführung, denn sie soll erstens sehr kurz sein (brevissimis verbis) und zweitens den theologischen Gehalt der Liturgie – nicht der Lesungen, das ist Aufgabe der Homilie – wiedergeben.
Orationen in ihrem theologischen Sinngehalt erfassen
Alex Stock, emeritierte Professor für Theologie und ihre Didaktik an der Universität Köln, hat vor einiger Zeit zwei kleine Bändchen mit dem Titel „Orationen“ vorgelegt. Nach dem Grundsatz, dass sich der theologische Sinngehalt einer Oration vor allem durch philologische Analyse erschließt, bietet das erste Bändchen für die Liturgie des Jahrskreises und das zweite für die Liturgie der Advents- und Weihnachtszeit, der Fastenzeit, der Karwoche, der Osterzeit und den Dreifaltigkeitssonntag eine philologisch-theologische Darlegung der jeweiligen Tagesgebete.
Philologische Analyse
Beide Bändchen beschränken sich auf die Besprechung des Tagesgebetes, also der Collecta des jeweiligen Sonn- und Festtages in der sog. „ordentlichen Form” des Römischen Messritus. Gelegentlich vergleicht der Kölner Theologe und altphilologisch Versierte die zum Teil neuen oder textlich veränderten lateinischen Orationen des Missale Pauls VI. mit ihren Entsprechungen in der klassischen Form des Römischen Ritus. Alex Stock legt ausgehend vom lateinischen Text und dessen philologischer Analyse den theologischen Sinngehalt der Tagesgebete der Sonn- und Festtage der Festzeiten und der Sonntage im Jahreskreis frei und bietet jeweils eine eigene Übersetzung, die der amtlichen des Deutschen Messbuches und des Revisionsentwurfes der „Studienkommission für die Messliturgie und das Messbuch“ zur Seite gestellt wird. „Der Bezug darauf dient dazu, die neu versuchten Fassungen zu begründen und der kritischen Erörterung auszusetzen“ (Alex Stock). Stocks Übersetzungen bleiben, soweit dies möglich ist, sehr nahe am lateinischen Urtext.
Geeignetes Hilfsmittel
Von daher eignen sich die philologischen Analysen Stocks auch sehr gut für diejenigen, die in der ordentlichen Form des Römischen Ritus eine Einführung in die Liturgie vorbereiten. Denn das Tagesgebet faßt in prägnanter Aussageform das theologische Festgeheimnis zusammen. Alex Stocks philologische Analysen stellen eine wertvolle Hilfe und Orientierung dar, um das Festgeheimnis brevissimis verbis (mit sehr wenigen Worten), wie die Institutio generalis, die Allgemeine Einführung in das Messbuch von 1970 (Novus Ordo Papst Pauls VI.) es vorsieht, den Gläubigen in ihren Verstehenshorizont hinein zu vermitteln. Doch ist es nicht beschränkt auf den genannten Adressatenkreis. Allen, die sich eingehender mit dem Tagesgebet und mit dem Kerngehalt der Liturgie des jeweiligen Tages beschäftigen und sich dadurch auch geistlich auf die Feier des liturgischen Geheimnisses vorbereiten wollen, seien beide Büchlein empfohlen.
Alex Stock, Orationen. Die Tagesgebete der Festzeiten. Neu übersetzt und erklärt. Verlag Friedrich Pustet. eISBN 978-3-7917-602-1. 128 S. – 19,0 x 11,5 cm. Paperback. 12,95 Euro
Alex Stock. Orationen. Die Tagesgebete im Jahreskreis. Neu übersetzt und erklärt. Verlag Friedrich Pustet. ISBN 978-3-7917-2378-5. 104 S. – 19,0 x 11,5 cm. Paperback. 8,95 Euro http://www.kathnews.de/was-soll-ich-sage...hen-einfuehrung Foto: Gotteslob – Quelle: Radio Vatikan
Sonntag, 29.11.2015, 08:59 · von FOCUS-Redakteur Christoph Elflein,
IS-Terroristen bedrohen unsere Sicherheit, unsere Werte und unsere Art zu leben. In Deutschland hetzen Radikale, bereiten schwere Verbrechen vor. Sie greifen unsere Freiheit an. Wie können wir sie verteidigen?
Kais Ben Othmane malte sich den deutschen Gottesstaat in schillernden Farben aus: Irgendwann, schwärmte der Kölner Extremist einer Bekannten vor, marschierten die Terrormilizen des selbst ernannten Islamischen Staats (IS) in Europa und hierzulande ein. „Dann werden die Waffen gezogen, entweder ihr nehmt den Islam an, oder ihr werdet geschlachtet.“ Schon jetzt hätten „die Deutschen Angst“. Im Falle einer Invasion werde man „mit der Peitsche durch Köln laufen. Die fetten Schweinebäuche werden aufgehangen an den Laternen.“
Düstere Prophezeiung
Inzwischen sitzt der 35-jährige Islamist in Untersuchungshaft. Sein Hass auf die westliche Gesellschaft scheint ungebrochen. Seine Tiraden, gut ein Jahr alt, wirken nach den Anschlägen von Paris mit mindestens 129 Toten wie eine düstere Prophezeiung. Erneut verwandelte sich die Stadt der Liebe und der Lebenslust in einen Ort der Apokalypse. Erneut starben Unschuldige im Kugelhagel fanatisierter Islamisten. Selbstmordattentäter bombten sich mit Sprengstoffgürteln in die Luft und rissen Dutzende Menschen in den Tod. Zum ersten Mal zündete auch eine Frau einen Sprengstoffgürtel - eine vollkommen neue Herausforderung für die Sicherheitsdienste.
"Die Gefährdungslage ist ernst"
Heute Paris und morgen Berlin, Köln oder München? Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) warnte vergangenen Dienstag: „Die Gefährdungslage ist ernst.“ Dann reiste er nach Hannover zum Freundschaftsspiel Deutschland gegen die Niederlande. Das gesamte Bundeskabinett hatte sich angekündigt, um ein Zeichen zu setzen. Ein Signal gegen den Terror und für die Freiheit. Das Stadion war eine Festung.
Nach einem Hinweis auf einen Sprengstoffanschlag fiel die Partie aus. Dass sich keine Bombe fand, sagt alles. Die Terrorabwehr reagiert nervös - während Salafisten im Netz jubeln.
Inzwischen kristallisiert sich heraus, dass der Staat durch seinen Sparkurs und die politisch geschürte Furcht vor dem Überwachungsapparat dem Terror oft machtlos gegenübersteht. Während die Länderpolizeien personell ausdünnen, während die Justiz die Überwachungsmöglichkeiten massiv einschränkt, wächst die Zahl der Islamisten.
Rechtsstaat schützt Bedroher
Der Extremist Othmane hat Recht: Die Deutschen haben Angst. Die perfide Taktik des IS scheint zu funktionieren. Ein Land bangt um seine Sicherheit.
Die Menschen wollen hartes Durchgreifen gegen Hetzer, religiöse Eiferer und radikale Syrien-Rückkehrer. Aber unsere Liberalität und unser Freiheitsideal schützen gerade auch die, die das alles bedrohen. Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft bringt es auf den Punkt: „Der Rechtsstaat ist manchmal schwer zu ertragen.“
Flüchtlingszustrom macht Lage chaotisch Der massenhafte Zuzug von Flüchtlingen macht den Behörden zusätzlich schwer zu schaffen. Niemand weiß derzeit, wer kommt und mit welchen Absichten. In einer Notunterkunft in Arnsberg wurde ein Algerier festgenommen, der angeblich das „Blutbad“ von Paris vorausgesagt hatte. Bisher steht laut NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) aber nicht fest, ob es sich tatsächlich um einen Mitwisser handelt. In seinem Bekennerschreiben zu den Paris-Attentaten spricht der IS explizit von einem Angriff auf die zwei „Kreuzfahrernationen“ Frankreich und Deutschland.
Die Einschläge kommen näher. Der Chef des Bundesnachrichtendienstes, Gerhard Schindler, meinte am Montag vor einer Unternehmerrunde in Tegernsee zur terroristischen Bedrohung: „Es ist falsch zu glauben, dass der Kelch an uns vorübergeht.“
Nichts ist, wie es war
Bald öffnen die Weihnachtsmärkte. NRW-Innenminister Jäger kündigte eine erhöhte Polizeipräsenz an. Im Rheinland beginnt die Karnevalssession. Mancher Polizeiführer denkt bereits darüber nach, die Rosenmontagsumzüge ausfallen zu lassen. Für den Bundesliga-Spieltag gilt erhöhte Alarmstufe. Die Clubs wollen ihre Ordnertrupps drastisch aufstocken. Nichts ist mehr so, wie es war.
Bisher durfte sich Deutschland glücklich schätzen: Entweder scheiterten Anschlagsversuche am Unvermögen der Terroristen oder an den Ermittlungserfolgen der hierzulande so oft gescholtenen Staatsschützer. Aber wie lange noch? Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, erkennt im Gespräch mit FOCUS eine neue, teuflische Dimension in der Pariser Simultanattacke: „Zum ersten Mal haben wir es mit Selbstmordattentätern zu tun, die wissen, dass sie bei Erfüllung ihres Plans ihr Leben opfern werden. Diese Kategorie hatten wir bislang noch nie.“
Salafisten mobilisieren hierzulande Seit Freitagabend herrscht Krieg mit einem schwer fassbaren Gegner. Dieter Romann, Präsident der Bundespolizei, verstärkte umgehend den Schutz auf Flughäfen, Bahnhöfen und an den Grenzen. Die Bundesländer fuhren den Abwehrschirm hoch. De Maizière wies die Bundespolizei an, die Waffen der Streifen zu präsentieren, um das Sicherheitsempfinden der Öffentlichkeit zu stärken.
Ein Gefühl, das dennoch zu schwinden scheint: Die Salafisten-Szene macht hierzulande mobil. Hassprediger wie Sven Lau oder Pierre Vogel ziehen via YouTube junge sinnsuchende Menschen an. Belegt sind zahlreiche Kontakte zu späteren IS-Kämpfern. Rasant wächst die Salafisten-Schar auf knapp 8000, von ihnen sind 750 nach Syrien und in den Irak ausgereist, ein Drittel kehrte zurück. Manche traumatisiert, manche verroht, tickende Zeitbomben.
120 deutsche Islamisten starben in Syrien
Auf den Feldzügen in Syrien habe man „Sprengstoffgürtel tragen müssen“, schilderte ein inzwischen inhaftierter deutscher IS-Veteran nach seiner Rückkehr den Behörden. Damit hätten die IS-Truppen Feinde vor Gefangennahmen abschrecken wollen. „Vielleicht haben die gedacht, dass man sich damit auch in die Luft sprengt.“ 120 Deutsche starben im Namen Allahs auf den Schlachtfeldern im einstigen Zweistromland, darunter etwa 20 Selbstmordattentäter.
Philip Bergner aus Dinslaken schossen Soldaten der Freien Syrischen Armee den Kiefer weg. In einer Klinik sei er zusammengeflickt worden, berichtete sein Cousin im Verhör nach seiner Heimreise. Eines Tages sei Philip weg gewesen. In den Terrorlagern gebe es lange Wartelisten für Selbstmordattentäter. Bergner kam schnell dran. Im August 2014 raste er nahe der irakischen Stadt Mossul mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug in einen Stützpunkt kurdischer Kämpfer. 20 Menschen starben. Überwachungskräfte fehlen
Jeder vierte deutsche Dschihadist kommt aus NRW. Gut 40 Zellen stehen laut NRW-Innenminister Jäger (SPD) unter Beobachtung.
Wenn es denn so einfach wäre. Dem Land fehlen Observationskräfte. „Die Schere zwischen den Möglichkeiten und den Notwendigkeiten in Bezug auf die innere Sicherheit und unsere Ressourcen war in der Nachkriegszeit noch nie so weit geöffnet wie heute“, moniert Sebastian Fiedler, NRW-Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BdK).
In den Dschihad abgetaucht
Mustafa Celik, ein Extremist aus Mönchengladbach, pendelte unter den Augen der Terrorabwehr zwischen der IS-Hochburg Rakka und seiner Heimatstadt unbehelligt hin und her. Als Vizekommandeur eines deutschen IS-Trupps schwor er die Mitkämpfer auf den richtigen religiösen Kurs ein. Beinahe sechs Monate lang ruhte sich Celik von der Front am Niederrhein aus. Ende Januar 2014 untersagte ihm die Stadt die erneute Ausreise zu den Terrorgarden. Im Sommer dann stellte man ihm einen neuen Personalausweis aus. Celik tauchte wieder ab in den Dschihad. Im Herbst kehrte er zurück. Derzeit steht er als IS-Mitglied vor Gericht.
Hoffen, dass nichts passiert
Experten gehen davon aus, dass die Behörden pro Bundesland vielleicht eine Hand voll Gefährder beschatten können. Die Berliner Staatsschützer schaffen es gerade mal, einen einzigen Islamisten länger zu überwachen. „Wir haben einfach zu wenig Personal“, kritisiert ein Staatsschützer. Acht Mobile Einsatzkommandos (MEK) beschäftigen sich mit Observationen. Allein um die 80 bekannten salafistischen Gefährder in Berlin kontrollieren zu können, wären 200 MEK-Einheiten notwendig. „Es ist ein Pokerspiel. Wir können nur hoffen, dass nichts passiert“, so ein Fahnder.
Dabei gilt gerade Berlin als Hochburg der Szene. 670 Salafisten zählt der Verfassungsschutz, gut die Hälfte militant. Oft handelt es sich um tschetschenische Radikale. „Der Kaukasus-Konflikt hat eine große Zahl islamistischer Kriegsveteranen nach Berlin geschwemmt“, weiß ein Ermittler. Viele von ihnen hätten direkten Zugriff auf Waffenarsenale.
Mitunter gleicht es einem Ratequiz, wen die Terrorabwehr überwacht und wen nicht. Bei Sebastian Brauer wartete die Bundesanwaltschaft gut ein Jahr, ehe sie ihn als mutmaßlichen IS-Veteranen verhaftete. Zunächst gab er den geläuterten, traumatisierten Rückkehrer. Bis er schließlich wieder in einschlägigen Tschetschenen-Kreisen seiner Heimat Herford auftauchte. Er saß schon im Knast, da wurde bekannt, dass er sich im Terrorlager auf eine Selbstmordattentäterliste hatte setzen lassen.
Ebenfalls im Video: Abaaoud flog durch die Decke: Ermittler spricht über Einsatz in Saint-Denis
Abaaoud flog durch die Decke: Ermittler spricht über Einsatz in Saint-Denis
FOCUS Online/Wochit Abaaoud flog durch die Decke: Ermittler spricht über Einsatz in Saint-Denis Islamist wollte Polizist werden
Die hiesigen Extremisten rüsten auf. Gezielt veranstalten Zellen Wehrsportübungen. Und das nicht nur als Vorbereitung für den Dschihad in der Levante. So absolvierte der inzwischen inhaftierte Kopf der Aachener IS-Rekrutierer in einem Waldstück Schießübungen. Im Netz informierte er sich über den Einsatz ferngesteuerter Spionagehubschrauber.
Die Terrortruppe, die Mitglieder der rechtsextremen Splittergruppe Pro NRW ermorden wollte, veranstaltete Schießübungen im Keller. Einer von ihnen, Koray Durmaz, trainierte beim Sportschützenverein Sniper e. V. in Essen. Der Islamist hatte sich vor seiner Verhaftung bei der Bremer Polizei beworben. „Möglich scheint hier, dass sich Durmaz im Rahmen eines abgesprochenen Planes bei der Polizei in Bremen einschleusen soll“, so ein Polizeivermerk, „denkbar wäre eine Durchführung eines Anschlages z. B. bei der Vereidigung.“
Mit einem Freund fuhr Durmaz nach Belgien, um tagelang auf Paintball-Schießanlagen „für den Dschihad zu trainieren“, heißt es in den Akten. Weil der Staatsschutz ihm ein MEK nachschicken wollte, um zu sehen, mit wem er sich im Königreich traf, baten sie Brüssel um Amtshilfe. Die Bitte blieb unbeantwortet - wie so oft. Belgien als Islamisten-Brutkasten
Nicht erst seit bekannt wurde, dass einige Pariser Attentäter und ihr Hintermann aus dem Brüsseler Viertel Molenbeek stammen, führen islamistische Spuren in soziale Brennpunkte nach Antwerpen, Anderlecht oder Brüssel. „Belgien spielt eine wichtige Rolle für die Terroristen“, sagt ein ehemaliger Verfassungsschützer. „Das Leistungsvermögen der belgischen Sicherheitsdienste war und ist sehr begrenzt. Der Wille zur internationalen Zusammenarbeit ist bei den belgischen Behörden nicht sonderlich ausgeprägt. Das ist seit Jahren bekannt und schon immer ein Ärgernis gewesen.“
Sicherheitslücken durch Flüchtlingsstrom
Zusätzlich schafft der unkontrollierte Zuzug von Flüchtlingen laut Erich Rettinghaus, NRW-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, „eklatante Sicherheitslücken“: Keine Behörde weiß derzeit, wie viele Migranten sich in Deutschland aufhalten und wer sie sind. Genau das aber erhöht entgegen allen Beteuerungen der Politik das Anschlagsrisiko.
Laut Bundespolizei, die täglich bis zu 8000 Menschen an der Grenze empfängt, müssten in diesem Jahr bisher gut eine Million ins Land gekommen sein. In dem Ersterfassungssystem EASY der Grenzschützer wurden indes bisher gut 770 000 Menschen registriert. Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hatten bis Ende Oktober 362 153 Migranten einen Asylantrag gestellt.
Vorteile für Syrer Seit sich bis in die letzten Winkel der Welt herumgesprochen hat, dass Syrer die besten Chancen auf Asyl in Deutschland besitzen, ist dieser Status heiß begehrt. Knapp ein Drittel der seit Jahresbeginn gestellten Erstanträge stammen laut BAMF von Menschen aus dem Bürgerkriegsland. Innenminister de Maizière schätzt, dass sich 30 Prozent der Asylsuchenden als Syrer ausgeben, in Wahrheit aber keine sind.
Der Personalrat des BAMF schlug kürzlich Alarm. In einem Brandbrief an den Leiter der Behörde, Frank-Jürgen Weise, kritisierten die Mitarbeiter „systemische Mängel“ bei der Beschleunigung der Verfahren. „Tatsächlich verzichtet das Bundesamt auf eine Identitätsüberprüfung.“ Als Syrer wird laut Personalrat jeder anerkannt, der im Fragebogen an der richtigen Stelle ein Kästchen ankreuzt und von unvereidigten Dolmetschern als solcher bestätigt wird: „Der Wegfall der Identitätsprüfung erleichtert zudem auch das Einsickern von Kämpfern der Terrormiliz IS nach Mitteleuropa und stellt ein erhöhtes Gefährdungspotenzial dar“, heißt es in dem Schreiben.
Falsche Pässe für Radikale
Fakt ist, dass deutsche Islamisten über Kontakte zum Balkan falsche Dokumente beschaffen können, um die wahre Identität von IS-Schergen zu verschleiern. So orderte der Initiator eines syrischen Hilfsvereins aus Bergisch-Gladbach bei Fälschern 16 nachgemachte bulgarische Pässe. Die Papiere veräußerte der Kopf einer Bande Ultraradikaler zum Stückpreis von 1500 Euro laut Akten an „Personen, die beabsichtigten, illegal in das Bundesgebiet einzureisen“. Die Truppe hatte sich auf Einbrüche in Kirchen und Schulen spezialisiert, um den IS und weitere islamistische Terrororganisationen zu finanzieren. Überdies schleuste die Zelle etliche junge Männer nach Syrien. Mindestens drei von ihnen fanden dort den Tod.
Bei einem der Attentäter, der sich Freitagabend vor dem Stade de France in die Luft sprengte, wurde ein unversehrter syrischer Pass gefunden, mit Registrierungsstempeln aus Griechenland, Serbien und Kroatien. NRW-Innenminister Jäger vermutet, dass der IS bewusst eine „Spur in Richtung syrischer Flüchtlinge“ legen wollte, um die Flüchtlingskontroversen in Westeuropa weiter anzuheizen. Es fänden sich aber „keine konkreten Hinweise“, die nach den terroristischen Attentaten nun eine „Spur in Richtung syrischer Flüchtlinge“ legen würden. Wer anderes behaupte, handele „unverantwortlich“, so Jäger. Keine Strategie erkennbar
Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, sieht es ähnlich: „Derzeit liegen etwa 120 Hinweise zu Flüchtlingen vor, die sich als Mitglied einer terroristischen Organisation oder als Kriegsverbrecher schuldig gemacht haben sollen.“ Meist aber habe sich der Verdacht nicht bestätigt. „In insgesamt 16 Fällen wurden auf Grund uns vorliegender Erkenntnisse Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bislang deutet jedoch nichts auf ein gezieltes Einschleusen von Kämpfern beziehungsweise Angehörigen terroristischer Organisationen nach Deutschland hin, um hier einen Anschlag zu begehen“, resümiert der BKA-Chef. Mehr Sorge bereitet Münch, dass die Neuankömmlinge Opfer salafistischer Anwerber werden könnten: So hatte kürzlich der islamistische Verein Medizin mit Herz 150 Flüchtlingskinder in Köln zum Spielnachmittag in eine Indoor-Halle eingeladen. „Uns wurde von etwa 60 Fällen berichtet, in denen Salafisten gezielt Menschen angesprochen haben“, erklärt Münch. „Wir müssen wachsam sein, dass die Not und Orientierungslosigkeit von Personen, die hier in Deutschland Schutz suchen, nicht als Ansatzpunkt für islamistische Propaganda und Rekrutierungsversuche genutzt werden.“ Sollten sich die Hoffnungen der Flüchtlinge nicht erfüllen, so der Chefermittler, „könnten sie für salafistische Anwerbungen anfällig sein“. Anweisungen über Whatsapp Die Rekrutierung der Kämpfer läuft an allen Fronten. Ob in der Schule, im Fitness-Studio, über Facebook oder gar im Knast. Junge Männer und Frauen werden fast überall angesprochen. „Meist handelt es sich um Jugendliche, die einen unsicheren Eindruck machen“, so ein Staatsschützer. Nach und nach lösen sie sich von ihren Familien, bekommen ein zweites Handy. Anweisungen erfolgen nur noch via „WhatsApp“. So geschehen bei dem jungen Auswahlboxer Suleym K., den ein tunesischer IS-Helfer sukzessive von seinen Eltern entfremdete und dann über einen türkischen Schleuser nach Syrien brachte. Während die Eltern ihren Sohn bei der Polizei in Aachen als vermisst meldeten, berichtete der junge Faustkämpfer seinem Rekrutierer überglücklich in die Heimat: Er sei angekommen und auf dem Weg in ein Trainingscamp des IS. Auge um Auge Im Hintergrund ziehen radikale Geistliche die Fäden. Auch wenn sie sich öffentlich als Friedensprediger gerieren. Wie Murad Atajew. Der Berliner Imam der Fussilet33-Moschee soll Ermittlungen zufolge dem IS hochwertiges Waffenzubehör wie Nachtsichtgeräte und Zielfernrohre beschafft haben. Atajew, ein Russe aus Dagestan, hatte sich noch im Mai dem Online-Magazin „Meduza“ offenbart. Er bezeichnete sich selbst als „Informationssammler“ für die Terrormiliz. „Ich spreche permanent mit den Leuten im Islamischen Staat“, brüstete sich der 30-Jährige. Für die Hinrichtung von Journalisten und Andersgläubigen durch die „Gotteskrieger“ zeigte er Verständnis: „Manchen mögen diese Strafen barbarisch und grausam erscheinen. Für andere sind sie komplett nachvollziehbar. Es gilt das Prinzip ,Auge um Auge'.“ Auge um Auge. Gegen technisch hochgerüstete Terrormilizen scheint die Staatsmacht schlecht gewappnet: Spezialeinheiten der NRW-Polizei forderten in einem Brandbrief an den Innenminister bessere Schutzwesten und spezielle Munition, um im Terrorkampf bestehen zu können. Überdies funktioniert das neu angeschaffte digitale Funksystem in vielen geschlossenen Räumen nicht. „Unsere Kollegen bräuchten dringend mehr Handys - und das gesamte Digitalnetz müsste mit mehr Funkmasten ausgestattet werden, damit es nicht immer wieder zusammenbricht“, fordert Polizeigewerkschafter Rettinghaus. Schlechte Ausrüstung bei deutschen Sondereinheiten In Berlin klagen SEK-Teams über alte Waffen und defekte Zieleinrichtungen. Zudem müssten die Scharfschützen zum Training reisen, weil es in der Hauptstadt keine probaten Schießstände gäbe.
Auch technisch hinken die Sicherheitskräfte hinterher. „WhatsApp“-Chats sind kaum zu verfolgen, weiß ein Ex-Verfassungsschützer: „Wenn ich höre, dass die Attentäter in Frankreich die PlayStation als Kommunikationsmittel eingesetzt haben sollen, dann kann ich nur den Kopf schütteln.“ Das Eindringen in solche Foren könne den Amerikanern vielleicht gelingen, „aber bestimmt nicht unserem Verfassungsschutz. Technisch sind wir dazu nicht in der Lage.“
In Berlin kann die Polizei nicht einmal Telefone mit DSL-Anschluss abhören. „Für unsere Technik sind die Daten zu schnell und zu umfangreich“, erklärt ein Beamter. BDK-Experte Fiedler moniert zudem, dass NRW als eines der wenigen Länder die Schleierfahndung ablehne.
Spektakulärer Fang
Dabei bescherte gerade dieses Mittel den bayerischen Kollegen einen spektakulären Fang: Acht Tage vor den Anschlägen von Paris stoppten bayerische Fahnder an der Autobahn Salzburg-München den 51-jährigen Montenegriner Vlatko V. Bei der Kontrolle fanden sie zwei Pistolen, eine Handgranate, acht Kalaschnikow-Sturmgewehre samt Munition, einen Revolver sowie 200 Gramm TNT-Sprengstoff, in den schon Schrauben und Stahlsplitter eingearbeitet waren. Im Navigationsgerät hatte Vlatko V. als Fahrtziel einen Parkplatz in Paris eingetippt. Die gleiche Adresse stand auf einem zusammengeknüllten Zettel. Der Montenegriner, ein Angehöriger der griechisch-orthodoxen Kirche, sagte, er habe zum Eiffelturm fahren wollen.
Mögliche Ermittlungspanne
Auf seiner Fahrt hat der Waffentransporteur mit seinem Handy eine Nummer in Frankreich angerufen. Der Anschlussnehmer rief dann just zurück, als Vlatko V. bereits in Haft saß. „Wir gehen davon aus, dass sich die Person gemeldet hat, die die Waffenladung in Paris entgegennehmen wollte“, so ein bayerischer Fahnder zu FOCUS. Waffenfund und französische Handy-Nummer gaben die Ermittler nach eigenen Angaben an ihre französischen Kollegen weiter - allerdings unter dem Kürzel Organisierte Kriminalität. Zudem versäumten sie, das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum in Berlin über eine mögliche „politisch motivierte Straftat“ zu informieren. Eine Ermittlungspanne? Vielleicht.
Im Hinterzimmer ausgebildet
Oft sind es nur kleine Hinweise, ein paar Sätze, die Fahnder auf eine brisante Spur bringen.
Ein tristes Fabrikgebäude in Berlin-Tempelhof. Bauschutt türmt sich im Hof. Hier liegt die Ibrahim-Al-Khalil-Mosche. Hier mimt der wortgewaltige Imam Abdelkader Daoud gern den friedliebenden Geistlichen. Für die Staatsschützer allerdings zählt der Marokkaner zum Islamisten-Netzwerk. Ein abgehörtes Telefonat zweier Moschee-Besucher bestärkte sie in ihrem Verdacht. „Das Training heute war hart, aber es hat gutgetan“, erklärte ein Muslim. Training? Sport? Wohl kaum. „Wir sind überzeugt, dass in den Hinterzimmern des Gebetshauses Salafisten als Kämpfer ausgebildet werden“, sagt ein Ermittler.
Die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden Evangelium Tag für Tag -- 1. Adventssonntag: Lukas 21,25-28.34-36
Straßburg, 29. November 2015 (Evangelizo.org) Redaktion | 87 klicks
Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.
„Die Spaltung der Christen ist ein Ärgernis“ Papstansprache beim Treffen mit Vertretern der evangelischen Gemeinschaften in der Evangelisch-Theologischen Fakultät
Bangui, 29. November 2015 (ZENIT.org) Redaktion | 56 klicks
Wir dokumentieren in deutscher Übersetzung die Rede von Papst Franziskus beim Treffen mit Vertretern der evangelischen Gemeinschaften, das heute Nachmittag in der Evangelisch-Theologischen Fakultät von Bangui stattfand. Der Text wurde auf der Webseite von Radio Vatikan veröffentlicht.
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Liebe Brüder und Schwestern,
ich freue mich, dass ich die Gelegenheit habe, Sie in dieser Evangelisch-Theologischen Fakultät zu treffen. Ich danke dem Dekan der Fakultät und dem Präsidenten der Evangelischen Allianz der Zentralafrikanischen Republik für ihre freundlichen Worte, mit denen sie mich willkommen geheißen haben. In herzlicher Bruderliebe grüße ich jeden und jede von Ihnen und durch Sie auch alle Mitglieder Ihrer Gemeinschaften. Wir stehen hier alle im Dienst ein und desselben auferstandenen Herrn, der uns heute versammelt; und durch die gemeinsame Taufe, die wir empfangen haben, sind wir ausgesandt, um den Männern und Frauen dieses geschätzten Landes von Zentralafrika die Freude des Evangeliums zu verkünden.
Seit allzu langer Zeit ist Ihr Volk gezeichnet von den Prüfungen und der Gewalt, die so viel Leiden verursachen. Das macht die Verkündigung des Evangeliums noch notwendiger und dringender. Denn es ist der Leib Christi selbst, der in seinen geliebten Gliedern leidet: in den Armen seines Volkes, den Kranken, den Alten und den Verlassenen; in den Kindern, die keine Eltern mehr haben oder sich selbst überlassen sind ohne Führung und ohne Erziehung. Es sind auch all jene, die durch die Gewalt und den Hass an Seele und Leib verletzt sind; alle, denen der Krieg alles geraubt hat, die Arbeit, das Haus und die Menschen, die sie liebten.
Gott macht keine Unterschiede unter den Leidenden. Ich habe das oft als die Ökumene des Blutes bezeichnet. Alle unsere Gemeinschaften leiden unterschiedslos unter der Ungerechtigkeit und dem blinden Hass, den der Satan entfesselt. Und bei dieser Gelegenheit möchte ich Pastor Nicolas, dessen Haus wie auch der Sitz seiner Gemeinde kürzlich geplündert und in Brand gesteckt wurden, meine Nähe und meine innere Anteilnahme bekunden. In diesem schwierigen Kontext hört der Herr nicht auf, uns auszusenden, um allen seine zärtliche Liebe, sein Mitleid und seine Barmherzigkeit zu zeigen. Dieses gemeinsame Leiden und diese gemeinsame Mission sind eine willkommene Gelegenheit, um uns gemeinsam auf dem Weg der Einheit voranschreiten zu lassen; und sie sind dafür auch ein unverzichtbares geistliches Mittel. Wie könnte der himmlische Vater die Gnade der Einheit, wenngleich noch unvollkommen, seinen Kindern verweigern, die gemeinsam leiden und sich unter verschiedenen Umständen gemeinsam dem Dienst an ihren Mitmenschen widmen?
Liebe Freunde, die Spaltung der Christen ist ein Ärgernis, denn sie ist vor allem dem Willen des Herrn entgegengesetzt. Sie ist auch ein Ärgernis angesichts von so viel Hass und Gewalt, die die Menschheit zerreißen; angesichts von so viel Widerspruch, der sich gegen das Evangelium Christi erhebt. Darum würdige ich den Geist gegenseitiger Achtung und Zusammenarbeit, der unter den Christen Ihres Landes herrscht, und ermutige Sie, in einem gemeinsamen Dienst der Liebe auf diesem Weg voranzugehen. Das ist ein Zeugnis für Christus, das die Einheit aufbaut.
Mögen Sie die Ausdauer und die Liebe immer mehr und immer mutiger durch den Dienst des Gebetes und der gemeinsamen Reflexion ergänzen, in dem Bemühen um eine bessere gegenseitige Kenntnis, ein größeres Vertrauen und eine tiefere Freundschaft im Hinblick auf die volle Gemeinschaft, die wir weiter fest erhoffen.
Ich versichere Ihnen, dass mein Gebet Sie auf diesem geschwisterlichen Weg des Dienstes, der Versöhnung und der Barmherzigkeit begleitet – einem langen Weg, der aber voller Freude und Hoffnung ist.
Ein Zeichen von Liebe und Nähe - das sei die kommende Papstreise nach Afrika. Franziskus bat nach dem Angelus-Gebet um Fürbitte für Frieden in den Ländern, die er nächste Woche besuchen wird und für die vielen Christen, die derzeit weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. (rv)
Heiliges Jahr: Alle Priester dürfen von Abtreibung lossprechen
Die Wichtigkeit der Beichte: Papst Franziskus geht mit Beispiel voran - ANSA
Alle Priester der katholischen Kirche dürfen während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit von der Sünde der Abtreibung lossprechen. Das bestimmt Papst Franziskus in einem Brief, in dem er einiges zur Praxis von Beichte und Ablass während des im Dezember beginnenden Jubiläumsjahres festlegt. Normalerweise ist diese Lossprechung Bischöfen sowie jenen Priestern vorbehalten, die von ihnen den Auftrag dazu bekommen. In einigen Ländern, wie etwa in Deutschland oder auch in den USA, haben bereits alle Priester diese Erlaubnis, nun gilt das für die gesamte Kirche für ein Jahr.
Ausführlich schreibt der Papst über die verschiedenen Gründe, die zu einer Abtreibung führen können, beginnend vom Verlust der Sensibilität für die Annahme neuen Lebens bis zum Druck, der etwa durch Flucht und Vertreibung entsteht. „Ich weiß, dass dies eine existentielle und moralische Tragödie ist. Ich bin sehr vielen Frauen begegnet, die in ihrem Herzen die Narben dieser leidvollen und schmerzhaften Entscheidung trugen,“ so der Brief. Die Vergebung Gottes könne aber Menschen, die „mit ehrlichem und aufrichtigem Herzen das Sakrament der Versöhnung“ empfangen wollten, nicht versagt werden. Deswegen habe er „ungeachtet gegenteiliger Bestimmungen“ entschieden, dass alle Priester die Lossprechung für die Sünde der Abtreibung geben können.
Ablass und Vergebung
In dem Brief, der an den Organisator des Heiligen Jahres, Erzbischof Rino Fisichella, gerichtet ist, erläutert der Papst ausführlich genauere Regeln, die um die Frage von Vergebung und Erlass von Sündenstrafen, also den Ablass, kreisen. Es sei sein Wunsch, dass das Heilige Jahr eine „lebendige Erfahrung der Nähe des Vaters“ werde, um „seine Zärtlichkeit gleichsam mit Händen greifen zu können“, so der Papst in dem Brief.
Papst Franziskus regelt in dem Schreiben auch die Frage der Ablässe, also des Erlasses der Strafen für begangene Sünden, die traditioneller Weise mit dem Heiligen Jahr verbunden sind. Er betont, dass die Sakramente der Beichte und der Eucharistie eine besondere Rolle bei diesen Ablässen spielen und schließt ausdrücklich das Gebet für sich und seine Anliegen in die Feiern dieser Sakramente ein. Außerdem legt er fest, dass diese Feiern nicht nur in Rom, sondern an allen dazu eingerichteten so genannten „Heiligen Pforten“, in Bischofskirchen und Wallfahrtsorten, gefeiert werden können.
Der Papst denkt aber auch an diejenigen, die nicht selber an die Orte der Feiern gelangen können, so etwa an alte Menschen, Kranke und Gefangene. Auch sie können durch Gebet an der besonderen Gnade des Heiligen Jahres teilhaben, für Gefängnisinsassen gilt das „jedes Mal, wenn sie durch die Tür ihrer Zelle gehen und dabei ihre Gedanken und ihr Gebet an Gottvater richten. Möge diese Geste für sie den Durchgang durch die Heilige Pforte bedeuten“, so der Brief wörtlich. Einmal mehr ermuntert der Papst zu den leiblichen und den geistlichen Werken der Barmherzigkeit.
Beichte bei der Piusbruderschaft
Abschließend geht der Papst auf die Sakramente ein, die in der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. gefeiert werden. Die Priester dieser schismatisch orientierten Gemeinschaft sind aus kirchenrechtlicher Sicht unerlaubt geweiht. Daher galt bisher die Aufforderung an katholische Gläubige, dort nicht zu den Sakramenten wie etwa zur Beichte zu gehen. Diese Aufforderung hebt Papst Franziskus nun in seinem Brief auf: Während des Heiligen Jahres darf man „gültig und erlaubt“ - wie das Kirchenrecht sagt - die Lossprechung in der Beichte auch bei der Piusbruderschaft empfangen. Der Grund: „Dieses Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit schließt niemanden aus“, so der Papst.
Diese Regelung geht aber in ihrer Perspektive ausdrücklich über das Heilige Jahr hinaus: „Ich vertraue darauf, dass in naher Zukunft Lösungen gefunden werden können, um die volle Einheit mit den Priestern und Oberen der Bruderschaft wiederzugewinnen.“
Was Papst em. Benedikt XVI den auf dem Petersplatz Versammelten beim Angelus des 1. Advents am 29.11.2009 sagte
"...Das ist die Wirklichkeit des liturgischen Jahres, wenn man sie sozusagen »von der Perspektive Gottes aus« betrachtet. Und wie verhält es sich, sagen wir, von seiten des Menschen, der Geschichte und der Gesellschaft aus gesehen? Welche Bedeutung kann ihm zukommen? Die Antwort legt uns gerade der Weg des Advents nahe, den wir heute beginnen. Die heutige Welt braucht vor allem Hoffnung:
die Völker der Entwicklungsländer brauchen sie, aber auch die Völker der wirtschaftlich entwickelten Länder. Immer mehr werden wir uns dessen bewußt, daß wir alle im selben Boot sitzen und uns alle gemeinsam retten müssen. Da wir so viele falsche Sicherheiten zusammenbrechen sehen, merken wir vor allem, daß wir einer verläßlichen Hoffnung bedürfen, und diese findet sich allein in Christus, der nach einem Wort des Briefes an die Hebräer »derselbe gestern, heute und in Ewigkeit« ist (13,8). Jesus, der Herr, ist in der Vergangenheit gekommen, er kommt in der Gegenwart und wird in der Zukunft kommen. Er umfaßt alle Dimensionen der Zeit, da er gestorben und auferstanden ist, er ist »der Lebendige«, und indem er unsere menschliche Begrenztheit mit uns teilt, bleibt er für immer und bietet uns die Beständigkeit Gottes an. Er ist »Fleisch« wie wir und »Fels« wie Gott.
Jeder, der sich nach Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden sehnt, kann wieder aufstehen und das Haupt erheben, da in Christus die Befreiung nahe ist (vgl. Lk 21,28) – wie wir im heutigen Evangelium lesen. Daher können wir sagen, daß Jesus Christus nicht allein die Christen oder nur die Gläubigen angeht, sondern alle Menschen, weil er, der Mittelpunkt des Glaubens, auch der Grund der Hoffnung ist. Und der Hoffnung bedarf jeder Mensch ständig....."
hier geht´s zum Gesamttext: klicken Quelle: La Santa Sede, LEV, www.chiesa
Wir bedanken uns bei Sandro Magister für diesen Adventskalender der etwas anderen Art und bei blogger bellfrell für dieses Video, das bei uns die von Magister verlinkten Gregorianischen Gesänge zur Adventszeit ersetzt, die bei uns nicht abrufbar sind (GEMA?)
"Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres.
Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.
Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.
Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht,
(so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.
Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt."
Papst kritisiert weltweite Korruption - auch im Vatikan
Seine Afrikareise hat Franziskus genutzt, um sich wieder als politischer Papst zu zeigen. Er prangerte Eliten und die Korruption an. Dabei bezog er in seine Kritik auch den Vatikan mit ein.
Kenia Papst Franziskus in Nairobi
Am letztenTag seiner Afrikareise hat Papst Franziskus deutliche Kritik an den herrschenden Eliten Afrikas und an der Korruption auch im Vatikan geübt. Bei seiner Rede in den Slums von Nairobi verurteilte Franziskus die "abscheuliche Ungerechtigkeit", die Millionen Menschen zum Leben in Slums zwingt. Dafür seien Minderheiten verantwortlich, die sich nur um Geld und Macht sorgten, aber nicht um das Gemeinwohl, sagte der 78-Jährige. Zugleich wandte sich Franziskus gegen die "Seuche Korruption". Sie sei in der Politik und im täglichen Leben verbreitet. Es gebe sie in allen Ländern "und auch im Vatikan", betonte der Papst.
Besuch im Armenviertel
Die Bewohner in Nairobis Armenviertel Kangemi hatten den im offenen Papamobil ankommenden Papst mit begeistertem Jubel empfangen. Der Besuch in dem Armenviertel gilt als eine der wichtigsten Stationen der sechstägigen Afrika-Reise des Papstes. Die Armen "haben einen besonderen Platz in meinem Leben und meinen Entscheidungen", so das Oberhaupt der katholischen Kirche. "Ich bin hier, weil ich möchte, dass ihr wisst, dass mir eure Freuden und Hoffnungen, eure Ängste und Traurigkeiten nicht gleichgültig sind." Alle Familien hätten das Recht auf ein solides Dach über dem Kopf, trinkbares Wasser, eine Toilette und Strom, forderte Franziskus in der Kirche von Kangemi. Dort leben etwa 100.000 Menschen auf engstem Raum zusammen. Mehr als die Hälfte der rund drei Millionen Einwohner Nairobis lebt in Slums.
Kenia Papst Franziskus & Uhuru Kenyatta
Papst Franziskus gemeinsam mit dem kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta Kein Zugang zu sauberem Wasser
Eine Slumbewohnerin appellierte in einer emotionalen Ansprache an den Papst, sich bei der Regierung für die Nöte der Menschen in Kangemi einzusetzen. "Menschen in den informellen Siedlungen in Kenia haben keinen Zugang zu Wasser - oft ist es rationiert, von schlechter Qualität oder ungenießbar", sagte Pamella Akwede. Franziskus bezeichnete den Zugang zu sicherem Trinkwasser als fundamentales Menschenrecht. "Einer Familie unter irgendeinem bürokratischen Vorwand das Wasser zu verweigern, ist eine große Ungerechtigkeit, vor allem, wenn aus dieser Not ein Nutzen gezogen wird." Menschen seien wichtiger als der "Gott des Gelde"“, sagte Franziskus.
Mitarbeiter fordern mehr Präsenz der Kirche in den Slums
Der Argentinier hat die Bekämpfung der Armut zu einem Kernanliegen seines Pontifikats gemacht. Eine in dem Armenviertel tätige Nonne berichtete dem Papst eindrücklich von den Problemen der Slumbewohner. Sie äußerte jedoch auch Kritik an der Kirche. "Wir müssen in den Slums mehr präsent sein", forderte sie. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung Nairobis in Slums lebe, seien dort nur vier Prozent des Kirchenpersonals aktiv. Die Afrika-Reise nach Kenia, Uganda und in den Krisenstaat Zentralafrikanische Republik ist die elfte Auslandsreise seit Franziskus' Wahl zum Papst im März 2013. Afrika ist die Weltregion, in der die katholische Kirche am meisten wächst. Am Nachmittag steht für Franziskus in Nairobi noch eine Messe vor Jugendlichen auf dem Programm.
Überwindung von Stammesdenken
Zuvor hatte Papst Franziskus hat Kenias Jugend zur Überwindung von Spaltungen und Stammesdenken aufgerufen. Sie müssten die vielen Formen von Fanatismus überwinden und durch Dialog zu Einheit gelangen. "Wir sind eine Nation", sagte er in einer improvisierten Ansprache vor mehreren zehntausend jungen Kenianern im Kasarani-Stadion in Nairobi. Dabei lud er die Abwesenden ein, sich die Hände zu reichen. Ausdrücklich rief er die Jugendlichen auf, die Familie zu verteidigen, die auch die Alten einschließen müsse. Insbesondere die Jugendlichen sollten sich dem "süßen Geschmack der Korruption widersetzen", sagte der Papst. Die Korruption raube den Menschen die Freude, sie lebten nicht mehr in Frieden. Korruption sei kein Weg des Lebens, sie sei ein Weg des Todes. cgn/cr (dpa, kna) http://www.dw.com/de/papst-kritisiert-we...ikan/a-18879520
Predigt von Benedikt XVI. zur Vesper am 1. Adventsonntag (2005) 28. November 2015 18:35 | Mitteilung an die Redaktion
PREDIGT VON BENEDIKT XVI.
Petersdom Samstag, 26. November 2005 Liebe Brüder und Schwestern!
Mit der Feier der Ersten Vesper am ersten Adventssonntag beginnen wir ein neues Kirchenjahr. Beim gemeinsamen Gesang der Psalmen haben wir unsere Herzen zu Gott erhoben und jene geistige Haltung angenommen, die diese Zeit der Gnade kennzeichnet: „wachend und betend“ und „mit Liedern des Lobes“.
Nach dem Beispiel der allerseligsten Jungfrau Maria, die uns lehrt, im frommen Hören des Gotteswortes zu leben, wollen wir nun über die eben gehörte kurze Bibellesung nachdenken. Es handelt sich um zwei Verse aus dem Schlußteil des Ersten Briefs des Apostels Paulus an die Thessalonicher (1 Thess 5,23–24). Der erste Vers enthält den Wunsch des Apostels an die Gemeinde, und der zweite bietet gewissermaßen die Gewähr für seine Erfüllung. Der Wunsch ist, daß jeder von Gott geheiligt werde und in seiner ganzen Persönlichkeit – „Geist, Seele und Leib“ – unversehrt bleibe für das endgültige Kommen Jesu, des Herrn; die Gewähr dafür, daß dies auch tatsächlich geschehen kann, liegt in der Treue Gottes selbst, denn er wird es nicht versäumen, das in den Gläubigen begonnene Werk zur Vollendung zu bringen.
Der Erste Brief an die Thessalonicher ist auch der erste aller Briefe des hl. Paulus und wurde wahrscheinlich im Jahr 51 verfaßt. In diesem ersten Brief spürt man noch deutlicher als in den späteren das pulsierende Herz des Apostels, seine väterliche, ja wir können sogar sagen seine mütterliche Liebe zu der neuen Gemeinde. Man spürt ebenfalls seine brennende Sorge dafür, daß der Glaube nicht ausgelöscht werde in dieser neugegründeten Kirche, deren kulturelles Umfeld in vielerlei Hinsicht glaubensfeindlich ist. Deshalb beschließt Paulus seinen Brief mit einem Wunsch, ja wir könnten sogar sagen mit einem Gebet. Der Inhalt des Gebets, das wir gehört haben, ist, daß sie in der Stunde des Kommens unseres Herrn heilig und untadelig seien.
Das wichtigste Wort in diesem Gebet ist »Kommen«. Wir müssen uns fragen: Was bedeutet „Kommen des Herrn“? Auf griechisch heißt es „Parusie“, auf lateinisch „adventus“: „Advent“, „Kommen“. Worin besteht dieses Kommen? Geht es uns etwas an oder nicht?
Um die Bedeutung dieses Wortes und somit des Gebetes des Apostels für diese Gemeinde und für die Gemeinden aller Zeiten – also auch der unseren – zu verstehen, müssen wir auf die Person schauen, durch die das Kommen des Herrn auf einmalige, einzigartige Weise Wirklichkeit geworden ist: die Jungfrau Maria. Maria gehörte jenem Teil des Volkes Israel an, das zur Zeit Jesu sehnsüchtig auf das Kommen des Erlösers wartete. Den im Evangelium wiedergegebenen Worten und Gesten können wir entnehmen, wie sie sich in ihrem Leben wirklich in die Worte der Propheten versenkte und das Kommen des Herrn mit ihrem ganzen Sein erwartete. Dennoch konnte sie nicht ahnen, wie dieses Kommen vonstatten gehen sollte.
Vielleicht erwartete sie ein Kommen in Herrlichkeit. Um so überraschender war für sie der Moment, als der Erzengel Gabriel in ihr Haus eintrat und ihr sagte, daß der Herr, der Erlöser, in ihr und von ihr Fleisch annehmen und sein Kommen durch sie verwirklichen wollte. Wir können uns die Befangenheit der Jungfrau gut vorstellen. Mit einem großen Akt des Glaubens und des Gehorsams sagt Maria »Ja«: »Ich bin die Magd des Herrn«. So wurde sie zur „Wohnstatt“ des Herrn, zum wahren „Tempel“ in der Welt und zur „Tür“, durch die der Herr in die Welt eingetreten ist.
Wir haben gesagt, daß dieses Kommen einmalig ist: „das“ Kommen des Herrn. Dennoch gibt es nicht nur das endgültige Kommen am Ende der Zeiten. In einem gewissen Sinne möchte der Herr durch uns Menschen ständig auf die Erde kommen, und er klopft an die Tür unseres Herzens: Bist du bereit, mir dein Fleisch, deine Zeit, dein Leben zu geben? Das ist die Stimme des Herrn, der auch in unsere Zeit eintreten möchte, er möchte durch uns ins Leben der Menschen eintreten. Er sucht auch eine lebendige Wohnung, nämlich unser persönliches Leben. Das ist das Kommen des Herrn, und das wollen wir in der Adventszeit aufs neue lernen: Der Herr möge auch durch uns kommen.
Daher können wir sagen, daß dieses Gebet, dieser vom Apostel geäußerte Wunsch eine grundlegende Wahrheit enthält, die er den Gläubigen der von ihm gegründeten Gemeinde einzuprägen versucht und die wir wie folgt zusammenfassen können: Gott beruft uns zur Gemeinschaft mit ihm, die sich bei der Wiederkunft Christi vollkommen verwirklichen wird, und er selbst verpflichtet sich, es so einzurichten, daß wir gut vorbereitet zu dieser letzten und entscheidenden Begegnung gelangen. Die Zukunft ist sozusagen schon in der Gegenwart enthalten, besser gesagt in der Gegenwart Gottes und seiner unvergänglichen Liebe, die uns nicht allein läßt, uns keinen Augenblick verläßt, wie auch ein Vater und eine Mutter ihre Kinder in deren Wachstumsprozeß ständig begleiten. Angesichts des Kommens Christi fühlt sich der Mensch in seinem ganzen Wesen angesprochen; der Apostel resümiert das in den Worten »Geist, Seele und Leib« und meint damit den gesamten Menschen als wohlstrukturierte Einheit von somatischer, psychischer und spiritueller Dimension. Die Heiligung ist ein Geschenk Gottes und seine eigene Initiative, aber das menschliche Wesen ist aufgefordert, dem mit seinem ganzen Ich zu entsprechen, ohne daß irgendetwas von ihm davon ausgeschlossen bleibe.
Der Heilige Geist hat den vollkommenen Menschen Jesus im Schoß der Jungfrau geformt, und er ist es denn auch, der den wunderbaren Plan Gottes im Menschen zu Erfüllung bringt. Dazu verwandelt er zunächst das Herz und dann, von diesem Mittelpunkt ausgehend, alles übrige. So kommt es, daß in jedem einzelnen das ganze Schöpfungs- und Erlösungswerk zusammengefaßt wird, das Gott, Vater und Sohn und Heiliger Geist, vom Anfang bis zum Ende des Kosmos und der Geschichte vollbringt. Und wie in der Menschheitsgeschichte das erste Kommen Christi im Mittelpunkt und seine glorreiche Wiederkunft am Ende steht, so ist jede persönliche Existenz berufen, sich während der irdischen Pilgerreise auf geheimnisvolle und vielfältige Art an ihm zu messen, um in der Stunde seiner Rückkehr „in ihm“ gefunden zu werden.
Die selige Gottesmutter und treue Jungfrau leite uns dazu an, aus dieser Adventszeit und aus dem gesamten neuen Kirchenjahr eine Zeit echter Heiligung zu machen zum Lob und Ruhme Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. http://www.katholisches.info/2015/11/28/...ntsonntag-2005/
Begegnung mit Priestern und Orden: Krönung des schönen Tages
Volltext der Ansprache von Papst Franziskus bei der Begegnung mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in der Kathedrale von Kampala, 28. November 2015. Papst Franziskus hat diese Ansprache dem Bischof überreicht und frei gesprochen. Wir dokumentieren die vorbereitete Rede im Wortlaut.
Liebe Brüder im priesterlichen Dienst,
liebe Ordensleute und liebe Seminaristen, ich bin froh, bei euch zu sein, und danke euch für euren herzlichen Empfang. Besonders danke ich denen, die gesprochen und Zeugnis gegeben haben von euren Hoffnungen und Sorgen und vor allem von der Freude, die euch in eurem Dienst am Volk Gottes in Uganda beflügelt.
Ich freue mich außerdem, dass unsere Begegnung am Vorabend des ersten Sonntags im Advent stattfindet, einer Zeit, die uns einlädt, nach einem neuen Anfang auszuschauen. Während dieser Adventszeit bereiten wir uns auch darauf vor, die Schwelle zum außerordentlichen Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit zu überschreiten, das ich für die gesamte Kirche ausgerufen habe.
Während wir uns dem Jubiläum der Barmherzigkeit nähern, möchte ich euch zwei Fragen stellen. Die erste: Wer seid ihr als Priester oder zukünftige Priester und als gottgeweihte Personen? In gewissem Sinn ist die Antwort leicht: Sicherlich seid ihr Männer und Frauen, deren Leben durch eine »persönliche Begegnung mit Jesus Christus« (Evangelii gaudium, 3) gestaltet worden ist. Jesus hat euer Herz angerührt, hat euch beim Namen gerufen und euch aufgefordert, ihm mit ungeteiltem Herzen zu folgen im Dienst an seinem heiligen Volk.
Die Kirche in Uganda ist in ihrer kurzen, aber ehrwürdigen Geschichte mit einer großen Anzahl von Zeugen – gläubigen Laien, Katechisten, Priestern und Ordensleuten – gesegnet worden, die aus Liebe zu Jesus alles verlassen haben: ihr Zuhause, ihre Familie und – im Fall der Märtyrer – sogar ihr Leben. In eurem Leben, sei es im priesterlichen Dienst oder im Ordensstand, seid ihr berufen, dieses große Erbe fortzuführen, vor allem durch einfache Taten demütigen Dienstes. Jesus möchte sich eurer bedienen, um die Herzen immer neuer Menschen anzurühren: Er möchte sich eures Mundes bedienen, um sein Wort des Heils zu verkünden, eurer Arme, um die Armen zu umfangen, die er liebt, eurer Hände, um Gemeinschaften authentischer missionarischer Jünger aufzubauen. Gebe Gott, dass wir nie vergessen, dass unser „Ja“ zu Jesus ein „Ja“ zu seinem Volk ist. Unsere Türen, die Türen unserer Kirchen, aber in besonderer Weise die Türen unseres Herzens müssen ständig offen sein für das Volk Gottes, für unser Volk. Denn das ist es, was wir sind.
Eine zweite Frage, die ich euch heute Abend stellen möchte, lautet: Was sollt ihr noch mehr tun in der Verwirklichung eurer speziellen Berufung? Denn es gibt immer etwas, das wir noch zusätzlich tun können, eine weitere Meile, die auf unserem Weg zurückzulegen ist.
Das Volk Gottes, ja, alle Völker sehnen sich nach einem neuen Leben, nach Versöhnung und nach Frieden. Leider gibt es in der Welt viele besorgniserregende Situationen, die unseres Fürbittgebetes bedürfen, angefangen von der näheren Nachbarschaft. Ich bete vor allem für das geschätzte Volk von Burundi: Möge der Herr in den Verantwortungsträgern und in der gesamten Gesellschaft Gesinnungen und Vorsätze erwecken, die auf Dialog und Zusammenarbeit, auf Versöhnung und Frieden ausgerichtet sind. Wenn es unsere Aufgabe ist, die Leidenden zu begleiten, dann müssen wir ähnlich wie die Fenster dieser Kathedrale, die das Licht durchscheinen lassen, erlauben, dass die heilende Kraft Gottes durch uns hindurchdringt. Zunächst müssen wir zulassen, dass die Wellen seiner Barmherzigkeit uns selbst überfluten, uns läutern und uns stärken, so dass wir diese Barmherzigkeit zu den anderen bringen können, besonders zu denen, die sich in den vielen geographischen und existentiellen Randgebieten befinden. Wir alle wissen genau, wie schwierig das sein kann. Es gibt so viel Arbeit zu bewältigen! Zugleich bietet das moderne Leben auch so zahlreiche Ablenkungen, die unser Gewissen benebeln, unseren Eifer verpuffen lassen und uns sogar in jene „spirituelle Weltlichkeit“ hineinziehen können, welche die Fundamente des christlichen Lebens annagt. Der Einsatz zur Umkehr – jener Umkehr, die das Herzstück des Evangeliums ist (vgl. Mk 1,15) – muss Tag für Tag weitergeführt werden; wir müssen darum ringen, jene Gewohnheiten und Denkweisen zu erkennen und zu überwinden, welche die geistliche Trägheit nähren können. Wir haben es nötig, unser Gewissen zu prüfen, als Einzelne wie auch als Gemeinschaft.
Wie ich schon erwähnte, stehen wir an der Schwelle zum Advent, der Zeit eines neuen Anfangs. In der Kirche sagen wir gerne, dass Afrika der Kontinent der Hoffnung ist, und das aus gutem Grund. Die Kirche ist in diesen Ländern mit einer reichen Ernte an geistlichen Berufungen gesegnet. Heute Abend möchte ich den hier anwesenden jungen Seminaristen und Ordensleuten ein besonderes Wort der Ermutigung widmen. Der Ruf des Herrn ist eine Quelle der Freude und ein Aufruf zum Dienen. Jesus sagt uns: »Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund« (Lk 6,45). Möge das Feuer des Heiligen Geistes eure Herzen läutern, so dass ihr frohe und überzeugte Zeugen der vom Evangelium geschenkten Hoffnung seid. Ihr habt ein ganz vortreffliches Wort zu verkünden! Verkündet es immer, vor allem mit der Rechtschaffenheit und der Überzeugung, die euer Leben ausstrahlt!
Liebe Brüder und Schwestern, mein Besuch in Uganda ist kurz, und der heutige Tag war lang! Doch ich betrachte unsere Begegnung heute Abend als die Krönung dieses so schönen Tages, an dem ich mich als Pilger zum Heiligtum der ugandischen Märtyrer in Namugongo begeben und ganz viele Jugendliche treffen konnte, die die Zukunft der Nation und der Kirche sind. Ich werde Afrika wirklich mit großer Hoffnung auf die Ernte an Früchten der Gnade verlassen, die Gott mitten unter euch vorbereitet! Ich bitte jeden von euch, im Gebet um eine überreiche Ausgießung apostolischen Eifers, eine frohe Ausdauer in der Berufung, die ihr empfangen habt, und vor allem um die Gabe eines lauteren Herzens zu bitten, das immer offen ist für die Bedürfnisse aller unserer Brüder und Schwestern. Auf diese Weise wird sich die Kirche in Uganda ihres ruhmreichen Erbes wirklich als würdig erweisen und den Herausforderungen der Zukunft mit der sicheren Hoffnung auf die Verheißungen Christi begegnen können. Ich werde in meinen Gebeten an euch alle denken, und ich bitte euch, für mich zu beten!
Der Papst ruft Jugendliche in Kenia zum Kampf gegen Korruption und Stammesdenken auf – Vor Armen beklagt er neuen Kolonialismus ANZEIGE:
Wenn sich die organisierte Kriminalität in den Slums ausbreite, die „Kinder und Jugendliche als Kanonenfutter missbrauche“, verschlimmere sich die Not noch, so Papst Franziskus während eines Besuches im Armenviertel von Kangemi in Nairobi.
Nairobi (DT/KNA) Mit militärischen Ehren ist am Freitag in Kenia die erste Station des Afrika-Besuchs von Papst Franziskus zu Ende gegangen. Der Heilige Vater bestieg am Flughafen von Nairobi das Flugzeug, das ihn nach Uganda brachte. Zuvor hatte der Papst Kenias Jugend zur Überwindung von Spaltungen und Stammesdenken aufgerufen. Sie müssten die vielen Formen von Fanatismus überwinden und durch Dialog zu Einheit gelangen. „Wir sind eine Nation“, sagte Papst Franziskus am Freitag in einer improvisierten Ansprache vor mehreren zehntausend begeisterten jungen Kenianern im Kasarani-Stadion der Hauptstadt Nairobi. Etwa 100 000 Jugendliche verfolgten eine Übertragung der Veranstaltung in einem Park. Dabei lud der Papst die Abwesenden ein, sich die Hände zu reichen. Zugleich wandte sich Franziskus gegen die „Seuche Korruption“. Sie sei in der Politik und im täglichen Leben verbreitet. Es gebe sie in allen Ländern „und auch im Vatikan“, rief der Papst. Ausdrücklich rief er die Jugendlichen auf, die Familie zu verteidigen, die auch die Alten einschließen müsse. Insbesondere die Jugendlichen sollten sich dem „süßen Geschmack der Korruption widersetzen“, sagte der Papst.
Die Korruption raube den Menschen die Freude, sie lebten nicht mehr in Frieden. „Korruption ist kein Weg des Lebens, sie ist ein Weg des Todes.“
Zu Beginn der einstündigen Veranstaltung hatten zwei Jugendliche dem Papst über ihre Situation berichtet und eine Reihe von Fragen angeschlossen. Franziskus legte daraufhin das vorbereitete Redemanuskript zur Seite und ging auf einzelne Fragen ein. Franziskus antwortete auf Spanisch; ein Mitarbeiter übersetzte ins Englische. Es dürfe nicht sein, dass junge Leute sich gegenseitig verletzen und vernichten, sagte Franziskus. Es brauche einen Geist der Einheit. „Fanatismus darf uns nicht den Bruder rauben.“ Man dürfe sich von Herausforderungen nicht überrollen lassen, sondern sie als Chance für einen Neuanfang begreifen. Insbesondere sollten die Jugendlichen sich für die Armen einsetzen, aber auch für andere Jugendliche auf Abwegen, die etwa von kriminellen Gruppen rekrutiert würden.
Der Heilige Vater zog gegen Ende der Begegnung zwei Gegenstände aus der Tasche seiner Soutane: einen Rosenkranz und eine kleine Kreuzwegdarstellung. Beides trage er stets bei sich. Mit beiden Dingen schreite er voran und tue sein Bestes. Deshalb verliere er nie seine Hoffnung, so der Papst. Ausdrücklich dankte er den Jugendlichen, die ihm einen Rosenkranz geschenkt hatten, der die tausenden Rosenkranzgebete symbolisieren sollte, die sie in der Meinung des Papstes gebetet hatten. „Ein Mann oder eine Frau verlieren das Beste ihrer Menschlichkeit, wenn sie zu beten aufhören“, betonte der Papst. Nach der Begegnung mit den Jugendlichen traf Franziskus in einem Nebenraum des Stadions mit den Bischöfen des Landes zu einer kurzen Begegnung zusammen.
Zuvor hatte Papst Franziskus beim Besuch eines Armenviertels in scharfer Form die Verelendung von Millionen Menschen angeprangert. Kleine Minderheiten konzentrierten Macht und Reichtum bei sich und frönten egoistischer Verschwendung, während die wachsende Mehrheit in verwahrlosten und verseuchten Randzonen hausen müsse, sagte er am Freitag in einem Slum der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Der Not der Ausgeschlossenen stehe der zügellose Konsum einer „eingeschlummerten Wohlstandswelt“ gegenüber. „Ich weiß um die Schwierigkeiten, die ihr Tag für Tag durchmacht! Wie könnte ich die Ungerechtigkeiten, die ihr erleidet, nicht anprangern!“, so der Papst im Armenviertel Kangemi.
Die Menschen litten unter überhöhten Mieten für schäbige Behausungen, dem Landaufkauf durch „gesichtslose ,private Entwickler‘“ und fehlender Infrastruktur. Selbst grundlegende Einrichtungen wie Toiletten, Abwasserentsorgung, Müllabfuhr und Elektrizität, aber auch Schulen, Krankenhäuser und Sportzentren würden ihnen nicht gewährt. Vor allem der Zugang zu sauberem Trinkwasser sei ein fundamentales Menschenrecht. „Diese Welt lädt schwere soziale Schuld gegenüber den Armen auf sich, die keinen Zugang zum Trinkwasser haben, denn das bedeutet, ihnen das Recht auf Leben zu verweigern“, sagte Franziskus.
Die Not verschlimmere sich noch, wenn sich die organisierte Kriminalität in den Slums ausbreite, die Kinder und Jugendliche als „Kanonenfutter“ missbrauche. Die Armen Afrikas seien heute die Opfer eines neuen Kolonialismus, der behaupte, der Kontinent sei Teil einer gewaltigen Maschinerie. Daraus resultiere etwa der Ruf nach Aussonderung durch Geburtenbeschränkung. Sie diene aber nur einem Verteilungsmodell, in dem eine Minderheit ohne jedes Maß konsumieren wolle. Die Politier rief Franziskus auf, den Weg der sozialen Inklusion anzustreben. Dazu zählten Erziehung, gemeinschaftliches Handeln und der Schutz der Familie. Er lobte einen Geist der Solidarität in den Armenvierteln. Dort würden vielfach die Werte des Evangeliums besonders konsequent gelebt – „Werte, die nicht an der Börse gehandelt werden, Werte, mit denen nicht spekuliert wird und die keinen Marktwert haben“.
28/11/2015 14:55SHARE: Im Blut eines jeden ugandischen Jugendlichen fließt das Blut der Märtyrer. Das sagte Papst Franziskus am Samstag vor Jugendlichen in der ugandischen Hauptstadt Kampala, nachdem er am Morgen bereits den zentralen Gedenkort für die Märtyrer des Landes besucht hatte. „Seid ihr euch bewusst, dass ihr ein Volk von Märtyrern seid? Durch jeden von euch fließt das Blut der Märtyrer, deswegen habt ihr den Glauben und das Leben in euch. Und dieser Glaube und dieses Leben sind wunderbar. Und deswegen nennt man Uganda ‚die Perle Afrikas‘,“ sagte der Papst. In der Tat waren viele der Märtyrer im 19. Jahrhundert junge Laien, die vom König wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden.
Vor seiner Ansprache hatten zwei junge Menschen von ihren Schicksalsschlägen berichtet, eine junge Frau, die mit HIV auf die Welt gekommen war und ihre Eltern verlor sowie ein junger Mann, der von Rebellen entführt und gefoltert worden war. Franziskus ermutigte sie und alle anwesenden Jugendlichen, ihre Probleme und Schwierigkeiten mithilfe von Jesus Christus zu überwinden. In einer freien Rede stellte er vor tausenden jungen Menschen klar: Erstens gelte es, die Schwierigkeiten zu überwinden, zweitens das Negative ins Positive zu verwandeln. Und drittens müsse man beten!
Jesus habe die schlimmste Erfahrung der ganzen Geschichte gemacht. Er sei beschimpft, gefoltert und dann getötet worden. Und durch die Macht Gottes sei er wieder auferstanden. „Das kann jeder von uns mit jeder negativen Erfahrung schaffen, denn Jesus ist der Herr.“ so Franziskus.
Wie die beiden jungen Menschen, die ihr Schicksal erzählt hatten, könne jeder immer Lösungen finden. Licht sei wie ein kleiner Samen. Um leben zu können, müssten man manchmal erst einmal sterben. Sterben heiße manchmal auch, wie der junge Märyrer Ugandas Charles Lwanga, zu sterben. Durch diesen Tod seien sie zum Leben gekommen. „Wenn ich das Negative in Positive transformieren kann, dann triumphiere ich,“ erklärt Papst Franziskus.
„Jesus kann dein Leben verändern. Jesus kann all die Mauern niederreißen. Gibt es da einen Zauberstab dafür, das Leben zu ändern? Wenn ihr wollt, dass Jesus euer Leben ändert, dann fragt ihn! Und das heißt, beten! Versteht ihr das? Betet zu Jesus, denn er ist der Erlöser. Lasst das Beten niemals bleiben. Er ist die stärkste Waffe, die ein junger Mensch haben kann,“ betonte er. Wenn Jesus in das Leben eintrete, hilft er einem in den Kämpfen, Auseinandersetzungen und Problemen. Bei der jungen Frau Winnie Nansumba sei dies der Kampf gegen Depression aufgrund des Verlusts ihrer Eltern und ihrer eigenen Krankheit AIDS gewesen. Für Menschen wie sie gelte es, mit dem Gebet „zu kämpfen“.
„Wir sind keine Waisen in der Kirche, denn wir haben eine Mutter. Wir sind alle Teil der Kirche, nicht? Bittet die Mutter an! Wenn ein Kind hinfällt und sich wehtut, dann sucht es die Mutter. Wenn wir ein Problem haben, dann ist es das beste dort hinzugehen, wo unsere Mutter ist und Maria zu bitten, unser aller Mutter. Bittet ihr bei der Mutter Gottes, die Jungfrau Maria?“ Und gemeinsam mit den Menschen auf dem Platz betete der Heilige Vater zur Maria, der Mutter der Kirche, wie Franziskus sie nannte. (rv 28.11.2015 cz)
Das Gedenken der christlichen Märtyrer sei keine Sache für ein Museum oder für historische Gedenkfeiern, sondern Ansporn für die Verkündigung heute. Das sagte Papst Franziskus während seiner Predigt an diesem Samstag in der Wallfahrtsstätte von Namungongo. Dort werden Karl Lwanga und weitere christliche Märtyrer verehrt, die im 19. Jahrhundert Opfer von Christenverfolgung wurden. Damals starben katholische und anglikanische Christen gemeinsam auf dem Scheiterhaufen. Für Uganda und für ganz Zentralafrika bedeuten diese Märtyrer bis heute sehr viel, Politiker treffen sich an der Gedenkstätte, Wallfahrten und andere Gottesdienste finden statt. Und sie verbinden die Konfessionen, vor der Messe am Wallfahrtsort für die katholischen Märtyrer hat Papst Franziskus die anglikanische Gedenkstätte für die Märtyrer besucht. „Alle diese Zeugen haben die Gabe des Heiligen Geistes in ihrem Leben gepflegt und freimütig ihren Glauben an Jesus Christus bekannt, sogar um den Preis ihres Lebens, und viele in noch jungen Jahren“, würdigte der Papst in seiner Predigt die Lebenshingabe. Das Gedenken sei aber nicht allein historisch, es sei für die Gegenwart bestimmt, so der Papst weiter, jeder Christ habe die Gabe des Geistes empfangen, um ihn „an allen Orten bekannt zu machen und die Liebe für ihn zu wecken“. Wie es bei den Märtyrern Joseph Mkasa und Charles Lwanga der Fall war, deren Glauben zum Zeugnis geworden sei.
„Wenn wir wie die Märtyrer täglich das Geschenk des Geistes, der in unseren Herzen wohnt, neu beleben, dann werden wir gewiss jene missionarischen Jünger, die zu sein Christus uns ruft,“ so der Papst weiter. „Das Zeugnis der Märtyrer zeigt allen, die – damals wie heute – ihre Geschichte gehört haben, dass die weltlichen Vergnügen und die irdische Macht keine dauerhafte Freude und keinen anhaltenden Frieden schenken. Vielmehr bringen die Treue zu Gott, die Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit des Lebens und die echte Besorgtheit um das Wohl der anderen uns jenen Frieden, den die Welt nicht geben kann.“ Das schmälere nicht etwa die Sorge für diese Welt, im Gegenteil, es gebe dem Leben in der Welt eine Bestimmtheit, präzisierte Papst Franziskus. Es helfe, im hier uns jetzt eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen, „die das Leben verteidigt, das ja ein Geschenk Gottes ist, und die Wunder der Natur, die Schöpfung, unser gemeinsames Haus schützt.“
Wenn man der Märtyrer gedenke, dann sei dies das Erbe, das die Christen empfangen würden. „Man eignet sich dieses Erbe nicht mit einer Gedenkfeier aus bestimmtem Anlass an oder indem man es in einem Museum aufbewahrt, als sei es ein kostbares Juwel“, warnte der Papst. „Wir ehren dieses Erbe wie überhaupt alle Heiligen wirklich, wenn wir vielmehr ihr Zeugnis für Christus in unsere Häuser und zu unseren Nachbarn, an die Arbeitsplätze und in die Gesellschaft tragen, ob wir nun in unseren Häusern bleiben oder uns in die fernsten Winkel der Welt begeben.“