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von 12.09.2012 00:41

Wer war Jakob Lorber?

Was hat man vom Buch M. Kahirs "Nahe an zweitausend Jahre" zu halten? Wer war Jakob Lorber? Das Buch will nachweisen, dass die Offenbarung nicht mit der Bibel abgeschlossen ist, sondern über das Mittelalter (Malachias, Paracelsus, Nostradamus, Jakob Böhme, Swedenborg, in den verschiedensten Prophezeiungen) bis in die moderne Zeit hineinreiche und als Grundgesetz der Welt auch verpflichtenden Charakter habe. Vor allem bringt es Prophezeiungen über das Weltende. Die Schlüsselautorität des Werkes ist Jakob Lorber (1800-1864) aus Kanischa bei Marburg. Dieser fühlte sich eines Morgens zum Schreiben angetrieben und schrieb 25 umfangreiche Bände, angeblich ständig unter dem Diktat einer inneren Stimme. Er selber bezeichnete sie als Offenbarung (seine Freunde nannten sie Neuoffenbarung durch Jakob Lorber). Am bekanntesten wurde sein Grosses Evangelium Johannis.

Inhalt seiner Lehre: Gott sei unendlicher Geist. Sein HI. Geist strahle in den gesamten Schöpfungsraum aus. Alle Materie setze sich aus kleinsten Teilchen zusammen, die nicht Stoff, sondern Gedankenkräfte Gottes seien. Gott habe aus dem Bedürfnis nach einer Lebensgesellschaft eine Anzahl grosser Geistwesen geschaffen. Das grösste unter diesen, Luzifer, erhob sich gegen ihn. Gott liess ihn fallen, gab ihm aber die materielle Welt als Schule, um durch sie wieder zur Gottesliebe zurückzukehren. In Christus habe Gott sein volles Wesen mit der im Menschen belebten Materie vereinigt. Durch Erfüllung hoher sittlicher und karitativer Forderungen gelange ein kleiner Teil der Menschen schon auf Erden zur Vollkommenheit. Die übrigen würden durch die Hilfe der rein gebliebenen Geister nach langer Prüfung im Jenseits gerettet werden.

Die Anhänger Lorbers schlossen sich in den Neu-Salems-Vereinigungen zusammen (- Neulichtfreunde, später Lorbergesellschaft genannt, auf internat. Ebene in der Lorber­Tatgemeinschaft). Es handelt sich um eine theosophische Lehre gnostisch-kosmologischen Inhalts (eine Erleuchtungsreligion - siehe unten), die auf der Basis von rein menschlichen Erkenntniskräften zu einer Art mystischen Weltschau gelangen und dabei angeblich die Offenbarung der Bibel weiterführen will. Wie sieht diese Weiterführung aus? Jesus ist darin der überragende Wundertäter mit mächtigen Schauwundern: eine Fernheilung einer 17köpfigen Sippe; die Tochter des Jairus wird zweimal vom Tode erweckt, da sie nach der ersten Auferstehung aus Liebe wieder stirbt. Bibelworte werden verändert. Ideen des 19. Jh. werden mit in die Prophezeiungen hineingenommen. So verbreitet sich Jesus nach Lorber bis ins Detail über erbbiologische und standesamtliche Bestimmungen für die Brautleute, pädagogische Grundsätze, Diätlehren, Bestattungsvorschriften. Er beauftragt die Essener, eine Freimaurerschule zu gründen. Die Taufe nütze nichts. Das Abendmahl mit seinen Ausdrücken von Leib und Blut müsse sinnbildlich verstanden werden. Jesus prophezeit auch gegen die katholische Kirche: Petrus sei nie in Rom gewesen, sondern in Babylon gekreuzigt worden; die Dreifaltigkeitslehre stimme nicht und anderes mehr. Man lehnt den Bau von Kirchen ab und fordert dafür Errichtung von karitativen Anstalten.



Theosophie = Lehre von der «Gottesweisheit»

Für jeden Katholiken ist der Beitritt zur Theosophischen Gesellschaft, der Besuch ihrer Versammlungen, das Lesen ihres Schrifttums verboten. Ein solches Verbot ist gerechtfertigt, weil sie christentumsfeindlich ist.

Die Theosophie ist eine neuindische, raffiniert christlich durchtränkte Lehre (Wiedergeburt), die eine pantheistische Vergottung des Alls verkündet. 1875 von der Russin Blavatsky ins Leben gerufen, ist sie heute weltweit verbreitet und Basis der New­Age-Religion. Diese kirchenfeindliche Irrlehre ist aus vielen Elementen zusammengesetzt: Buddhismus, Hinduismus, Okkultismus, Spiritismus, freimaurerisches Logentum, Weltbruderschaft Philosophie will sie sein und Religion.

Um sich als Weltreligion in allen Ländern verbreiten zu können, vermischte sie geschickt die indisch-buddhistische und europäisch-christliche Kultur zu einer Einheit und betont je nach Bedarf entweder das eine oder andere ihrer Elemente. Die Theosophie verwischt den Unterschied zwischen Geist und Stoff, Seele und Leib. Die Menschenseele ist nach ihr ohne Anfang und Ende und müsse sich bis zum vollkommenen Einswerden mit dem All-Einen in zahlreichen Wiederverkörperungen reinigen. Dabei nimmt sie die Taten aus dem einen Leben mit in das nächste, das durch diese Taten gestaltet wird (= Karma das bleibende Totengesetz, das den Tod des einzelnen überdauert und die Bildung eines neuen Einzelwesens bestimmt). Eine Weltanschauung, die ihrem innersten Wesen nach das Weltall vergottet, ist mit dem Christentum und mit jeder wahren Religion unvereinbar. Eine Versöhnung zwischen Theosophie und Christentum ist unmöglich. In den Entscheidungen über die Schöpfung der Welt, die Seele des Menschen, die Gottesschau der Ewigkeit hat die Kirche ihre Lehren längst verworfen.

von 11.09.2012 00:22

Wie oft kehren wir auf die Erde zurück?
Gnosis, Esoterik, Okkultismus und viele nichtchristliche Religionen lehren die ReinkarnationVerkörpert sich der Mensch nach seinem Tod wieder auf der Erde, um sich so selbst höher zu entwickeln? Muss er selbst das unerbittliche Karma (=Schuld aus früheren Erdenleben) abtragen? Gnosis, Esoterik, Okkultismus und viele nichtchristliche Religionen lehren die Reinkarnation, das heisst: eine öftere Wiedergeburt im Fleische auf Erden, eine Wiederverleiblichung. Diese Lehre ist der Bibel gänzlich fern und steht im Gegensatz zur christlichen Auferstehungshoffnung.

Wiedergeburt in der Taufe...

Jesus gebraucht das Wort »Ihr müsst von neuem geboren werden« (Jh3,3-16) im Sinne von: ihr müsst zu Lebzeiten von oben neu geboren werden. «Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird (Taufe), so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.» Jesus unterscheidet den Tod des Leibes vom Tod der Seele (Mt 10,28 1+ 25,41), die getrennt von Gott tot ist. Er sagt, durch die Sünde, »Tote« müssen neu geboren werden (Lass die Toten ihre Toten begraben: Mt 8,22; Jh5,24 + 8,51), damit ihre Seele wieder lebt, damit sie zum ewigen Leben auferstehen können. Diesen geistlichen Tod gibt es in der Gnosis nicht ( Offb 20,5-15).

Gnosis (New-Age) und Christentum sind konträr.

Beide verwenden dieselben Begriffe, meinen aber damit je etwas ganz anderes! Jedes Wort einer Sprache kann auch mit einer anderen Bedeutung gebraucht werden. Das ist das tükkische der sogenannten Geheimlehren (Esoterik, Einweihungen), dass sie unter den gleichen Worten eine andere Lehre verbreiten, die zur Überlieferung des Christentums im Gegensatz steht. Zur Reinkarnation gehört die Lehre vom Karma. Jeder Mensch müsse seine Schuld aus früheren Leben selber, aus eigener Kraft, abbüssen und tilgen. Das läuft auf Selbsterlösung hin, oder auf Erlösung durch Gnosis, das heisst, durch Einsicht und Wissen, durch Verstehen, statt Glauben! Das Gesetz des Karma ist unerbittlich und unbarmherzig. Das Christentum kennt im Unterschied zu Gnosis und Neuplatonismus einen Retter, einen Erlöser, der dir die Schuld abnimmt und sie tilgt. Retten und vollenden kann dich nur GOTT, nicht noch so viele eigene Werke oder Wiederverkörperungen!

In Gnostischen Lehren ist auch häufig eine Abwertung von Körper, Materie und Schöpfung feststellbar. Gott sei Geist: die »böse Materie« sei sehr weit abgefallen von Gott (Emanation).

Es besteht nach jenen Lehren des Pantheismus bzw. Monismus kein Wesensunterschied zwischen Gott und der übrigen Wirklichkeit! Alles sei eins: Gott und Welt ist dieselbe Energie oder Schwingung oder... Alles müsse wieder auf die Ebene des Geistes zurück, alles werde schlussendlich erlöst und wieder Gott (All­Versöhnung Apokatastasis).
Jede Zeit hat ihre Idole, doch heute herrscht deren Sklaverei... Wenn alles gleichgültig ist, wird jeder gleichgültig...


Christen hingegen glauben an den Wesensunterschied zwischen Schöpfer und Geschöpfen, werten dabei aber die Materie nicht ab; sie glauben an die «Auferstehung des Fleisches‘. Jesus trägt den Erdenleib, der am Kreuze hing, umgewandelt und verklärt, ewig an sich! Deshalb gibt es bei uns eine »Friedhofkultur«, während der Hindu die Asche des Leibes in alle Winde zerstreut. Z/Ewig

Der Erlöser

Das Christentum kennt im Unterschied zur Gnosis einen Erlöser: Jesus. Retten, reinigen und vollenden kann uns nur Gott, aber nicht noch so viele Erdenleben. Heil kann uns nur GOTT geben. Wir können es auch mit noch so vielen Anstrengungen, Werken und Wiederverkörperungen nicht selber schaffen.

Gott ist nicht eine unpersönliche Kraft, ein »es», sondern eine Person. Ein Gegenüber! Nicht das Selbst in dir. Ewige Liebe gibt es nur zwischen Personen, nicht zwischen unpersonalen kosmischen Kräften. Gott zeigt sich in Jesus als Person und «niemand kommt zum Vater, ausser durch ihn» (Jh 14,6; Apg 4,12). Er ist die Wahrheit und das Leben (Jh 14,6). Jesus ist barmherzig und trägt, tilgt und vergibt uns. Wir haben einen Erlöser, der »ins Fleisch gekommen ist« und er rettet alle, die sich retten lassen (Romano Guardini. Das Wesen des Christentums. Die menschliche Wirklichkeit unseres Herrn. 7. Auflage, Mainz 1991).

Wir leben nur einmal!

In diesem einzigen irdischen Leben entscheidet sich unser ewiges Schicksal. Die Entscheidung des Augenblicks hat Ewigkeitsbedeutung! »Nutze die Zeit» (Eph 5,16; 1 Kor 7,29; Hebr 9,26f), denn sie ist nicht wiederholbar. Die Zeit wiederholt sich nicht in Zyklen, sondern hat Anfang und Ziel. »Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen.«. »Es kommt die Nacht, in der niemand mehr wirken kann.« (Jh 9,4). Ich kann also nicht einfach so dahinleben in der Hoffnung auf spätere Wiedergeburten und Verbesserungsmöglichkeiten.

Die gibt es nicht, darüber lässt Jesus keinen Zweifel. Man beachte die Erzählung von den törichten Mädchen (Mt25,10-13) oder vom reichen Prasser, der in der Hölle landete (Lk 16,19-31). Es gab kein Hin oder her mehr! Dieses Erdenleben ist die einmalige Möglichkeit zur Entscheidung für oder gegen GOTT. Nach deinem Tod folgt Himmel oder Hölle.

Der Vater der Lüge, der gefallene Engel, verleugnet sich und die Hölle; er will, dass du Leben und Tod nicht ernst nimmst und ins Verderben läufst. Er ist ein Menschenmörder von Anfang an (Jh 8,44). Christus ist nicht ein wiedergeborener Guru, sondern Gott von GOTT: Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (Jh 14,6; 3,15) und Lüge ist nicht in ihm! Er ist unser Erlöser und hat Sünde, Tod und Teufel entmachtet. In IHM und mit IHM können wir siegen über alle Mächte der Finsternis, denn ER ist das Licht. Pfr. Josef Stocker

von 10.09.2012 00:53

Unterschied zwischen Katholiken und Reformierte

● Im katholischen Kirchenverständnis ist der Papst der "Nachfolger des hl. Petrus" und als solcher von Christus zum obersten Schlüsselträger und Hirten der Kirche bestimmt (vgl. Mt 16,18f; Joh 21,15-17). Diesen Anspruch lehnen die Evangelischen (und auch die Orthodoxen) ab.

● Nach katholischer (und orthodoxer) Überzeugung erhallten die Geistlichen im Weihe-Sakrament (lateinisch Ordo, deutsch meist it "Priesterweihe" übersetzt) von Gott für immer eine besondere Prägung. Die Weihe bevollmächtigt sie zu einem Dienst, der sich von den Aufgaben und Diensten der übrigen Getauften wesentlich unterscheidet. Nach katholischer (und orthodoxer) Überzeugung kann diese Weihe nur von Bischöfen, die auch ihrerseits wieder von Bischöfen geweiht worden sind, gültig weitergeben werden. Diese "Weihekette" lebendiger Zeugen reicht bis zu den von Jesus erwählten Aposteln zurück. Die Bischöfe vollziehen ihr Amt als Nachfolger der Apostel (apostolische Sukzession).
Die Evangelische Kirche lehnt diese "sakrale" Sicht des geistlichen Amtes ab. Sie sieht im Amt des Hirten keine Weihe, sondern "nur" eine (allerdings von Gott gewollte) Funktion, die die Gemeinde jemandem übertragen kann. Allen alten (vorreformatorischen) Kirchen ist das "zu wenig", ihnen fällt es daher schwer, das geistliche Amt der Protestanten voll anzuerkennen.

● Nach katholischer (und orthodoxer) Lehre kann bei der Eucharistiefeier nur ein geweihter Priester Brot und Wein konsekrieren.
Nach evangelischer Auffassung kann im Prinzip jeder Getaufte das Abendmahl konsekrieren. Es besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen der Vollmacht eines Pfarrers (Pastors) und der eines (nur) Getauften. Um Unordnung zu vermeiden, sollen jedoch auch nach evangelischen Kirchenordnungen im Normalfall nur geistliche Amtsträgerinnen das Abendmahl leiten.

● Katholischer (und orthodoxer) Glaube hält fest, dass Christus auch nach der Messe im eucharistischen Brot und Wein gegenwärtig bleibt. Die konsekrierten Gaben können daher in der Kirche aufbewahrt, verehrt und Kranken in die Wohnung gebracht werden.
Für Evangelische wird das, was vom Abendmahl übrigbleibt, wieder zu gewöhnlichem Brot und Wein.

● Die katholische (und orthodoxe) Kirche feiert sieben Sakramente, die evangelische Kirche erkennt nur die Taufe und das Abendmahl (Eucharistie) als Sakramente an (Trauung , Konfirmation, Übertragung des geistlichen Amtes etc. Sind für sie nur Segnungen, aber keine Sakramente!)

● Evangelische lehnen die Verehrung Marias und der Heiligen ab, weil sie befürchten, dass dadurch Gottes Ehre geschmälert wird. Katholische (und orthodoxe) Christen verehren in den Heiligen das vielfältige Wirken Gottes, der zu allen Zeiten Menschen in seinen Dienst gerufen hat. Die beiden katholischen Mariendogmen – besondere Erwählung ("Erbsündefreiheit") und Vollendung Marias ("Aufnahme mit Leib und Seele in den Himmel") – sind nach evangelischer Ansicht unbiblisch.
Katholische Christen sehen darin eine legitime und gottgewollte Entfaltung des biblischen Glaubens.

● Das rechte Verständnis der Hl. Schrift ist nach katholischer Lehre durch die ununterbrochene Glaubenstradition des Gottesvolkes und durch das kirchliche Lehramt gesichert. Evangelischer Glaube hält die Hl. Schrift allein für klar genug, um daran alle Lehren zu überprüfen (Hl. Schrift legt sich selbst aus).

● Die Gemeinschaft der Kirche spielt für Katholiken eine viel wichtigere Rolle als für Evangelische. Sie ist für katholische Christen Sakrament des Heiles, d. h. sichtbares Zeichen und Werkzeug.

Die Irrtümer von Doktor Luther

Papst Leo X. (†1521) sammelte 41 Irrlehren des ehemaligen Augustinerpaters und Reformatoren Martin Luther und verurteilte sie in der Bulle „Exsurge Domine“. Auszüge.

Man beachte, daß die nachfolgenden Aussagen von Martin Luther stammen und als solche vom Papst verurteilt wurden und daher allesamt falsch und irrgläubig sind.
Sie sind also genau das Gegenteil von dem, was die Kirche Christi glaubt!

Reformator Martin Luther
Geb. Eisleben 10. Nov. 1483
† Eisleben 18. Februar 1546


Die Entwicklung des Protestantismus verlief analog aller andern, von der Kirche Christi getrennten religiösen Gebilde: parallel zu einer anfänglich starken äusserlichen Ausbreitung läuft eine innere Zersetzung, die stets neue Splittergruppen hervorbringt. Von den zahlreichen Sekten und Freikirchen und andern selbständigen Gruppen, die in den bald 500 Jahren Protestantismus aus Luthers Formel «Ich und die hl. Schrift von Gottes Gnaden» entstanden sind, blieben nur wenige Hauptgruppen ungeteilt (1980 führte die «World Christian Encylopedia 20’780 christliche Gemeinschaften auf!). Wo es keinen Papst mehr gibt, vermehren sich die «Päpste» zwangsläufig.
Von der Kirche zu den «christlichen» Gemeinschaften, Freikirchen, Sekten


Martin Luther behauptete:


Zu leugnen, daß die Sünde in einem eben getauften Kind verbleibt, bedeutet, Paulus und Christus zugleich mit Füßen zu treten.

Daß es drei Teile der Buße gebe, nämlich Reue, Beichte und Genugtuung, ist weder in der heiligen Schrift noch bei den alten heiligen christlichen Lehrern begründet.

Die Reue, die durch Erforschung, Zusammenstellung und Verabscheuung der Sünden gewonnen wird, die Reue, in der man seine Jahre in der Bitterkeit der Seele überdenkt, indem man die Schwere, Vielzahl und Häßlichkeit seiner Sünden, den Verlust der ewigen Seligkeit und den Erwerb der ewigen Verdammnis erwägt - diese Reue macht den Menschen zum Heuchler, ja noch mehr, zum Sünder.

Ganz wahr und vortrefflicher als die bisher über die Reue gegebene Lehre aller ist das Sprichwort: „Es künftig nicht tun, ist die höchste Buße. Die beste Buße ist ein neues Leben.“

Unterstehe dich, läßliche Sünden zu beichten, ja nicht einmal alle Todsünden. Denn es ist unmöglich, daß du alle Todsünden erkennst. Daher wurden in der Urkirche nur die offenkundigen Todsünden gebeichtet.

Solange wir alles beichten wollen, tun wir nichts anderes, als daß wir der Barmherzigkeit Gottes nichts zum Verzeihen übriglassen wollen.

Keinem sind die Sünden vergeben, wenn er bei der Absolution des Priesters nicht glaubt, daß ihm vergeben wird. Es genügt nämlich nicht die Vergebung der Sünde und die Schenkung der Gnade, sondern man muß auch glauben, daß sie vergeben sei.

Wenn – den unmöglichen Fall angenommen – der Beichtende nicht reuig wäre oder der Priester nicht ernsthaft, sondern im Scherz losspräche, dann ist er, wenn er dennoch glaubt, daß er losgesprochen sei, ganz wahrhaft losgesprochen.

Im Sakrament der Buße und der Vergebung der Schuld tut ein Papst oder Bischof nicht mehr als der geringste Priester: Ja, wo es keinen Priester gibt, tut ein jeglicher Christ ebensoviel, auch wenn er eine Frau oder ein Kind wäre.

Groß ist der Irrtum derer, die zu den Sakramenten der Eucharistie hinzutreten und darauf vertrauen, daß sie gebeichtet haben, daß sie sich keiner Todsünde bewußt sind, daß sie ihre Gebete und Vorbereitungen vorausgeschickt haben: all jene essen und trinken sich das Gericht. Aber wenn sie glauben und vertrauen, sie würden dort Gnade erlangen, dann macht allein dieser Glaube sie rein und würdig.

Es scheint ratsam, daß die Kirche in einem gemeinsamen Konzil verordne, den Laien unter beiden Gestalten die Kommunion zu reichen.

Die Schätze der Kirche, aus denen der Papst die Ablässe reicht, sind nicht die Verdienste Christi und der Heiligen.

Betrogen werden jene, die glauben, daß die Ablässe heilsam und zum Vorteil des Geistes nützlich seien.

Exkommunikationen sind nur äußere Strafen und berauben den Menschen nicht der gemeinsamen geistlichen Gebete der Kirche.

Die Christen sind zu lehren, die Exkommunikation mehr zu lieben als zu fürchten.

Es ist sicher, daß es überhaupt nicht in der Hand der Kirche oder des Papstes liegt, Glaubensartikel aufzustellen, ja nicht einmal Gesetze für die Sitten oder die guten Werke.

Uns ist der Weg frei gemacht, die Autorität der Konzilien zu entkräften, ihren Ausführungen frei zu widersprechen, ihre Dekrete zu beurteilen und zuversichtlich alles zu bekennen, was wahr scheint, ob es nun von was für einem Konzil auch immer gebilligt oder verworfen wurde.

Der Gerechte sündigt in jedem guten Werke.

Das beste vollbrachte gute Werk ist eine läßliche Sünde.

Daß Häretiker verbrannt werden, ist gegen den Willen des Geistes.

Das Fegefeuer kann aus der heiligen Schrift nicht bewiesen werden.

Die Seelen im Fegefeuer sind ihres Heiles nicht sicher, wenigstens nicht alle. Auch ist weder durch Vernunftgründe noch durch die Schriften bewiesen, daß sie außerstande seien, sich Verdienste zu erwerben oder die Liebe zu vermehren.

Die Seelen im Fegefeuer sündigen ohne Unterlaß, solange sie Ruhe suchen und vor den Strafen schaudern.

Die Verwerfung dieser Thesen Luthers:

Die vorgenannten Artikel bzw. Irrtümer verurteilen, mißbilligen und verwerfen Wir samt und sonders ganz und gar als, wie vorausgeschickt wird, - je nachdem – häretisch oder anstößig oder falsch oder fromme Ohren verletzend oder einfache Gemüter verführend und der katholischen Wahrheit widerstrebend.
Papst Leo X.

Martin Luther: Die sieben Kennzeichen der Kirche (1539) in:
Freiheit und Bindung.


Vier Schriften Martin Luthers, übertragen und herausgegeben von Günther E. Th. Bezzenberger. Omega Verlag Kassel, 1983. Seite 119f.


Das erste Kennzeichen: das Wort Gottes

Das zweite Kennzeichen: die Taufe

Das dritte Kennzeichen: das Abendmahl

Das vierte Kennzeichen: die Beichte

Das fünfte Kennzeichen: die Ämter (Bischöfe, Pfarrer, Prediger, Priester; Apostel, Evangelisten, Propheten)

Das sechste Kennzeichen: das Gebet

Das siebente Kennzeichen: das Leiden


Das vierte Kennzeichen: die Beichte
Gottes Volk erkennt man an dem öffentlichen Gebrauch der Schlüssel, die ihm Christus übergeben hat (Mt 18,18). Wenn ein Christ sündigt, soll er zurechtgewiesen werden, und wenn er sich nicht bessert, soll er gebunden und ausgestoßen werden.

Damit hat Luther hundertprozentig auch Pfarrer gemeint, die notorische Ehebrecher sind oder sich homosexuell betätigen oder gar Kinder sexuell missbrauchen.)


Bessert er sich aber, soll er losgesprochen werden. Das versteht man unter dem Gebrauch der Schlüssel.


Es gibt einen doppelten Gebrauch der Schlüssel: den öffentlichen und den einzelnen. Denn manche sind so verängstigt und verzagt im Gewissen, daß sie sich nicht trösten können, bis sie einzeln vom Pfarrer die Absolution zugesprochen bekommen.

(Anm.: Evangelische Christen denken meist, das sei etwas Katholisches, es ist aber die unbedingt notwendige Lossprechung von den Sünden, wenn man in den Himmel will)


Zur Erinnerung:

"Empfanget den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden nachlasset, dem sind sie nachgelassen; wem ihr sie behaltet, dem sind sie behalten" (Joh 20, 22 f).

Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.
(Mt 18,18)


Bibeländerung bei den Reformierten

Und noch eine interessante Meldung brachte die rpo Ende Oktober 2006, wonach rechtzeitig zum Reformationstag, Die Bibel - "gerecht" übersetzt wurde, so der Autor JENS VOSS.

Aus dem Anfang des Artikels:
"Fünf Jahre lang hat eine Gruppe von Theologen an einer neuen Übersetzung der Bibel gearbeitet. Das Werk ist nun erschienen und heißt „Bibel in gerechter Sprache“. Sie will vor allem geschlechtergerecht sein. Das Ergebnis ist eine Kopfgeburt.

2000 Jahre lang war der Schöpfungsbericht nicht gerecht. Höchste Zeit, das zu ändern, sagte sich ein Team von 52 evangelischen Theologen (Männer und Frauen) und schrieb die Geschichte neu. Adam durfte als erster Mensch kein Mann sein und wurde im Paradies zum „Menschenwesen“. Als Eva dazukam, die aus einem Teil Adams geschaffen wurde, schrumpfte Adam zum „Rest des Menschenwesens“. Da er aber neben Eva auch Mann sein sollte, hieß er fortan „Mann-Mensch“ oder „Mann als Mensch“ oder „Mensch als Mann“."

Zweitens soll die Übersetzung verhindern, dass der „Text anti-jüdisch“ gelesen werden kann. Und drittens sollen soziale Themen erkennbar sein - so werden Sünder oder Gottlose zu Menschen, die Unrecht- und Gewalttaten begehen, damit der soziale Charakter der Gottferne hörbar wird.

Den gesamten Artikel können Sie unter:
http://www.rp-online.de/public/article/a...n/umwelt/371386
lesen, sofern Sie möchten.

Nun, nicht wenige Theologen - insbesondere Frauen - halten es an der Zeit die Bibel zu korrigieren, da sie nicht mehr zeitgemäß ist.

Müssten sich nicht aber genau die fragen lassen, ob nicht sie sich nicht selbst durch die Bibel korrigieren lassen müssten - und nicht umgekehrt?
Die Bibel ist Gottes heiliges Wort! sie braucht keine Korrektur. Der Mensch der gegen Gott aufbegehrt, braucht eine Korrektur und nicht die Bibel!

Es ist aber nicht erstaunlich, dass diese Gruppe von Theologen, Doktores und Professores und Frauen sich zum Leiter machen wollen.

Wen wollen Sie (ver-) führen diese Blinden?

In 2.Tim 4,3-4 heißt es:
"Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren."

Und diese Zeit ist jetzt! Wir leben in der Endzeit. Jeden Tag, jede Stunde kann der Herr Jesus wiederkommen! Und Er kommt sehr sehr bald, stell Dich drauf ein!

Da wird das Symbol der Urchristen verdreht, aus einem harmlosen Fisch-Symbol, wird ein Haifisch gemacht (wir berichteten), da erscheinen alle "Nas lang" neue und verdrehte Bibelübersetzungen wie diese jetzt oder zuvor die "Volx-Bibel" da werden Gottesbegriffe des Sohnes Jesu Christi, unseres Retters heimlich aus den Bibeln entfernt, siehe auch unsere Berichte zum Textus Receptus, zur original Luther-Bibel.
Überall stehen falsche Propheten auf und tun das Gegenteil dessen, was die Bibel sagt. Frauen nehmen Positionen ein, die antibiblisch sind, z.B. als Bischof, Pfarrer oder Älteste in den Gemeinden. Gemeinden beten mit Muslimen zusammen: http://www.cec-kek.org/german_site/pdf/PrayingtogetherG.pdf

Die Ökumene, wo wir angeblich doch alle zu einem Gott beten, drängt sich mehr und mehr in den Vordergrund...
Muß man sie erinnern, an das 1. Gebot?

Jesus sagt in Mt 24,11-14:
"Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen. Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten.
Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.
Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen."


Ja, keine Frage: Es ist End-Zeit! Der Herr Jesus kommt wieder, stell Dich drauf ein!

Schlussfolgerung Bibeländerung Text oben:

Diese meinen sie müssten die Bibel der heutigen Zeit anpassen und nennen dies Modernismus. Was meinen diese Leute. Gott müsse sich der Zeit anpassen? Welch ein Frevel! Diese Wahrheit galt in der Vergangenheit und gilt auch in der Zukunft.

Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir selbst es wären oder ein Engel vom Himmel.
Galater 1,8

Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott seinen Teil wegnehmen von dem Baum des Lebens und aus der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben ist.
Offenb. 22,18-19

Das heisst:
Wer die Bibel, das Wort Gottes verfälscht,
verfälscht die Wahrheit, verleugnet somit Gott


Wie unsere heutige Gesellschaft verführt wird. Verführung ist bis in unsere Zeit alles das, was dem Wort Gottes etwas hinzufügt oder wegnimmt (13,1; vgl. Off 22,18.19). Der erste Weg zur Verführung kommt durch falsche Propheten (13,2-6); der zweite Weg durch Familienmitglieder und Freunde (13,7-12) oder bösartige Menschen aus dem eigenen Lager (13,13-19). Überlegen Sie einmal ganz konkret, durch was Sie in Ihrem Leben verführt werden, d.h. vom Wort Gottes weggezogen werden. Verführung geschieht bis heute immer durch konkrete Menschen. Wo sind schlechte Einflüsse in meinem Leben, von denen ich mich trennen muss?
]
Reformatoren - Hl. Augustinus[/b]

Seitdem die Reformatoren die vom heiligen Augustinus
(Link hl. Augustinus) in der vorliegenden Schrift bekämpfte sogenannte „Solafideslehre" aufs neue wieder als einzig richtige christliche Lehre erklärt haben, ist begreiflicherweise unser Traktat zu gesteigerter Bedeutung gelangt. Eigentümlich ist die protestantische Ansicht, daß Luthers Heilslehre gerade mit der des heiligen Augustinus übereinstimmen soll. Um zu zeigen, wie schroff sich die Lehre des heiligen Kirchenvaters in Wirklichkeit von der des Reformators unterscheidet, stelle ich hier nach dem Vorgang R. Storfs, der unsem Traktat in der 1. Auflage dieser Sammlung übersetzt hat, die Lehre der beiden Männer in knappen Sätzen einander gegenüber:

1. Luther verwirft jede Disposition zur Rechtfertigung außer dem Glauben, Augustinus aber verlangt von den Täuflingen außer dem Glauben auch die Bekehrung von den toten Werken und Abkehr von der sündigen Welt [c. 8].

2. Luthers rechtfertigender Glaube ist das Vertrauen auf Christi Verdienst, der Glaube bei Augustinus ist in erster Linie historisch-dogmatisch und erst in zweiter Linie subjektiv [c. 9. und 10].

3. Für Luther ist die Rechtfertigung nur die Nicht-zurechnung der Sünde um Christi willen, Augustin faßt sie als die völlige Tilgung der Sünde durch die Taufe [c. 11]. 2. Luthers rechtfertigender Glaube ist das Vertrauen auf Christi Verdienst, der Glaube bei Augustinus ist in erster Linie historisch-dogmatisch und erst in zweiter Linie subjektiv [c. 9. und 10].

4. Die Gerechtigkeit ist nach Luther die zugerechnete Gerechtigkeit Christi, die unsere Sünden verdeckt, nach Augustin ist sie die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossene Liebe [c. 14, 23 und 25]. 2. Luthers rechtfertigender Glaube ist das Vertrauen auf Christi Verdienst, der Glaube bei Augustinus ist in erster Linie historisch-dogmatisch und erst in zweiter Linie subjektiv [c. 9. und 10].

5. Nach Luther gehen aus dem Glauben die Werke hervor wie die Frucht aus dem Baume, sie sind aber nicht nach ihrer wirklichen Erscheinung, sondern nach der Gläubigkeit des Einzelnen zu bemessen; nach Augustinus kommen sie aus der eingegossenen Liebe [c. 14, 21 und 23].

6. Nach Luther geht die imputierte Gerechtigkeit nur durch die einzige Hauptsünde, den Unglauben, verloren; nach Augustinus geht die wahre Gerechtigkeit durch alle Sünden verloren, die nach der Schrift vom Reiche Gottes ausschließen [c. 15 und 16].

7. Luther verlangt unbedingte Gewißheit der eigenen Seligkeit selbst beim Bewußtsein der Sünde; Augustinus verwirft diese Sicherheit als höchst gefährlich und ruchlos [c. 14 und 22].

8. Luther erklärt die guten Werke für nutzlos zur Seligkeit; Augustinus erklärt sie für unbedingt notwendig zur Erlangung des Heiles [c. 15, 16 und 21].

9. Luther verwirft die Einteilung der Sünden in schwere und geringe, Augustinus kennt [c. 19 und 20] läßliche und Todsünden und teilt die Sünden [c. 27] in drei Klassen.

10. Luther verachtet den Brief des heiligen Jakobus als Strohepistel; nach Augustinus hätte sich Jakobus nicht wahrer, kürzer und schroffer ausdrücken können als dadurch, daß er den Glauben ohne Werke den Glauben der Teufel nannte [c. 14].

von 09.09.2012 20:37



Liebe Freunde
ich kann zur zeit nicht jedem schreiben
mein PC wirft mich laufend raus.
Ich wünsche EUCH ALLEN einen
gesegneten,gnadenreichen
Sonntag und Woche.
Lg.Hildegard

von 09.09.2012 00:50

Schon Trägheit im Nachdenken öffnet Tür und Tor für den Einfluss falscher Lehren.

Bibelstellen:

Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie als Lehren Menschengebote lehren. (Matthäus 15,9)

Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht! Wie wir früher gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht! (Galaterbrief 1,8-9)

... dass ihr acht habt auf die, welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Parteiungen und Ärgernisse anrichten, und wendet euch von ihnen ab... (Römer 16,17)

Einen sektiererischen Menschen weise nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung ab, da du weißt, dass ein solcher verkehrt ist und sündigt und durch sich selbst verurteilt ist. (Titus 3,10-11)

Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken. (2. Johannes 9-11)


Es gab aber auch falsche Propheten im Volk; so wird es auch bei euch falsche Lehrer geben. Sie werden verderbliche Irrlehren verbreiten und den Herrscher, der sie freigekauft hat, verleugnen; doch dadurch werden sie sich selbst bald ins Verderben stürzen. Bei ihren Ausschweifungen werden sie viele Anhänger finden und ihretwegen wird der Weg der Wahrheit in Verruf kommen.
In ihrer Habgier werden sie euch mit verlogenen Worten zu kaufen versuchen; aber das Gericht über sie bereitet sich schon seit langem vor und das Verderben, das ihnen droht, schläft nicht. Petrus, Kap. 2 Vers 1-3


ES WIRD EINE ZEIT KOMMEN, DA SIE DIE GESUNDE LEHRE NICHT MEHR ERTRAGEN KÖNNEN. SIE WERDEN NACH EIGENEN GELÜSTEN LEHRER UM LEHRER SUCHEN, DIE DAS SAGEN, WAS DEN OHREN SCHMEICHELT, UND SO WERDEN SIE DAS OHR VON DER WAHRHEIT ABWENDEN UND DEN FABELEIEN ZUWENDEN. (2.Tim. 4, 3-4)

Ich komme, weiß nicht woher,
Ich lebe, weiß nicht warum.
Ich fahre, weiß nicht wohin,
mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

von 09.09.2012 00:06

http://www.kirche-in-not.de/app/mediathe...Item/0080001390

Gebet zum gnadenreichen Jesuskind

O Jesulein, zu dir fliehe ich,
Durch deine Mutter bitt ich dich,
Aus dieser Not wollst retten mich;
Denn wahrhaft glaube ich an dich,
Daß du, o Gott, kannst schützen mich.
Vertrauend hoffe ich auf dich,
Daß deine Gnad werd finden ich.
Aus ganzem Herzen lieb ich dich,
Drum meine Sünden reuen mich,
Von denen, flehend bitt ich dich,
O Jesus, wollst befreien mich.
Mein Vorsatz ist, zu bessem mich
Und nicht mehr zu betrüben dich.
Drum dir ganz ergeb ich mich,
Zu leiden mit Geduld für dich
Und dir zu dienen ewiglich.
Den Nächsten aber gleich wie mich,
Will wegen deiner lieben ich.
O Jesulein, ich bitte dich,
Aus dieser Not wollst retten mich,
Daß einstens kann genießen ich
Mit Joseph und Maria dich
Und allen Engeln ewiglich.
Amen. Amen. Armen.

von 08.09.2012 00:46

Maria wird zur Königin des Himmels gekrönt



Jesus sagte vor seinem Leiden zu seinen Jüngern: "Euer Herz betrübe sich nicht! Ihr glaubt an Gott, glaubet auch an mich! In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen!" (Joh 14,1). Damit wollte der Herr sie versichern, dass es im Himmel Platz und Belohnungen für alle gebe, wenn auch die Verdienste verschieden seien. Keiner solle traurig sein, wenn er sehe, dass andere mehr mit Gnaden bereichert und in der Tugend weiter vorangeschritten seien. Denn im Hause Gottes gebe es viele Grade und Stufen. Ein jeder sei mit der seinigen zufrieden. Keiner beneide den anderen. Gerade dieses sei eine der großen Glückseligkeiten im Himmel.

Ich habe gesagt, Maria sei an den "obersten Platz", auf die "höchste Stufe", nämlich auf den Thron der allerheiligsten Dreifaltigkeit (Offb. 1,4; 3,21) erhöht worden. Ich habe mich dieser Ausdrücke bedient, um so große Geheimnisse zu erklären. Die Heiligen und selbst die Heilige Schrift gebrauchen sie ja auch. Eine Rechtfertigung meiner Ausdrucksweise ist darum nicht nötig. Für weniger Unterrichtete füge ich hier eine Bemerkung bei: Gott ist ein reiner, körperloser Geist und zugleich unendlich, unermesslich und unbegreiflich. Darum bedarf er keines materiellen, körperlichen Thrones oder Sitzes. Er erfüllt alles und ist in allen Geschöpfen gegenwärtig. Keines kann ihn begreifen, umfassen oder einschliessen. Er hingegen begreift alle und schliesst sie in sich selbst ein. Die Heiligen sehen Gott nicht mit ihren leiblichen Augen, sondern mit den Augen des Geistes. Sofern sie ihn aber - um nach unserer irdischen, materiellen Vorstellungsweise zu sprechen - an einem bestimmten Orte sehen, sagen wir, Gott sei auf seinem Throne, wo die heiligste Dreifaltigkeit ihren Sitz habe, obwohl er seine Herrlichkeit in sich selbst hat und sie in sich selbst den Heiligen mitteilt. Damit sage ich aber nicht, dass die heiligste Menschheit Christi und seine heiligste Mutter im Himmel nicht einen vortrefflicheren Platz haben als die Heiligen, und dass es unter den Seligen, die dereinst mit Leib und Seele im Himmel sein werden, nicht eine Rangordnung der weiteren oder geringeren Entfernung von Jesus und Maria geben wird. Indes ist hier nicht der Ort, dies näher zu umschreiben.

"Thron Gottes" nennen wir also den Ort, an dem sich Gott den Heiligen offenbart als die Ursache ihrer Glorie, als den ewigen, unendlichen Gott, der von niemand abhängt, von dem aber alle Geschöpfe abhängen; der sich offenbart als Herr, König, Richter und Eigentümer alles dessen, was existiert. Diese Würde kommt auch Jesus Christus zu, insofern er seiner Wesenheit nach Gott ist, insofern er aber Mensch ist, durch die hypostatische Vereinigung. Deshalb thront er auch seiner Menschheit nach im Himmel als höchster König, Herr und Richter. Die Heiligen aber, obwohl ihre Glorie und Würde alles menschliche Begreifen übersteigen, sind Diener und Untertanen seiner ewigen Majestät. Nach Christus hat auch Maria an dieser Auszeichnung Anteil, jedoch in einem geringeren Grade als ihr heiligster Sohn. Sie steht allezeit zur Rechten ihres Sohnes als Königin, Herrin und Gebieterin aller Geschöpfe. Ihre Herrschaft erstreckt sich so weit wie die ihres Sohnes, jedoch in anderer Weise.



Nachdem Maria auf diesem erhabenen Throne ihren Platz eingenommen hatte, erklärte der Herr den himmlischen Heerscharen die Vorzüge, deren sie sich erfreue. Der ewige Vater, als der Urgrund aller Dinge, sagte zu den Engeln und Heiligen: "Unsere Tochter Maria ist nach unserem ewigen Ratschlusse aus allen Geschöpfen auserwählt und von uns in Besitz genommen. Sie hat uns vor allen anderen das höchste Wohlgefallen bereitet. Nie hat sie sich der Würde einer Tochter unwürdig gezeigt. Sie hat ein Recht auf unser Reich. Darum soll sie als Herrin und einzige Königin anerkannt und gekrönt werden." Das menschgewordene Wort sprach: "Meiner wahren, leiblichen Mutter sind alle Geschöpfe zu eigen, die ich erschaffen und erlöst habe. Über alles, was ich als König besitze, soll auch sie die rechtmäßige und höchste Königin sein." Der Heilige Geist fügte hinzu: "Weil Maria meine auserwählte Braut ist, die sich in Treue bewährt hat, gebührt ihr die Krone einer Königin für alle Ewigkeit."

Nach diesen Worten setzten die drei göttlichen Personen auf das Haupt der allerseligsten Jungfrau eine Krone von wunderbarem Glanze und von so unschätzbarem Werte, wie sie nie einem bloßen Geschöpfe geschenkt wurde. Zur gleichen Zeit ging vom Throne eine Stimme aus: "Frundin, Auserwählt vor allen Geschöpfen! Unser Reich gehört dir. Du bist Herrin, Gebieterin und Königin über die Seraphim, über alle unsere Diener, die Engel und über All der Schöpfung. Achte, befehle und herrsche glücklich über sie, denn nach unserem höchsteen Ratschluss geben wir dir Herrlichkeit, Majestät und Gewalt. Von deinem königlichen Throne aus sollst du herrschen bis zum Mittelpunkt der Erde. Durch die Macht, die wir dir verleihen, wirst du die Hölle und alle ihre Bewohner unterwerfen. Alle werden dich fürchten als die höchste Gebieterin und Herrscherin über jene Abgründe, in denen unsere Feinde hausen. Du sollst herrschen über die Erde und über alle Geschöpfe, die darauf leben. Deinen Händen und deinem Willen übergeben wir die Kräfte und Wirkungen aller Ding, auf dass du herrschest über die Einflüsse der Himmel, über den Regen und über dir Früchte der Erde und davon ausspendest nach deinem Wohlgefallen. Selbst unser Wille wird darauf achten, den deinigen zu erfüllen. Du sollst Königin und Herrin der streitenden Kirche, ihre Beschützerin, Fürsprecherin, Mutter und Lehrerin sein. Sei die besondere Schutzherrin der katholischen Reiche! Wenn diese, die Gläubigen und alle Kinder Adams dich von Herzen anrufen, dir dienen und deine Huld erwerben, wirst du ihnen in ihren Nöten helfen. Du wirst für unsere Frunde, die Gerechten, eine Freundin, Beschützerin und Führerin sein. Wir machen dich zur Hüterin unserer Reichtümer und zur Schatzmeisterin unserer Güter. In deine Hand legen wir unsere Gnadn und Gaben nieder, damit du sie austilst. Nichts wollen wir der Welt gewähren, es sei denn durch deine Hand, und nichts wollen wir den Menschen verweigern, was du ihnen gewährst. Die Gnade wird ausgegossen sein über deine Lippen (Ps 44,3) bei allen deinen Bitten und Anordnungen im Himmel und auf Erden. Die Engel und Menschen werden dir gehorchen. Alles, was unser ist, das ist auch dein, wie du allezeit unser Eigentum warst. Du wirst mit uns in Ewigkeit regieren."

Damit dieser Ratschluss ausgeführt und die der Königin des Himmels verliehenen Vorrechte in Kraft träten, befahl der Allmächtige dem ganzen himmlischen Hofe, den Engeln und den Heiligen, der heiligsten Jungfrau Maria zu huldigen und sie als Königin anzuerkennen. In diesem Wunder lag noch ein besonderes Geheimnis verborgen. Es sollte nämlich die gebenedeite Mutter für jene Verehrung belohnt werden, die sie während ihres Lebens in ihrer tiefen Demut den Heiligen erwiesen hatte, wenn diese ihr erschienen. Die Engel und die Heiligen verehrten die Himmelskönigin auf ähnliche Weise, wie sie Christus huldigten. Jene Heiligen, die mit Leib und Seele im Himmel waren, warfen sich nieder und verehrten ihre Königin auch durch körperliche Andachtsbezeugungen. Die Krönung Mariae geschah in wunderbarer Herrlichkeit und brachte neue, akzidentelle Freude für den ganzen Himmel. Besonders tief erlebten dies der heilige Joseph, der heilige Joachim, die heilige Anna und alle übrigen Verwandten der Himmelskönigin, vor allem aber ihre tausend Schutzengel.

Über dem Herzen des verklärten Leibes der Himmelskönigin sahen die Heilign eine glänzende Kristallscheibe von unaussprechlicher Schönheit. Sie weckte in ihnen eine außerordentliche Bewunderung und Freude. Dieser leuchtende Kristall ist wie eine Belohnung und ein Zugnis dafür, dass Maria in ihrem Herzen das im heiligsten Sakrament gegenwärtige fleischgewordene Wort getragen und es ohne jeden Makel mit größter Andacht, Liebe und Ehrfurcht empfangen hat. Von den übrigen Belohnungen und Kronen, die sie empfing, kann ich nicht gebührend reden. Ich verweise auf die beseligende Anschauung im Himmel, wo jeder sie gemäß seiner Verdienste erkennen wird.

Wir verlassen nun die Königin des Himmels zur Rechten ihres heiligsten Sohnes, wo sie herrschen wird in alle Ewigkeit und wenden uns wieder zu den Aposteln und Jüngern zurück, die noch am Grabe der heiligsten Jungfrau im Tale Josaphat verharrten. Petrus und Johannes bemerkten am dritten Tage, dass die himmlische Musik verstummt war. Vom Heiligen Geiste erleuchtet, schlossen sie, dass die reinste Mutter auferstanden und gleich ihrem heiligsten Sohne mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen sei. Petrus, als Oberhaupt der Kirche, versammelte alle Apostel, Jünger und andere Gläubige noch am gleichen Tage am Grabe. Dann hoben sie auf den Befehl Petri den Stein, womit das Grab verschlossen war, hinweg, fanden es aber leer, ohne den heiligen Leeichnam Mariens. Ihr Obergewand lag so da, als ob es ihren Leib noch bedeckte. Daraus schlossen sie, dass sie durch Kleid und Stein hindurchgegangen war, ohne diese aus ihrer Lage zu bringen. Petrus nahm das Oberkleid und das Grabtuch und bezeigte ihnen seine Verehrung. Dasselbe taten auch alle übrigen Anwesenden, die nun überzeugt waren, dass die heiligste Jungfrau Maria auferstanden und in den Himmel aufgenommen sei. In Freude und Schmerz priesen sie dieses Wunder und sangen Psalmen und Loblieder zur Verherrlichung des Herrn und seiner heiligsten Mutter.

Von Staunen und Liebe ergriffen, blickten alle in das Grab. Sie konnten sich nicht von ihm trennen, bis in Engel des Herrn sich ihnen sichtbar zeigte und sprach: "Ihr Männer von Galiläa, warum bleibt ihr in Verwunderung hier stehen? Eure und unsere Königin lebt mit Leib und Seele im Himmel, wo sie ewig mit Christus herrschen wird. Sie sendet mich, diese Wahrheit zu bestätigen und in ihrem Namen euch zu sagen, dass sie euch aufs neue die heilige Kirche, die Bekehrung der Seelen und die Ausbreitung des Evangeliums anempfiehlt. Auch wünscht sie, dass ihr alsbald euere Missionsarbeit wieder ausübt. Vom Himmel aus wird sie für euch Sorge tragen." Durch diese Botschaft wurden die Apostel ermutigt. Auf ihren Wanderschaften, ganz besonders aber in der Stunde ihres Martertodes, erfuhren sie die Hilfe der Gottesmutter, zumal sie jedem von ihnen in seiner letzten Stunde erschien und ihre Seelen Christus zuführte. Andere Begebenheiten vom Hinscheiden und der Auferstehung der allerseligsten Jungfrau sind mir nicht geoffenbart worden. In dieser ganzen Lebensbeschreibung sage ich nur das, was mir geoffenbart und zu schreiben befohlen wurde.



Lehre der Himmelskönigin

Mine Tochter, wenn mir irgend etwas den Genuss der höchsten Seligkeit vermindern oder mich etwas schmerzen könnte, dann wäre es der traurige Zustand, in dem die heilige Kirche sich gegenwärtig befindet. Die Menschen wissen, dass sie mich als ihre Mutter, Fürsprecherin und Beschützerin im Himmel haben, und dass es meine Aufgabe und mein Verlangen ist, ihnen zu helfen und sie zum ewigen Leben zu führen. Der Allerhöchste hat mir zahllose Vorrechte verliehen, dass ich diese als Mutter der Barmherzigkeit zugunsten der Menschen verwende. Doch sie hindern mich, ihnen Gutes zu tun. Viele gehen verloren, weil sie mich nicht von ganzem Herzen anrufen. Zwar kann ich Schmerzen nicht mehr empfinden. Doch muss ich klagen über die Menschen, dass sie sich selbst die ewige Pein zuziehen, mir aber die Ehre, ihnen zu helfen, verweigern.

Die Kirche wußte von jeher, was mein Fürbitte vermag und welche Macht ich im Himmel besitze, um allen zu helfen. Tausend und abertausend Wunder, Gebetserhörungen und Gnaden habe ich für meine Verehrer erwirkt. Zahlreich sind die Seelen, die ich gerrettet habe, und dennoch sind es nur wenige im Vergleich zu denen, die ich retten könnte und zu retten verlange. Welt und Zeit eilen dahin. Die Menschen aber sind zu träge, um Gott zu verehren. Die Kinder der Kirche verwickeln sich in die Schlingen des Teufels. Die Sünder nehmen an Zahl zu, und ihre Schuld mehrt sich, weil die Liebe erkaltet. Dies alles geschieht, obschon Gott Mensch geworden ist, die Welt durch sein Beispiel und seine Lehre unterrichtet, durch sein Leiden und Sterben erlöst und das heilbringende Evangelium gegeben hat. Er selbst verherrlichte die Kirche durch Wunder, Erleuchtungen und Gnaden und durch seine Heiligen. Außerdem teilt er in seiner Güte die Schätze seiner Barmherzigkeit durch meine Vermittlung reichlich aus. Doch alles ist ungenügend! Ist es darum noch zu verwundern, wenn die göttliche Gerechtigkeit erzürnt ist? Die Sünder verdienen die angedrohten Strafen und fühlen sie bereits; denn die Bosheit hat den höchstmöglichen Grad erreicht.

Meine Tochter, dies ist die volle Wahrheit. Aber meine Barmherzigkeit und Milde übertrifft alle Bosheit. Sie bewegt Gottes Güte und Erbarmen und hält seine Gerechtigkeit auf. Meine Fürsprache vor dem Throne Gottes ist der sichere Weg, den Zustand der Kirche zu verbessern, katholische Reiche zu retten, den Glauben zu verbreiten, den Familien und Regierungen Festigkeit zu verleihen und die Seelen in den Stand der Gnade und Freundschaft Gottes zurückzuführen. Dann sollst du, meine Tochter, mich unterstützen, soweit es dir mit der Gnade Gottes möglich ist. Du darfst dich nicht mit der bloßen Beschreibung meines Lebens begnügen. Du musst mich vielmehr durch Befolgung meiner Ratschläge und heilsamen Lehren nachahmen. Erwäge wohl, meine Tochter, wie streng du zum Gehorsam gegen mich deine inzige Mutter und deine rechtmäßige Lehrmeisterin und Oberin, verpflichtet bist. Ich habe dir außerordentliche Liebe erwiesen, und du hast deine Ordensgelübde oft erneuert und mir dabei ganz besonders Gehorsam gelobt. Erinnere dich an das, was du dem Herrn und seinen Engeln versprochen hast: Dass du schon im sterblichen Fleische lebest und handelst wie ein Engel und mit diesen rinen Geistern verkehrst. Sie werden dich über die Vollkommenheiten deines Geliebten erleuchten, damit du von Liebe zu dinem Meister und zum Nächsten entflammt werdest. Dann wird der Allerhöchste dich würdig finden, dass er an dir seinen heiligsten Willen erfülle und sich deiner ganz nach seinem Wohlgefallen bediene. Möge seine mächtige Hand dich auf ewig segnen, dir die Freude seines Angesichtes zeigen und den Frieden schenken. Du aber trachte, dass du ihn niemals verlierest!




(geoffenbart der ehrwürdigen Dienerin Gottes, Maria von Jesus zu Agreda)

von 07.09.2012 09:21

Der Wind der deutschen “Reformation” – Benedikt XVI. reist nach Deutschland und trifft auf eine „schismatisierende“ Kirche
(Rom/Berlin) Es sind noch zwei Wochen bis zur Rede des Papstes vor dem Bundestag in Berlin (vom 22.-25. September wird Benedikt XVI. zum dritten Mal sein Geburtsland besuchen), doch die Debatte in der katholischen Kirche ist bereits intensiv entbrannt.

Vor wenigen Tagen war es der Vorsitzende der deutschen Bischöfe und Erzbischof von Freiburg, Msgr. Robert Zollitsch (73 Jahre, Mitglied der Schönstatt Priesterbewegung, seit dem 12. Februar 2008 an der Spitze des deutschen Episkopats als Nachfolger von Kardinal Karl Lehmann) selbst, der überraschte, als er der Wochenzeitung Die Zeit erklärte, daß es eine Priorität der deutschen Kirche sein müsse, in den nächsten Jahren eine Änderung der Haltung gegenüber den geschiedenen wiederverheirateten Gläubigen zu erreichen, die heute nicht zum Kommunionempfang zugelassen sind. „Es ist eine Frage der Barmherzigkeit, wir werden darüber intensiv sprechen“, so Zollitsch, der es nicht versäumte daran zu erinnern, daß Benedikt XVI. von Bundespräsident Christian Wulff, einem geschiedenen und wiederverheiratetem Katholiken nach Deutschland eingeladen ist. „Für mich ist Wulff ein Katholik, der seinen Glauben lebt und unter seiner persönlichen Situation leidet“, sagte Zollitsch.

Der Druck auf die Kirche, damit sie in verschiedenen Bereichen „Reformen“ durchführt, nicht nur auf dem der wiederverheirateten Geschiedenen, sondern auch beim Zölibat der Priester und der Frauenordination, ist in Deutschland sehr groß. Zollitsch ließ seinen Unmut über das langsame Tempo erkennen, mit dem der Vatikan auf den Wunsch nach „Erneuerung“ reagiere: „Manchmal laufe auch ich Gefahr, die Geduld zu verlieren und denke: warum geht es nicht schneller? Manchmal muß ich mich selbst zur nötigen Geduld anhalten.“

Was geht in Deutschland vor sich: „Apostasie“ oder „Dialogoffenheit“?

Der Vorwurf Zollitschs an Rom ist sehr klar: es gebe Kreise, die „sofort Apostasie riechen, wenn wir in Deutschland auf etwas kontroversere Weise diskutieren“. In Deutschland aber „diskutieren wir die Glaubensfragen auf andere Weise als in Italien. Diese Offenheit zum Dialog, die wir in Deutschland haben, wird in Rom nicht leicht verstanden“. Natürlich gelte das „nicht für den Papst“, aber für „einige Kardinäle“, bemühte sich Zollitsch um eine Präzisierung.

Es handle sich dabei, wie Zollitsch eingestand, um eine Folge der protestantischen Reformation. In Rom werde Deutschland geschnitten, „weil es gerne als Land der Kirchenspaltung betrachtet wird“. Gleichzeitig wüßten aber alle in Rom, wieviel „die Deutschen zählen“, wenn es „ums Geld geht“, spielte der Vorsitzende der Bischofskonferenz auf die Geldzahlungen der deutschen Kirche nach Rom an.

Der Ausritt von Zollitsch blieb dem Vatikan nicht verborgen. Am 1. September wurde Kardinal Joachim Meisner, der Erzbischof von Köln und treuer Freund des Papstes, von diesem in Castel Gandolfo in Privataudienz empfangen. Unmittelbar nach dem Gespräch nahm der Kardinal Stellung zu den Äußerungen Zollitschs. Er reduzierte die Bedeutung von Zollitschs Aussage, indem er klarstellte, daß sein Mitbruder nur in persönlichem Namen gesprochen habe. Gleichzeitig bekräftigte Kardinal Meisner, daß die „Unauflöslichkeit der Ehe ein Wert ist, der für alle gelte, auch für alle Vertreter der Gesellschaft“, ohne Ausnahmen, auch nicht für einen Bundespräsidenten.

Kardinal Meisner korrigiert Erzbischof Zollitsch

Auch der Apostolische Nuntius in Berlin, Msgr. Jean-Claude Périsset, nahm öffentlich Stellung und erklärte, daß die kirchliche Lehre zu den wiederverheirateten Geschiedenen „eindeutig“ sei. Er warnte deshalb, mit Blick auf den bevorstehenden Besuch des Papstes vor „überzogenen Erwartungen“. Kurzum, eine vornehme Art, um zu sagen, daß der Papst keine wie auch immer geartete „Öffnung“ während seiner Reise in sein Geburtsland bekanntgeben werde. Der Papst komme vielmehr, um die katholische Lehre zu verdeutlichen und zu stärken.

Die Diskussion wird in Deutschland zum Teil sehr hitzig geführt und belegt, daß in der Kirche Deutschlands heute, mehr als in anderen Ländern, starke antirömische Tendenzen vorhanden sind. Die Gründe für diese Romfeindlichkeit erklärte jüngst der katholische Schriftsteller Martin Mosebach, Träger des Georg Büchner-Preises 2007.

Mosebach: „Ursprung des antirömischen Affekts ist Martin Luther“

Mosebach hat keine Zweifel über den Ursprung dieser Abneigung: Martin Luther. „Luthers Reformation institutionalisierte den Bürgerkrieg in meiner Heimat. Der Dreißigjährige Krieg, die Säkularisation, der Kulturkampf, die Los-von-Rom-Bewegung, sind die verschiedenen Etappen dieser Entwicklung , die damals angestoßen wurde und die immer härtere Angriffe aus Wissenschaft und Philosophie gegen die römische Kirche zur Folge hatte.“

Heute sei diese antirömische oder antikatholische Stimmung nicht nur unter Protestanten verbreitet, sondern auch unter Katholiken. „Es gibt heute einen neuen Aspekt, der die aktuelle Situation charakterisiert“, so Mosebach. „Im Großteil Deutschlands gibt es keinen Gegensatz mehr zwischen den verschiedenen christlichen Positionen, zwischen den römischen Katholiken und den antirömischen Protestanten, weil die große Mehrheit der katholischen Theologen und der offiziellen Kirchenvertreter, gerade auch der Laien, zu verbissenen Gegnern Roms geworden sind. Der postkonziliare Katholizismus, der im Gleichklang mit den Protestanten ein Verfechter ökumenischer Werte ist, stellte sich an die Spitze der Rom-Gegner.

„Gegen Rom“-Haltung einziges tragendes Ergebnis der deutschen Ökumene

Man könnte sogar soweit gehen, zu behaupten, daß die neokatholische antirömische Feindseligkeit bisher das einzige wirklich tragende Element der nachkonziliaren ökumenischen Bewegung darstellt. Der Ultramontanismus, einmal typisch für das romtreue Deutschland, ist heute auf eine kleine Minderheit reduziert, die keine Möglichkeit hat, sich öffentlich Gehör zu verschaffen, da sie keinerlei Unterstützung durch die offizielle katholische deutsche Kirche genießt. Selbst wenn es sich um einen exzellenten Theologen handelt, hat er heute keinerlei Perspektiven.“

Benedikt XVI. ist darüber genau informiert. Er weiß um die Gebrechen der deutschen Situation, die er Etappe für Etappe miterlebt hat. Am 13. August empfing er in Castel Gandolfo den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, einen Kardinal und zwei Bischöfe, die im Gefolge des Pädophilieskandals – die Fälle ereigneten sich im Kanisius-Kolleg in Berlin und sind eine noch immer offene Wunde – auf die Einleitung eines „breiten Dialogprozesses“ drängten, der die katholische Kirche in Deutschland „aus der Krise führen“ sollte. Seit den Zeiten der Würzburger Synode (1971-1975) wurde in Deutschland kein synodaler Prozeß mehr eingeleitet.

Teile des katholischen deutschen Establishments wollen zweites „Würzburg“

Würzburg ist der deutschen Kirche aber keineswegs gut bekommen. Die Versammlung erzeugte so laute „liberale“ Reformerwartungen, die zwangsläufig im Nichts endeten, aber einen ungünstigen Beigeschmack hinterließen und im Untergrund als antirömische Strömung weiterwirkten. Ein einfacher Theologe namens Joseph Ratzinger verließ damals die Synodenversammlung, als er erkannte, daß sie in die falsche Richtung drängte und ein Gegenwirken sinnlos war.

Über die neue „Synode“ recte „Dialogprozeß/Gesprächsprozeß“ (der zwar nicht so genannt wird, aber offensichtlich ähnlich angelegt zu sein scheint), der am 8. und 9. Juni in Mannheim begonnen wurde, berichteten im vergangenen August Erzbischof Zollitsch, der Münchner Kardinal Reinhard Marx sowie die Bischöfe Franz-Josef Overbeck von Essen und Franz-Josef Bode von Osnabrück dem Papst. Nach der Audienz sprachen die vier deutschen Prälaten gegenüber der Presse von einer „herzlichen“ Begegnung. In der offiziellen Pressemitteilung der Bischofskonferenz lautete das Ganze dann so: „Der Heilige Vater hat sich sehr interessiert an diesem Prozess gezeigt, der wichtige Impulse für den Weg der Kirche in die Zukunft geben soll. Er hat den Gesprächsprozess als geistlichen Weg der Erneuerung gewürdigt und die deutschen Bischöfe ermutigt, in diese Richtung weiter zu gehen. Insbesondere hat der Heilige Vater den Zusammenhang mit dem 50. Jubiläum des II. Vatikanischen Konzils positiv unterstrichen.“

Benedikt XVI.: Dialogprozeß Ausdruck eines schwachen Episkopats, der sich Zeitgeist anpassen will

In Wirklichkeit hieß der Papst die Einberufung von Mannheim und den „Dialogprozeß“ keineswegs gut und zeigte sich gegenüber Mitarbeitern besorgt über die Entwicklung in Deutschland. „Mannheim ist für Benedikt XVI. das sichtbare Zeichen eines schwachen Episkopats, der zu sehr darauf abzielt, sich den Wünschen und Vorstellungen der Welt anzupassen“, schrieb dazu der Vatikanist Paolo Rodari. Die sofortige Reaktion von Kardinal Meisner und des Apostolischen Nuntius Périsset nach der Stellungnahme von Zollitsch zu den wiederverheirateten Geschiedenen zeigen, wie Rom diese Tendenz in der deutschen Kirche wirklich bewertet und welche Haltung der Heilige Stuhl dazu einnimmt.

Zollitsch von zwei Mitarbeitern „fehlgesteuert“?

Guido Horst, der Chefredakteur des Vatican Magazins und Rom-Korrespondent der Tagespost sagte der Tageszeitung Il Foglio: „In Deutschland verstehen viele einfache Gläubige nicht, warum Zollitsch immer die Forderung nach Reformen im Mund führt. Der zudem, auf dem Papier, nicht als Vertreter einer offen progressiven Position wie sein Vorgänger Karl Lehmann gilt. Im Gegenteil, er stellt im deutschen Episkopat eher eine amorphe Figur dar. Einige Kardinäle und Bischöfe (in Rom und in Deutschland) sind der Meinung, daß Zollitsch unter dem Einfluß von zwei seiner Mitarbeiter liberaler und progressiver geworden sei, durch den Jesuiten Hans Langendörfer, Sekretär der deutschen Bischofskonferenz, und durch Matthias Kopp, den Sprecher derselben.“

Das veranlaßte den Journalisten Alexander Kissler, Kulturredakteur und Kirchenexperte des Wochenmagazins Focus nach dem Zollitsch-Interview über die wiederverheirateten Geschiedenen sogar zur spitzen Frage: „Oder sang sich da am Ende eine Weise aus, die andere ihm auf- und vorgesetzt hatten? Las er recht und schlecht vom Blatte ab, das ihm von interessierter Seite routiniert gereicht wurde? Bauchredner verfahren ähnlich mit ihren Puppen.“

Protestanten erteilen Katholiken vor Papstbesuch „Ratschläge“ für eine protestantisierte Kirche

Die Antwort auf Kisslers Frage ist nicht leicht zu geben. Fest steht, daß es sicher nicht leicht ist, den deutschen Episkopat zu führen. Nicht zuletzt weil der protestantische Einfluß, direkt und indirekt stark ist, weil bestimmte weiterentwickelte protestantische Denkweisen sich allgemein in der öffentlichen Meinung verankert haben, stark ist. Die Monatszeitschrift Chrismon der EKD, die in Millionenauflage mehreren deutschen Tages- und Wochenzeitung kostenlos beigelegt wird, erteilt keineswegs zufällig genau in der September-Ausgabe zum Papstbesuch den deutschen Katholiken Ratschläge. Chefredakteur Arnd Brummer fordert die Katholiken mit Nachdruck auf, von Rom „Reformen“ einzufordern. Das protestantische Monatsblatt schreibt, daß die Katholiken sich ein Beispiel an der protestantischen Kirche nehmen sollten, die „die Kultur des Widerspruchs pflegt“, und dadurch ihre Überlegenheit beweise, gegenüber einer „Haltung von Schafen, die hinter einem Hirten herlaufen, der beansprucht, als einziger zu wissen, wo es lang gehe“. Ein ebenso harter wie unverschämter Angriff, der allerdings die sonst gerne abgestrittene antirömische Haltung des deutschen Protestantismus offenlegt.

Die Forderung nach „Reformen“ erreichte im vergangenen Februar ihren Höhepunkt, als Judith Könemann, eine Münsteraner Religionspädagogin gemeinsam mit acht weiteren Unterzeichnern, einen Appell für eine grundlegende Änderung der katholischen Kirche (der Titel lautete „Kirche 2011: eine notwendige Wende“) veröffentlichte. 143 bundesdeutsche, österreichische und Schweizer Theologen schlossen sich bereitwillig an, später erhöhte sich die Zahl auf mehr als 200. Die Forderungen waren allerdings altbekannt und wenig originell: Aufhebung des Zölibats, Frauenordination, Mitbestimmung bei der Bischofswahl, Ende des „moralischen Rigorismus“.

Unorigineller Theologenappell und das Schweigen der Bischöfe

Mehr Aufsehen als der Appell, der bestenfalls das Gewicht eines unter vielen der zurückliegenden 40 Jahre hatte, erregten die Bischöfe: Keiner von ihnen nahm zum Appell Stellung. Keiner antwortete und erklärte den katholischen Standpunkt. Die einzige Reaktion kam von Papst Benedikt XVI. selbst, der wenige Tage nach der Veröffentlichung des Appells, bei der Weihe von fünf Bischöfen im Petersdom in seiner italienisch gehaltenen Predigt, die Figur des Bischofs und dessen Aufgaben in den Mittelpunkt stellte. Die schriftliche Fassung der Predigt wurde sofort vom Presseamt des Heiligen Stuhls verbreitet und zwar nur in deutscher Fassung. Damit waren die Adressaten klar „benannt“.

Die Antwort Papst Benedikts XVI.

Der Papst unterstrich in einer Predigt, daß die Bischöfe dazu berufen seien, dem Zeitgeist gerade nicht nachzugeben: „die Beständigkeit, die Beharrlichkeit gehört zum Wesen des Christseins, und sie ist grundlegend für den Auftrag der Hirten, der Arbeiter im Erntefeld des Herrn. Der Hirte darf kein Schilfrohr sein, das sich mit dem Winde dreht, kein Diener des Zeitgeistes. Die Unerschrockenheit, der Mut zum Widerspruch gegen die Strömungen des Augenblicks gehört wesentlich zum Auftrag des Hirten. Nicht Schilfrohr darf er sein, sondern – nach dem Bild des ersten Psalms – wie ein Baum, der tiefe Wurzeln hat und darauf festgegründet steht. Das hat nichts mit Starrheit oder Unbeweglichkeit zu tun. Nur wo Beständigkeit ist, ist auch Wachstum.“

Text: Palazzo Apostolico/Giuseppe Nardi

von 07.09.2012 08:48

Gebet für die Ausbreitung der eucharistischen Anbetung

Himmlischer Vater, verstärke unseren Glauben in die wirkliche Gegenwart deines Sohnes Jesus Christus in der Heiligen Eucharistie.
Wir sind dazu berufen, ihn anzubeten, ihm zu danken und ihm Sühne zu leisten für die Sünden.
Wir brauchen deinen Frieden in unsere Herzen und zwischen den Völkern.
Wir brauchen die Umkehr von unseren Sünden und die Barmherzigkeit deiner Vergebung.
Mögen wir dies erlangen durch das Gebet und unsere Vereinigung mit dem eucharistischen Herrn.
Sende deinen Heiligen Geist herab über alle Völker und gib ihnen die Liebe, den Mut, die Kraft und den Willen auf die Einladung zur ewigen eucharistischen Anbetung zu antworten.
Wir bitten dich, die immerwährende Aussetzung des Allerheiligsten Sakraments in den Pfarreien der ganzen Welt auszubreiten.
Darum bitten wir im Namen Jesu, des Herrn. Amen.

Unsere Liebe Frau vom Allerheiligsten Sakrament hilf uns, die Herrlichkeit deines Sohnes durch die immerwährende Aussetzung der Heiligen Eucharistie zu verbreiten.

von 06.09.2012 15:17

Ehe – Familie – Hauskirche

In der heutigen Zeit rückt bei den Jugendlichen der Wunsch zu heiraten immer mehr in den Hintergrund. Es geht nicht mehr darum sich ewige Treue zu schwören und sich bis in Tod zu lieben, sondern viel mehr darum an Unabhängigkeit zu gewinnen, selbständiger zu werden und endlich unbeschwert, ohne den Druck der Eltern, leben zu können. Heutzutage lebt man lieber erst eine Weile miteinander, um sich besser kennenzulernen und um sicherzustellen, daß man keinen Fehler macht. Man fragt sich, was einem das heiraten nützt, vor allem da man ohne eine feste Bindung sich leichter eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber dem Partner wahren kann.
Manche Paare trennen sich schon nach kurzer Zeit, da sie feststellen mußten, daß sie übereilt gehandelt haben, ohne die weitreichenden Konsequenzen miteinzukalkulieren. Besonders schmerzhaft sind solche Trennungen für die Kinder, die vielleicht bereits aus der Partnerschaft hervorgegangen sind. Besonders junge Paare stellen sich die Frage, ob sie so weit sind, daß sie eine solche Bindung fürs Leben eingehen wollen.

Ehe und Familie in der Völkerkunde
In jeder Kultur gibt es eine Form von Eheschließung und in jeder Kultur wird sie anders vollzogen und anders gelebt. Es gibt sowohl Einehen als auch Polygamie, wobei Monogamie meist ein einfachen Ländern praktiziert wird. Selten trifft man auf Kulturen in denen Gruppenehe und Promiskuität (lat.: Geschlechtsverkehr mit ständig wechselnden Partnern) gelebt wird. Ausnahmen sind Fruchtbarkeitsriten und andere Feste die besonders orgiastisch gefeiert werden. In Afrika werden Ehen erst geschlossen wenn Kinder da sind.

Beispiel “Somalis”:
Hat sich ein Mann für ein Mädchen entschieden, so teilt er dies seinem Vater mit. Dieser spricht dann mit dem Vater des Mädchens darüber. Später treffen sich alle unter einem eingezäunten Baum und verhandeln über den Brautpreis. Solche Treffen könne mehrere Tage lang dauern.

Ehe und Familie in der Neuzeit
Die gesellschaftlichen Verhältnisse haben sich in den letzten hundert Jahren stark verändert. Erst seit der Staatsverfassung, in der das “Recht auf Ehe” als Menschenrecht erklärt wurde, ist die Heirat auch in ärmeren Gesellschaftsschichten möglich. Besonders für die Frau haben sich die Gegebenheiten seit Beginn des 20.Jahrhunderts geändert, da sie selbstbewußter geworden ist und durch ihre steigende Selbständigkeit ihre eigenen Ziele und Vorstellungen verwirklichen kann. Damals verfügte allein der Mann über das Geld und ebenso gehörte ihm der gesamte Besitz.
In den alten Mythen finden sich viele Theorien über die Entstehung der Geschlechter. Beispielsweise Plato schrieb. daß der Mensch einst ein Ganzes war, das auseinandergeschnitten wurde. Sie werden erst wieder das vollkommene Ganze sein, wenn sie einander gefunden haben. Dem alten Testament zufolge gehört die Ehe zur Natur des Menschen und ist zugleich ein Zeichen für den Bund zwischen Gott und seinem Volk.
Bereits 1000 v. Chr. kauften die Männer den Frauen, als Zeichen der Inbesitznahme einen Ring. In Rom um ca. 400 v. Chr. wurden Standesringe eingeführt, an welchen zugleich der Stand dem der Träger angehörte ablesbar war. Ab 1000 n. Chr. wurden die Ringe vom Priester geweiht und den Brautleuten an den vierten Finger der linken Hand gesteckt, da man glaubte von dort aus führe eine “Liebesader” direkt zum Herzen. Im 18.Jahrhundert wurden erstmals Inschriften in den Ringen modern. Heute gibt es bereits verstellbare Ringe die, im Fall einer Scheidung, der Hand des neuen Partners angepaßt werden können.

Einübung in die Partnerschaft !
Ehe braucht Vorbereitung, die alle Bereiche des Lebens erfaßt und nicht erst bei der sexuellen Aufklärung beginnt oder in einer ernsten Partnerschaft einsetzt. Zur Ehevorbereitung gehört von klein auf zu lernen, die Stärken und Schwächen des Anderen zu akzeptieren. Ein verstehender Blick, ein Lächeln oder ein Kuß!...Das alles sind Formen in denen ein Mensch seine Zuneigung ausdrückt. Die Zeichen der Liebe, insbesondere der Geschlechtsverkehr, sind mehr als bloß äußerliche Handlungen. In ihm werden die innersten Erwartungen, Vorstellungen und Wünschen erfüllt. Deshalb setzt sich die Kirche dafür ein, die volle Vereinigung an die ausdrückliche Übereignung der Partner im Eheversprechen zu binden.

Ehe und Gemeinde

Als Sakrament der Kirche begründet die Ehe auch eine enge Beziehung zwischen den Partnern und der Pfarrgemeinde. Umgekehrt ist christliche Ehe und Familie offen für die Gemeinde. Familienmitglieder sollten sich am Gottesdienst beteiligen und karitative Tätigkeiten der Gemeinde unterstützen.
“Die Eheleute haben das unveräußerliche Recht, eine Familie zu gründen und über den zeitlichen Abstand der Geburten und die Zahl der Kinder zu entscheiden.”

Auszug der Familienrechte des heiligen Stuhls 1983.

Scheidung
Eine Ehe erfordert auch die Fähigkeit gemeinsam Krisen zu bewältigen, jedoch kann die Wiederholung solcher Krisen eine Beziehung zum Scheitern bringen. Manche haben unüberlegt gehandelt oder waren noch nicht reif für diese Bürde. Die Scheidung steht den Partnern in diesem Fall als letzter Ausweg offen. Vor allem gilt es die Kinder vor unzumutbaren Belastungen zu schützen. Außerdem. ist es “ein Unterschied, ob jemand.... völlig zu Unrecht verlassen wurde, oder ob jemand eine kirchlich gültige Ehe durch eigene schwere Schuld zerstört hat.” (Papst Joh. Paul II., Rundschreiben : Familiaris consortio) In jedem Fall hat die Kirche die Aufgabe, Menschen in schweren oder unlösbaren Situationen Zeichen der Hoffnung und des Lebens zu setzen.

von 05.09.2012 10:43

Sehr geehrte Schwestern und Brüder,
Erlöste Menschen, berufen zum Dienen
Mittwoch der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Mutter Teresa
Hl. Roswitha von Gandersheim

P. Andrew Mulcahey LC

Lk 4,38-44
Jesus stand auf, verließ die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber, und sie baten ihn, ihr zu helfen. Er trat zu ihr hin, beugte sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr, und sie stand sofort auf und sorgte für sie. Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle. Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war.

Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen. Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden. Und er predigte in den Synagogen Judäas.

Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass du in mein Haus eingekehrt bist. Es ist für mich eine so große Ehre, dass du mich besuchen willst, auch wenn ich dich nicht rufe. Ich bin dir außerordentlich dankbar für deine persönliche Aufmerksamkeit, die du mir schenkst, besonders wenn es mir schlecht geht und ich deine Gnade brauche.

Bitte: Herr, heile mich von meinen geistigen Krankheiten, damit ich dir in den anderen dienen kann.

1. Christus hebt uns empor. Der Evangeliumstext berichtet mit einer gewissen Sachlichkeit über die Heilung: keine besonderen Worte von Jesus, kein Wort des Dankes, keine Reaktion der Menschen. Es ist, als ob Jesus einfach wie immer das Haus betrat und einer sehr kranken Frau aus dem Bett half. Nicht das typische Wunder, das eine große Aufmerksamkeit erregt. Während wir in unserem Leben auf das lang ersehnte Wunder hoffen, übersehen wir vielleicht eines dieser ganz gewöhnlichen Wunder, die Gott uns so oft gewährt. Im geistlichen Bereich kann es eine gute Beichte oder der Empfang der heiligen Kommunion, eine geistliche Leitung oder eine gründliche Gewissenserforschung sein. Im physischen Bereich kann es schlicht eine gute Vorsorge für meine Gesundheit durch gesundes Essen oder ausreichenden Schlaf sein. Wir müssen nicht um besondere Heilungen bitten, sondern sollten eher dadurch ermutigt sein, dass Christus immer seinen Blick auf uns gerichtet hat.

2. Er hilft uns wieder auf die Beine. Beachten wir, wie schnell alles im heutigen Evangelium geht. Christus richtet die Schwiegermutter des Simon sofort auf. Sie lässt es ohne Skepsis oder Worte des Protestes zu. Sie glaubt an Christus. Seine Gnade wirkt vollkommen. Die Heilung erfolgt sofort und vollständig. Er ermöglicht es uns, wieder aufzustehen und unsere Pflichten zu erfüllen.

3. Er heilt uns so, dass wir wieder dienen können. Wir wollen oft viel für uns empfangen, sind aber nur schwer bereit, anderen zu helfen. Simons Schwiegermutter beginnt sofort, Christus, der sie wieder gesund gemacht hatte, zu dienen. Sie vergisst sofort sich selbst - ihre Probleme, wie sie sich fühlt, um wie viel Zeit ihre Krankheit sie zurückgeworfen hatte – und stattdessen stellt sie sich ganz auf die Bedürfnisse anderer ein. Christus bewahrt die Christen vor dem Tod durch die Sünde und ruft sie auf, zu dienen. Christen sind erlöste Menschen, deren Berufung es ist, zu dienen.

Gespräch mit Christus: Lieber Herr, jeder sucht dich. Du hast mich gesund gemacht und mich aufgefordert zu dienen, wie du es in deinem Leben getan hast. Hilf mir, mit meinem Leben, das du mir wiedergegeben hast, freigiebig umzugehen, so dass auch ich die Interessen deines Reiches über meine eigenen Pläne stelle.

Vorsatz: Ich werde Christus ernsthaft bitten, mich von dem Fehler zu heilen, der mich am meisten beherrscht, indem ich einen konkreten Schritt tue, mir eine Tugend anzueignen, die sich diesem Fehler widersetzt.


Gottes Segen,Laudetur Jesus Christus

Herzliche Grüße aus Löbnitz

Michael Schonath

von 04.09.2012 11:44

Die Helferin der Armen und Notleidenden

"Mich erbarmt des Volkes."

Die Worte des göttlichen Heilandes, die er seinerzeit an seine Jünger richtete, als ihm das Volk nacheilte und seit drei Tagen nichts gegessen hatte, sind mit Recht auf Maria, die barmherzige Mutter unseres gütigen Erlösers anzuwenden.
Die Not und das Elend des Volkes, vor allem die seelische Not, hat dermaßen überhand genommen und die Ungerechtigkeit und Sünde der neuheidnischen Welt schreit um Rache, daß die barmherzige Mutter all ihr Erbarmen in reichstem Maße ihren Kindern zuwenden möchte, jenen Kindern, die ihr der göttliche Heiland vom Kreuz herab anvertraut hat. Durch die Erscheinungen der allerseligsten Jungfrau in Lourdes, La Salette, Pontmain, Marpingen und andere brachte sich Maria der Menschheit in Erinnerung, zeigte sich als gütige Mutter der Armen und Notleidenden. Sie forderte auf zu Gebet und Buße, zur Rückkehr zu den Geboten Gottes und der Kirche. Leider wurden diese Mahnungen zu wenig beachtet. Die Not des Volkes stieg aber immer mehr und mehr. Hilfe tut dringend not. Da greift der göttliche Heiland selber wieder ein durch eine Erscheinung, die er einer Schwester in Südamerika zuteil werden läßt; denn "ihn erbarmt des Volkes" .
In dem von Msgr. Graf Franziskus von Campos Barreto, Bischof von Campinas, Brasilien, gegründeten Institut der Missionarinnen vom gekreuzigten Jesus lebt eine Schwester namens Amalia vom gegeißelten Jesus. Sie ist, wie unsere begnadete Therese Neumann, mit den heiligen Wundmalen Christi ausgezeichnet. Schwester Amalia gehört zu den ersten acht Schwestern und Mitbegründerinnen des Instituts, die am 8. Dezember 1927 das Ordenskleid erhielten und am 8. Dezember 1931 ihre ewigen Gelübde ablegten.
Ein Verwandter der Schwester Amalia vom gegeißelten Jesus befand sich in großer Not. Seine Frau war schwer krank. Nach den Aussprüchen verschiedener Ärzte gab es für diese kein Heilmittel mehr. Mit Tränen in den Augen erklärte der arme Gatte: "Was wird dann aus den Kinderchen?"
Die Not dieses Verwandten ging Schwester Amalia sehr zu Herzen. Sie wandte sich sofort an den göttlichen Heiland. Da fühlte sie einen inneren Antrieb, der sie zu Jesus im Tabernakel rief. Unverzüglich ging sie zur Kapelle und kniete mit ausgebreiteten Armen an den Stufen des Altares nieder und sagte zu Jesus: "Sollte es keine Rettung mehr geben für die Frau des T., so bin ich bereit, mein Leben zu opfern für die Mutter der Familie. Was willst Du, daß ich tun soll?" - Jesus antwortete. "Wenn Du diese Gnaden erlangen willst, bitte mich um der Tränen meiner Mutter willen."
Schwester Amalia fragte weiter: "Wie muß ich beten?" darauf nannte ihr Jesus folgende Anrufungen: "O Jesus, erhöre unsere Bitten um der Tränen Deiner heiligsten Mutter willen! - O Jesus, schaue auf die Tränen jener, die Dich auf Erden am meisten geliebt und Dich am innigsten liebt im Himmel."
Jesus fügte noch hinzu: "Meine Tochter, um was die Menschen mich um der Tränen meiner Mutter willen bitten, bin ich gezwungen, ihnen in liebevoller Weise zu geben. - Später wird meine Mutter diesen Schatz unserem geliebten Institute übergeben als Magnet der Barmherzigkeit." - Dies ereignete sich am 8. November 1929.
Die Verheißung des göttlichen Erlösers an Schwester Amalia, daß die Mutter Gottes seinem geliebten Institute später einen Schatz übergeben werde, erfüllte sich am 8. März 1930. Auch hierüber wollen wir Schwester Amalia sprechen lassen. Sie schreibt:
"Es war am 8. März 1930. Ich war in der Kapelle, kniete an den Stufen des Altares auf der linken Seite, als ich mich plötzlich emporgehoben fühlte. Nun sah ich, wie sich mir eine Frau von unaussprechlicher Schönheit nahte. Sie war bekleidet mit einem Gewande von violetter Farbe, blauem Mantel und einem weißen Schleier, der noch ihre Brust umschlang. Sie schwebte lächelnd auf mich zu, einen Rosenkranz in der Hand haltend, den sie selbst "Coroa", d.h. Korone und bedeutet Rosenkranz) nannte. Seine Perlen glänzten wie die Sonne und waren weiß wie Schnee. Mir diesen Rosenkranz übergebend sagte sie zu mir: "Dieses ist der Rosenkranz meiner Tränen, der von meinem Sohne seinem geliebten Institute anvertraut wird als Anteil seines Vermächtnisses. Die Anrufungen wurden schon von meinem Sohne gegeben. Mein Sohn will mich durch diese Anrufungen besonders ehren und so wird er alle Gnaden, die man um meiner Tränen willen erbittet, gerne gewähren. Dieser Rosenkranz dient zur Bekehrung vieler Sünder, hauptsächlich der vom Teufel Besessenen. Dem Institute vom gekreuzigten Jesus ist eine besondere Ehre vorbehalten, nämlich die Bekehrung vieler Mitglieder einer verruchten Sekte zum blühenden Baume der streitenden Kirche. Durch diesen Rosenkranz wird der Teufel bezwungen und die Herrschaft der Hölle zerstört. Rüste dich zu diesem großen Kampfe." Als sie dies gesagt hatte, verschwand sie."
Sr. Exzellenz der hochwürdigste Herr Bischof Franziskus von Campinas weilte, von Rom kommend, in Deutschland gerade zu der Zeit, als wir diese Zeilen schreiben. Nach einem Besuch der stigmatisierten Therese Neumann in Konnersreuth wohnte er dem Passionsspiel in Oberammergau am 27. Mai bei. Wir hatten somit Gelegenheit, aus erster Hand alle Unterlagen für die Veröffentlichungen über die Erscheinungen in Campinas und über Schwester Amalia zu bekommen. Der hochwürdigste Herrr gab uns auch die Versicherung, daß nicht nur in Brasilien, sondern auch in anderen Ländern zufolge Tragens der Medaille Unserer Lieben Frau von den Tränen, die der Schwester Amalia am 8. April 1930 in einer neuen Erscheinung von der Mutter Gottes geoffenbart wurde, ungezählte Bekehrungen gerade bei Kommunisten und den gefährlichsten Gottlosen stattgefunden haben. Mehr noch gingen Nachrichten über auffallende Erhörungen und wunderbare Heilungen ein, die zugfolge des Betens ds Rosenkranzes Unserer Lieben Frau von den Tränen stattgefunden haben sollen.
Ungezählte Gnadenerweise sind schon erlangt worden durch das Beten des Rosenkranzes zu Ehren der Tränen Unserer Lieben Frau. Der Grund liegt in dem Versprechen des göttlichen Heilandes, "der dem keine Bitte abschlägt, der ihn um der Tränen seiner heiligsten Mutter willen bittet." Dann auch ist ja bekannt, daß der göttliche Heiland die treue Verehrung der Schmerzen seiner heiligsten Mutter, die allein die Ursache ihrer Tränen sind, besonders belohnt. Selbst aus Deutschland, Holland und Belgien berichten viele von auffallenden Erhörungen und Gnaden. Sie beteten den Rosenkranz Unserer Lieben Frau von den Tränen 9 Tage lang täglich, gingen zu den heiligen Sakramenten und verricheten Werke der Nächstenliebe.
Von Ordensleuten vernahmen wir, daß ihnen das Beten dieses Rosenkranzes eine sehr liebe Gewohnheit sei, der sie viele und außergewöhnliche Gnaden verdanken. Dieserhalb beten sie ihn täglich öfters, um Gnaden für sich und andere zu erbitten, die Bekehrung der Sünder, Irr- und Ungläubigen und den Priestern und Missionaren die erforderlichen Gnaden zu erflehen, den Sterbenden beizustehen und die armen Seelen aus dem Fegfeuer zu befreien.
Eine gläubige, fromme Seele, der das Wohl der heiligen Kirche und die Ehre Gottes am Herzen liegt, weiß ohne besondere Anleitung, was sie alles vom gütigen Erlöser um der Tränen seiner heiligsten Mutter willen erflehen kann und soll.
Das alles überdenkend verstehen wir nur zu gut, daß die zuständige kirchliche Behörde diese Art der Verehrung der Schmerzen der Mutter Gottes nicht nur wohlwollend duldet, sondern auch fördert und sogar gestattet, daß ein Fest Unserer Lieben Frau von den Tränen gefeirt wird, wie das alljährlich in den Instituten der Missionarinnen vom gekreuzigten Jesus am 20. Februar geschieht. Darüber und von den Erscheinungen und Offenbarungen der Gottesmutter an Schwester Amalia wird Exzellenz Bischof Franziskus von Campos Barreto fortlaufend in unserer Zeitschrift schreiben.


Aus: Separatdruck aus "Mutter der Gnaden - Echo der Mutter Gottes Erscheinungen", Illustrierte Halbmonatsschrift im Geiste Mariens, 8. Jahrgang, 15. August bis 1. Dezember 1934. Für die Schriftleitung verantwortlich: W. Dunkel-Mut, Gauting.

von 03.09.2012 10:42

Es liegt mir schon länger auf der Seele, einen Text zur ökumenischen Frage zu verfassen. Kaum ein anderes Thema des Glaubens liegt den Christen mehr am Herzen. Es gibt aber auch – und dies muss der Ehrlichkeit halber gleich dazugesagt werden – kaum ein Thema, das zu mehr Missverständnissen Anlass gibt. Ich möchte hier kurz meine eigene Position umreißen.



Zunächst:

Das Bemühen um die volle und sichtbare Einheit aller Christen sollte für jeden Katholiken eine Selbstverständlichkeit sein – und dies beileibe nicht erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Christus selbst will die Einheit derer, die ihm nachfolgen. Deshalb ist Ökumene zunächst einmal Eintreten in die Sehnsucht des Herzens Christi, der um die Einheit seiner Jünger gebetet hat. Einsatz für die Ökumene ist also eine Konsequenz der Nachfolge Jesu.



Ein Zweites:

Wenn auch das Mühen um die Einheit für uns eine Selbstverständlichkeit ist, so gibt es unter Christen bislang keine Einigkeit über die Frage, worin genau diese Einheit zu bestehen hat. Nach katholischer Auffassung z.B. gehören zur Einheit der Kirche drei Wesensmerkmale:





•Die Einheit im Glauben (das bedeutet: alle Wahrheiten des Glauben, so wie sie im Credo und in der Lehrverkündigung der Kirche bekannt werden)
•Die Einheit in den Sakramenten (deren Siebenzahl wir als Katholiken bekennen),
•Die Einheit in der Leitung (d.h. Einheit mit den Hirten der Kirche, weil die Einheit im Glauben auch sichtbar, d.h. institutionell greifbar ist)


Wenn wir dies bedenken, wird uns bewusst: Die Einheit kann nicht im Stil von Tarifverhandlungen und auch nicht durch Diskussionen, schon gar nicht durch „Druck von unten“ (indem man einfach Fakten schafft, die den Glauben beiseiteschieben) oder durch „Druck von oben“ (durch Theologenpapiere oder Konsenserklärungen) herbeigeführt werden. Es geht hier um die Frage der Wahrheit, und diese lässt sich weder durch Mehrheitsbeschluss noch durch Theologische Forschung erzeugen. Ökumene setzt zunächst einmal das Gespür für das voraus, was der anderen Konfession „heilig“ und deshalb in deren Augen auch unaufgebbar ist.



Beispiel: Es ist nicht denkbar, dass man sich in der Frage der Sakramente „in der Mitte“ einigt, etwa so: „Ihr habt sieben Sakramente, wir haben zwei bis drei, dann einigen wir uns auf viereinhalb.“ Dies mag überspitzt klingen, aber es kommt nicht selten vor, dass in ökumenischen Gesprächen ein solches Klima herrscht.



Was ist zu tun?



•Gespräch:
Im Sinne des oben Gesagten geht es zunächst darum, in Respekt und gegenseitiger Wertschätzung die Position des anderen zu verstehen – und das frei von Bewertungen oder dem Versuch, den anderen vom Gegenteil dessen zu überzeugen, was er selbst glaubt. Wir sollen uns nichts vormachen: Das ist viel schwieriger, als die meisten zuzugeben bereit sind. Es verlangt eine Art geistliche Disziplin, die auch in unseren Gemeinden leider allzu selten anzutreffen ist. Unsere Ökumenekreise und die vielen ökumenischen Aktionen das Jahr hindurch bieten reichlich Gelegenheit, diese "geistliche Achtsamkeit" einzuüben.
Hier geht es um eine Kultur des Verstehens und Verständigens. Der Heilige Thomas legte Wert darauf, dass in einer Diskussion nur jener einen Beitrag zur Debatte einbringen durfte, der zuvor die Position seines Vorredners nochmals wiederzugeben in der Lage war.


•Gebet:
Das gemeinsame Gebet ist der Motor des Ökumenismus, wie Papst Johannes Paul II. gesagt hat. Die Gemeinden sollen beständig um die Einheit im Glauben beten – und dies nicht nur bei ökumenischen Veranstaltungen. Die Bitte um Einheit hat z.B. in der Feier der Eucharistie einen privilegierten Platz – direkt nach dem Vaterunser, das ja bekanntlich alle Christen eint. Warum treffen sich die Christen so selten und zahlenmäßig oft so spärlich, wenn es darum geht, im Gebet dem Herrn der Kirche nahe zu sein? Warum heben viele Christen die Ökumene auf für spektakuläre Veranstaltungen? Wie leicht wäre es, sühnend und flehend füreinander einzutreten. Welche Verheißungen schenkt der Herr dem Gebet, das zwei oder drei an den Himmlischen Vater richten!



•Leiden:
Die Heilige Edith Stein und der protestantische Theologe Dietrich Bonhoeffer haben im 20. Jahrhundert darauf hingewiesen, dass „Leiden“ keineswegs das bloß passive Erdulden von Unumgänglichen ist: Der Christ ist vielmehr in der Lage, sein Leiden mit dem Kreuz des Herrn zu verbinden und dadurch fruchtbar zu machen. Dieses Leiden bezieht sich auch auf den Zustand der getrennten Christen. Sie sollte nicht dazu führen, den Schuldigen für den Fortbestand der Trennung zu suchen, wie es leider allzu oft geschieht. Wenn Christen an der Zerrissenheit der Konfessionen selbstloser und absichtsloser, also "reiner" leiden würden, dann hätte der Himmel viel mehr Möglichkeiten, die Einheit der Christen durch das Wehen des Geistes voranzubringen. Man lese hierzu das Gedicht „Stationen auf dem Weg zur Freiheit“ von Bonhoeffer, ein großartiges Vermächtnis. Christus hat durch sein Sterben die Mauern eingerissen, und wir Christen fürchten uns vor dem Kreuz.



•Alltag:
In Vereinen, in der Nachbarschaft, bei Veranstaltungen und in der sozialen oder auch politischen Arbeit ergeben sich eine Fülle von Begegnungsfeldern. Diese gelebte Ökumene sollte nicht unterschätzt werden. Wir lernen hier, in Respekt und Verbindlichkeit miteinander umzugehen. Die Achtung vor dem Andersglaubenden ist vermutlich die größte Herausforderung der Gegenwart. Freundschaftlicher Kontakt, Hilfsbereitschaft, gemeinsamer Einsatz für die Notleidenden und vieles mehr führt die getrennten Christen zusammen, ohne dass die Glaubensunterschiede oder –gemeinsamkeiten ständig thematisiert werden müssen.



•Freundschaft:
In allen christlichen Gemeinden und Denominationen gibt es einzelne Menschen, die ihren Glauben tatsächlich ernst nehmen. Menschen, die sich mühen um Gebet, Glauben und opferbereite Nächstenliebe. Ich wage zu behaupten, dass sie zumindest in den großen (Amts-)Kirchen nicht die Mehrheit darstellen, sondern eher eine Minderheit. Immer wieder erfahre ich, dass zwischen jenen, die in getrennten Konfessionen den Weg des Glaubens entschieden gehen, eine größere Nähe herrscht als zu den sogenannten „U-Boot-Christen“ im „eigenen Lager“. In der Verbundenheit derer, die Christus und seinen Leib ernst nehmen, wächst eine Ökumene heran, die sich quer durch alle Konfessionen zieht.


Die Einheit im Glauben kann nicht erzwungen werden. Christen stehen auch im Hinblick auf den Islam vor gewaltigen Herausforderungen. Gleichmacherei und Ökumene zum Nulltarif führen letztlich in die Gleichgültigkeit und in den Glaubensverlust, wie wir vielerorts beobachten können. der hemmungslose Ökumenismus der letzten Jahrzehnte hat das Glaubensgut und die geistliche Tradition so mancher Denomination verwässert. Wo gewaltsam "Fortschritte" erzwungen wurden, wurden zur anderen Seite neue Gräben aufgeschüttet. Es ist kein Wunder, dass z.B. die Orthodoxie diesem ökumenischen Aktivismus skeptisch begegnet und sich zunehmend distanziert verhält.



Dennoch oder besser gesagt: gerade deswegen ist die getrennte Christenheit eine der größten Herausforderung für alle Menschen guten Willens. Zum Schluss: Am meisten schmerzt es mich persönlich, wenn einzelnen unterstellt wird, ihnen sei der Zustand der Trennung gleichgültig oder sie würden nichts zur Überwindung der Trennung beitragen. Wie viele Unterstellungen gibt es auf diesem Gebiet, oftmals von jenen, die angeblich für die geschwisterliche Kirche eintreten! Das muss aufhören, bevor überzeugende Schritte auf dem Weg hin zur Einheit unternommen werden können.



Alle Menschen guten Willens sind eingeladen, sich mit unseren Pfarreien gemeinsam auf den Weg der Ökumene zu machen! Bitten wir den Herrn, dass er diesen Weg segnen möge!

von 02.09.2012 00:30

Die Entstehung des größten Wallfahrtsortes Irlands - Knock, ein Geschenk der Königin des Himmels

Knock, ein unauffälliger, ländlicher Ort im Westen Irlands, in der Grafschaft Mayo gelegen, ist in unserer modernen Zeit zu einem großen Marienwallfahrtsort geworden. Jährlich wird er von beinahe 1 Million Pilgern besucht. Maria schenkte hier der ganzen Welt eine große Botschaft ohne Worte.
Es geschah am 21. Januar 1879 abends zwischen 19,30 und 21,30 Uhr. Margarete Beirne, die Schwester des Meßners, ging hinaus, um die Kirche abzuschließen. Auf dem Rückweg fiel ihr eine ungewöhnliche Helligkeit über der Kirche auf. Aber es kam ihr nicht in den Sinn, der Sache nachzugehen. Sie dachte nicht weiter darüber nach und ging heim.
Kurze Zeit danach begab sich Mary McLoughlin, die Haushälterin des Pfarrers, auf den Weg zur Witwe Beirne, die gerade vom Urlaub zurückgekehrt war. Frau McLoughlins Weg führte an der Südseite der Kirche vorbei, wo sie drei Figuren entdeckte. Sie dachte so bei sich: "Eigenartig, daß der Herr Pfarrer nichts von diesen Figuren erwähnte. Er hat sie sicher von Dublin, der Hauptstadt des Landes, oder von sonstwo geliefert bekommen." Auch sie kümmerte sich nicht mehr darum und eilte weiter zu der Witwe.
Eine halbe Stunde später ging die Pfarrhaushälterin in Begleitung von Mary Beirne, der 26jährigen Tochter der Witwe, zurück. Da entdeckte Mary Beirne ohne vorher etwas von Frau McLoughlin gehört zu haben, auch die Figuren am Südgibel. Sie fragte: "Warum stellt der Pfarrer denn diese Figuren an den Giebel?" Als sie näher herankam, schrie sie ganz aufgeregt:
"Das sind ja gar keine Statuen, sie bewegen sich ja. Es ist die Jungfrau Maria!" Und sie rannte nach Hause und in die ganze Nachbarschaft, um allen das Ereignis mitzuteilen.
Bald versammelte sich vor dem Gotteshaus eine kleine Menschenmenge im strömenden Regen. Nur an der Giebelwand regnete es nicht.
Die bedeutendste Figur, die sich am meisten von allen anderen hervorhob und auch etwas höher als die beiden anderen stand, war die Gottesmutter. Sie trug einen weiten weißen Umhang, der hinten am Hals befestigt war, und eine funkelnde Krone schmückte ihren Kopf. Ihre Hände waren in Schulterhöhe erhoben, und ihre Augen richtete sie zum Himmel empor. Es schien, als ob sie betete. Zu ihrer Rechten stand der hl. Josef. Er faltete die Hände und neigte den Kopf demütig zu Maria. Auf ihrer linken Seite sah man den Evangelisten Johannes, so bezeugte es Mary Beirne. Sie glaubte dieselbe Figur wiederzuerkennen, die in einer Kirche als der hl. Johannes zu sehen ist. Er war wie ein Bischof gekleidet. In der linken Hand hielt er ein aufgeschlagenes Buch; den rechten Arm hielt er hoch, den Mittel- und Zeigefinger ausstreckend, so, als ob er predigen würde.
Neben ihm erkannte man deutlich einen Altar mit einem Lamm darauf, das die drei Figuren ansah. Hinter dem Lamm ragte ein Kreuz empor. Dieser Altar bildete den Mittelpunkt der Giebelerscheinung. Dadurch, daß 16 Seher die Erscheinung erleben durften, konnte jede Einzelheit genau festgehalten werden.
So betonte Mary Beirne, daß alle Figuren lebensgroß waren. Dem dreizehnjährigen Patrick Hill fiel eine wunderschöne Rose auf der Stirne Mariens auf. Um das Lamm herum sah er Engel mit Flügeln sich bewegen. Alles zeigte sich in grellem Licht. Die Pfarrhaushälterin erzählte von vielen goldenen Sternen, die sich um das Lamm gruppierten.
Sogar noch aus einem Kilometer Entfernung bewunderte ein Bauer, Patrick Walsh, das überaus helle Licht an der Südseite der Dorfkirche.
Nach zwei Stundne verschwand das Ereignis und der Regen prasselte wieder an die Wand, so, als ob nichts geschehen wäre.
Das wunderbare Geschehen breitete sich schnell aus und viele Gläubige, darunter auch Kranke, besuchen den hl. Ort und erfahren bis zum heutigen Tag immer wieder großen Gadengeschenke der himmlischen Mutter.
Am 31. August 1879, zehn Tage nach der Erscheinung, fand die erste Heilung statt: Ein zwölfjähriges Mädchen wurde während der Messe in Knock geheilt. Ihre Eltren, Herr und Frau P. J. Gordon aus dem Ort Claremorris, bezeugten die Taubheit und Schmerzen im linken Ohr der Delia. Verschiedene Male mußten sie während der Nacht die entsetzlichen Schmerzen mit allen möglichen Medikamenten lindern. So beschlossen die Eltern, Delia mit nach Knock zu nehmen. Während des Gottesdienstes wurde das Mädchen von so heftigen Schmerzen befallen, daß sie laut zu schreien begann. Frau Gorden trug sie hinaus zur Giebelwand, um dort weiterzubeten. Die Mutter holte ein Zementstückchen aus der Mauer, machte das Kreuzzeichen darüber und steckte es in Delias Ohr. Sofort hörten die Schmerzen auf, und sie konnte auch wieder mit dem Ohr hören. Für ihr weiteres Leben war sie vollkommen geheilt.
Ein anderes Gnadengeschenk soll hier noch erwähnt werden: Eine ziemlich außergewöhnliche Besucherin in Knock war Fräulein Mary Francis Cusack, bekannt unter dem Namen "Schwester von Kenmare". Sie war mit ihren steifen Kniegelenken eine hilflose Invalidin. Mary Francis gehörte der anglikanischen Kirche an und war Mitglied einer Schwesternvereinigung in London. Im Jahre 1858 konvertierte sie zum katholischen Glauben und trat später in ein Kloster in Irland ein. Durch ihre Schriften, in denen sie polilitische und soziale Fragen aufwarf, stand sie unter internationalem Ruf und wurde bald Mittelpunt einer Anzahl von Kontroversen.
Fasziniert von der Erscheiungsgeschichte in Knock, reiste sie dorthin und besuchte gleich das Fleckchen Erde, an dem die Erscheinung stattgefunden hatte, um ihre Gebete aufopfern zu können.
Plötzlich fand sie sich selbst auf den Kien - vollständig geheilt.
Nicht alle Heilungen ereigneten sich unmittelbar vor dem Heiligtum. Etliche sind auch aus der Ferne, durch das Auflegen eines Steines aus der Giebelwand, bekannt geworden:
Erzbischof Murphy von Hobart in Australien litt unter einer schweren Augenkrankheit. Er konnte weder die Messe lesen, noch das Brevier beten. Eine Krankenschwester reichte ihm einen Stein aus Knock, und sogleich wurde er geheilt. Aus Dankbarkeit besuchte er dann den Ort Knock.
Und noch viele weitere unfaßbare Gnadenerweise unserer Mutter könnten hier beschrieben werden.


Aus: Die schönsten Mariengeschichten - zusammengestellt von Stadtpfarrer Karl Maria Harrer, München, Band 2. Miriam-Verlag, Jestetten. ISBN 3-87449-137-4

von 01.09.2012 10:23

Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott

Homilie am 22. Sonntag im Jahreskreis
2. September 2012, Lesejahr B

L1: Dtn 4,1-2.6-8; L2: Jak 1,17-18.21b-22.27; Ev: Mk 7,1-8.14-15.21-23

Alle liturgischen Texte finden Sie im Schott-Messbuch online



Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!



Der Tisch des Wortes Gottes ist an diesem Sonntag wieder reich gedeckt, und es wird nicht möglich sein, alles zugleich zu erwägen, was in den Lesungen und im Evangelium enthalten ist.

Betrachten wir daher gezielt einen Vers der zweiten Lesung aus dem Jakobusbrief (1,27). Dort heißt es: „Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott, dem Vater, besteht darin: für Waisen und Witwen zu sorgen, wenn sie in Not sind, und sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren.“

Eine besondere Form des Gottesdienstes wird hier empfohlen. Dieser „reine und makellose Dienst vor Gott, dem Vater“ ist praktischer Natur und besteht in der Sorge für die Waisen und Witwen, „wenn sie in Not sind“. Die Erwähnung der „Waisen und Witwen“ findet sich oftmals in der Heiligen Schrift und steht für jene Gruppen von Menschen, die besonders schutzlos sind und so in der Gefahr sind, gesellschaftlich an den Rand gedrängt zu werden. Wenn ein Kind die Eltern verliert und Waise geworden ist, dann ist dies auch in der heutigen Zeit noch ein trauriges Schicksal. Damals war es auch für eine Frau ein besonders schweres Los, wenn sie Witwe geworden und so weitgehend schutz- und rechtlos war. Natürlich gilt es hier auch an alle Menschen anderen zu denken, die in unverschuldeter und vielleicht auch verschuldeter Not sind.

Es wird als besonderer Auftrag Gottes gesehen, solchen Menschen Unterstützung und Beistand anzubieten. Der Einsatz für den Mitmenschen in Not gehört von Anfang an zum Kerninhalt des Evangeliums; hier begegnet uns Christus, dem wir uns im Dienst am Nächsten zuwenden.

Und dann wird noch etwas angeführt, was zum vollkommenen Dienst Gottes gehört. Wir sollen uns „vor jeder Befleckung durch die Welt bewahren.“ Das klingt fürs erste eigenartig! Ist der Jakobusbrief weltfremd oder gar weltfeindlich? Ist das nicht eine ganz unrealistische Sichtweise? Wir können doch unmöglich aus der Welt auswandern, sondern sollen uns gerade in ihr bewähren, weil wir in ihr leben!

Unter „Welt“ wird im johanneischen Gedankengut und auch im Jakobusbrief nicht die Welt an sich verstanden, wie wir sie vorfinden. Es geht vielmehr um alle schlechten Einflüsse der Welt, vor denen wir uns bewahren sollen. Die Welt steht hier gleichbedeutend für alles Gottfeindliche und Gottwidrige. Was uns wegzieht von Gottes Liebe, ist in diesem Sinne „Welt“.

Wenn wir uns näher fragen, wie denn das möglich sei, sich vor der „Befleckung durch die Welt“ zu bewahren, dann gibt uns das Evangelium dieses Sonntags eine hilfreiche Antwort! Jesus erklärt nämlich den Leuten, dass nichts, was von außen in den Menschen hinein kommt, ihn unrein machen kann, sondern was aus dem Herzen des Menschen heraus kommt. Er nennt dann verschiedene schlimme Dinge, die es unbedingt zu meiden gilt, nämlich: „böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft.“ Wenn wir all dies meiden, dann bewahren wir uns im Sinne des Jakobusbriefes vor der „Befleckung durch die Welt“.

Dies ist mit der Gnade Gottes auch Menschen möglich, die mitten in Beruf und Familie stehen. Wir brauchen also den Aufgaben, die uns gestellt sind, nicht davonzulaufen, um heilig zu leben, sondern sollen uns ihnen mit Mut und Gottvertrauen stellen. Das Beispiel der Gottesmutter Maria zeigt uns ihren Dienst inmitten ihrer Familie und überall dort, wo sie gebraucht wurde, wenn Menschen in Not waren. Sie und ihr Bräutigam, der heilige Josef, zeigen uns, wie wir Gott im Alltag dienen können. Dann handeln wir nach dem Wort Gottes, das wir hören und aufnehmen. Es hat die Macht uns zu retten. Amen.

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