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31.08.2012 07:37
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Katechismus: Die Liebe in der Wahrheit tun: Hinführung zum Jahr des Glaubens mit Papst Benedikt XVI.
auf Radio Maria Österreich,
Liebe Hörerinnen und Hörer von „Radio Maria Österreich“!
Mit dem Apostolischen Schreiben „Porta fidei“, das in Form eines Motu proprio ergangen ist, hat Papst Benedikt XVI. am 11. Oktober 2011 die Ausrufung eines „Jahres des Glaubens“ bekannt gegeben.
„Im Licht all dessen habe ich entschieden, ein Jahr des Glaubens auszurufen. Es wird am 11. Oktober 2012, dem fünfzigsten Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, beginnen und am Christkönigssonntag, dem 24. November 2013, enden“ (Porta fidei, Nr. 4).
Der Anlass dieses Jahres des Glaubens ist also das 50-Jahr-Jubiläum des 2. Vatikanischen Konzils, das am 11. Oktober 1962 eröffnet wurde. Gemäß dem damals gültigen liturgischen Kalender wurde an diesem Tag das Fest der Mutterschaft Marias gefeiert. Seit der Liturgiereform wird das Hochfest der Gottesmutter Maria in der ordentlichen Form des römischen Ritus am 1. Januar begangen; zugleich ist es in der außerordentlichen Form der Messfeier nach dem römischen Ritus weiterhin möglich, den traditionellen Termin des 11. Oktober zu feiern.
Maria ist unser Vorbild im Glauben und die Mutter der Glaubenden. Noch bevor sie ihren Sohn Jesus Christus in ihrem Schoß empfing, hat sie ihn im Herzen schon im Glauben empfangen und aufgenommen. Ihre Verwandte Elisabeth preist sie eben wegen dieses Glaubens selig: „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“ (Lk 1,45).
Unser Weg auf Erden ist der des Glaubens. Erst im Himmel werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht schauen. Dann wird der Glaube in Schauen übergehen und die Hoffnung in Besitz. Die Liebe aber wird bleiben.
„Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe“ (1 Kor 13,13).
Das 2. Vatikanische Konzil hatte nicht die Absicht, neue Dogmen des Glaubens vorzulegen. Es wollte vielmehr die Glaubenslehre der Kirche in Anwendung bringen auf die Bedürfnisse unserer Zeit. Insofern ist es ein pastorales Konzil, als es ausgerichtet ist auf das Ziel aller Seelsorge, nämlich die Menschen zur Heiligkeit zu führen, sodass sie nach ihrem Tod und einer vielleicht noch nötigen Läuterung im Reinigungsort (Purgatorium oder Fegefeuer) eintreten dürfen in die himmlische Herrlichkeit.
Als reifste Frucht des 2. Vatikanischen Konzils, was die Glaubenslehre der Kirche betrifft, wie sie unserer Zeit neu verkündet werden soll, gilt der „Katechismus der Katholischen Kirche“. Papst Benedikt XVI. schreibt dazu:
„Auf das Datum des 11. Oktobers 2012 fällt auch das zwanzigjährige Jubiläum der Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen Kirche, eines Textes, den mein Vorgänger, der selige Papst Johannes Paul II., mit dem Ziel promulgierte, allen Gläubigen die Kraft und die Schönheit des Glaubens vor Augen zu führen. Dieses Dokument, eine authentische Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils, sollte nach dem Wunsch der Außerordentlichen Bischofssynode von 1985 ein Instrument im Dienst der Katechese sein und wurde durch die Zusammenarbeit des gesamten Episkopates der katholischen Kirche erstellt“ (Porta fidei, Nr. 4).
Wir wollen in dieser zweiteiligen Sendereihe auf „Radio Maria“ gemeinsam über das Jahr des Glaubens nachdenken. Eine vierfache Aufgabe stellt sich uns in diesem Jahr und darüber hinaus. Es geht
1. darum, dass wir die Haltung des Glaubens und der Umkehr in unserem Herzen erneuern und vertiefen,
2. dass wir dies tun in der Gemeinschaft der Glaubenden, eben der Kirche,
3. dass wir die von Gott geoffenbarten Inhalte des Glaubens voll und ganz bejahen
4. und in unserem Leben durch Wort und Tat bezeugen. Deshalb auch der besondere Titel dieser Sendung „Die Liebe in der Wahrheit tun“, in Anlehnung an die Enzyklika „Caritas in veritate“ von Papst Benedikt XVI., die mit Datum vom 29. Juni 2009 veröffentlicht hat. Es geht um den Zusammenhang von Glaube und Handeln. Der Glaube soll sich auswirken im christlichen Leben; er soll Frucht bringen in Werken der Liebe, in einem Leben nach den Geboten Gottes und in der Übung der Tugenden.
Bei diesen Überlegungen und Aufgaben hilft uns die Jungfrau und Gottesmutter Maria als Prototyp aller Gläubigen oder als Ikone der Glaubenden. Ihr Magd-des-Herrn-Sein hat sie im Glauben bejaht und in Hoffnung und Liebe im Leben verwirklicht. Eben darum wurde sie von ihrem Sohn Jesus Christus nach Vollendung ihres irdischen Lebenslaufes in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen und erhielt sie Anteil an seinem Königtum. Mit Jesus Christus, dem König des Weltalls, der als ewiger Sohn Gottes seine Herrschaft von Natur aus ausübt, darf Maria aus Gnade als Königin des Himmels und der Erde herrschen. Sie tut dies in wahrhaft mütterlicher Weise, indem sie fürbittend Sorge trägt für das Heil aller Menschen.
Ein großer Glaubenszeuge ist auch der Heilige des heutigen Tages: Johannes der Täufer. Für den Glauben an Gott hat er sein Leben hingegeben. Im Tagesgebet heißt es:
Allmächtiger Gott, du hast den heiligen Johannes den Täufer berufen, deinem Sohn im Leben und im Tod voranzugehen und für Recht und Wahrheit Zeugnis zu geben. Gib auch uns die Kraft, für den Anspruch deiner Lehre unerschrocken einzutreten.
So widmen wir uns nun der ersten Fragestellung:
1. Wie können wir die Haltung des Glaubens und der Umkehr in unserem Herzen erneuern und vertiefen?
Für den inneren Vollzug und die Haltung des Glaubens verwendet Papst Benedikt in seinem Motu proprio das Bild von einer Tür. Er spricht von der „porta fidei“, der Tür oder dem Tor des Glaubens. Damit schließt er an die Apostelgeschichte (14,27) an, wo es wörtlich über Paulus und Barnabas heißt:
„Als sie dort [nämlich in Antiochia] angekommen waren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan und dass er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte.“ [… καὶ ὅτι ἤνοιξεν τοῖς ἔθνεσιν θύραν πίστεως.]
Dieses Bildwort von der „Tür des Glaubens“ drückt aus, dass der Glaube ein Eintreten in eine neue Wirklichkeit ist. Und das ist etwas, was wir uns nicht selber erwerben oder geben können.
Der Glaube ist vor allem ein Geschenk Gottes im Hinblick auf das ewige Heil, also eine Gnade oder eine übernatürliche Gabe. Gott der Vater zieht die Menschen durch das Wort des Heils in der Gnade des Heiligen Geistes an sich; dieses Wort der Offenbarung ist ergangen in seiner Fülle durch den menschgewordenen Sohn Gottes, das fleischgewordene Wort, also durch unseren Herrn Jesus Christus. Wer den Akt des Glaubens vollzieht, antwortet auf das Geschenk der göttlichen Offenbarung, in der sich Gott uns selbst mitteilt und erschließt.
Der Glaube wird vom Menschen in Freiheit vollzogen und setzt voraus, dass es nicht unvernünftig, sondern im Gegenteil höchst vernünftig ist, wenn wir dem absolut wahrhaftigen, allmächtigen und allgütigen Gott vertrauen.
Hören wir die Worte von Papst Benedikt XVI., mit denen er das Apostolische Schreiben „Porta fidei“ einleitet. Er schreibt gleich zu Beginn:
„Die ‚Tür des Glaubens‘ (vgl. Apg 14,27), die in das Leben der Gemeinschaft mit Gott führt und das Eintreten in seine Kirche erlaubt, steht uns immer offen. Es ist möglich, diese Schwelle zu überschreiten, wenn das Wort Gottes verkündet wird und das Herz sich durch die verwandelnde Gnade formen lässt. Durch diese Tür zu gehen bedeutet, einen Weg einzuschlagen, der das ganze Leben fortdauert. Er beginnt mit der Taufe (vgl. Röm 6,4), durch die wir Gott Vater nennen dürfen, und endet mit dem Übergang durch den Tod hindurch in das Ewige Leben, das Frucht der Auferstehung Jesu, des Herrn, ist. Er wollte durch das Geschenk des Heiligen Geistes alle, die an ihn glauben, in seine Herrlichkeit einbeziehen (vgl. Joh 17,22). Den Glauben an die Trinität – den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist – zu bekennen entspricht an einen einzigen Gott, der die Liebe ist (vgl. 1 Joh 4,8), zu glauben: an den Vater, der zu unserem Heil in der Fülle der Zeit seinen Sohn gesandt hat; an Jesus Christus, der in dem Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung die Welt erlöst hat; an den Heiligen Geist, der die Kirche durch die Jahrhunderte führt in der Erwartung der Wiederkunft des Herrn in Herrlichkeit“ (Porta fidei, Nr. 1).
Wie wunderbar ist doch dieser Weg des Glaubens! Wir können Gott dem Herrn nicht genug dafür danken glauben zu dürfen und wollen besonders in diesem Jahr die Akte des Glaubens im Herzen erwecken und erneuern.
Zu allererst geht es um die Umkehr zum Herrn, um die Bekehrung. Diese vollzieht sich grundlegend bei diesen Menschen, die sich als Erwachsene auf die Taufe vorbereiten, aber auch in jenen, welche die Taufgnade durch eine Todsünde verloren haben und sie sich im Sakrament der Buße wieder schenken lassen. Darüber hinaus ist für jeden Christen eine tägliche Umkehr nötig; eben damit wir auf dem rechten Weg bleiben, den Gottes Gnade uns führen will.
Dieses Anliegen bringt Papst Benedikt folgendermaßen zum Ausdruck:
„Aus dieser Sicht ist das Jahr des Glaubens eine Aufforderung zu einer echten und erneuerten Umkehr zum Herrn, dem einzigen Retter der Welt. Im Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung hat Gott die rettende Liebe vollends offenbart und ruft die Menschen durch die Vergebung der Sünden zur Umkehr des Lebens (vgl. Apg 5,31). Diese Liebe – so der Apostel Paulus – führt den Menschen in ein neues Leben: ‚Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben‘ (Röm 6,4). Durch den Glauben gestaltet dieses neue Leben die gesamte menschliche Existenz nach der radikalen Neuheit der Auferstehung. Im Maß der freien Bereitschaft des Menschen werden seine Gedanken und Gefühle, seine Mentalität und sein Verhalten allmählich geläutert und verwandelt auf einem Weg, der in diesem Leben nie gänzlich vollendet wird. Der ‚Glaube, der in der Liebe wirksam ist‘ (vgl. Gal 5,6), wird zu einem neuen Maßstab für das Denken und Tun, der das ganze Leben des Menschen verändert (vgl. Röm 12,2; Kol 3,9-10; Eph 4,20-29; 2 Kor 5,17)“ (Porta fidei, Nr. 6).
Kommen wir nun zum zweiten wichtigen Anliegen dieses Jahres!
2. Wir erneuern das Bekenntnis unseres Glaubens in der Gemeinschaft der Glaubenden, eben in der Kirche.
Glauben heißt auf Gottes Wort bauen, das er an uns richtet und das uns die Kirche verkündet. Christlicher Glaube ist immer schon kirchlich vermittelter Glaube. Daher ist es inkonsequent und letztlich unmöglich zu sagen: „Mit der Kirche will ich nichts mehr zu tun haben; doch den christlichen Glauben trage ich weiterhin im Herzen.“
Ein solcher Mensch lebt von Voraussetzungen, die er ablehnt: Er will nicht mehr zur Gemeinschaft der Glaubenden gehören, und sagt dennoch, er glaube. Ist das nicht ein Widerspruch? Bildlich gesprochen: Er sägt sich selbst den Ast ab, auf dem er sitzt. Das aber kann auf Dauer nicht gutgehen.
Sowohl auf weltkirchlicher Ebene als auch in den Bereichen der einzelnen Bischofskonferenzen und Diözesen wird das „Jahr des Glaubens“ je eigene Schwerpunkte und Akzentsetzungen erfahren.
Papst Benedikt schreibt, es geht der ganzen Kirche um das treue Bekenntnis des Glaubens:
„Wir wollen dieses Jahr in würdiger und schöpferischer Weise feiern. Es soll intensiver über den Glauben nachgedacht werden, um allen, die an Christus glauben, zu helfen, ihre Zustimmung zum Evangelium bewusster und stärker werden zu lassen, vor allem in einem Moment tiefgreifender Veränderungen, wie ihn die Menschheit gerade erlebt. Wir werden die Gelegenheit haben, den Glauben an den auferstandenen Herrn in unseren Kathedralen und in allen Kirchen der Welt, in unseren Häusern und bei unseren Familien zu bekennen, damit jeder das starke Bedürfnis verspürt, den unveränderlichen Glauben besser zu kennen und an die zukünftigen Generationen weiterzugeben. Die Ordensgemeinschaften sowie die Pfarrgemeinden und alle alten wie neuen kirchlichen Realitäten werden Gelegenheit finden, in diesem Jahr das Credo öffentlich zu bekennen“ (Nr. 8).
Die Österreichische Bischofskonferenz legt einen besonderen Schwerpunkt auf eine qualifizierte Katechese. D.h. es geht um eine Glaubensunterweisung, welche die Menschen erreicht und zugleich den Glauben unverfälscht weitergibt. Die österreichischen Bischöfe haben ein neues Dokument vorgelegt, das den Titel trägt: „Verkündigung und neue Evangelisierung in der Welt von heute“. Es wurde in der Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz (vom 19.-22. März 2012) approbiert. „Das neue Dokument nimmt erfahrungsbezogen die Mitte des Glaubens in Blick. Es formuliert Kernbotschaften des Glaubens altersgemäß und auf die jeweilige Zielgruppe hin“ (Erklärung nach der Frühjahrsvollversammlung, Nr. 2, in: Amtsblatt der ÖBK, Nr. 57, 1. Juni 2012, S.3).
In Österreich werden am 11. Oktober 2012 die Türen der Kirchen um die Mittagszeit weit geöffnet werden; das Läuten der Glocken soll zum Gebet des „Engel des Herrn“ einladen. Die einzelnen Diözesen setzen während des Glaubensjahres besondere Schwerpunkte. So soll in der Diözese St. Pölten, der ich angehöre, die Fastenzeit als Intensivzeit zur besonderen Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Glaubensbekenntnisses genutzt werden, um dann in der Osternacht die feierliche Tauferneuerung in allen Pfarren vornehmen zu können (vgl. Diözesanblatt St. Pölten, Mai 2012).
Ein drittes Anliegen gibt es:
3. In diesem Jahr des Glaubens und darüber hinaus sollen wir die von Gott geoffenbarten Inhalte des Glaubens voll und ganz bejahen.
Wer Gott ganz vertraut und auf ihn baut, zweifelt nicht an dem, was Gott uns um unseres Heiles willen mitgeteilt hat. Alles was Gott geoffenbart hat und uns die Kirche zum Glauben vorlegt, nehmen wir mit göttlichem und katholischem Glauben an und halten es für unfehlbar wahr. Der allwissende und wahrhaftige Gott kann uns nicht in die Irre führen. Beim Glauben geht es daher sehr wohl auch um Inhalte. Dazu schreibt Papst Benedikt XVI.:
„Wie man feststellen kann, ist die Kenntnis der Glaubensinhalte wesentlich, um die eigene Zustimmung zu geben, das heißt um sich dem, was von der Kirche vorlegt wird, mit Verstand und Willen völlig anzuschließen. Die Kenntnis des Glaubens führt in das Ganze des von Gott offenbarten Heilgeheimnisses ein. Die gegebene Zustimmung schließt also ein, dass man, wenn man glaubt, freiwillig das gesamte Glaubensgeheimnis annimmt, denn der Bürge für seine Wahrheit ist Gott selbst, der sich offenbart und es ermöglicht, sein Geheimnis der Liebe zu erkennen“ (Porta fidei, Nr. 10).
Welche Glaubensinhalte sind gemeint? Die wesentlichen Inhalte finden wir im Credo – also im Glaubensbekenntnis – zusammengefasst. Es ist daher sinnvoll, im Jahr des Glaubens dieses Bekenntnis bewusst zu beten und über die einzelnen Glaubensartikel nachzudenken. Dazu hilft uns die Heilige Schrift und der Katechismus der Katholischen Kirche; ebenso hilfreich sind das Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche und der Jugendkatechismus (YouCat). Katechetische Unterweisungen und Vorträge in den Pfarren und Gruppen helfen, sich mit den Inhalten des Glaubens auseinanderzusetzen. Vielleicht gibt es da und dort eine Gruppe von Interessierten, die sich gemeinsam mit den Inhalten des Katechismus befasst und sich darüber austauscht.
Das Wort Gottes ist keine trockene Satz-Wahrheit, die uns zwar bekannt wird, aber letztlich in Distanz lässt, sondern wer wirklich glaubt, der vollzieht die Ganzhingabe des Herzens an Gott und übereignet sich ihm mit Verstand und Wille. Die Inhalte des Glaubens werden so zu Offenbarungen der göttlichen Liebe und zu Leuchtsternen für unseren Lebensweg.
Und dann der vierte Schwerpunkt, den wir setzen sollen:
4. In diesem Jahr des Glaubens geht es besonders auch darum, den katholischen Glauben in unserem Leben durch Wort und Tat zu bezeugen.
Maßgeblich sind stets Liebe und Wahrheit („Caritas in veritate“). Genau so heißt auch der Titel einer Enzyklika von Papst Benedikt XVI.: Mit Datum vom 29. Juni 2009 veröffentlichte Papst Benedikt XVI. seine bisher dritte Enzyklika nach „Deus caritas est“ und „Spe salvi“: Die Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ ist auch im Jahr des Glaubens wichtig und richtet sich „an die Bischöfe, an die Priester und Diakone, an die Personen gottgeweihten Lebens, an die christgläubigen Laien und an alle Menschen guten Willens“. Sie handelt „über die ganzheitliche Entwicklung des Menschen in der Liebe und in der Wahrheit“.
Die Titelbezeichnung „Caritas in veritate / (wörtl.) die Liebe in der Wahrheit“ ist eine Anspielung auf Eph 4,15, wo es heißt:
„Wir wollen uns, von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten und in allem wachsen, bis wir ihn erreicht haben. Er, Christus, ist das Haupt.“
In der lateinischen Fassung (Vulgata) lautet dies wörtlich: „veritatem autem facientes in caritate crescamus in illo per omnia qui est caput Christus”. Die Schlüsselpassage liest sich also genau: „die Wahrheit in Liebe tun“, um gerade so in ihm durch alles zu wachsen und Christus das Haupt zu erreichen.
Benedikt XVI. hält es für „notwendig, die Liebe und die Wahrheit nicht nur in der vom heiligen Paulus angegebenen Richtung der ‚veritas in caritate‘ (Eph 4,15) miteinander zu verbinden, sondern auch in der entgegengesetzten und komplementären von ‚caritas in veritate‘“, wie er in Nr. 2 erklärt. Es geht also um das rechte Verständnis der menschlichen Entwicklung in ihrer sozialen Dimension, und zwar sowohl in der Zielrichtung der Wahrheit, geleitet von der Liebe, als auch in Zielrichtung der Liebe, von der Wahrheit geleitet.
Im Jahr des Glaubens ist es besonders wichtig, dass der Glaube in der Liebe Frucht bringt:
„Der Glaube ohne die Liebe bringt keine Frucht, und die Liebe ohne den Glauben wäre ein Gefühl, das ständig dem Zweifel ausgesetzt ist. Glaube und Liebe erfordern sich gegenseitig, so dass eines dem anderen erlaubt, seinen Weg zu gehen“ (Porta fidei, Nr. 14).
Unser Glaube darf nicht ein Lippenbekenntnis bleiben, sondern soll sich auswirken im gelebten Zeugnis der Christen, im Wort und in der Tat.
„Die Erneuerung der Kirche geschieht auch durch das Zeugnis, das das Leben der Gläubigen bietet: Die Christen sind nämlich berufen, mit ihrer Existenz in der Welt das Wort der Wahrheit, das der Herr uns hinterlassen hat, leuchten zu lassen“ (Porta fidei, Nr. 6).
Um den Weg zu einem bestimmten Ziel erfolgreich zu beschreiten, muss die Grundrichtung stimmen, d.h. es muss das Ziel schon im Blick sein, wenigstens annäherungsweise. Für das menschliche Leben geht es nach Auffassung Benedikts XVI. um eine Grundhaltung, die wir neu lernen sollten: die Anerkenntnis dessen, dass wir uns das Wesentliche im Leben, ja das Leben selbst, aber auch dessen Erfüllung letztlich nicht selbst verdanken, sondern nur als Geschenk empfangen können. Wahrheit, Hoffnung und Liebe haben mit diesem „Prinzip der Unentgeltlichkeit“ zu tun, das neu entdeckt werden soll, um echte Zukunft zu ermöglichen. Ohne die Gerechtigkeit auszuschließen, die für das Zusammenleben unabdingbar ist, gelte doch:
„Die Gemeinschaft der Menschen kann von uns selbst gestiftet werden, aber sie wird allein aus eigener Kraft nie eine vollkommen brüderliche Gemeinschaft sein und jede Abgrenzung überwinden, das heißt, eine wirklich universale Gemeinschaft werden: die Einheit des Menschengeschlechts, eine brüderliche Gemeinschaft jenseits jedweder Teilung, wird aus dem zusammenrufenden Wort Gottes, der die Liebe ist, geboren“ (Caritas in veritate, Nr. 34).
Jede wahre Einheit und Gemeinschaft wird von Gott her ermöglicht, der gerade als der eine Gott in drei göttlichen Personen ein Geheimnis der Liebe ist. Das trinitarische Geheimnis zeigt uns vom göttlichen Ursprung her, wie vollkommene Einheit in vollkommener Beziehung möglich ist:
„Die Dreifaltigkeit ist völlige Einheit, insofern die drei Göttlichen Personen reine Beziehung sind. Die gegenseitige Transparenz zwischen den Göttlichen Personen ist völlig und die Verbindung untereinander vollkommen, denn sie bilden eine absolute Einheit und Einzigkeit“ (Caritas in veritate, Nr. 54).
Ein Abbild dessen ist die Kirche, und auch die geistig-leibliche Einheit der Ehegatten im Ein-Fleisch-Werden. Auf analoge Weise verbindet die Wahrheit die Vernunftwesen untereinander und schafft echte Teilhabe.
Das christliche Menschenbild zeigt auf, dass die Person und die Gemeinschaft jeweils aufeinander zugeordnet sind:
„Wie die Gemeinschaft der Familie in sich die Personen, die sie bilden, nicht auflöst und wie die Kirche selbst die ‚neue Schöpfung‘ (vgl. Gal 6,15; 2 Kor 5,17), die durch die Taufe ihrem Leib eingegliedert wird, voll hervorhebt, so löst auch die Einheit der Menschheitsfamilie in sich die Personen, Völker und Kulturen nicht auf, sondern macht sie füreinander transparenter und vereint sie stärker in ihrer legitimen Vielfalt“ (Caritas in veritate, Nr. 53)
Wir können an dieser Stelle nicht weiter auf die einzelnen Inhalte der Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ eingehen. Es werden Themenbereiche angesprochen (z.B. Wirtschaft und Umwelt), die dem ersten Anschein nach nicht viel mit dem christlichen Glauben zu tun haben. Und doch ist es gerade hier wichtig, dass das christliche Zeugnis durchdringt!
Abschließend stellte Benedikt XVI. in seiner Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ fest, dass ein wahrer Humanismus ohne Bezug auf Gott nicht möglich ist. Diese Anerkenntnis ist zugleich eine Ermutigung:
„Die Liebe Gottes ruft uns zum Aussteigen aus allem, was begrenzt und nicht endgültig ist; sie macht uns Mut, weiter zu arbeiten in der Suche nach dem Wohl für alle, auch wenn es sich nicht sofort verwirklichen lässt, auch wenn das, was uns zu verwirklichen gelingt – uns und den politischen Autoritäten und Wirtschaftsfachleuten –, stets weniger ist als das, was wir anstreben. Gott gibt uns die Kraft, zu kämpfen und aus Liebe für das gemeinsame Wohl zu leiden, weil er unser Alles, unsere größte Hoffnung ist.“ (Caritas in veritate, Nr. 78)
Daher schließt das Schreiben mit einem geistlichen Aufruf:
„Die Entwicklung braucht Christen, die die Arme zu Gott erheben in der Geste des Gebets, Christen, die von dem Bewusstsein getragen sind, dass die von Wahrheit erfüllte Liebe, caritas in veritate, von der die echte Entwicklung ausgeht, nicht unser Werk ist, sondern uns geschenkt wird.“
Unverzichtbare Elemente der täglichen Hinwendung zu Gott werden angeführt, und das kann auch für das Jahr des Glaubens hilfreich sein:
„Die Entwicklung beinhaltet Aufmerksamkeit für das geistliche Leben, ernsthafte Beachtung der Erfahrungen des Gottvertrauens, der geistlichen Brüderlichkeit in Christus, des Sich-Anvertrauens an die göttliche Vorsehung und Barmherzigkeit, der Liebe und Vergebung, des Selbstverzichts, der Annahme des Nächsten, der Gerechtigkeit und des Friedens.“ (Caritas in veritate, Nr. 79)
Zwischen dem Glauben und dem Handeln besteht also ein unauflöslicher Zusammenhang. Das „Jahr des Glaubens“ soll nicht bloß eine theoretische Vertiefung bringen, sondern sich ganz und gar auswirken auf die christliche Lebenspraxis. Es geht darum, die Gebote Gottes zu befolgen und die Werke der Liebe zu vollbringen (vgl. Mt 25). Wenn dies geschieht, ist unser Leben nicht umsonst, und wir werden einmal eintreten dürfen ins himmlische Reich, wenn Gott uns zu sich ruft in seine ewige Seligkeit in der Gemeinschaft mit allen Engeln und Heiligen.
„Dank des Glaubens können wir in denen, die unsere Liebe erbitten, das Antlitz des auferstandenen Herrn erkennen. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40): diese seine Worte sind eine nicht zu vergessende Mahnung und eine fortwährende Einladung, die Liebe zurückzugeben, mit der er sich unser annimmt. Der Glaube ist es, der es ermöglicht, Christus zu erkennen, und seine eigene Liebe ist es, die dazu drängt, ihm jedes Mal zu helfen, wenn er auf unserem Lebensweg unser Nächster wird. Vom Glauben getragen, sehen wir hoffnungsvoll auf unser Engagement in der Welt und erwarten dabei ‚einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt‘ (2 Petr 3,13; vgl. Offb 21,1)“ (Porta fidei, Nr. 14).
Papst Benedikt schließt sein Motu proprio „Porta fidei“ mit einer Anempfehlung des Jahres des Glaubens an die Gottesmutter Maria:
„Vertrauen wir der Mutter Gottes, die ‚selig‘ gepriesen wird, weil sie ‚geglaubt hat‘ (Lk 1,45), diese Zeit der Gnade an“ (Porta fidei, Nr. 15, Schlusswort).
Glaubensbekenntnis von Nicäa-Konstantinopel (Gotteslob, Nr. 356):
Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.
|
von
30.08.2012 08:54
|
Jesus, König der Liebe, erbarme Dich unser.
Weil wir Dich lieben wollen, hilf uns Dich zu lieben.
Weil wir Dich als den wahren König anerkennen, hilf uns,
Dich immer tiefer zu erkennen.
Weil wir glauben, dass Du alles vermagst,
stärke in Deiner Barmherzigkeit unseren Glauben.
Du König der Welt, erbarme Dich der armen Welt und unser,
die wir in dieser Welt leben.
Du König des Friedens, schenke der Welt und uns den Frieden.
Du König des Himmels, gewähre uns,
Deine Untertanen zu werden.
Du weisst, dass wir weinen: tröste uns.
Du weisst, dass wir leiden: richte uns auf.
Du weisst, dass es uns an allem gebricht: komm uns zu Hilfe.
Wir wissen, dass wir um unserer Sünden willen leiden,
aber wir hoffen auf dich.
Wir wissen, dass das, was wir erleiden,
noch wenig ist im Vergleich zu dem,
was wir an Leiden verdient hätten,
aber wir vertrauen auf Dich.
Wir wissen, was wir Dir angetan haben, aber wir wissen auch,
was Du für uns getan hast.
Wir wissen, dass Du der Heiland bist: rette uns, Jesus!
Dornengekrönter König, sei uns
um Deines Liebesmartyriums willen
die helfende göttliche Liebe.
Öffne uns mit Deinen durchbohrten Händen die Schätze
der göttlichen Gnade und der Gnaden.
Komm zu uns mit Deinen verwundeten Füssen.
Heilige die Erde und uns
mit dem Kostbaren Blut, das aus Deinen heiligen Wunden,
den Edelsteinen Deines erlösenden Herrschertums, tropft.
Öffne mit den Flammen Deines für uns geöffneten Herzens
unsere Herzen der Liebe.
Wenn wir Dich lieben, werden wir hier,
sowie in der Stunde unseres Todes
und beim Letzten Gericht gerettet werden.
Dein Reich komme, Herr, auf Erden, im Himmel
und in unseren Herzen.
|
von
29.08.2012 12:28
|
Über mich "Es wird Generationen dauern, bis in Deutschland wieder ein normales katholisches Leben möglich ist"
Hendrick Jolie wurde 1963 geboren und 1992 zum Priester geweiht. Er ist Priester des Bistums Mainz und seit 1997 Jahren Pfarrer von vier kleinen Diasporagemeinden im vorderen Odenwald (Nähe Darmstadt). 2001 gründete er mit Dr. Guido Rodheudt in Frankfurt das „Netzwerk Katholischer Priester“.
Warum gibt es das Priesternetzwerk? Wann wurde es gegründet? Was ist die Hauptaufgabe?
Das Priesternetzwerk wurde 2001 von Pfarrer Dr. Rodheudt und mir gegründet. Ausgangspunkt für mich persönlich war die irritierende Erfahrung, daß die Treue zu meinem Weihevesprechen schon in meinen ersten Priesterjahren zu extremen Konflikten in der konkreten Seelsorge führte. Ich war schon nach wenigen Jahren als „Hardliner“ verschrien und wußte eigentlich nicht, was ich falsch gemacht haben sollte.
Weil ich nicht die klassische katholische Sozialisation (Messdiener,Lektor, Pfarrgemeinderat etc.) durchlaufen habe, war mir das katholische Millieu bis zum Eintritt in das Priesterseminar nicht vertraut. Ich war dann fassungslos, daß in den Pfarreien, in denen ich als Kaplan eingesetzt war, liturgische und seelsorgliche Richtlinien der Kirche und des kirchlichen Gesetzbuches mit der größten Selbstverständlichkeit mißachtet wurden.
In meiner grenzenlosen Naivität war ich wirklich davon ausgegangen, daß der priesterliche Dienst eines Neugeweihten (und die damit verbundenen Aufgaben) in den Gemeinden mit offenen Armen empfangen werde. Dies war jedoch nicht der Fall. Es gab das übliche Durcheinander mit Familiengottesdienstkreisen, mit Laienpredigt und Interkommunion sowie die zermürbenden Diskussionen um das Frauenpriestertum und die Stellung des Laien.
Mir wurde deshalb sehr bald die Notwendigkeit einer Solidarisierung mit anderen Geistlichen bewußt. Gott sei Dank machte mir die Begegnung mit Dr. Rodheudt und anderen Priestern deutlich, daß ich nicht der einzige war, der unter gewaltigem Leidensdruck stand. So formulierten wir im Herbst 2001 die Magna Charta des Netzwerks katholischer Priester: Wir setzen uns ein für die unverkürzte Verkündigung der katholischen Lehre, für die ordnungsgemäße Spendung der Sakramente und für die konsequente Wahrnehmung priesterlicher Leitungsaufgaben.
Im Grunde geht es hier um Selbstverständlichkeiten. Jeder Beamte, jeder Arzt und jeder Jurist verpflichtet sich zur Einhaltung seiner Standespflichten und seiner Dienstordnung. Daß die Treue zu den Weiheversprechen bei Priestern zu Konflikten in der konkreten Gemeindeseelsorge führt, ist eine traurige Erkenntnis, die wir tagtäglich machen müssen.
Unser Ziel ist es, anderen Geistlichen Mut zu machen, sich bei der Ausübung ihres Dienstes an die Lehre und Ordnung der Kirche zu halten. Nicht zuletzt möchten wir auch den Verantwortlichen der Diözesen den Rücken stärken. Denn auch die Bischöfe sind bei der Ausübung ihres Dienstes nicht selten in die Sachzwänge ihrer Apparate verstrickt.
Wenn Sie sagen, daß zu Ihrer Kaplanzeit der typische „katholische“ Alltag aus Laienpredigt, Interkommunion und Diskussionen um das Frauenamt und die weitere Hervorhebung der Laienfunktionen geprägt war, stellt sich die Frage nach Führung durch den Bischof und auch nach der wissenschaftlich theologischen Diskussion. Sind die Bischöfe, sind die Universitätstheologen, sind die Lehrenden in den Seminaren an dem Zustand mitverantwortlich?
Es ist nicht ganz ungefährlich, diese Frage direkt zu beantworten, das werden Sie verstehen. Sagen wir es indirekt: In meiner Seminar- und Studienzeit waren die Worte „Ratzinger“ und „vorkonziliar“ Schimpfworte, mit denen man einen Seminaristen sozial und theologisch kaltstellen konnte. Da ich nicht aus dem katholischen Millieu komme, habe ich das am Anfang mit großer Verwunderung wahrgenommen. Mir wurde erst langsam klar, daß sich die „rechtgläubigen“ Priester solidarisieren müssen – ein im Grunde genomen abstruser Gedanke, denn wogegen soll man sich solidarisieren, wenn man doch katholisch und in der Kirche zuhause ist?
Ein weiterer Gedanke: Sicher ist den meisten Bischöfen mittlerweile unwohl, wenn sie wahrnehmen, wie weit die Gemeindewirklichkeit aus dem Ruder gelaufen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ihnen das gefällt. Aber trotz Papst-Euphorie und der angeblichen „Wiederkehr der Religion“: Es wird Generationen dauern, bis in Deutschland wieder ein normales katholisches Leben möglich ist. Was über Jahrzehnte verwahrlost ist, kann nicht über Nacht wieder aufgebaut werden. Denken Sie nur an die fehlende Bußpraxis und den ehrfurchtslosen Kommunionempfang bei Anlässen wie Erstkommunion etc. Wie wollen Sie das korrigieren?
Und schließlich: Nachdem bereits Johannes Paul II. in mehreren Instruktionen die Bischöfe angefleht hatte, in Sachen Liturgie und Disziplin die Einhaltung der kanonischen Vorgaben zu überwachen, hat er sich in „redemptionis sacramentum“ (2004) direkt an die Gläubigen gewandt und sie an ihr Recht erinnert, sich bei entsprechenden Mißbräuchen auch direkt in Rom zu beschweren. Dieses Vorgehen des Papstes muß doch gar nicht weiter kommentiert werden. Wie würden Sie sich dabei fühlen, wenn Sie Bischof wären? Die Empörung in den entsprechenden Kreisen war verständlicherweise groß. Ich habe darin eine gewisse „Notwehr“ des Papstes und seiner Kongregationen gesehen. Sie wußten einfach nicht mehr weiter, und deswegen haben sie die Gläubigen direkt um Hilfe angerufen. Ein ungewöhnliches Vorgehen, nicht wahr?
Sie sprechen Ihre Kaplanszeit an, geht es Ihnen heute besser? Sind Sie voll und ganz Pfarrer, ohne die von Ihnen aufgezählten Probleme? Dürfen Sie heute „Hardliner“ sein?
Machen wir uns nichts vor: Ein Gemeindepfarrer, der zumindest versucht, sich konsequent an die Vorgaben des Kirchenrechts und die Lehre der Kirche zu halten, vollführt einen beständigen „Tanz auf dem Vulkan“. Hier vor Ort wurden schon mehrfach Unterschriften gesammelt, die gegen mich und meine Amtsführung gerichtet waren. Man braucht also eine robuste Gesundheit, ein starkes Nervenkostüm und ein paar gleichgesinnte Priesterfreunde, sonst hält man das nicht aus.
Wenn ein Priester in Verdacht gerät, zu „spalten“ oder zu „polarisieren“, dann wackelt sein Stuhl. Ich habe das erst jüngst bei einem Mitbruder aus nächster Nähe mitverfolgt, als er in seiner neuen Gemeinde gegen den liturgischen Wildwuchs vorgehen wollte. Zum Schluß wurde er versetzt, obwohl er zweifellos im Recht war.
Um aus der Defensive herauszukommen, hilft nach meiner Erfahrung folgendes: Die Ablehnung, die ein Priester aufgrund seiner glaubenstreuen Haltung erfährt, kann er teilweise kompensieren, wenn er ansonsten „ein netter Kerl“ ist, der sich um die Leute kümmert, bei Außenstehenden anerkannt und insbesondere bei Kindern und Jugendlichen beliebt ist. Kinder und Jugendliche urteilen nach dem Herzen und nicht danach, ob der Pfarrer im karierten Hemd oder in Soutane kommt.
Diese Anerkennung ist ein Kapital, das dem Priester einen gewissen Schutz gewährt. Aber eine Garantie ist das zweifellos nicht. Und im Grunde ist dieses Vorgehen ja auch etwas skurril. Wenn mich Leute in der Pfarrei direkt kennenlernen, sagen sie oft: „Sie sind ja ganz nett. Wir hatten ganz andere Dinge über sie gehört.“ Das ist ja schon fast comedy-reif, wenn es nicht so traurig wäre.
Warum sind Sie (noch) Priester? Können Sie empfehlen, das Priestertum anzustreben? Auf der einen Seite kann man ja auch stolz sein, den wahren Glauben unverfälscht zu vertreten, zu praktizieren und zu verteidigen.
Meine eigene Berufung zum Priestertum kam nicht auf dem Hintergrund von Pfarreierfahrungen, sondern über verschiedene Ordensgemeinschaften zustande. Dennoch glaube ich, daß ich in der Pfarrei zur Zeit am richtigen Ort bin. Allerdings: Die Lebenswirklichkeit des Gemeindepfarrers ist momentan keine Werbung für den Priesternachwuchs. Junge Leute sagen mir das ganz unverholen. Wer möchte schon in einem Klima latenten Mißtrauens gegen das katholische Priestertum leben? Wer will es sich als Priester antun, daß seine Vollmacht und Kompetenz als Hirte und Lehrer der Gemeinde permanent angezweifelt wird? Kein Kaffeekränzchen ohne Diskussion über Zölibat und Frauenfeindlichkeit – wer hat Lust dazu? Und schließlich: Die sogenannte „kooperative Pastoral“ mit ihren unüberschaubaren „Seelsorgskolchosen“ und demokratisch organisierten „Pastoralteams“ ist hier – gelinde gesagt – ebenfalls nicht hilfreich im Hinblick auf das Wecken von Berufungen.
Dennoch: Die Priesterberufung ist natürlich eine große Gnade. Das Priestertum gehört zum Größten, was der Herr seiner Kirche anvertraut hat. Nicht zufällig sagt der Heilige Pfarrer von Ars, der ja der Patron der Priester ist: Der Priester müßte vor Ehrfurcht sterben, wenn er seine Würde erkennt.
Die Gründung des Netzwerkes Katholischer Priester war für mich persönlich „Rettung in letzter Sekunde“: Das Priesternetzwerk hat mich mit anderen Priestern verbunden, die mehrheitlich Gemeindepfarrer sind und die sich für eine glaubenstreue Amtsführung einsetzen. Nicht wenige Pfarrer haben hier leider längst resigniert. Sie sind in Ordensgemeinschaften eingetreten oder sind in die Sonderseelsorge oder in die „neuen geistlichen Bewegungen“ geflüchtet. Manche passen sich an und empfinden ihr Gehalt als eine Art „Schmerzensgeld“. Soweit wollen wir es nicht kommen lassen. Wir wollen den liberalen Kräften nicht kampflos das Feld der Gemeindeseelsorge überlassen. Denn unserer Erfahrung nach spielt die Pfarrei bei der Erneuerung der Kirche eine zentrale Rolle.
Joseph Ratzinger ist nun Benedikt XVI., und alle finden es prima, Sie haben also Recht bekommen.
In der Tat würde sich eine gewissen Schadenfreude einstellen, wenn das nicht eine unchristliche Haltung wäre. Die deutschen Intelligenzblätter titelten während des Konklaves unablässig: „Deutsche wollen einen Reformpapst“. Nun haben sie einen Reformpapst bekommen – einen, der beispielsweise den neuen Meßritus reformieren will auf dem Hintergrund der überlieferten Messe. Man könnte hier schon sagen: Der Liebe Gott hat Humor.
Andererseits ist die Lage hier vor Ort viel zu verfahren, als daß eine Triumphpose angemessen wäre. Wie gesagt, das gegenwärtige Pontifikat ist ein Glücksfall, aber es wird Jahrzehnte dauern, bis die Schäden der Kulturrevolution in der Kirche aufgearbeitet sind.
Wie sieht die Arbeit des Netzwerks praktisch aus?
Wir treffen uns in regionalen Gruppen, um dem Einzelnen bei praktischen Fragen beizustehen. Darüber hinaus gibt es eine Art Materialbörse für die pastorale Praxis. Wir organisieren theologische und liturgische Fortbildungen in Zusammenarbeit mit anderen Priesterkreisen, außerdem Exerzitien und Wallfahrten.
Am wichtigsten ist jedoch der mitbrüderliche Austausch und die Bereitschaft, füreinander einzustehen. Hier bieten wir Beratung an – auch im rechtlichen Sinne. Da dies diskret geschehen muß, ist diese Arbeit hinter den Kulissen weniger bekannt, aber sie ist unser eigentliches Feld. Ich verschweige auch nicht, daß wir mit den verschiedensten Klerikern, Organisationen und Initiativen vernetzt sind. Der Austausch von Informationen ist in unserer Gesellschaft ein zentrales Element.
Davon mal abgesehen: Wir können aber auch ganz normale Dinge tun, zum Beispiel im Kreise der Mitbrüder lustig sein. Wir passen nicht in das Klischee, das von konservativen Priestern oft gezeichnet wird: Alt, verbittert, kontaktgestört. Die meisten Priester, die bei uns mitmachen, sind überraschend jung, kommunikativ und aufgeschlossen – insbesondere auch was moderne Medien wie z.B. das Internet angeht.
Sie sprechen die jungen Priester des Netzwerk an, können Sie das auch von den Gläubigen sagen? Wenden diese sich auch eher von den „Rätegemeinden“ ab und verlangen eine Seelsorge auf der Grundlage des unverfälschten katholischen Glaubens? Es ist immer wieder zu lesen, daß gerade junge und alte Menschen sich zum Beispiel über das Motu proprio Summorum Pontificum freuen, eher in die alte Messe gehen wollen, und die Generation 68 in den Institutionen der „Rätepraxis“ hängen.
In der Tat ist es so, daß jüngere Menschen, also Jugendliche und junge Erwachsene, vorbehaltloser und ideologiefreier sowohl mit dem Alten Ritus wie auch mit traditionellen Formen des katholischen Glaubens umgehen. Sie wissen nicht, daß man die vorkonziliare Kirche als „böse“ einzuordnen hat und daß alles, was nach dem Konzil kam, in jedem Fall als „gut“ zu bewerten ist. Und wenn sie solche Äußerungen von ihren Eltern hören, übernehmen sie diese Deutung nicht einfach. Schließlich haben zahllose junge Leute 2005 dem Papst zugejubelt – einem Mann, der von ihren Eltern noch weitgehend verteufelt worden ist. Hier findet tasächlich ein Paradigmenwechsel statt.
Dennoch wird dieser Tatbestand in seinen Auswirkungen auf die konkrete Pastoral vor Ort oftmals übeschätzt – nicht zuletzt deswegen, weil bei neokonservativen Veranstaltungen und Kongressen das Bild von den sogenannten „Geistlichen Bewegungen“ geprägt wird. Diese Bewegungen bringen es in der Tat fertig, im Handumdrehen 50-100 junge Leute auf die Bühne und auf Podien zu bringen, so daß dann der Eindruck entsteht, die katholische Kirche fände bei der Jugend und bei jungen Erwachsenen enthusiastische Zustimmung. Auch die konservativen Medien greifen solche Bilder natürlich aus Eigeninteresse gerne auf. Ich persönlich glaube, daß der oben angedeutete Paradigmenwechsel eher zu langfristigen Veränderungen führen wird. Auch das katholische Establishment, das die Rätelandschaft und die Ordinariate noch weitgehend beherrscht, ist ja von diesem Stimmungswechsel nicht ganz unberührt geblieben. Aber bis sich dieser Klimawandel in der konkreten Wirklichkeit unserer Kirche auswirkt, wird es noch ein bis zwei Generationen dauern. Dazu ist das Werk der Zerstörung, das die 68-er Generation auch im Raum der Kirche angerichtet hat, allzu tiefgreifend.
Deshalb: In den meisten Pfarreien gibt es – vorsichtig gesagt – zur Zeit keinen Überschuß an jungen Leuten. Die Gemeinderealität sieht leider anders aus. Es ist auch zu bedauern, daß in der gesamten Diskussion über die kirchliche Entwicklung unter Benedikt XVI. in den seltensten Fällen einfache Gemeindeseelsorger zu Wort kommen. Die Diskussion führen hauptsächlich Priester aus den geistlichen Gemeinschaften oder aber Universitätsprofessoren, die in der Regel nicht wissen, wie das Lebensgefühl eines Landpfarrers mit seinen drei, vier oder fünf Gemeinden ist. Manchmal fragt man sich, wo das Heer begeisterter Jugendlicher geblieben ist nach dem Weltjugendtag in Köln oder ähnlichen „Events“, Kongressen oder Wallfahrten. Sie kommen in der Alltagswirklichkeit der Gemeinden kaum vor.
Noch ein Wort zu den „geistlichen Bewegungen“, die in der Tat auf junge Leute eine gewisse Faszination ausüben. Nach meiner Überzeugung sind sie eher ein Symptom der kirchlichen Krise als deren Heilmittel. Es ist psychologisch ja gut nachvollziehbar, daß sich Jugendliche und auch entsprechend gesinnte Priester lieber in einem geistlich ansprechenden, religiös und kirchlich entschiedenen Klima tummeln als in den extrem verbürgerlichten Niederungen einer normalen Pfarrgemeinde. Doch diese Tendenz führt zu dem schon beschriebenen Auseinanderdriften von Gemeinde einerseits und Gruppenwirklichkeit andrerseits. Hier gibt es auch gegenseitige Vorbehalte und eine Abschottung, die schon an Sektierertum grenzt. Nochmals: So verständlich das ganze rein menschlich gesehen ist: Die Krise der Ortsgemeinde wird hierdurch eher noch verschärft.
Haben die Mitglieder des Netzwerkes Verpflichtungen? Beten Sie um Priesterberufungen, oder zelebrieren Sie Messen für dieses Anliegen? Unterstützt das Netzwerk Seminaristen, zum Beispiel durch persönliche Begleitung?
Wir gehen davon aus, daß die Priester des Netzwerkes eine Solidargemeinschaft des Gebetes bilden – natürlich auch und insbesondere bei der Darbringung des Heiligen Meßopfers. Unsere Treffen dienen ja unter anderem auch dazu, den Mitbrüdern die eigenen Gebetsanliegen mitzuteilen. Es ist von großer Bedeutung, daß sich die Priester gegenseitig daran erinnern: Unser fruchtbarstes Apostolat, unsere wichtigste Aufgabe und unser vorrangiger Dienst besteht im Gebet für die Gläubigen und für die Priester bzw. die gesamte Kirche. Das kann in einer Zeit, in der die Öffentlichkeit die Priester überwiegend nach äußerlichen Kriterien wie z.B. nach dem Volumen ihres Terminkalenders bewertet, nicht eindringlich genug hervorgehoben werden. Auch das Gebet um Berufungen hat hier im Leben des Priesters seinen festen Platz, ohne daß wir eine konkrete Gebetsverpflichtung für die Netzwerk-Priester aussprechen.
Das Priesternetzwerk ist ja gerade nicht eine geistliche Gemeinschaft wie z.B. das „Opus Dei“ oder die „Marianische Priesterbewegung“. Wir wollten uns bewußt auf keine „Gründerspiritualität“ festlegen, um möglichst vielen Mitbrüdern die Möglichkeit zu geben, sich mit den Zielen des Netzwerkes – eben die treue Erfüllung der Weiheversprechen zu identifizieren. Und wir begrüßen es, wenn die Mitbrüder darüber hinaus in ihren geistlichen Gemeinschaften beheimatet bleiben. Das Priesternetzwerk ist hier keine Konkurrenz.
Was die Seminaristen anbelangt, so sind diese in der Regel vorsichtig, was die Kontaktaufnahme zum Priesternetzwerk anbelangt. Leider herrscht in vielen Seminarien noch der Geist der 68er. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, daß in Kreisen von Jungpriestern die Parole ausgegeben wurde: „Mit dem Netzwerk zu kontaktieren, ist karrieregefährdend“. Deswegen verstehen wir es gut, daß die Seminaristen und übrigens auch die Kapläne eher auf Distanz zum Netzwerk bleiben. Viele wollen sich erst einmal im Bistum etablieren, bevor sie explizit Farbe bekennen. Aber unser Newsletter, den wir regelmäßig versenden, wird von den unterschiedlichsten Leuten abonniert, da können Sie sicher sein.
Was ist Ihr größter Wunsch an die Bischöfe, an den Papst?
Es steht uns eigentlich nicht zu, Wünsche an Papst und Bischöfe zu äußern, wir sind diesbezüglich auch noch nie gefragt worden. Aber wo Sie nun die Frage stellen: Es ist unser dringender Wunsch, daß das sakramental verankerte, unverwechselbare Profil des Priesters als Hirte und Lehrer der Gemeinde mit Entschiedenheit verteidigt wird – insbesonder gegen die Entstellungen durch die sogenannte „kooperative Pastoral“ und andere relativistische Tendenzen, welche die Substanz des Priestertums gefährden und den Priester zu einem religiösen Funktionär nach protestantischem Zuschnitt machen. Aus meinen Worten haben Sie entnehmen können, daß wir im Netzwerk nicht der Meinung sind, durch die Wahl Benedikts XVI. sei die Krise der Kirche im Kern überwunden, im Gegenteil: Unter der Oberfläche einer herbeigeredeten „Wiederkehr der Religion“ setzen bestimmte Kräfte ihr Zerstörungswerk fort. Wir können die Verantwortlichen nur anflehen, daß sie sich nicht in trügerischer Sicherheit wiegen, sondern daß sie umkehren und alles in ihrer Macht Stehende tun, um das Priestertum zu erneuern. Denn ohne eine solche Erneuerung kann es keine Erneuerung der Kirche geben.
Die Fragen stellte Jens Falk
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28.08.2012 09:56
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Die Mitte des Zweiten Vatikanischen KonzilsVitus Huonder
Lesejahr BDas Böse in der Welt und wirSimone Rosenkranz
Vatikanum IIAm Vorabend des KonzilsWalter Kirchschläger
Synode 72Konzilsbeginn – Synode 72Stephan Leimgruber
ZwischenhalteBerner ZwischenhalteRoland W. Moser
Amtlicher TeilBistümer der Deutschsprachigen Schweiz
Bistum Basel
Bistum Chur
Bistum St. Gallen
BerichtStudientagung 2011 der Basler Liturgischen Kommission: «Liturgie und Sprache»
Die Mitte des Zweiten Vatikanischen Konzils
Der Humanist Erasmus von Rotterdam (*1465 oder 1469 in Rotterdam, † 1536 in Basel) hat in seinem satirischen Werk «Das Lob der Torheit» (Laus stultitiae) die kirchlichen Zustände seiner Zeit aufs Korn genommen. Zur damals gelebten Frömmigkeit und zum Streben nach Vollkommenheit bemerkte er: «Ebenso wie die weltlichen Fürsten einige Herrscherpflichten ihren Stellvertretern übertragen und wie dieser Stellvertreter wieder seinen Stellvertreter damit beauftragt, so überlassen sie aus Bescheidenheit die Aufgaben der Andacht dem einfachen Volk. Das Volk reicht diese Pflicht an jene weiter, die ‹Kirchenmänner› genannt werden, gleichsam als hätte es selbst nicht das Geringste mit der Kirche zu schaffen und sei völlig vergeblich getauft worden. Die Priester wiederum, die sich ‹weltliche› nennen, als wären sie der Welt, nicht Christus geweiht, überlassen diese Last den Ordensgeistlichen, diese den Mönchen, die freieren Mönche den strengeren, alle zusammen schliesslich den Bettelmönchen. Die Bettelmönche aber reichen den Ball an die Karthäuser weiter, bei denen alle Frömmigkeit wie im Grabe verborgen ist, so gut verborgen, dass sie fast niemals sichtbar wird.»1 Das Zweite Vatikanische Konzil nimmt alle Gläubigen in den Blick Das Zweite Vatikanische Konzil, dessen 50-Jahr-Jubiläum wir in diesem Jahr zu feiern beginnen werden, liest sich zur Beschreibung des Erasmus wie ein Kontrastprogramm. Denn das jüngste Konzil hat in seinen Dokumenten, besonders in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche «Lumen Gentium» (LG), nicht nur das Selbstverständnis der Kirche in der Tradition der kirchlichen Lehre neu buchstabiert. Das Konzil hat dabei auch ganz bewusst alle Glieder der Kirche in den Blick genommen, angesprochen und zu einem erneuerten und missionarischen Christsein ermutigt. Umso überraschender ist es, dass in den Jahren seit 1965 sehr viel debattiert worden ist über die Struktur der Kirche, über die «Stände», die es in ihr gibt, und über ihr Zueinander. Solche theologischen Debatten mögen zweifellos ihre Berechtigung haben. Sie haben jedoch auch dazu beigetragen, die Kirche, ihren eigentlichen Sinn und ihre Bestimmung im Bewusstsein vieler Menschen in den Hintergrund treten zu lassen zugunsten von oft sehr menschlichen oder gar allzu menschlichen Aspekten. Demgegenüber ist es meine feste Überzeugung, dass niemals Strukturdebatten eine lebendige Kirche hervorbringen werden. Nur ein neues, vertieftes Eingehen auf das, was der Kern des christlichen Glaubens, der Kern christlicher Existenz ist, kann eine neue Blüte des Christseins bewirken. Was allein zählt Gerade die Kirchenkonstitution kann uns da wertvolle Impulse geben. Sie enthält nicht nur in ihrem Text, sondern bereits in ihrem Aufbau einen Hinweis auf das, was für alle Gläubigen letztlich allein zählt.2 Es macht den kunstvollen Aufbau dieses zentralen Dokuments von Vatikanum II aus, dass er gewissermassen spiegelbildlich ist: Das erste Kapitel spricht vom Geheimnis der Kirche, in der sich die Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes mit der Menschheit erschliesst. Im achten Kapitel findet diese Gemeinschaft in Maria ihre erste, ganz persönliche Vollendung, die für alle Glieder der Kirche von Bedeutung ist. In Maria ist die Vollendung der ganzen Kirche bereits zeichenhaft dargestellt. Das zweite, vielzitierte Kapitel von «Lumen Gentium» spricht bekanntlich vom Volk Gottes. Aber auch diese Aussagen wären unvollständig, wenn sie sich nicht spiegeln würden in einem anderen Kapitel von «Lumen Gentium». Dies ist der Fall im siebten Kapitel. Dieses spricht vom endzeitlichen Charakter der pilgernden Kirche und von ihrer Einheit mit der himmlischen Kirche. Erst innerhalb dieses doppelten Rahmens, der stets «die einzige komplexe Wirklichkeit, die aus göttlichem und menschlichem Element zusammenwächst» (LG 8) präsent macht, spricht das Konzil dann im dritten, vierten und sechsten Kapitel von den «Ständen» in der Kirche: der Hierarchie, den Laien und den Ordensleuten. Diese drei Konkretisierungsformen christlicher Existenz sind deshalb nicht Selbstzweck. Vielmehr sind sie schlicht die drei verschiedenen Weisen, das Geheimnis der Kirche (I. und VIII. Kapitel von LG), die unterwegs durch die Zeit zur Vollendung in Gott ist (II. und VII. Kapitel), in dieser Weltzeit zu leben. Das Kapitel ohne «Gegenstück» Übrig bleibt somit ein Kapitel der Kirchenkonstitution: das fünfte Kapitel. Es hat kein «Gegenstück». Deshalb ist es die Mitte der Dogmatischen Konstitution «Lumen Gentium» – und man darf sicher sagen, die Mitte des Zweiten Vatikanischen Konzils überhaupt. Dieses Kapitel handelt von der «Allgemeinen Berufung zur Heiligkeit in der Kirche». Ausgehend von der Tatsache, dass die Kirche als Leib Christi und Tempel des Heiligen Geistes als solche «unzerstörbar heilig» ist, heisst es von den Gliedern der Kirche: «Daher sind in der Kirche alle, mögen sie zur Hierarchie gehören oder von ihr geleitet werden, zur Heiligkeit berufen» (Nr. 39). Das Zweite Vatikanische Konzil ist so betrachtet die Antwort auf die immer wieder in der Kirchengeschichte aufkommende Versuchung, das Streben nach Vollkommenheit «weiterzureichen», wie es eben Erasmus ironisch beschrieben hat. Auch heute hat man bisweilen den Eindruck, ob all dem Eifer für Strukturen und Konzepte werde das tägliche und innige Bei-Gott-Sein, wenn auch sicher nicht bewusst oder willentlich, «weitergereicht». Und so bin ich überzeugt, dass der Kern der Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils auch in unserer heutigen Situation Medizin ist für manches Leiden, in der und an der Kirche, wie es ja immer wieder artikuliert wird. Wenn wir uns alle, im Sinne der Mitte des Konzils, in unserem Fühlen, Denken und Handeln immer wieder auf unser letztes persönliches Lebensziel neu ausrichten, darauf hin leben, dann wird vieles von dem, was uns umtreibt, stört und schmerzt, in einem guten Sinn sekundär werden. Dann werden auch die Unterschiede, die nicht aufhebbar sind, in gesunder Weise relativiert. Dann wird die Kirche wieder nach aussen wirksam, statt sich mit sich selbst zu beschäftigen. Dann wird der Umgang miteinander in der Kirche in gutem Sinn verändert. Denn dann wird bewusst, dass wir, mit all unseren Stärken und Schwächen, gemeinsam zu etwas unterwegs sind, das wir beim besten Willen nicht planen und machen können, sondern das wir für uns und für alle, die uns anvertraut sind, immer wieder nur erbitten können: die Heiligkeit, das Leben Gottes, das allein unserem Tun, auch unserem kirchlichen Tun, Sinn über den Tag hinaus zu verleihen vermag. Nicht Reformer, sondern Heilige So hoffe und wünsche ich, dass uns das beginnende Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils helfen wird, die Mitte dieses Konzils neu zu entdecken, und damit auch die Mitte unserer christlichen Berufung. Und das wird dann uns alle betreffen, nicht nur die in Ämtern und Diensten «Engagierten», sondern alle Glieder der Kirche. Mit Kardinal Joseph Ratzinger möchte ich deshalb mit Blick auf Vatikanum II, aber auch generell auf unser kirchliches Wirken bezogen, sagen: «Ob das II. Vatikanum und seine Ergebnisse einmal als lichtvolle Periode der Kirchengeschichte werden gelten können, wird von allen Katholiken abhängen, die dazu berufen sind, ihm Leben zu geben. Wie Johannes Paul II. bei seinem Gedenken an den heiligen Karl Borromäus in Mailand sagte: ‹Die Kirche von heute braucht keine neuen Reformer. Die Kirche braucht neue Heilige.›»3 Ihnen, liebe Mitbrüder im Bischofs-, Priester- und Diakonenamt sowie auch Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge, danke ich für Ihr Lebenszeugnis und für Ihren täglichen Einsatz für und in der Kirche. Sie tragen durch alles, was Sie im Herrn tun, nicht nur zur Heiligkeit der Ihnen anvertrauten Gläubigen bei. Sie heiligen auch sich selbst in diesem Dienst. Ebenso danke ich allen Gläubigen, die, ohne ein Amt in der Kirche zu haben, mitten in der Welt, dort, wo sie stehen, nach der Heiligkeit streben und Kirche sind. Indem sie ihr Leben und Wirken mit all seinen Freuden und Leiden Gott als wohlgefälliges Opfer darbringen, üben sie das Allgemeine Priestertum der Getauften aus und bringen so die Welt Gott dar (vgl. LG 34). Mit diesem Dank verbinde ich meine besten Segenswünsche für das neue Jahr.
Die drei Bistümer Basel, Chur und St. Gallen sind die Hauptträger der SKZ. Ihre Bischöfe richten jeweils den Neujahrsgruss an die Leserschaft, 2012 tut dies der Churer Bischof Dr. Vitus Huonder.
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27.08.2012 03:51
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http://www.etika.com/d18b/18b18b1.htm
Von den vier letzten Dingen, dem Tode, dem Gerichte, der Hölle und dem Himmelreiche, von Pater Martin von Cochem. Neue umgearbeitete Auflage. Landshut, 1859. Druck und Verlag der Joseph Thomann´schen Buchhandlung. (J. B. v. Zabuesnig.)
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26.08.2012 11:09
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Das Gebet ist der einzige Weg zu intensiverem Erleben Die Spiritualität des heiligen Dominikus "Jeder Christ hat die Aufgabe, in seiner Familie, im Freundeskreis, bei der Arbeit und in seiner Freizeit ein Zeugnis seines Glaubens abzulegen." Das Gebet: einziger Weg zu intensiverem Erleben Benedikt XVI. widmete die gestrige Generalaudienz der Spiritualität des heiligen Dominikus Von Salvatore Cernuzio CASTEL GANDOLFO, 9. August 2012 (ZENIT.org). - Jeder Christ hat die Aufgabe, in seiner Familie, im Freundeskreis, bei der Arbeit und in seiner Freizeit ein Zeugnis seines Glaubens abzulegen. Dieses Zeugnis basiert auf dem Gebet, das persönlicher Kontakt zu Gott ist.
Dies ist die Lehre des heiligen Dominikus de Guzman, dessen liturgischer Gedenktag gestern wiederkehrte. Auf Leben und Lehre des heiligen Dominikus baute Papst Benedikt XVI. seine Katechese zur Generalaudienz auf, die gestern Vormittag auf der „Piazza della Libertà“ vor dem Apostolischen Palast in Castel Gandolfo stattfand.
Der Heilige Vater hat insbesondere über das geistige Leben des heiligen Priesters und Gründers des Predigerordens gesprochen: „Ein Mann des Gebets, verliebt in Gott, Nachahmer Christi.“ Dominikus habe „radikal nach dem Vorbild der Evangelien gelebt, indem er die Verkündung von Gottes Wort mit dem Zeugnis eines in Armut geführten Lebens verband“, sagte der Papst. Er sei „den Weg der christlichen Vollkommenheit“ gegangen, dank der Kraft des Gebets, das „seine apostolischen Werke immer fruchtbarer machte“. Eine Eigenart des Heiligen sei sein unaufhörliches nächtliches Beten gewesen: „Den Tag widmete er seinen Mitmenschen, die Nacht jedoch gehörte dem Herrn“, schrieb der selige Jordan von Sachsen, Nachfolger des Heiligen in der Führung des Ordens.
„Er sprach immer mit Gott oder von Gott“, erklärte der Papst, indem er auf die Aussagen seiner Zeitgenossen hinwies. Daran erkenne man „seine tiefe Beziehung zu Gott und auch seine fortwährenden Bemühungen, die Menschen zu einer ähnlich tiefen Beziehung hinzuführen.“
Benedikt XVI. erläuterte ausführlich das Buch „Die neun Gebetsweisen des heiligen Dominikus“, das ein Dominikanerbruder in den Jahren zwischen 1260 und 1288 verfaßte und das „uns hilft, etwas vom geistigen Leben des Heiligen zu begreifen“, vor allem aber „uns Wege lehrt, wie man betet.“ Nach Dominikus gibt es neun Arten zu beten, von denen jede „eine eigene Körper- und Geisteshaltung besitzt, die eng miteinander verknüpft innere Sammlung und Eifer fördern.“
„Die ersten sieben Arten“, erklärte der Papst, „folgen einer aufsteigenden Linie, wie Schritte auf einem Weg, der zur Einheit mit Gott, mit der Dreifaltigkeit führt.“ Dominikus „betet stehend mit leicht gebeugtem Oberkörper, um Demut zu zeigen; auf dem Boden liegend, um für seine Sünden um Vergebung zu bitten; auf den Knien, um Buße zu tun und an den Leiden des Herrn teilnehmen zu können; mit geöffneten Armen und auf das Kruzifix blickend, um die Liebe Gottes zu betrachten; mit dem Blick zum Himmel, wenn er Sehnsucht nach dem Reich Gottes verspürt.“ Die letzten beiden Arten hingegen „entsprechen zwei Andachtsweisen, die der Heilige regelmäßig pflegte“, nämlich das persönliche Meditieren und das Gebet auf Reisen.
Bei der persönlichen Meditation „wird das Gebet noch inniger und erreicht eine Dimension, die große innere Ruhe spendet.“ Dominikus habe die Gepflogenheit besessen, nach dem Stundengebet und nach der heiligen Messe sein inneres Zwiegespräch mit Gott fortzuführen, „ohne sich zeitliche Grenzen zu setzen, ruhig sitzend, in sich gesammelt, als ob er lausche; manchmal auch ein Buch lesend oder das Kruzifix betrachtend.“
Die Vereinigung mit Gott sei in diesen Momenten so tief gewesen, dass man „auch äußerlich Anzeichen von Freude oder Tränen sehen konnte.“ Laut Zeugenaussagen „geriet er manchmal in eine Art Ekstase, mit verklärter Miene; doch gleich darauf nahm er seine tägliche Arbeit wieder auf, gestärkt durch jene Kraft, die von oben herab kommt.“ Die zweite Art des Gebets habe der Heilige auf seinen Reisen von einem Kloster zum anderen praktiziert. Diese Zeit soll er stets genutzt haben, um „mit seinen Weggefährten die Laudes, die kleinen Horen oder die Vesper zu beten“, während er entlang des Weges „die Schönheit der Schöpfung betrachtete. Dann entsprang seinem Herzen ein Lob- und Dankgesang für so reiche Geschenke Gottes, besonders für das größte aller Wunder: die Erlösung durch Jesus Christus.“
Dominikus habe uns daher ein großes Zeugnis des Glaubens und der Liebe zum Herrn hinterlassen, das uns lehren könne, daß „nur diese echte Beziehung zu Gott uns die Kraft gibt, um jedes Ereignis intensiv zu erleben, besonders in den schwierigsten Momenten.“
Nicht nur das: „Dieser Heilige ermahnt uns, daß auch die äußere Haltung beim Gebet wichtig ist“, betonte Benedikt XVI. Sich hinknien, vor dem Herrn stehen, auf das Kruzifix schauen, in stiller innerer Sammlung stehenbleiben seien Gesten, die nebensächlich erscheinen können, in Wahrheit aber „helfen, uns innerlich und mit unserem ganzen Wesen in eine bestimmte Art der Beziehung zu Gott zu versetzen.“
All das im Sinn, ruft der Papst uns dazu auf, „täglich die Zeit zu finden, um in Ruhe zu beten“, ganz besonders in der Ferienzeit. „Auf diese Weise“, so der Heilige Vater, „können wir auch denen, die in unserer Nähe sind helfen, in den Lichtkreis der Gegenwart Gottes zu treten, der uns den Frieden und die Liebe bringt, die wir alle brauchen.“ [Übersetzung des italienischen Originals von Alexander Wagensommer]
(Quelle: "ZENIT.ORG" - Nachrichtendienst; sehr empfehlenswert. Bitte bestellen Sie den täglichen Newsletter unter diesem LINK: http://www.zenit.org/german/subscribe.html - Spenden für ZENIT erbeten!)
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25.08.2012 00:49
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25.08. Josef von Calasanz (1556-1648)
Wie die Schutzengel
"Wenn wir den Kindern, besonders den armen, eine passende Erziehung angedeihen lassen, mehrt das ihre menschliche Würde."
Diesen Worten des Hl. Josef von Calasanz werden viele zustimmen und es gibt bis heute viele Menschen, die sich für der Erziehung junger Menschen engagieren. Eine gute Ausbildung ist eine wichtige Grundlage für ein erfülltes Leben. Doch auch heute noch gibt es in vielen Ländern der Welt Kinder, die nicht einmal den Zugang zu einfachsten Formen der Bildung haben. Selbst in unserem Land merken wir, dass trotz eines umfangreichen Bildungssystems Mängel in der Erziehung und Bildung junger Menschen immer offener zu Tage treten. Als der aus Nordspanien stammende Priester Josef nach Rom kam, war er erschüttert von der Verwahrlosung vieler Kinder. Er sah es als seine Berufung an, hier zu helfen. 1597 gründete er die erste unentgeltliche Volksschule Europas. Er fand Lehrer und Priester, die sich seiner Idee anschlossen und bald konnten über 1000 Kinder unterrichtet und betreut werden. Es entstand eine Lebensgemeinschaft unter Josephs Führung, aus der die "Genossenschaft der Regularkleriker von der frommen Schule", kurz "Piaristen" genannt, hervorging, die sich rasch ausbreitete. Jedoch musste Josef auch harte Rückschläge erfahren. Seine Gemeinschaft wurde zeitweise von der Kirche verboten und aufgelöst. Erst 1646, kurz vor seinem Tod, konnte sie ihre Arbeit wieder aufnehmen. Für Josef ist eine gute Erziehung der Kinder eine unentbehrliche Grundlage für die Würde des Menschen, die Verwurzelung des Glaubens und das Wohlergehen eines Staates. Für ihn gehören die Vermittlung von grundlegendem Wissen und die Vermittlung grundlegender Werte untrennbar zusammen. Nur so können die jungen Menschen Orientierung finden für ihren Lebensweg. Er schreibt:
"Es ist ein heiliger Dienst, Kinder zu erziehen, besonders die Kinder der Armen, und sie so zu belehren, dass sie das ewige Leben erlangen können. Dieser Dienst besitzt eine hohe Würde und findet großen Lohn. Wenn wir die Kinder unterrichten und sie vor allem in christlicher Frömmigkeit und Lehre erziehen, sorgen wir für ihr Heil an Leib und Seele, und wir leisten ihnen gewissermaßen den gleichen Dienst wie ihre Schutzengel."
Doch auch die Lehrer müssen für diesen Dienst geeignet sein. Viel Liebe, große Geduld und tiefe Demut sind die Eigenschaften, die Josef von ihnen erwartet. Und sie müssen natürlich selbst eine gute Ausbildung erfahren haben. Daher lässt Josef die Mitglieder seiner Gemeinschaft bei den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit studieren. Doch auch hier ist ihm die Verbindung von Wissen und Frömmigkeit wichtig. Letztlich ist es Gott, der dem Lehrer die Fähigkeit für seinen Dienst schenkt. Bitten wir Gott darum, dass er auch unserer Zeit gute Erzieher schenkt und dass die Staaten die Bedingungen für eine gute Erziehung der Kinder schaffen. Beten wir darum, dass es Menschen gibt, die Kindern und Jugendlichen die Werte vermitteln, die ihnen Orientierung geben und ihnen ein Leben in Freiheit und Würde ermöglichen.
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24.08.2012 09:45
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Die eheliche Liebe wird heutzutage vielfach falsch verstanden, sie ist nicht mehr getragen von der Gottesliebe.
Von einer bekannten Sängerin las ich die Aussage: "Ich glaube an die Liebe", dies nach der 3. Scheidung und wahrscheinlich schon wieder auf der Suche nach einem neuen Partner.
Sehr schön wird im Katechismus der Wert und die Forderungen der ehelichen Liebe definiert:
1643 „Die eheliche Liebe hat etwas Totales an sich, das alle Dimensionen der Person umfaßt: Sie betrifft Leib und Instinkt, die Kraft des Gefühls und der Affektivität, das Verlangen von Geist und Willen; sie ist auf eine zutiefst personale Einheit hingeordnet, die über das leibliche Einswerden hinaus dazu hinführt, ein Herz und eine Seele zu werden; sie fordert Unauflöslichkeit und Treue in der endgültigen gegenseitigen Hingabe und ist offen für die Fruchtbarkeit. In einem Wort, es handelt sich um die normalen Merkmale jeder natürlichen ehelichen Liebe, jedoch mit einem neuen Bedeutungsgehalt, der sie nicht nur läutert und festigt, sondern so hoch erhebt, daß sie Ausdruck spezifisch christlicher Werte werden" (FC 13).
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P5B.HTM
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Liebe
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23.08.2012 07:18
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Ein junger Pfarrer ist dafür bekannt, dass er - vornehm formuliert sehr zügig Auto fährt. Als er eines Sonntags auf dem Weg zur Messfeier in einer Filialgemeinde 500 m vor der Kirche eine ältere Dame sieht, will er ihr behilflich sein: ,,Steigen Sie ein, ich nehme Sie gerne mit zum lieben Gott!" ,,Ach nein", erwidert diese, ,,offen gestanden fühle ich mich in Ihrem Auto schon zu sehr in seiner Nähe...!" Eine Pfarrgemeinde hat sich zu einer Missionswoche entschlossen, um den Glaubensschwung in der Pfarrei zu erneuern. Ein Pater ist als Referent auf einem Plakat an der Kirchentüre angekündigt. Sein Thema steht in großer Schrift da und soll die Leute wachrütteln: ,,Weißt du, was Höllenqualen sind?" Ein aufmerksamer Kirchenbesucher hat darunter gekritzelt: ,,Klar doch, ich habe unseren Kirchenchor schon gehört!"
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von
22.08.2012 00:30
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Maria wurde von Gott auserwählt. Durch sie wurde Gott zum Menschen. Gott hat sie unter allen Menschen ausgezeichnet und gesegnet. Es gibt kein vergleichbares Ereignis. Eine solche Ehre wurde nicht einmal den Engeln zuteil.
Trotz dieser Auszeichnung war Maria bescheiden und demütig. Sie hat von Gott alles hingenommen. Als der Engel ihr verkündigte, sie werde schwanger werden und den Sohn Gottes gebären, konnte sie sich nicht vorstellen, wie das möglich sein könnte, da sie ja nicht verheiratet war. Trotzdem sagte sie:
„Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe nach deinem Wort."
Navigation Maria Maria, Königin des Himmels und des Weltalls Grundwahrheiten der Marienverehrung Mutter des mensch- gewordenen Wortes DIE MARIANISCHEN DOGMEN Maria und die Kirche Maria ist katholisch Gott bedient sich Marias, bei der Heil(ig)ung der Seelen Maria Unbefleckte Empfängnis Geweihtes Sterben Maria - Die sieben Gesetze der Liebe Mariens Heimsuchung Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen Kampfgemeinschaft in Maria Der Siegeszug der wunderbaren Medaille Maria Gedenktage und Feiertage Marienbilder - Zum herunterladen
Sie hat bescheiden akzeptiert, dass sie lange arm und ohne richtiges Heim und eine Zeitlang sogar auf der Flucht war. Bescheidenheit und Demut erhöhen uns bei Gott und bei den Menschen.
Maria wurde schon in der Bibel verehrt. Als Maria Elisabeth besuchte, die Mutter von Johannes dem Täufer, die etwa im Alter der Mutter Marias war, wurde Elisabeth erfüllt vom heiligen Geist und sagte zu Maria: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?" Maria wird nicht nur von Menschen, sondern auch von den Engeln verehrt. Wenn wir nämlich den Wortlaut der Verkündigung genau betrachten, so lesen wir, dass der Engel sie ehrfurchtsvoll begrüsste. Er sagte zu ihr: „Sei gegrüsst, du Begnadete, der Herr ist mit dir." Der Engel ist ihr auch nicht erschienen, wie dies bei anderen Menschen geschehen ist, z. B. bei Zacharias, sondern er kam zu ihr.
Maria war bei der Verkündigung ein junges Mädchen und trotzdem besass sie schon grosse Weisheit. Als sie nach der Verkündigung dann schwanger geworden war, sprach sie nicht darüber. Selbst als Josef, ihr Verlobter, die Schwangerschaft bemerkte, schwieg sie. Sie hat aber nicht versucht, sich zu rechtfertigen. Weise schwieg sie und überliess es Gott, dieses Problem zu lösen. Josef erfuhr die Wahrheit dann in einem Traum durch einen Engel, den Gott ihm geschickt hatte.
Um zu erklären, weshalb wir Maria verehren, genügt es eigentlich schon, die Worte zu erwähnen, die in der Heiligen Schrift von Maria selbst gesagt wurden. Der heilige Geist liess Maria nämlich prophezeien: „Siehe, von jetzt an werden mich seligpreisen alle Geschlechter." Wenn diese Worte vom heiligen Geist stammen, wer sind wir, dass wir dieser Prophezeiung widersprechen? Wir verehren Maria als eine Heilige. Wir beten aber nicht zu ihr, sondern wir bitten sie, für uns einzutreten.
Sollten wir nicht Marias Bescheidenheit, ihre Reinheit, Weisheit und Hingabe zu Gott als Beispiel nehmen? Es ist wunderbar, dass wir ihre Fürsprache erbitten dürfen und dadurch gesegnet werden.
Die Verheißung der Geburt Jesu Evangelium nach Lukas, Kapitel 1 Vers 26 - 38
26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret 27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. 28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. 29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. 30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. 31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. 34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? 35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. 37 Denn für Gott ist nichts unmöglich. 38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 1 Vers 26 - 38
Maria Königin
Beim Fest Maria Königin wird die Gottesmutter als Königin des Himmels gefeiert. Sie ist damit auch Königin der Engel und Heiligen. Das ist als Vollendung der glorreichen Aufnahme von Maria in den Himmel zu verstehen. Begründet wird dies letztlich in ihrer Würde als Gottesmutter. Pius XII. widmete dem wahren Königtum Mariens eine eigene Enzyklika und ergänzte somit die von Pius XI. stark geförderte Christkönigsverehrung um einen marianischen Aspekt.
Weihe der Welt an das Unbeflecktes Herz Mariens durch Papst Pius XII.
31.10.1942
Königin des heiligen Rosenkranzes, Hilfe der Christen, Zuflucht des menschlichen Geschlechtes, Siegerin in allen Schlachten Gottes!
Flehend werfen wir uns vor deinem Throne nieder. Wir kommen voll Vertrauen, daß wir Barmherzigkeit, Gnade und rechte Hilfe in unseren Bedrängnissen erlangen. Wir vertrauen nicht auf unsere Verdienste, sondern einzig auf die unendliche Güte deines mütterlichen Herzens. Dir und deinem unbefleckten Herzen vertrauen wir uns an und weihen wir uns in dieser entscheidenden Stunde der menschlichen Geschichte. Dabei vereinigen wir uns mit der heiligen Kirche, dem geheimnisvollen Leib deines göttlichen Sohnes, der allenthalben leidet und blutet und so vielfach heimgesucht ist. Wir vereinigen uns mit der ganzen Welt. Sie ist ein Opfer der eigenen Sünde, von furchtbarer Zwietracht zerrissen, brennend in Feuerflammen des Hasses.
Dich, o Mutter, rühren so viele Ruinen der Welt und der Seelen, so viele Schmerzen, so viele Ängste von Vätern und Müttern, von Ehegatten, Brüdern und unschuldigen Kindern; dich rühren so viele in der Blüte der Jahre dahingeraffte Menschenleben, so viele gemarterte und sterbende Menschen, so viele Seelen, die in Gefahr sind, ewig verlorenzugehen. Du, o Mutter der Barmherzigkeit, erbitte uns von Gott den Frieden! Erbitte uns vor allem jene Gnaden, die in einem Augenblick die Seelen umwandeln können; erbitte uns jene Gnaden, die den Frieden vorbereiten, herbeiführen und sichern! Königin des Friedens, bitte für uns und gib der Welt den Frieden, nach dem die Völker seufzen, den Frieden in der Wahrheit, in der Gerechtigkeit, in der Liebe Christi! Gib der Welt den Frieden der Waffen und den Frieden der Seelen, damit in der Ruhe der Ordnung das Reich Gottes sich ausbreite.
Gewähre deinen Schutz den Ungläubigen und denen, die noch im Todesschatten liegen; schenke ihnen den Frieden! Laß für sie die Sonne der Wahrheit aufsteigen! Laß sie mit uns vor dem einen Erlöser der Welt die Worte wiederholen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“
Wir bitten für die durch Irrtum und Zwietracht getrennten Völker, vornehmlich für diejenigen, die dir eine besondere Andacht bezeugen. Gib ihnen den Frieden! Führe sie zurück zum einen Schafstall Christi unter dem einen und wahren Hirten!
Erflehe Frieden und volle Freiheit der heiligen Kirche Gottes! Halte die wachsende Flut des Neuheidentums auf!
Vermehre in den Gläubigen die Liebe zur Reinheit, die tätige Übung des christlichen Lebens und den apostolischen Eifer! Laß die Gemeinschaft derer, die Gott dienen, zunehmen an Verdienst und Zahl! Dem Herzen deines göttlichen Sohnes Jesus Christus wurde die Kirche und das ganze menschliche Geschlecht geweiht. Auf ihn sollten alle ihre ganze Hoffnung setzen! Er sollte für sie Zeichen und Unterpfand des Sieges und der Rettung sein! So weihen wir uns auf ewig auch Dir, deinem unbefleckten Herzen, o Mutter und Königin der Welt! Deine Liebe und dein Schutz sollen den Sieg des Reiches Gottes beschleunigen! Alle Völker, im Frieden mit sich und mit Gott, sollen dich selig preisen! Mit dir sollen sie von einem Ende der Welt bis zum anderen das ewige Magnifikat der Glorie, der Liebe und Dankbarkeit zum Herzen Jesu anstimmen: In ihm allein können sie die Wahrheit, das Leben und den Frieden finden. Amen.
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von
21.08.2012 07:58
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Gottes Plan
Jeder Mensch auf dieser Welt bekam sein Leben geschenkt, es kostete kein Geld. Jeder Mensch wird von dem einzig wahren DREIEINIGEN GOTT als SEIN GESCHÖPF geboren und geht von der Abstammung her deshalb bis in alle EWIGKEIT NICHT verloren.
Jeder Mensch kann sich aber auch völlig freiwillig dafür entscheiden, NICHT bei SEINEM SCHÖPFER zu bleiben.
Jeder Mensch SOLL gerettet werden und GOTT WIRD SEINEN ursprünglichen PLAN mit uns Menschen vollenden und SEIN REICH errichten hier auf Erden.
Jeder Mensch hat diese SEHNSUCHT tief in seinem HERZEN, dann ist es vorbei mit jeder Art von Schmerzen.
Jeder Mensch SOLL ein KIND GOTTES sein und dann ist niemand mehr allein.
Jedes KIND GOTTES kann auf eine wunderbare ZUKUNFT MIT unserem HERRN und HEILAND hoffen, dann steht ihm der ganze HIMMEL offen.
Denn das ZIEL GOTTES ist eine HEILE und HEILIGE WELT, in der NUR die GÖTTLICHE LIEBE zählt.
Renate Thoss
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von
20.08.2012 15:36
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Der Sinn des Leids “´…Den Geplagten rettet Gott durch seine Plage und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr. Auch dich entreißt er dem Rachen der Bedrängnis, in Weite stehst du, nicht in Enge, voll ist deine Tafel von fetten Speisen. Doch wenn du wie ein Frevler richtest, wird Recht und Gericht dich treffen. Zornglut verleite dich nicht beim Schicksalsschlag und reiches Lösegeld verführe dich nicht. Wird dein Schreien aus der Not dich führen und alle Anstrengungen voll Kraft? Sehne nicht die Nacht herbei, die Völker von ihrer Stätte vertreibt. Hüte dich und wende dich nicht zum Bösen! Denn darum wirst du durch Leid geprüft. …”
(Ijob 36,15-21)
Unser Herr Jesus spricht: “´Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. …”
(MT 5, 44-48)
Unser Herr Jesus spricht: “´Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. …”
(MT 5, 39-42)
„DAS WIRKEN EINES MITARBEITERS GOTTES unterscheidet sich vom Tun des Tätigen, des Vernünftigen oder auch des Gewalttäters oder Revolutionärs dadurch, dass es aus einem Menschen kommt, der mit ,ganzem Herzen, ganzer Seele und mit allen Kräften‘ um ein leises Wort gesammelt lebt. Wirken im Auftrag Gottes ist nicht einfach geplante, erfolgreiche Arbeit. Es geschieht vielmehr häufig gerade mitten im Scheitern wohl durchdachter Pläne. Denn die Gefahr ist, dass wir unsere Einfälle, unsere Ideen und Gedanken weitergeben statt des Willens und der Gedanken Gottes. Gott hat uns eine Aufgabe gestellt, und nun fangen wir an, mit aller Kraft, Hingabe und Phantasie zu wirken. Wir geben, was wir haben. Wir geben uns selbst. Und eben dies ist zu wenig. Eben darin sind wir nicht mehr Mitarbeiter Gottes. Mitarbeit mit Gott fängt damit an, dass wir den Kreuzweg mitgehen, dass wir ähnlich werden der Gestalt des leidenden Christus, damit, wie Paulus sagen würde, an uns und unserer Arbeit nicht unsere Gedanken und nicht unser guter Wille, sondern die schaffende Kraft des auferstandenen Christus sichtbar sei.“
(Jörg Zink)
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19.08.2012 07:43
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Die heiligen sieben Himmelsriegel
welche ein frommer Einsiedler von seinem Schutzengel bekommen hat. Mit der Bewilligung der hohen Geistlichkeit in Köln zum Druck befördert erstmals im Jahre 1757.
Ihr frommen und andächtigen Christen, ich bitte euch im Namen Jesu, ihr wollet anhören die große Kraft und Wirkung von den heiligen sieben Himmelsriegeln die ein frommer Einsiedler von seinem Schutzengel bekommen hat, und als der fromme Einsiedler sterben wollte, so hat er die große Kraft von den heiligen sieben Himmelsriegeln Ihrer päpstlichen Heiligkeit Clemens dem Zwölften geoffenbaret und gesprochen:
"Welcher Mensch die heiligen sieben Himmelsriegel bei sich trägt, von diesem Menschen müssen alle bösen Geister, Teufel und Gespenster abweichen bei Tag und Nacht, und in welchem Haus die heiligen sieben Himmelsriegel gedruckt liegen, in dieses Haus wird auch kein Donnerwetter einschlagen, und dieses Haus wird von allen Feuersbrünsten befreit sein; wenn aber ein Weib in Kindesnöten kommt, so nehmt die heiligen sieben Himmelsriegel, legt sie auf die Brust oder auf das Haupt, so wird sie ohne große Schmerzen gebären und mit einer lebendigen Leibesfrucht erfreut werden.
Die heiligen sieben Himmelsriegel sind auch zu Prag bei einem Weibe probiert worden, welche schon fünf tote Kinder auf die Welt geboren; als sie aber zum sechsten schwanger war und Kindesmutter werden sollte, so hat ihr die Hebamme die heiligen sieben Himmelsriegel auf das Haupt gelegt, und gleich wurde sie mit einer lebendigen Leibesfrucht erfreut. Die heiligen sieben Himmelsriegel sind auch probiert worden bei einem Manne, welcher acht Jahre mit dreihundert bösen Geistern besessen war; da nahm ein Geistlicher aus der Gesellschaft Jesu die sieben Himmelsriegel und hat sie über die besessene Person gelesen und legte sie ihr aufs Haupt. Höret Wunder! da sind die bösen Geister augenblicklich aus ihm herausgefahren; und welcher Mensch die heiligen sieben Himmelsriegel bei sich trägt, diesem will Christus drei Tage vor seinem Tode die Stunde offenbaren, wenn er sterben muss; wenn aber einer die heiligen sieben Himmelsriegel sieben Freitage nacheinander betet und opfert das für seine verstorbenen Freunde oder andere arme Seelen auf, so kann er eine arme Seele aus dem Fegfeuer erlösen; und in welchem Hause die heiligen sieben Himmelsriegel sind, in dieses Haus wird keine Pestilenz oder üble Krankheit einreissen. Denn es soll kein Mensch sein, der die heiligen sieben Himmelsriegel nicht bei sich trägt. Wer aber nicht lesen kann, der bete freitags sieben Vater unser und Ave Maria und einen Glauben (Anm.: Credo) zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi. Amen"
Gebet (Sieben Himmelsriegel)
O allerheiligster Herr Jesu Christe! Ich ermahne Dich Deiner heiligsten Menschheit, die mit Verwilligung Gottes des Vaters und von dem heiligen Geist in dem Leibe der allerheiligsten Jungfrau Mariä empfangen worden.
O Jesu! Du hast Dein heiliges Blut ganz geduldig für uns arme Sünder vergossen.
O mein Jesu! Du hast uns mit Deinem heiligen bittern Leiden und Sterben die himmlische Pforte aufgeriegelt und dreiunddreißig Jahre für uns Sünder gelitten.
O mein Jesu, ich betrachte Deine schmerzliche Beurlaubung von Deiner liebsten Mutter Maria.
O mein Jesu! Ich gedenke an Dein dreistündiges Gebet am heiligen Ölberg, als Dir vor Mattigkeit ganz blutige Schweißtropfen über Dein so heiliges Gesicht herabgeflossen sind.
O mein Jesu! Ich betrachte, wie Du gefangen, mit Stricken gebunden von einem Richter zum andern geführt und Dein allerheiligster Leib mit Geißeln zerfetzt worden ist, dass das heilige Blut über Deinen ganzen heiligen Leib herabgeronnen ist, hernach hat man Dir mit spitzigen Dornen* eine Krone auf Dein heiliges Haupt gedrückt, dass ein Dornspitz Deine heilige Hirnschale durchstochen, abgebrochen und in Deiner heiligen Hirnschale stecken geblieben ist.
O mein Jesu! Ich betrachte, wie Du mit einem schweren Kreuz beladen worden bist und dasselbe bis an den Berg Calvariä getragen, wodurch Du eine tiefe Wunde empfangen hast auf Deiner so heiligen Schulter.
O mein Jesu! Ich betrachte, wie Du nackend und bloß an das heilige Kreuz angenagelt worden bist.
O mein Jesu! Ich betrachte, wie Du bist drei ganze Stunden an dem heiligen Kreuz lebendig verblieben und hast sieben heilige Worte gesprochen:
1. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
2. Wahrlich, ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.
3. Frau schau da deinen Sohn; Sohn, siehe deine Mutter.
4. Mein Gott! mein Gott! Warum hast du mich verlassen?
5. Mich dürstet.
6. Es ist vollbracht.
7. Vater! In deine Hände empfehle ich meinen Geist!
Nach diesem bist Du, o mein herzallerliebster Jesu, an dem heiligen Kreuz verschieden.
O mein Jesu! Mit deinem allerheiligsten bittern Leiden und Sterben und mit Deinen heiligen sieben Worten will ich N. N. meinen Leib und meine Seele auf ewig verriegeln. Amen.
Altes Faltblatt JPG http://kath-zdw.ch/maria/Download/SiebenHimmelsriegel.jpg
Word Doc http://kath-zdw.ch/maria/Download/Die.he...mmelsriegel.doc
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