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von esther10
30.03.2013 00:16
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Von anne/traudel
Was wären wir ohne Auferstehung
ER hat „für immer die Tür zu einer neuen Dimension des Lebens und des menschlichen Daseins geöffnet, die seitdem keiner mehr schließen kann.“ Von Paul Badde/ Die Welt. Rom (www.kath.net/ Die Welt) Die Auferstehung von den Toten ist das Allerunglaublichste. Sie sprengt den Rahmen aller Wunder. In allen Berichten der Auferstehung Christi sprechen die ersten Zeugen von etwas, was bis dahin in unserer Erfahrungswelt nicht vorkommt. Sie reden von etwas Neuem, Einmaligem, zu deren Beschreibung ihnen eigentlich die Worte fehlen. Ähnlich geht es uns bis heute. Es war ganz und gar Jesus, der ihnen damals begegnete. Dennoch gehörte er offensichtlich einer anderen Welt und Wirklichkeit an, in der Weite des lebendigen Gottes: dem Reich des Todes für immer entzogen.
Ohne die Auferstehung Christi hätte deshalb auch keiner jemals im Ernst glauben können, dass Gott in Jesus von Nazareth, dem „König der Juden“, sein wahres Gesicht gezeigt hat. Keiner könnte sich auch sonst darauf verlassen, dass Gott gut und auch über den Tod hinaus treu ist. Was wir ohne Auferstehung wären, hat Paulus deshalb schon vor 2000 Jahren bündig beantwortet. „Wenn Christus nicht auferweckt worden ist“, sagte er in seinem ersten Brief an die Korinther, „so ist unsere Predigt leer, leer auch euer Glaube.“
Kurzum, dann wäre der Glaube der Christen ein Dreck. Denn Jesu Auferstehung war ja nicht das merkwürdige Mirakel einer wieder belebten Leiche. In einem Felsengrab vor der Stadtmauer Jerusalems hat er stattdessen für immer die Tür zu einer neuen Dimension des Lebens und des menschlichen Daseins geöffnet, die seitdem keiner mehr schließen kann.
Diese Überwindung des Todes war ein irreversibles und universales Ereignis. Er war tot und lebte nun, haben seine Jünger damals erfahren. Er hat zu ihnen gesprochen und ließ sich berühren, auch wenn er nicht mehr der Welt der Berührbarkeit angehörte. Es war eine Auferstehung nicht am Ende aller Tage, wie sie damals auch in Teilen des Judentums erwartet wurde, sondern mitten aus der alten Welt heraus in eine neue Welt hinein. Das ist der Glaube der Christenheit.
Ohne Auferstehung wären wir daher nicht tot. Doch uns blieben dann, jedem einzeln, jeweils nur noch ein paar Jahre Zukunft. Danach wäre es aus mit jedem von uns, in einem milliardenfachen kleinen Weltuntergang. „Was verlangst Du von der Kirche Gottes?“ hieß es deshalb auch lange im römisch-katholischen Taufritus, worauf der Täufling antwortete: „Den Glauben.“ Danach lautete die zweite Frage: „Was gewährt dir der Glaube?“ – und die Antwort: „Das ewige Leben.“ Zu diesem ewigen Leben hat Jesus von Nazareth die Tür geöffnet. Das allgemeine christliche Glaubensbekenntnis gipfelt deshalb seit dem Jahr 381 in der Aussage: „Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.“ Denn für Christen geht es nach dem Tod weiter mit unserer personalen Existenz. Sie überleben die Verwesung und Verbrennung der verfallenen Natur.
Das mögen viele Berliner Intellektuelle heute für einen Traum halten, ähnlich wie die Illusion des Kommunismus, der viele von ihnen so lange angehangen haben. Und glauben wir den Statistiken, hat der Glaube an die Wiedergeburt oder an das Nichts nach dem Tod den Glauben an die Auferstehung von den Toten ja sowieso in weiten Teilen Deutschlands schon längst leise abgelöst. Dennoch hat die Erwartung auf Auferstehung und ewiges Leben das schöne Europa in vielen Jahrhunderten wie kein anderes Bekenntnis geprägt. Er war allerdings immer ein Geschenk und keine Handelsware – und eine kulturelle Triebfeder ersten Ranges.
Denn dieser Glaube sieht ja nicht nur das Gute und die Liebe ewig fortleben, sondern er erkennt auch eine allerletzte Instanz hinter dem Tod. Diese Sicht auf die Welt verwandelt die irdische Existenz in letzter Konsequenz in eine Antwort auf die Herausforderung einer endzeitlichen Bewährung. Alle Heiligen der Christenheit setzten deshalb auch immer wieder neu und vertrauensvoll auf eine letzte Gerechtigkeit im Gerichtshof des Himmlischen Jerusalem, der jedes menschliche Gericht weit überragt. Es ist eine Hoffnung, die jede Säkularisierung und sogar jeden Abfall vom Glauben spektakulär überlebt hat.
Denn ohne zumindest einen letzten Verdacht dieser allerletzten und wirklich gerechten Instanz hätte Europa doch niemals solche Ersatzkonstrukte wie den kategorischen Imperativ erdacht, noch wäre hier jemals die todesverachtende Gelassenheit Joseph Wirmers vor dem Volksgerichtshof denkbar gewesen, der dem Blutrichter Roland Freisler 1944 – nachdem der ihn angebrüllt hatte, „Sie werden heute noch zur Hölle fahren!“ – ruhig erwiderte: „Herr Präsident, es wird mir ein Vergnügen sein, Sie dort zu erwarten.“
Der Tod bleibt grausam und furchtbar. Seit der Auferstehung Christi von den Toten ist er aber nicht mehr das letzte Furchtbare. Mit der Aussicht auf die Auferstehung ist es furchtbarer, ein falsches Leben hinter sich lassen zu müssen.
Der ganzen Erde wurde deshalb mit dem Glauben an die Auferstehung eine unstillbare Sehnsucht eingeschrieben, als Ferment der prophetischen Unruhe auf Gottes Gerechtigkeit hin. Nur so können wir verstehen, dass Europa Jahrhunderte lang einem endzeitlich Himmlischen Jerusalem entgegen drängte, in ständigen Grenzüberschreitungen.
Es war eine christliche Triebfeder, die zahllose natürlichen Fesseln immer wieder hat sprengen lassen. Es ist der gleiche Impetus, an den zum Staunen der Welt Kardinal Bergoglio vor dem Konklave die Kardinäle erinnerte, als er mahnte, dass die Kirche in exstatischen Schritten immer wieder über sich selbst hinaus wachsen müsse, um an die Enden der Erde zu gehen. Das Wort ist historisch undenkbar ohne den Glauben an die Auferstehung.
„Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir, o Herr“, schrieb Augustinus um das Jahr 400 in seinen Bekenntnissen, „denn auf Dich hin hast du uns geschaffen! Du hast mich berührt und ich brenne vor Sehnsucht nach Deinem Frieden.“ Diese Confessiones sind allen ehemals christlich geprägten Nationen seitdem gleichsam ins Gewebe genäht. In säkularisierter Form hat die Auferstehung von den Toten deshalb als die rätselhaft tickende Unruh in der Uhr der westlichen Welt überlebt. In der Christenheit aber steht sie weiter für die Sehnsucht und den Trost, dass wir in allerletzter Instanz nicht an einen anonymen Richter geraten werden, sondern an den, in dem Gott sein Gesicht gezeigt hat: das Antlitz des Königs der Barmherzigkeit.
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von
29.03.2013 13:20
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KARFREITAG
45
der herr stirbt am kreuz
Im Zeichen des Kreuzes. Ärgernis, Torheit, Sinn, Trost. Zu Füßen des Kreuzes: Maria wird uns zur Mutter gegeben.
I. Jesus hängt am Kreuz, zur Genugtuung und Freude seiner Feinde. Die Kirche sieht eine andere Freude auf die Welt herabkommen. Sie singt bei der Kreuzverehrung in der Liturgie dieses Karfreitags: Dein Kreuz, o Herr, verehren wir, und deine heilige Auferstehung preisen und rühmen wir: Denn siehe, durch das Holz des Kreuzes kam Freude in alle Welt.1
Jesu ganzes Leben kulminiert in diesem höchsten Augenblick. Seine messianische Verkündigung und sein Wirken unter den Menschen vollenden sich hier, im Kreuzestod und in der Auferstehung.
Erschöpft und nach Atem ringend hat unser Herr den kleinen Hügel, den man Schädelstätte nennt, bestiegen. Der Evangelist verbirgt die Grausamkeit des Geschehens hinter den schlichten Worten: Dort kreuzigten sie ihn.2 »Der Verurteilte wurde entkleidet, brutal zur Erde gestoßen und mit ausgebreiteten Armen an das am Boden liegende Querholz angenagelt. Darauf wurde dieser Querbalken mit dem Körper auf den senkrechten, bereits im Boden eingerammten Pfahl emporgehoben und daran befestigt. (...) Dann wurden die Füße angenagelt. Damit der schwer herunterhängende Körper nicht aus den Nägeln riß, war in der entsprechenden Höhe im senkrechten Stamm ein sogenannter Sitzpflock eingelassen, der den Körper zwischen den Beinen stützen sollte.«3
Der Herr hängt nunmehr am Kreuz. Das schändliche Marterwerkzeug wird zum Lebensbaum. Die Geste der Verzweiflung - die ausgebreiteten Arme - wird zu einer Geste der universalen Versöhnung.
Sein Kreuz wird durch die Jahrhunderte geliebt und verehrt: von bekannten wie namenlosen Märtyrern, die Zeugnis geben für die Wahrheit, und von unzähligen Bedrängten, Verlassenen, Verfolgten und Notleidenden, die im Zeichen des Kreuzes Hoffnung und Trost finden; und auch von Männern und Frauen, die - unscheinbar in ihrem Alltag lebend - sich immer wieder am Zeichen des Kreuzes orientieren.
Jetzt ist Jesu Kreuz aufgerichtet. Es herrscht ein dichtes Gedränge: Schaulustige und Vorüberziehende, Ankläger, die ihrem Spott freien Lauf lassen, und wohl auch solche, die dabei waren, als Jesus die Volksmenge segnete, sie lehrte und Wunder wirkte. Dennoch kommt kein Vorwurf von den Lippen des Herrn, nur Erbarmen. Man reicht ihm Wein mit Myrrhe gemischt. Es war üblich, den Verurteilten diese Erleichterung zu gewähren, die den Schmerz dämpfte und die Qualen milderte.
Der Herr kostete nur etwas davon, gleichsam als Zeichen des Dankes, trank aber nicht. Er wollte den Kelch des Schmerzes bis zur Neige austrinken. »Warum so viel Leid?« fragt der heilige Augustinus. »Alles, was er erlitt, ist das Lösegeld für unsere Erlösung«4, lautet seine Antwort.
Christus will so leiden, damit wir die Größe seiner Liebe und die Erbärmlichkeit der Sünde erkennen. Er gibt sich ganz hin, damit auch wir uns großzügig hingeben.
II. Die Kreuzigung galt als die grausamste und schimpflichste Hinrichtungsart, die es im Altertum gab. Sie wurde über Schwerverbrecher verhängt. Sie war so entehrend, daß ein römischer Bürger nicht gekreuzigt werden durfte. In dieser heidnischen Einschätzung schwingt etwas von jenem Ärgernis des Kreuzes mit, das seit der Zeit der Apostel bis in unsere Tage besteht: das Drama des Kreuzes ist nach wie vor für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit5. Auch heute widerstrebt vielen ein Gott, der Mensch wird und am Kreuze stirbt. Für das Gefühl ist es ein Greuel, für den Verstand eine Sinnlosigkeit und ein Ärgernis, das, angesichts der Wirklichkeit des Leidens, zu einer Stellungnahme herausfordert. Die Versuchung, dem Kreuz seinen Sinn abzusprechen, liegt in der Natur des Menschen, in der alles nach Glück strebt.
Aber die Nähe zum Herrn in der christlichen Nachfolge erlaubt es nicht, das Leben Christi zwar zu würdigen, das Kreuz jedoch auszusparen. Unsere Erlösung vollendet sich nach dem unergründlichen göttlichen Ratschluß am Kreuz. Erst vom Kreuz her wird der Schmerz in der Welt - ohne daß er aufhört, ein Rätsel zu sein - sinnvoll. Erst angesichts des Kreuzes können wir die Bosheit der Sünde und die Liebe Gottes zu jedem einzelnen Menschen erahnen. So ist das Kruzifix das Kennzeichen unseres Glaubens, das uns niemals gleichgültig lassen kann.
»Der Herr ist ans Kreuz geheftet. Mitleidlos haben die Henker das Urteil vollstreckt. Jesus hat sie gewähren lassen, mit unendlicher Sanftmut.
Nötig waren solche Folterqualen nicht. Er hätte sie vermeiden können: die Bitternisse und Demütigungen, die Mißhandlungen, das abscheuliche Urteil, die Schande an der Richtstätte, die Nägel, den Lanzenstoß ... Aber er hat alles das erdulden wollen für dich und für mich. Und wir? Noch immer wollen wir uns ihm entziehen?
Es kann geschehen, daß du einmal - allein, vor einem Kruzifix - zu weinen beginnst. Halte die Tränen dann nicht zurück ... Aber sieh zu, daß dein Wehklagen sich in einem Vorsatz niederschlägt.«6
III. Noch auf Golgota begann der Baum des Kreuzes zu erblühen. Einer der mit Jesus Gekreuzigten erkennt seine Schuld und wendet sich an den Herrn: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. Vielleicht hatte er schon manches von Christus gehört: wie er mit Worten des Lebens das Volk begeistert und geheimnisvolle Zeichen einer verborgenen Macht gewirkt hatte. Nun aber hat er ihn in seiner Ohnmacht erlebt: Schweigen, Dulden, Sanftmut, Barmherzigkeit, Mitleid inmitten einer großen Erschöpfung, eines schrecklichen Schmerzes. Er wird zum Jünger des Herrn, dem er nur eine kurze Wegstrecke nahe gefolgt war. Anders als die ersten Jünger, hat er kein Wunder erlebt, nur seine Art zu leiden. Er ist der erste in der langen Reihe von Menschen, die sich gerade beim Betrachten der Passion zu Christus bekehren. Der Herr muß ihm freudig geantwortet haben: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein7.
Die Passion unseres Herrn wirkt durch die Zeiten fort. Sie hat der ganzen Welt Frieden gebracht, Gnade, Vergebung und das Glück für die Seelen - die Erlösung. Aber sie erfordert unser Mitgehen: nicht nur indem wir das Geschehene betrachten, sondern indem wir in der Kraft dieser Betrachtung und der damit verbundenen Gnade das eigene Leid annehmen. Denn jeder kann mit Recht, wie Paulus, sagen: Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich für mich hingegeben8. Der Apostel sagt ganz konkret: mich geliebt. Auch uns, uns alle. Bedenken wir dies in unserem persönlichen Gebet und jedesmal, wenn wir an der heiligen Messe teilnehmen. Denn »sooft das Kreuzesopfer, in dem Christus, unser Osterlamm, dahingegeben wurde, auf dem Altar gefeiert wird, vollzieht sich das Werk unserer Erlösung g«9.
Das Werk unserer Erlösung ... »Jenen Sturz des Menschen in das Nichts, der sich in der Empörung gegen Gott vollzog, und worin das Geschöpf nur zerbrechen und verzweifeln konnte, hat er in der Liebe, wissenden Geistes, freien Willens, fühlenden Herzens durchgelebt. (...) Niemand ist so gestorben, wie Christus starb, weil er das Leben selbst war. Niemand ist für die Sünde gestraft worden wie er, weil er der Reine war«10.
Die Mutter des Herrn, einige Frauen und Johannes, der jüngste unter den Aposteln, stehen am Fuß des Kreuzes. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.11 Nachdem sich uns Jesus im Letzten Abendmahl selbst hingegeben hat, schenkt er uns jetzt auch seine Mutter, das Geschöpf, das er auf Erden am meisten liebte.
Diese Geste hat einen doppelten Sinn. Er sorgt so für seine Mutter in Erfüllung des Vierten Gebotes und gibt sie gleichzeitig uns zur Mutter. »So ging auch die selige Jungfrau den Pilgerweg des Glaubens. Ihre Vereinigung mit dem Sohn hielt sie in Treue bis zum Kreuz, wo sie nicht ohne göttliche Absicht stand (vgl. Joh 19,25), heftig mit ihrem Eingeborenen litt und sich mit seinem Opfer in mütterlichem Geist verband, indem sie der Darbringung des Schlachtopfers, das sie geboren hatte, liebevoll zustimmte. Und schließlich wurde sie von Christus Jesus selbst, als er am Kreuz starb, dem Jünger zur Mutter gegeben«12.
Im Hymnus Stabat Mater heißt es: »Christi Mutter stand mit Schmerzen bei dem Kreuz und weint' von Herzen, als ihr lieber Sohn da hing.« Dann beten wir: »Daß ich Christi Tod und Leiden, Marter, Angst und bittres Scheiden fühle wie dein Mutterherz«13»
1 Karfreitagsliturgie, Gesang während der Kreuzverehrung. - 2 Joh 19,18. - 3 Gerhard Kroll, Auf den Spuren Jesu, Stuttgart 1988, S.360. - 4 Augustinus, Erklärung der Psalmen (21), 11,8. - 5 vgl. 1 Kor 1,23. - 6 J. Escrivá, Der Kreuzweg, XI,1. - 7 Lk 23,43. - 8 Gal 2,20. - 9 II. Vat. Konz., Konst. Lumen gentium, 3. - 10 R. Guardini, Der Herr, Würzburg 1951, S.474. - 11 Joh 19,26-27. - 12 II. Vat. Konz., Konst. Lumen gentium, 58. - 13 Hymnus Stabat Mater.
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von
29.03.2013 00:33
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„Keine einzige Seele,
die Meine Barmherzigkeit anrief,
ist enttäuscht oder beschämt worden.“ (Jesus zu Schwester Faustina)
Liebe Newsletter-Empfänger, Gründonnerstag 2013
In einem aufsehenerregenden Interview mit der „Kirchlichen Umschau“ vom März 2013 hat der renommierte Kirchenrechtler und Apostolische Protonotar Prof. Dr. Georg May unsere Kirche im „Stadium vor einem Schisma“ beschrieben. Im Hinblick auf das zurzeit des Interviews zusammengetretene Konklave merkt er an: „Wie immer die Papstwahl ausgehen mag: Ich kann mich schon seit langem nicht des Eindrucks erwehren, dass es einem Menschen nicht gelingen kann, die chaotischen Verhältnisse in weiten Teilen der Kirche zu überwinden. Ich fürchte, dass Gott selbst eingreifen muss, um seine Kirche oder den Rest, der dann übrigbleiben wird, zu retten. Wie und wann dies geschehen wird, ist seinem Ratschluss zu überlassen.“
Diese ernsten Worte haben auch nach der Wahl des neuen Pontifex ihre Brisanz nicht verloren. Im Gegenteil können die monströsen Erwartungen, die im Zusammenhang mit dem neuen Pontifikat geweckt werden, den nüchtern denkenden Menschen nur irritieren. Während der Nachfolger Benedikts XVI. zum Teil bis in die Formulierungen hinein die Anliegen seines Vorgängers wiederholt, suggeriert die Öffentlichkeit, als wäre es nun seine Aufgabe, die Kirche neu zu erfinden. Von einem „Paradigmenwechsel“ ist die Rede, einem „neuen Stil“ und einer „neuen Epoche“. Hat die Öffentlichkeit schon vergessen, mit welch eindeutigen Worten auch Benedikt XVI. Eitelkeit, Machtstreben und Karrierismus in der Kurie angeprangert hat? Sind seine Mahnungen, dass die Kirche sich „entweltlichen“ und ihre Privilegien beherzt ablegen müsse, schon Geschichte? Und: Wird man auf die Mahnungen von Franziskus hören, wo man doch jene seines Vorgängers geflissentlich überhört hat?
Es ist ein durchsichtiges Manöver, einen Amtsträger mit unerfüllbaren Erwartungen zu überfrachten, um ihn dann wenig später als „gescheitert“ zu bezeichnen – so haben viele Medien mit Benedikt XVI. verfahren, und man kann nur hoffen, dass sich das Spiel mit seinem Nachfolger nicht wiederholt.
Der Papst ist kein gewählter Vorstandsvorsitzender eines Vereins. Die Kardinäle bezeichnen lediglich einen Kandidaten, Gott allein entscheidet, wer der Stellvertreter Christi auf Erden wird. Dem sakralen Charakter dieser einzigartigen Wahl (die eine Erwählung durch Gott darstellt, bei der er sich der Kardinäle lediglich als Werkzeuge bedient) entspricht das Gebot strikter Geheimhaltung hinsichtlich aller mit der Wahl zusammenhängenden Umstände.
Weil Gott allein wirken soll, hat der Mensch zu schweigen. Überspitzt könnte man sagen: Der Beichtstuhl, das Ehebett und das Konklave gehören nach katholischer Überzeugung zu den strikten Tabuzonen, die dem neugierigen Zugriff oder der Geschwätzigkeit des Menschen absolut und kompromisslos entzogen bleiben müssen. Weil der Mensch zu Eitelkeit und Neugier neigt, bedarf das Heilige und Intime eines besonderen Schutzes, der deutlich macht: Hier hast du es mit Gott zu tun.
Was hat es also zu bedeuten wenn das unter Androhung der Exkommunikation verordnete Schweigen hinsichtlich der Papstwahl mittlerweile lässig missachtet wird? Kardinäle plaudern über Favoriten und Stimmabgaben und manches andere mehr, so dass der Eindruck entsteht, dass das ganze Wahlverfahren doch demjenigen eines Parteitages recht nahe kommt. Die im letzten Newsletter beschriebene „Entzauberung“ des Papstamtes wird eifrig weiter betrieben – aus dem inneren der Kirche heraus. Ist es nicht mehr Gott allein, der erwählt, sondern menschliches Kalkül und Taktik?
„Die Quellen für eine wahre Erneuerung der Kirche und ihrer Glieder sind unerschütterliche Treue zur Glaubens- und Sittenlehre der Kirche, fragloser Anschluss an den Nachfolger Petri, heilige Gottesfurcht und Gottesliebe, Ringen um Sündenfreiheit und Heiligkeit“, so Prälat May in dem o.a. Interview. Wollen wir diese Mahnung einer vorbildlichen Priestergestalt beherzigen und den Barmherzigkeitssonntag in diesem Jahr mit besonderer Intensität begehen. Herzlich lade ich Sie deshalb nicht nur zu Pro Immaculata ein (Freitag, 05.04., 17.30 Uhr in Liebfrauen/Ober-Ramstadt), sondern auch zur Feier des Barmherzigkeitssonntages, zum ersten Mal mit anschließender gregorianischer Messe (Sonntag, 07.04., 15 Uhr in St. Michael/Nieder-Ramstadt). Nichts braucht die Kirche und der Einzelne mehr als Gottes Barmherzigkeit!
Mit priesterlichem Segensgruß verbleibe ich mit allen guten Wünschen für fruchtbare Kar- und Ostertage,
Ihr in Christo und Maria ergebener Hendrick Jolie, Pfarrer
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von esther10
28.03.2013 15:07
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Verschönern Sie ihre Fastenzeit mit Liebe „Wie wunderbar ist das Fasten, das sich mit Liebe paart. Teile großzügig Dein Brot mit dem, der hungrig ist. Denn sonst fastest Du nicht wirklich, sondern sparst nur.“
In diesem Lied, das in der Vesper am Fastendienstag gesungen wird, verbindet die maronitische Liturgie das Fasten und die Passionszeit eng mit der Barmherzigkeit. In einer Zeit, in der das Fasten für viele eine Art Diät bedeutet, erinnert die Kirche daran, dass das christliche Fasten weitaus mehr als ein Verzicht auf Speisen ist.
Für den Apostel Paulus war die Barmherzigkeit die höchste aller christlichen Tugenden und das Fasten ohne Wohltätigkeit unnütz. Der Apostel Johannes erklärt, dass das Entscheidende beim wahren Fasten die Zweckmäßigkeit und das konkrete Handeln sind: „Meine Kinder, lasst uns nicht mit Worten noch Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.“ (1 Joh 3,18)
Armut hat viele Gesichter. Mutter Teresa, der schließlich Armut und Hunger so sehr vertraut waren, behauptete einmal, dass es in der reichen westlichen Welt mehr Hunger und Armut gäbe als in den Gassen von Kalkutta: sie meinte spirituelle Armut, den Mangel an Lebenssinn und die Leere des Menschen, der auf Seinen Herrn verzichtet hat, auf die Quelle, den Sinn und Zweck unserer Existenz.
Wir von der ZENIT-Redaktion versuchen unseren Teil beizutragen, indem wir uns für diese Barmherzigkeit gegenüber dem Nächsten einsetzen. Johannes Paul II. hat diese als „Diakonie der Wahrheit“ bezeichnet (Fides et Ratio, 2).
So bietet die arabische Edition von ZENIT einen einzigartigen Nachrichtenservice in der Welt. Sie versucht, das Wort Christi und der Kirche, die gute Botschaft auch in der arabischen Welt erklingen zu lassen. Es soll frisch und lebendig dem heutigen Menschen überbracht werden.
Wir überbringen auch das Wort unserer Brüder der anderen christlichen Konfessionen. Und das unserer muslimischen Brüder, die davon überzeugt sind, dass die verschiedenen Religionen trotz ihrer Differenzen ein „übereinstimmendes Wort“ zur Gottes- und Nächstenliebe finden können.
Unsere Aufgabe ist keine gewöhnliche Arbeit; sie ist eine Mission, die aus unserem christlichen Glauben und unserer Liebe zum Menschen, ja zu allen Menschen dieser Erde gespeist wird.
Liebe Leser, können Sie mit uns gemeinsam ihre helfende Hand denen reichen, die nach dem Wort Christi dürsten?
Wir sind überzeugt, dass unsere Epoche auf besondere Weise die Weissagungen des Propheten Amos reflektiert:
„Siehe, es werden Tage kommen, sagt der Herrgott, in denen ich eine Hungersnot ins Land senden werde, nicht den Hunger nach Brot, nicht Durst nach Wasser, sondern Hunger nach den Worten des Herrn “(Amos 8,11).
ZENIT bemüht sich, dieses Werk der „Liebe in der Wahrheit“ zu vollbringen. Wir benötigen dazu Ihrer Hilfe!
Spenden ist einfach und erfordert keine großen Summen.
Wenn jeder von uns seinen „Obolus der Witwe“ von Herzen gäbe, könnte unser Nachrichtendienst auch weiterhin das WORT überbringen, das sich heute noch demütig in der Armut unserer Worte anbietet. http://www.zenit.org/de/index?locale=de&...tm_source=lists
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von
28.03.2013 11:19
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GRÜNDONNERSTAG
44
DAS LETZTE ABENDMAHL
Jesus feiert mit den Aposteln das Letzte Abendmahl. Einsetzung der Eucharistie und des Priesteramtes. Das neue Gebot.
I. Der Gründonnerstag erinnert uns an das Letzte Abendmahl, das Jesus mit den Aposteln feierte. Der Herr kam mit den Seinen zusammen, um das Paschafest der Juden zu begehen. Diesmal jedoch erhält die Feier einen besonderen Charakter. Jesus weiß, daß es sein letztes Paschafest ist, bevor er zum Vater zurückkehrt.
Der Vorübergang des Herrn - denn dies bedeutet Pascha - wurde jedes Jahr beim ersten Frühlingsmond gefeiert, am Abend vom 14. auf den 15. Nisan. Ihm schloß sich das siebentägige Fest der ungesäuerten Brote an, der wichtigste von allen jüdischen Festtagen. Im Mittelpunkt stand das Pascha-Ostermahl mit dem Genuß des Lammes zum Andenken an die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Vor dem Essen des Osterlammes sprach der Hausvater die vorgeschriebenen Segensgebete und gab eine Einführung in den Sinn des Festes, getreu dem Wort: Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des Herrn! Für die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel!1
Die Feier erforderte eine gewissenhafte Vorbereitung. Jesus übertrug sie seinen Lieblingsjüngern, Petrus und Johannes. Sie stellten das Wasser für die Waschungen bereit2, die Bitterkräuter als Sinnbild der Bitternis der Gefangenschaft, die ungesäuerten Brote als Erinnerung an den eiligen Aufbruch aus dem Land der Knechtschaft und Wein. Vor allem brachten sie das Lamm zur Schlachtung zum Tempel, um es dann zu Hause über dem Feuer zu braten. Wahrscheinlich waren die beiden Apostel dabei erwartungsvoll gestimmt auf die abendliche Begegnung mit dem Herrn. Der Gedanke liegt nahe, uns jetzt auf die heilige Messe zu besinnen, in der das Opfer Christi in der Gestalt des Mahles gegenwärtig wird. Wir können uns dabei in die Rolle des Petrus und des Johannes versetzen.
Das Mahl beginnt bei Sonnenuntergang. Der Hausvater - Jesus - spricht die vorgesehenen Psalmen und Dankgebete. Am Rande erfahren wir von einem Rangstreit unter den Aposteln und von der Reaktion des Herrn darauf mit einer Geste demütigen Dienens: er begann den Jüngern die Füße zu waschen. Mit dieser Geste tritt das Eigentliche hervor: Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.3 Der Herr »wollte dieser Zusammenkunft eine solche Fülle an Bedeutsamkeit, an Erinnerung, an zutiefst erschütternden Worten und Gefühlen und an derart neuen Handlungen und Geboten geben, daß wir mit dem Betrachten und Nachdenken darüber wohl nie an ein Ende gelangen. Es ist ein Abendmahl des Vermächtnisses; es ist ein von unendlicher Liebe und unendlicher Traurigkeit erfülltes Abendmahl (Joh 16,6), und es ist zugleich voller geheimnisvoll geoffenbarter göttlicher Verheißungen und letzter Ausblicke. Schon droht der Tod mit unhörbaren Vorahnungen von Verrat, von Abkehr und Opfer. Das Gespräch erstirbt sofort, nur die Worte Jesu fließen dahin in einer ganz neuen, überaus zärtlichen Weise, zielen auf höchste Vertraulichkeit, schweben gleichsam auf der Schneide zwischen Leben und Tod.«4
Der Gründonnerstag bringt uns die lange Rede des Herrn über seine Liebe zu uns Menschen nahe. Wie erwidern wir seine Liebe - in unseren Begegnungen mit ihm, in der Verbundenheit mit seiner Kirche, in Buße und Sühne, in der konkreten Nächstenliebe, in der Vorbereitung auf die Kommunion, in unserem Bemühen, am Werk der Erlösung mitzuwirken, hungernd und dürstend nach Gerechtigkeit ...
II. Das Mahl naht sich seinem Ende. Da verläßt der Herr den gewohnten Gang der Feier und tut etwas ganz ungewöhnliches. »Da sind zunächst diese beiden unergründlichen Worte, die nun für immer im Zentrum der Kirche, im Zentrum der eucharistischen Feier stehen, die Worte, von denen wir leben, weil sie Gegenwart des lebendigen Gottes, Gegenwart Jesu Christi in unserer Mitte sind und so die Welt aufreißen aus ihrer unerträglichen Langweiligkeit, Gleichmütigkeit, Schwere und Bosheit. >Dies ist mein Leib, dies ist mein Blut<. Das sind Ausdrücke aus der Opfersprache Israels, in der die Gaben bezeichnet wurden, die man Gott im Tempel opferte. Wenn Jesus diese Wörter nimmt, bezeichnet er sich selbst als das endgültige und wirkliche Opfer, in dem all diese vergeblichen Versuche des Alten Testaments erfüllt sind. In ihm ist das, was darin immer gewollt war und nie sein konnte, aufgenommen. Gott will keine Tieropfer; ihm gehört alles. Und er will keine Menschenopfer, denn er hat den Menschen zum Leben geschaffen. Gott will Größeres: Er will die Liebe, die den Menschen verwandelt und in der er gottfähig wird, sich Gott überläßt. Nun erscheinen all die Hekatomben von Opfern, die im Tempel zu Jerusalem je dargebracht worden waren, und all die Opfer die ganze Weltgeschichte hindurch, dieses ewig vergebliche Bemühen, mit Gott gleichzuziehen, überflüssig und doch zugleich sozusagen als Fenster, die durchschauen lassen auf das Eigentliche; als Anläufe, die jetzt erfüllt sind. Das, was dort gemeint war: Gabe an Gott, Einheit mit Gott - dies geschieht in Jesus Christus, in ihm, der Gott nicht etwas gibt, sondern sich und darin uns.«5
Bis dahin war das Bündnis zwischen Gott und seinem Volk im Osterlamm versinnbildlicht, das im Tempel geschlachtet und beim Mahl verzehrt wurde. Nunmehr ist das Opferlamm Christus selbst: als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden, schreibt Paulus an die Korinther6. Am folgenden Tag wird er auf dem Kalvarienberg an die Stelle des kultischen Opferlammes treten und den neuen und endgültigen Bund der Menschen mit Gott schließen, der die Menschen aus der Knechtschaft von Sünde und ewigem Tod befreit.
Jesus gibt sich uns in der Eucharistie hin, um uns in unserer Schwachheit zu stärken, uns in unserer Einsamkeit beizustehen und uns auf die endgültige Gemeinschaft mit Gott im Himmel einzustimmen. Er sorgt dafür, daß das Brot des Lebens, das er jetzt gibt, bis zum Ende der Welt niemals mehr fehlen wird: Er setzt das Priestertum ein - Tut dies zu meinem Gedächtnis7 - mit der Vollmacht, das Geheimnis des Glaubens zu feiern bis er kommt8.
Wenn wir nach der Abendmahlsmesse die nächtliche Anbetung des Allerheiligsten halten, wollen wir uns vergegenwärtigen, daß wir vor demselben Jesus knien, der im Abendmahlssaal von seinen Jüngern Abschied nahm, indem er im Sakrament anwesend blieb.
III. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.9
Jesus hat zu den Aposteln gesagt, daß er fortgehen wird. Er geht fort, um im Haus des Vaters einen Platz für sie vorzubereiten10. Sie sollen in der Zwischenzeit durch das Band des Glaubens und des Gebetes mit ihm verbunden bleiben11 - und durch das Band der Liebe: Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.12
Die Art und Weise, wie wir unseren Mitmenschen begegnen, ist das Zeichen, an dem man uns als Jünger Jesu erkennt. Darin äußert sich unser Einssein mit Christus. Viele fragen sich, ob sie Christus lieben, und suchen nach Zeichen dafür: das Zeichen, das niemals trügt, ist die brüderliche Liebe, und sie ist zugleich das Richtmaß für die Echtheit unseres Gebetslebens.
Der Herr kann von einem neuen Gebot sprechen, weil er es ganz neu begründet: so wie ich euch geliebt habe. Die menschlichen Beziehungen werden auf eine neue Grundlage gestellt, denn nun sehen wir in unserem Nächsten Christus selbst. Das Gebot richtet sich an ein neues Volk und verlangt ein neues Herz. Und auch in den Niederungen unseres Alltags erfahren wir das Neue, wenn wir erkennen, wie es sich immer wieder gegen die Schwerkraft des alten Menschen, gegen die egoistische Abkapselung, behaupten muß.
Während wir an diesem Gründonnerstag Christus in der Eucharistie anbeten, können wir uns fragen, ob wir uns um eine freundliche, verständnisvolle und gewinnende Art des Umgangs mit den anderen bemühen, die zeigt, daß wir Jünger Christi sind. Manchmal ist es nicht leicht, im Denken, Reden und Tun nach dem Gebot der Nächstenliebe zu handeln. Es kann schwer sein, getanes Unrecht wiedergutzumachen oder neidlos die Leistung anderer zu würdigen. Das Ernstnehmen unseres Nächsten mag sich darin zeigen, daß wir nicht gleichgültig, sondern durch ein Wort oder eine Geste der Anteilnahme reagieren: das kann ein Lächeln, eine kleine Gefälligkeit, ein aufmunterndes Wort oder gelegentlich auch eine brüderliche Zurechtweisung sein. Anteilnahme in den gewöhnlichen Lebensverhältnissen - darum geht es meistens.
Wir nähern uns dem Höhepunkt der Passion. Maria ist nahe bei ihrem Sohn - jetzt, in der Zeit des Schreckens genauso wie damals, im unscheinbaren Alltag. »Die unermeßliche Liebe Mariens für alle Menschen bewirkt, daß auch in ihr das Wort des Herrn Wirklichkeit wird: Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde (Joh 15,13).«13
1 Ex 12,14. - 2 vgl. Joh 13,5. - 3 Joh 13,1. - 4 Paul VI., Homilie am Gründonnerstag, 27.3.1975. - 5 Joseph Kardinal Ratzinger, Eucharistie - Mitte der Kirche, München 1978, S.13. - 6 1 Kor 5,7. - 7 Lk 22,19; 1 Kor 11,24. - 8 1 Kor 11,26. - 9 Fußwaschung, Antiphon 4. Joh 13,35. - 10 Joh 14,2-3. - 11 Joh 14,12-14. - 12 Joh 13,34. - 13 J. Escrivá, Freunde Gottes, 287.
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von esther10
28.03.2013 00:49
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.. Von der Illusionzur Wahrheit Ich stand an der Pforte des Himmels und der Hölle Ein persönliches Zeugnis von Frau Dr. Gloria Polo Dieses Zeugnis wurde aus dem Spanischen Original ins Deutsche übersetzt. Es kann frei verbreitet, kopiert und verwendet werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt werden:1)Der hier vorliegende Text darf weder verkürzt noch verändert werden – auchdürfen Sätze nicht aus ihrem Zusammenhang gerissen werden.2)Diese Seiten und auch deren Kopien bzw. Nachdrucke dürfen nur kostenlos und ohne kommerziellen Zweck verwendet und verbreitet werden.Unter der Internet-Adresse:http://www.gloriapolo.net können die WEB-Seiten, die über den Fall der Frau Gloria Polo berichten besucht werden.Diese Kopien können im deutschen Sprachraum unter folgender Adresse gratis.
........Die unglaubliche Geschichte von Frau Dr. Gloria POLO braucht jetzt noch Angst zu haben?Worüber ich jetzt noch sehr traurig bin, was ich Ihnen nur mit großer Schameingestehen kann, ist, dass dies, nämlich der Glaube an die Hölle , das letzteBand war, das mich noch in der Kirche hielt. Es war einfach diese existenzielleAngst vor dem Teufel, die mich noch mit der Gemeinschaft der Kirche inVerbindung stehen ließ. Als man mir also sagte, es gäbe ihn und die Hölle ja gar nicht, sagte ich mir also gleich: „Warum soll ich mich da noch bemühen und für ein Leben nach den Regelnder „alten Kirche“ kämpfen. Also gut, dann kommen wir alle in den Himmel,es ist also ganz egal, was wir sind und was wir tun.“ Das eben war dann endgültig der Grund, warum ich mich völlig vom HERRNentfernte. Ich entfernte mich von der Kirche und begann über sie zu schimpfenund nannte sie dumm und überholt ... etc. Ich hatte keine Angst mehr vor der Sünde und begann meine Beziehung zu GOTT kaputt zu machen. Die Sündeblieb nicht nur in mir drinnen, sondern diese Sünde begann sich über mich nachaußen zu verbreiten und andere anzustecken. Ich wurde im negativen Sinn aktiv.Ja, ich fing jetzt sogar selber an, allen zu erzählen, dass der Teufel gar nichtexistiert, dass er eine Erfindung der Geistlichkeit sei - und irgendwann begann ichauch meinen Kollegen auf der Universität zu sagen, dass auch GOTT nichtexistiere und dass wir ein Produkt der Evolution sind etc. etc. Und so gelang esmir, viele Menschen zu beeinflussen. Das sei vorausgeschickt, damit Sie dasNachfolgende besser verstehen können. Den Teufel gibt es wirklich Nun hören Sie, was passierte: Als ich mich in dieser fürchterlichen Situationbefand, was für ein entsetzlicher Schreck! Denn auf einmal sah ich, dass eswirklich Dämonen gab; und sie kamen jetzt, um mich zu holen. Ich sah dieseTeufel mit all ihrer Schrecklichkeit vor mir, Und keine der Darstellungen, die ichauf Erden bisher gesehen habe, können auch nur im Kleinsten darlegen, wieschrecklich diese Teufel in Wirklichkeit aussehen. Und so sehe ich, wie auf einmalaus den Wänden des Operationssaales, viele dunkles Gestalten herauskommen.Es scheinen ganz normale und gewöhnliche Menschen zu sein, aber sie habenalle diesen schrecklichen, grauenhaften Blick. Der Hass schaut ihnen direkt ausden Augen heraus. Und auf einmal begreife ich, dass ich ihnen etwas schulde.Sie kamen, um mich zu kassieren, weil ich ihre Angebote zur Sündeangenommen hatte, und nun musste ich den Preis dafür bezahlen, und dieser Preis war ich selber. Denn meine Sünden hatten Konsequenzen. Die Sündengehören Satan, sie sind kein Gratisangebot von ihm, sie müssen bezahlt werden.Der Preis sind wir selber. Wenn wir also sozusagen in seinem Laden einkaufen,werden wir die Ware bezahlen müssen. Das sollte uns bewusst werden. Wir müssen für jede Sünde bezahlen, wir bezahlen mit unserer Gewissensruhe, wir bezahlen mit unserem inneren Frieden, wir bezahlen mit unserer Gesundheit...Und wenn wir sehr treue Stammkunden in Satans Supermarkt sind und immer nur in seinem Laden einkaufen, wird er am Ende uns selber kassieren. Seite - 10 - Vom Blitz getroffen - ins richtige Leben zurückgekehrt Und die größte Verleumdung und die Haupt-Lüge, der große Trick desTeufels ist es, dass er das Märchen verbreitet, dass es ihn (den Teufel) gar nicht gäbe. Und diese fürchterlichen, dunklen Gestalten umkreisen mich und es ist eindeutig,dass sie nur mit dem einen Ziel kommen, mich mitzunehmen. Sie habenwahrscheinlich keine Vorstellung, was das für ein Schrecken, was das für einescheußliche Angst war, dass mir mein ganzer Intellekt, meine Hochgeistigkeit,meine Wissenschaftlichkeit, meine akademischen Titel und meineabgeschlossene Berufsausbildung in dieser Situation überhaupt nichts halfen. Siewaren vollkommen wertlos. Diese Sünden ziehen uns also in die Tiefe, nachunten, hin zum „VATER der LÜGE“. Wenn wir aber unsere bedauerlichen Versa-ger und Sünden (die wir bezahlen müssen) im Bußsakrament zu GOTT bringen,dann bezahlt GOTT den Preis. ER hat ihn mit seinem eigenen Blut und Leben amKreuz bezahlt. Und ER bezahlt jedes Mal, wenn wir sündigen, wieder. ER hat für uns die Höllenqualen erduldet, die wir uns eingehandelt haben und die uns demBesitzer der Sünden (dem Satan) verpflichtet haben. Wir sind von JESUSCHRISTUS frei gekauft worden. Wir haben nun ein Anrecht auf SEIN Reich, auf SEIN Leben , denn ER hat uns zu „Kindern GOTTES“ gemacht.Und da kamen sie nun, diese dunklen Gesellen, um ihr Eigentum – MICH - zukassieren...Ich sah sie jetzt aus der Wand hervortreten und in den OP hereinkommen. Eswaren sehr viele Personen, die da plötzlich herumstanden. Nach außen sahen siezunächst normal aus, aber der Blick eines jeden war voller Hass, voll eines teufli-schen Hasses. Und sie waren so seelenlos, wie innen ausgebrannt. Meine Seelesträubte sich und erzitterte, und ich verstand sofort, dass sie Dämonen waren. Ichverstand, dass sie meinetwegen hier waren, weil ich ihnen etwas schuldete, denndie Sünde ist nicht gratis. Dies ist ja die größte Niedertracht und Lüge desTeufels, dass er die Menschen glauben macht, dass es ihn gar nicht gibt. Das istseine Strategie, danach kann er alles mit uns machen, was er will, dieser Lügner.Und nun sah ich mit Entsetzen: O ja, es gibt sie und sie begannen bereits mich zuumkreisen, sie wollten mich holen. Können Sie sich mein Entsetzen vorstellen?Meine Angst, diesen Terror?!Meine ganze Wissenschaft, Gescheitheit und gesellschaftliche Stellung nütztenmir nun gar nichts. Ich begann mich am Boden zu wälzen, mich auf meinenKörper zu werfen, weil ich in meinen Körper flüchten wollte, aber mein Körper nahm mich nicht mehr auf; und dies war ein fürchterlicher Schreck. Ich fing an zulaufen und zu fliehen. Ich weiß nicht wie, aber ich durchbrach die Wand desOperationssaales. Ich wollte nichts als fort, aber als ich durch die Wand hindurchging - zack - machte ich einen Sprung ins Nichts. Ich wurde ins Innere einesdieser Tunnels verfrachtet, die plötzlich da waren und nach unten führten. AmAnfang war noch etwas Licht da und es waren Lichter wie Bienenwaben. Und eswimmelte hier auch wie in einem Bienenstock, so viele Menschen waren hier.Erwachsene, Alte, Männer, Frauen und mit lautem Geschrei, borstig und mitwilder Mähne knirschten sie mit den Zähnen. Und ich wurde immer tiefer in die Seite - 11 - Die unglaubliche Geschichte von Frau Dr. Gloria POLO Erde hinabgezogen und bewegte mich unaufhörlich nach unten, obwohl ich michimmer bemühte, von da raus zu kommen. Das Licht wurde immer weniger, eswurde immer düsterer, und ich trieb in diesem Tunnel dahin bis esaußerordentlich finster wurde. Wehrlos tauchte ich in diese Finsternis ein, für diees einfach keinen Vergleich gibt. Die finsterste Finsternis dieser Erde ist dagegennoch ein heller Mittag. Aber dort verursacht diese Finsternis fürchterlicheSchmerzen, Horror und Scham, - und sie stinkt entsetzlich. Es ist eine lebendigeFinsternis, nichts dort ist tot oder regungslos. Nachdem ich hilflos und wehrlosdurch diese Tunnels geschlittert bin, kam ich unerwartet zu einem ebenen Platz.Hier war ich nun total verzweifelt, aber besessen von einem eisernen Willen, vonda wegzukommen. Es war derselbe Wille wie früher, um im Leben etwas zuerreichen, was mir jetzt und hier überhaupt nichts nützte - denn ich war jetzt hier und konnte mich nicht befreien. Von den großen Vorstellungen und Träumen vonfrüher ist nichts mehr übrig geblieben. Ich bin auf einmal einfach nur ganz klein,ganz winzig geworden.Und dann sah ich plötzlich, wie der Boden sich öffnete. Es sah aus wie ein großer Mund, wie ein entsetzlich großes Maul, ein Schlund. Der Boden lebte, er bebte!!!Ich fühlte mich entsetzlich leer und unter mir dieser beängstigende, entsetzlicheAbgrund, den ich einfach mit menschlichen Worten gar nicht beschreiben kann.Und das Fürchterlichste war, dass man hier absolut nichts mehr von der Gegenwart und Liebe GOTTES spürte, hier war nichts mehr, nicht ein TröpfchenHoffnung. Dieses Loch hatte etwas an sich, das mich unwiderstehlich nach untensaugte. Ich schrie wie eine Verrückte. Ich erschrak zu Tode, als ich merkte, dassich diesen Absturz nicht verhindern konnte, sondern, dass ich unaufhaltsam nachunten gezogen wurde. Ich wusste, wenn ich da einmal hinunter gestürzt bin, dannkomme ich nicht wieder zurück. Und ich werde ohne Ende immer tiefer und tiefer stürzen. Das war der Tod meiner Seele, der geistige Tod meiner Seele , ichwürde unwiderruflich für immer verloren sein.Aber während dieses entsetzlichen Horrors, am Rand dieses Abgrundes, spürteich plötzlich wie mich der Heilige Erzengel Michael an den Füßen festhielt. MeinKörper fiel in dieses Loch, aber ich wurde an den Füßen festgehalten. Es war einAugenblick furchtbaren Schmerzes und auch schrecklicher Angst. Aber als ich soam Abgrund hing, irritierte die Dämonen das bisschen Licht, das ich noch in mei-ner Seele hatte, und so stürzten sich alle diese Ungeheuer auf mich. Diesefürchterlichen Kreaturen waren wie Larven, wie Blutsauger, um dieses Licht in mir endgültig auszulöschen. Stellen Sie sich meinen Ekel und Horror vor, als ich michvon diesen ekelerregenden Kreaturen bedeckt sah. Ich schrie, ich schrie wieverrückt. Diese Dinger brannten. O meine Schwestern und Brüder, es handelt sichum eine lebendige Finsternis, es ist der Hass, der so brennt, der uns verschlingt,der uns ausbeutet und aussaugt. Es gibt keine Worte, um diesen Horror zubeschreiben
Hier geht es Weiter http://de.scribd.com/doc/48521940/Gloria-Polo-Ich-stand-an-der-Pforte-des-Himmels-und-der-Holle
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von esther10
28.03.2013 00:12
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27 März 2013, 10:00 Papst-Vertrauter: Franziskus wird den Vatikan rasch ändern
Franziskus sehe «klar, was zu ändern ist, und er ist sich genau bewusst, dass er rasch handeln muss, weil er in seinem Alter nicht viel Zeit hat», sagte sein früherer Verleger Chicago (kath.net/KNA) Papst Franziskus wird sich nach Auffassung eines Vertrauten und früheren Verlegers nicht den höfischen Regeln des Vatikan unterwerfen. «Wenn man 76 ist, ändert man sich nicht so leicht», sagte Gustavo Larrazabal in einem Interview der Zeitschrift «U.S. Catholic» (Dienstag). «Aber das hat nicht nur mit dem Alter zu tun. Er hat seinen Stil aus Buenos Aires in den Vatikan gebracht», so der argentinische Ordensmann, in dessen Claretiner-Verlag die meisten Schriften des früheren Erzbischofs und Kardinals Jorge Bergoglio erschienen. Franziskus sehe «klar, was zu ändern ist, und er ist sich genau bewusst, dass er rasch handeln muss, weil er in seinem Alter nicht viel Zeit hat».
Franziskus sei «ein Meister der Zeichen und Gesten», so Larrazabal. «Er weiß, welche Macht Gesten haben können.» Der neue Papst verstehe sich in erster Linie als Hirte. «Bei all seiner Aufmerksamkeit für soziale Fragen und Arme hat er nie die Befreiungstheologie unterstützt, aber auch keine Bremsen an sie angelegt», sagte der Ordensmann. In theologischen Belangen habe Bergoglio «die Dinge laufen lassen, solange sie im Rahmen der kirchlichen Lehre bleiben und nicht in Häresie oder absurden Ideen enden».
Larrazabal verteidigte Franziskus auch gegen Vorwürfe eines Versagens während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983). «Die Wahrheit ist, dass die Lage Argentiniens damals sehr komplex war», sagte der Ordensmann. «Damals war Jorge Bergoglio Jesuitenprovinzial und 36 Jahre alt. Er sagte mir:'Ich schwöre, Gustavo, dass ich getan habe, was ich tun konnte und was in meinen Möglichkeiten lag'.» Der heutige Papst sei nach eigenem Bekunden damals «völlig unerfahren» gewesen und habe «sicherlich als Provinzial viele Fehler gemacht».
«Bergoglio hat persönlich viele Leben gerettet, indem er Leute versteckte oder für ihre Freilassung verhandelte. Mehr als einmal hat er jemandem sogar seinen eigenen Pass gegeben», sagte Larrazabal. Zu den Anschuldigungen, Bergoglio sei für die Verhaftung von zweien seiner Ordensbrüder verantwortlich, sagte er: «Die Wahrheit ist, dass die zwei festgenommenen Jesuiten gerade aufgrund Bergoglios Verhandlung freigelassen wurden.»
Als Erzbischof von Buenos Aires sei Bergoglio durch seine einfache Lebensführung aufgefallen. So habe er nach seiner Ernennung 1998 umgehend die Bischofsresidenz in einer gehobenen Wohngegend aufgegeben. «Er vermietete die Wohnung an einen Orden und nahm ein einfaches Zimmer im dritten Stock der Kanzlei», sagte Larrazabal. An Bergoglio als Autor erinnerte sich der frühere Verlagsleiter ebenfalls mit Sympathie: «Er wollte nie Honorare. Das Geld sollte in unsere Ordensarbeit fließen.»
Bergoglio habe sogar einen Vertrag vorgeschlagen, der dem Claretiner-Verlag alle Rechte zusicherte, falls ihm, Bergoglio, etwas zustoßen sollte. «Das Dokument wurde nie unterzeichnet, und das war meine Schuld», sagte Larrazabal. http://kath.net/news/40695 (C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten
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von esther10
28.03.2013 00:08
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Chrisam-Messe im Petersdom : Franziskus weiht heilige Öle 28.03.2013
Chrisam-Messe im Petersdom : Franziskus weiht heilige Öle
Papst Franziskus hat die Feier der Kar- und Ostertage begonnen: Im Petersdom zelebriert er die Chrisam-Messe. Dabei werden die heiligen Öle für Handlungen im Gottesdienst geweiht. domradio.de überträgt die Messe.
Papst Franziskus beginnt heute die Feier der Kar- und Ostertage in einem römischen Jugendgefängnis. Zuvor zelebriert er im Petersdom die sogenannte Chrisam-Messe, bei der die heiligen Öle für verschiedene gottesdienstliche Handlungen und Weihen der katholischen Kirche geweiht werden. Das Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu begeht der Papst am späten Nachmittag in der Jugendvollzugsanstalt "Casal del Marmo". Dort sind 46 straffällige Jugendliche inhaftiert. Sie gehören unterschiedlichen Nationalitäten und Glaubensrichtungen an.
Im Verlauf der Messe will Franziskus zwölf jungen Häftlingen verschiedener Religion und Herkunft die Füße waschen. Die Geste erinnert an eine Demutshandlung Jesu an seinen zwölf Jüngern im Abendmahlssaal. In früheren Jahren feierten die Päpste den Abendmahlsgottesdienst meist in der Lateranbasilika; die rituelle Fußwaschung vollzogen sie in der Regel an Klerikern.
Schon als Erzbischof besuchte Franziskus am Gründonnerstag Gefängnisse
Franziskus ließ vergangene Woche mitteilen, dass er die Messe in der Strafanstalt feiern wolle. Mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte der Minderjährigen ist keine TV-Übertragung vorgesehen. Schon als Erzbischof von Buenos Aires suchte Jorge Mario Bergoglio, der heutige Papst, am Gründonnerstag Gefängnisse, Krankenhäuser oder Armenhospize auf.
Nach Angaben von Radio Vatikan kommen auch Italiens Justizministerin Paola Severino und die Verantwortliche für Jugendstrafvollzug Caterina Chinnici zu der Messe. Im Anschluss ist eine Begegnung von Jugendlichen und Angestellten mit dem Papst vorgesehen. Die jungen Häftlinge wollen Franziskus ein Holzkreuz und eine Betbank übergeben, die sie in der anstaltseigenen Tischlerei hergestellt haben. An weiteren Werkstätten verfügt das Gefängnis über eine Schneiderei, eine Polsterei und eine Pizzabäckerei.
Auch Benedikt XVI. hatte die Haftanstalt besucht
In "Casal del Marmo" kam viele Jahre lang der damalige Kardinalstaatssekretär Agostino Casaroli (1914-1998) regelmäßig zu Besuch, um bei den Jugendlichen Beichte zu hören oder mit ihnen zu spielen. Franziskus hatte in einer Predigt 2008 in Buenos Aires einmal auf diese Episode verwiesen.
Gemeinsam mit dem Papst wollen laut Radio Vatikan der Generalvikar des Bistums Rom, Kardinal Agostino Vallini, und der Anstaltsseelsorger Gaetano Greco die Gründonnerstagsmesse zelebrieren. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hatte die Haftanstalt am 18. März 2007 besucht und dort eine Messe gefeiert.
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von esther10
28.03.2013 00:04
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Wahrhaft gute Hirten sein!
(presse.kirche.at) „Habt keine Angst, eure Hirtenaufgabe mit Gottes Hilfe wahrzunehmen“, appellierte Bischof Klaus Küng bei der Chrisammesse im Dom von St. Pölten an die Priester der Diözese. „Führt Eure Gemeinden mit einer gewissen Entschlossenheit auf Wege, die zur Vertiefung des Glaubens führen und wirkt der Verflachung entgegen.“ Mit den heiligen Ölen werde uns von Christus „ein Schatz anvertraut“, mit dem sich ein wichtiger Auftrag verbinde: „Je mehr wir mit Christus eins sind, desto mehr werden wir vom Heiligen Geist erfüllt.“ Das bedeute jedoch, dass vieles auch von den Bemühungen des Einzelnen abhänge.
Christus habe die Priester durch das Weihesakrament für einen besonderen Dienst „an sich gezogen“, sagte Küng. An seine Stelle tretend sollen sie Zeugen für die Wahrheit sein und die Heilsgeheimnisse verwalten. „Wir sollen Gute Hirten sein, Priester nach seinem Herzen“, so der Bischof wörtlich. Es sei „ein großes Geheimnis“, dass Jesus sich gewissermaßen von jenen, die dazu bestellt sind, abhängig mache. Die damit verbundene Verantwortung sei dadurch groß. Das Wissen um Gegenwart Christi „unter uns“ und die Wirksamkeit des Heiligen Geistes sei die beste Ermutigung für die Arbeit der Priester, der beste Trost in allen Schwierigkeiten und der stärkste Ansporn. Daher sei es von größter Bedeutung, dass die Priester „allem anderen voran das geistliche Leben pflegen, es verteidigen und wiederherstellen, wenn wir nachgelassen haben“.
Küng betonte, dass es ihm „ein sehr großes Anliegen“ sei, dass die Priester das Evangelium „liebevoll, aber ohne Abstriche“ verkünden und dies auch von ihren Mitarbeitern verlangen sollten. Der in der Gesellschaft vorherrschende Relativismus müsse dort, wo er Glaubenswahrheiten und Gebote Gottes betreffe, „nach und nach überwunden“ werden. Küng: „Andernfalls dreht sich in der Entwicklung des Glaubenslebens die Schraube nach unten, Glaube und Glaubenspraxis verflachen immer mehr.“ Auch für die Sakramentenspendung brauche es „Hirten, die mit der Liebe Christi am Werk sind, die auf die Menschen zugehen, sie einladen und ermutigen“. Es gelte dabei dem Vorbild Jesu Christi nachzufolgen: „Er war bereit, von jeder Krankheit zu heilen; vor niemandem ist er zurückgeschreckt, nicht einmal vor Aussätzigen“, erinnerte Küng. Jesus habe aber auch „unmissverständlich zur Umkehr aufgefordert“ und für die Wirksamkeit seiner Wundertaten den Glauben vorausgesetzt. Link: Bischofspredigt im Wortlaut.
http://schwarzwaldmaedle.xobor.de/blog-e...salbt-wird.html
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von esther10
28.03.2013 00:00
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Weltweit leben 14 Millionen Juden, davon 6 Mio in Israel und 5,5 Mio in den USA Veröffentlicht: 28. März 2013 | Autor: Felizitas Küble | Einsortiert unter: ISRAEL / Judentum | Tags: Israel, Judentum, USA |Schreibe einen Kommentar » Die israelische Tageszeitung “Jediot Achronot” berichtet erfreut: “65 Jahre nach der Staatsgründung Israels leben nun über 6 Millionen Juden im Judenstaat Israel.“
Zwei Wochen vor dem 65. Unabhängigkeitstag überschritt die Anzahl der israelischen Bevölkerung die 8 Millionen-Grenze, darunter 2 Millionen Nichtjuden. 1,6 Millionen Moslems sowie 0,4 Millionen Christen oder Angehörige anderer Religionen.
Foto: K. Ruprecht Aber außerhalb Israels leben immer noch mehr Juden als im Heiligen Land. Gemäß Prof Sergio Della Pergola verteilen sich 96 % der Diaspora-Juden auf zehn Länder:
In den USA leben 5,5 Millionen, in Kanada 380.000, in Argentinien 180.000, in Brasilien 75.000, in Deutschland 120.000, in Frankreich 500.000, in Großbritannien 300.000, in Russland 190.000 und in Australien 102.000 Juden. Die Mehrheit der jüdischen Weltbevölkerung, nämlich 11,5 Millionen an der Zahl, leben in Israel und in den USA.
„Insgesamt zählt die jüdische Bevölkerung weltweit knapp 14 Millionen Juden“, sagte der Experte für jüdische Demographie an der Hebräischen Universität in Jerusalem.
Quelle: http://www.israel.heute.com
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von
27.03.2013 14:57
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FASTENZEIT MITTWOCH IN DER KARWOCHE
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DER WEG NACH GOLGOTA
Jesus trägt das Kreuz. Die Freunde haben ihn im Stich gelassen. Nur ein Fremder hilft. Begegnungen auf dem Weg. Der Beistand der Mutter.
I. Innere und äußere Schmerzen, Hohn, Erniedrigung die ganze Nacht über ... Jesus ist durch die Tortur der Geißelung gebrochen, nun wird er zur Kreuzigung geführt. Pilatus hatte versucht, Jesus im Tausch gegen Barabbas, einen Räuber und Mörder, freizulassen. Als die Volksmenge jedoch sein Angebot zurückwies, ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen1.
Es war Sitte, einen Schwerverbrecher zur Abschreckung durch die belebtesten Straßen der Stadt zu führen. Der römische Hauptmann hat bald bemerkt , daß Jesus zu geschwächt ist, um allein das Kreuz bis zur Hinrichtungsstätte zu tragen. Ein zufällig Vorübergehender, der vom Felde heimkommt, muß einspringen, Simon von Zyrene.
Wo sind seine Jünger? Als Jesus sie aufgefordert hatte, das Kreuz zu tragen2, hatten sie ihm versichert, sie seien bereit, mit ihm bis in den Tod zu gehen3. Nun aber ist nicht einer da, für ihn die Kreuzeslast bis zur Hinrichtungsstätte zu tragen. Ein Fremder muß dies tun, und er muß dazu gezwungen werden. Auch jene, die Jesu heilende Barmherzigkeit erfahren hatten, geben sich nicht zu erkennen. Ein Wort des Propheten Jesaja wird nun grausame Wirklichkeit: Ich allein trat die Kelter; von den Völkern war niemand dabei. (...) Ich sah mich um, doch niemand wollte mir helfen; ich war bestürzt, weil keiner mir beistand.4
Die christliche Frömmigkeit hat uns, in der sechsten Station des Kreuzweges, die Begegnung mit einer Frau aus dem Volk überliefert. Sie ist die einzige, die die Einsamkeit des Herrn durchbricht. Veronika trocknete, so die Tradition, mit einem Tuch das Antlitz Jesu ab. Seine heiligen Züge blieben darin haften. Das Schweißtuch der Veronika ist das bewegende Sinnbild der Zwiesprache zwischen Christus und der sühnenden Seele. Veronika erwiderte die Liebe Christi durch einen kleinen Dienst, der, gemessen an der Schrecklichkeit der Passion, nicht ins Gewicht fällt. Couragiert bahnt sie sich ihren Weg durch die Menge der Schaulustigen, der namenlosen Haßer und Spötter. Mancher mag dunkel so etwas wie Mitleid empfunden haben. Aber nur sie hat den Mut, sich dem Herrn zu nähern, um ihn vor aller Augen zu trösten. Und der Herr nimmt es dankbar an.
Jesus setzt seinen Weg durch die steilen Gassen Jerusalems fort. Beim Beten des Kreuzwegs werden die Stürze des Herrn auf dem Weg zum Kalvaria in drei Stationen zusammengefaßt. Er wird wohl noch öfter hingefallen sein. Jedesmal steht er wieder auf und schleppt sich weiter. Sich aufrichtend will er uns sagen, daß er uns liebt, bei jedem Fall, daß er unsere Liebe braucht.
»Es ist nicht zu spät, noch ist nicht alles verloren ... Selbst wenn es dir so scheinen mag; und wenn tausend Stimmen es unheilvoll verkünden; und wenn skeptische, spöttische Blicke dir folgen ... Du bist zur rechten Zeit gekommen, um das Kreuz auf dich zu nehmen: die Erlösung vollzieht sich immer noch - jetzt! Und Jesus braucht viele Helfer wie den von Zyrene.«5
II. An einer anderen Stelle seines Kreuzweges kommt Jesus an einer Gruppe von weinenden Frauen vorüber. Er tröstet sie. »Nun ertönt der Aufruf zur Reue, zur wahren Reue, zum Bedauern der begangenen Schuld. Jesus sagt zu den Töchtern Jerusalems, die bei seinem Anblick weinen: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich, weint über euch und eure Kinder! (Lk 23,28). Man darf nicht an der Oberfläche des Übels bleiben, man muß nach seinen Wurzeln, seinen Ursachen, nach der Wahrheit des Gewissens graben bis auf den Grund. Dies eben will Jesus sagen, der das Kreuz trägt und der schon immer das Innere jedes Menschen kannte (Joh 2,25) und es immer kennt. (...) Ich bitte dich, Herr, laß mich in der Wahrheit leben und wandeln.«6
Mit Jesus werden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. Ein ahnungsloser Zuschauer sähe lediglich drei Kreuztragende. Er wüßte nicht, daß einer der drei der Erlöser der Welt ist, der um unseres Heiles willen in den Tod geht, nichts über die verschiedenen Arten, wie einer sein Kreuz tragen kann.
Wie tragen wir das Kreuz, wenn der Herr es auf unsere Schultern lädt? Man kann sich dagegen auflehnen - widerwillig, voll Wut und Groll. Doch dann wäre es ein sinnloses Tragen, das nur von Gott wegführt. So tragen das Kreuz jene, die nur auf ein bequemes, unbeschwertes Leben aus sind, in dem Schmerz und Leid keinen Platz haben, weil sie deren übernatürlichen, vom Glauben erleuchteten Hintergrund nicht erkennen. Es ist ein Kreuz, das nicht erlöst.
Man kann das Kreuz auch in der Art eines Menschen tragen, der sich in sein Schicksal gefügt hat und in der Ausweglosigkeit des Unabwendbaren seine Würde bewahrt. Vielleicht ist dies die Art des einen der beiden anderen Verurteilten. Er hat sich nicht aufgegeben. Die Nähe zum Herrn in den letzten Augenblicken seines Lebens vermag sein Inneres noch zu erreichen, ihn umzuwandeln. Wir nennen ihn den »guten Schächer«»Es gibt aber noch eine dritte Art, das Kreuz zu tragen. Es ist die Art Jesu. Indem er das Kreuz in Liebe umfängt, lehrt er uns, wie wir Schmerz und Leid bewältigen können: liebend, im Wissen, daß wir uns am Erlösungswerk beteiligen und für unsere Sünden sühnen.
Der Herr hätte uns anders erlösen können. Aber er hat es durch Schmerz und Leiden tun wollen, damit wir deren verborgenen Sinn erkennen. Denn es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.7
Menschen, die ernsthaft um die Nachfolge bemüht sind, entdecken bald, daß Schmerz, Leid und Widrigkeiten in dem Augenblick aufhören, ein Ärgernis zu sein, wenn man sie nicht bloß als eine Belastung betrachtet, sondern gleichsam hinter ihnen die Gestalt des kreuztragenden Herrn sieht. »Mein Gott, laß mich die Sünde hassen und das Heilige Kreuz umarmen und einswerden mit dir, laß mich so deinen liebenswerten Willen erfüllen ..., von allen irdischen Anhänglichkeiten frei, und nichts anderes suchen als deine Ehre. Gib, daß ich mich hochherzig und vorbehaltlos hingebe, mit dir vereint zum vollkommenen Brandopfer.«8
Simon von Zyrene lernte Jesus durch das Kreuz kennen. Wir dürfen annehmen, daß er zum Glauben fand und von der Urgemeinde in Jerusalem hochgeachtet war, denn seine beiden Söhne Alexander und Rufus begegnen uns später als Christen9. »Alles begann durch eine unerwartete Begegnung mit dem Kreuz.
Ich war zu erfragen für die, die nicht nach mir fragten. Ich war zu finden für die, die nicht nach mir suchten (Jes 65,1).
Manchmal ragt plötzlich das Kreuz vor uns auf, ohne daß wir es gesucht haben: es ist Christus, der nach uns fragt. Wohl mag sich das Herz gegen dieses Kreuz sträuben, das uns - weil wir mit ihm nicht rechneten - vielleicht um so dunkler erscheint ... Versuche nicht, dein Herz zu trösten. Wenn es aber darauf besteht, dann sage ihm langsam und mitfühlend, wie in einer vertraulichen Zwiesprache: Herz, du Herz am Kreuz! Du Herz am Kreuz!«10
III. Im vierten Geheimnis des schmerzensreichen Rosenkranzes betrachten wir Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat. Wir »sind traurig beim Durchleben des Leidens unseres Herrn. - Sieh, mit welcher Liebe er das Kreuz umfängt. - Lerne von ihm. - Jesus trägt das Kreuz für dich - du, trage es für Jesus.
Aber schleife dein Kreuz nicht hinter dir her ... Nimm es fest auf deine Schultern, weil dein Kreuz, wenn du es so trägst, nicht mehr irgendein Kreuz sein wird ..., sondern das Heilige Kreuz. (...)
Und mit Sicherheit wirst du, wie er, Maria auf dem Weg begegnen«11
»Diese Begegnung mit der Mutter betrachten wir betend im Kreuzweg. »Mit unermeßlicher Liebe schaut Maria auf Jesus und Jesus auf seine Mutter. Ihre Blicke begegnen sich, und jeder ergießt seinen Schmerz in das Herz des anderen. Das bittere Leiden Christi überflutet die Seele Mariens.
Ihr alle, die ihr des Weges zieht, schaut und seht, ob ein Schmerz wohl sei wie der meine! (Klgl 1,12).
Aber niemand bemerkt es, keiner schaut hin, nur Jesus allein. (...)
In der dunklen Verlassenheit der Passion schenkt Unsere Liebe Frau ihrem Sohn den Balsam der Zärtlichkeit, der Einswerdung, der Treue - ein Ja zum göttlichen Willen.«12
Der Herr setzt seinen Weg fort. Maria folgt ihm. »Die Worte, die gesprochen worden waren, als Jesus vierzig Tage alt war, gehen jetzt in Erfüllung. Sie erhalten nun ihren vollen Sinn. Maria, von diesem unsichtbaren Schwert durchbohrt, geht dem Kalvarienberg ihres Sohnes, ihrem eigenen Kalvaria entgegen.«13
»Wer könnt' ohne Tränen sehen / Christi Mutter also stehen / in so tiefen Jammers Not?
Dort ihr zerschundener Sohn ... Und hier, fern von ihm, wir: feige und widersetzlich gegen Gottes Willen.
Meine Mutter, meine Gebieterin: lehre mich, mein Ja so zu sprechen wie du, damit es ganz und gar in den Ruf Jesu an seinen Vater einmünde: non mea voluntas ... (Lk 22,42): nicht mein Wille, sondern der Wille Gottes geschehe.«14
1 Mt 27,26. - 2 Mt 16,24. - 3 Mt 26,35. - 4 Jes 63,3.5. - 5 J. Escrivá, Der Kreuzweg, V,2. - 6 K. Wojtyla, Zeichen des Widerspruchs, Zürich/Freiburg 1979, S.217. - 7 Joh 15,13. - 8 J. Escrivá, Der Kreuzweg, IX. - 9 vgl. Mk 15,21. - 10 J. Escrivá, Der Kreuzweg, V. - 11 J. Escrivá, Der Rosenkranz, Viertes schmerzensreiches Geheimnis. - 12 ders., Der Kreuzweg, IV. - 13 K. Wojtyla, Zeichen des Widerspruchs, Zürich/Freiburg 1979, S. 214. - 14 J. Escrivá, Der Kreuzweg, IV,1.
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26.03.2013 14:55
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FASTENZEIT DIENSTAG IN DER KARWOCHE
42
JESUS CHRISTUS VOR PILATUS
Jesus wird zum Tode verurteilt. Ein Königreich der Heiligkeit und der Gnade. Der Herr will in unserer Seele wohnen.
I. Die Ankläger haben es eilig. In aller Frühe führen sie Jesus durch die engen Gassen der Altstadt zum Prätorium des römischen Statthalters. Mit der Würde eines Wissenden schweigt der Herr. Denn alles, was da kommen wird, steht schon vor seinen Augen. Die Bewohner Jerusalems sehen ihn gefesselt vorbeiziehen. Wenige Tage zuvor noch hatten sie ihm zugejubelt.
»Es gehörte zu den Gepflogenheiten des Hohenpriesters, in wichtigen Angelegenheiten mit einer möglichst großen Delegation vor dem Vertreter des Kaisers zu erscheinen. So hielt es auch Kajaphas an jenem Freitagmorgen. Von vielen Ratsherren, geistlichen Würdenträgern und hohen Offizieren der Tempelwache begleitet, bestieg er die >Gabbata<, die Anhöhe zum Prätorium, um vom Vertreter des Kaisers die Vollstreckung des Todesurteils zu erwirken= 1, denn die jüdische Führung konnte zwar Todesurteile aussprechen, durfte sie jedoch nicht vollstrecken. Jesus soll beseitigt werden. Wir stehen am Anfang der Erfüllung eines Wortes des Herrn, das das ganze Geschehen - vom Grauen dieser Stunde bis zur gloreichen Auferstehung später - zusammenfaßt: Der Menschensohn wird den Heiden ausgeliefert, wird verspottet, mißhandelt und angespuckt werden, und man wird ihn geißeln und töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen.2
Man führte Jesus zum Platz vor dem Prätorium. Die Ankläger selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können3. »O unheilige Blindheit!« ruft der heilige Augustinus aus. »Sie vermeinen, sich in einem fremden Haus anzustecken, und fürchten nicht, durch das eigene Verbrechen unrein zu werden.«4 Und wieder erfüllt sich, was der Herr ihnen früher schon in bildhaften Worten vorgeworfen hatte: Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele.5
Nach Johannes gibt es ein aufgeregtes Hin und Her zwischen Prätorium und Vorhof. Pilatus kam zuerst zu den Anklägern heraus, dann ging er wieder in das Prätorium hinein, danach ging Pilatus wieder zu den Juden hinaus6. Anschließend zieht er sich wieder ins Prätorium zurück, um dann den gegeißelten Jesus der wartenden Menge draußen vorzuführen. Da es ihm nicht gelingt, die Juden zum Mitleid zu bewegen, geht er noch einmal zu einem letzten Verhör hinein7. Dann tritt der Vertreter des Kaisers mit Jesus heraus, um vom Richterstuhl aus das Urteil zu fällen8.
Wieviel Hast! Nur Jesus, hin- und hergeschleppt, bleibt gelassen. Der Statthalter wird den Kontrast zwischen der Seelenruhe des Angeklagten und den aufgewühlten Anklägern bemerkt haben. Pilatus fragt ihn: Bist du der König der Juden?9 Und Jesus antwortet: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König.10 Es war dies die letzte Aussage, die der Herr seinen Anklägern gegenüber machte; danach wird er stumm bleiben wie ein Schaf angesichts seiner Scherer11.
Jesus ist allein. Er bleibt der Meister und Lehrer seiner Jünger. Aber sie werden erst später diese Lektion der Geduld lernen, vorerst sind sie weit weg. Wir wollen nahe bei Jesus bleiben und von ihm lernen, jetzt, im Gebet.
II. Wohl in der Annahme, daß diese Maßnahme den Haß der Juden besänftigen würde, ließ Pilatus Jesus geißeln12. Wir betrachten diese Szene im schmerzensreichen Rosenkranz mit Worten von Josemaría Escrivá: »An die Säule geschnürt. Mit Wunden übersät.
Die Schläge der Riemen sausen nieder auf sein zerfetztes Fleisch, auf sein makelloses Fleisch, das für dein sündhaftes Fleisch leidet. - Weitere Schläge. Weiter die Raserei ... Noch mehr ... Es ist der Ausbund menschlicher Grausamkeit.
Schließlich, als sie erschöpft sind, binden sie Jesus los. - Und Christi Leib ist ausgezehrt von Schmerz, und er fällt, wie ein Wurm, zerfleischt und halbtot.
Du und ich, wir können nicht sprechen. Worte sind überflüssig. - Blicke auf ihn, blicke auf ihn ... und wende deine Augen nicht ab.
Nach all dem ... kannst du da noch die Buße fürchten?«13
Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Sie stellten sich vor ihn hin und sagten: Heil dir, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht.14 Im dritten Geheimnis des schmerzensreichen Rosenkranzes versuchen wir, den knappen Bericht mit dem Herzen zu betrachten: »Die Dornenkrone, mit schweren Schlägen ins Blut getrieben, macht ihn zum König des Hohnes (...). Und mit Schlägen verwunden sie sein Haupt. Und sie ohrfeigen ihn und spucken ihn an (...).
Haben wir, du und ich, ihn nicht erneut mit Dornen gekrönt, ihn geohrfeigt und ihn angespuckt?
Nie wieder, Jesus, nie wieder...«15
Der Herr ist zum Hohn mit Attrappen der königlichen Insignien ausgestattet worden. Das entsetzliche Bild überlagert das Geheimnis, das wir im Glauben bekennen: Er ist wirklich der König, der Herr der Schöpfung, herrschend über das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens16.
»Angesichts dieses traurigen Schauspiels fühle ich mich gedrängt, dem Herrn Genugtuung zu leisten. Und wenn ich jenen unaufhörlichen Schrei der Auflehnung höre, der weniger in Worten als in schlechten Taten besteht, fühle ich mich gedrängt, laut zu rufen: Oportet illum regnare! (1 Kor 15,25). Er soll als König herrschen«17 Vielen ist dieser Ruf unbekannt. Sie wissen nicht, daß nur Christus den Menschen erlösen kann. Nur er kann dem Leben des Menschen Sinn geben. Nur er kann die Sehnsucht des menschlichen Herzens erfüllen. Das Wort, das Pilatus zum Volk spricht, erhält im Glauben eine abgründige Bedeutung: Seht, da ist der Mensch!18 Er ist wahrhaft das vollkommene Bild des Menschen, der Bruder aller, der einzige Freund, auf den man voll vertrauen kann.
Wir betrachten ihn und bitten ihn, er möge in unserem Leben, in unseren Herzen, in unseren Werken, in unserem Denken immer zugegen sein.
III. Alles, was ist, ist durch ihn geworden.19 Er hat uns um einen teuren Preis erkauft20. Er ist jener, von dem der Engel zu Maria gesagt hatte: Du wirst ein Kind empfangen (...). Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben (...), und seine Herrschaft wird kein Ende haben.21
Aber er ist auch jener, der sich auf den Berg zurückzog, als die Menge ihn zum König machen wollte22. Sein Königtum ist mit irdischen Maßstäben nicht zu fassen. Nicht der irdische Blick, sondern der Blick des Glaubens gilt. Deshalb nahm er das Bekenntnis Natanaëls an, der da sagte: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!23 Er griff das Wort des Propheten Daniel auf24 und gab ihm seinen vollen Sinn: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.25 Er bekräftigte vor der höchsten Autorität des auserwählten Volkes, der Messias und Sohn Gottes zu sein26. Und am Holz des Kreuzes blieb für immer eingeschrieben: Jesus von Nazaret, der König der Juden.
Der Herr sagt uns, daß sein Reich ein Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und der Liebe ist. Der Vater hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. Durch ihn haben wir die Erlösung27.
Das alles bekennen wir im Licht des Glaubens. Aber im Licht der alltäglichen Wirklichkeit gewahren wir, daß die rätselhafte Logik der Sünde auch heute viele Menschen verblendet: Wir wollen nicht, daß dieser Mann unser König wird. Das Gleichnis, das Christus einst seinen Feinden erzählte, bleibt aktuell: Da ihn aber die Einwohner seines Landes haßten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß dieser Mann unser König wird.28
Das Reich der Sünde baut sich auf diesen Worten auf: Wir wollen nicht, daß dieser Mann - Christus - über uns herrscht. Finsternis, Trauer, Einsamkeit, Betrug, Lüge sind der Lohn dafür. Seht, den Menschen! Anbetend erhält dieses Wort des Pilatus eine neue Tiefe.
1 Gerhard Kroll, Auf den Spuren Jesu, Stuttgart 1988, S.341. - 2 Lk 18,32. - 3 Joh 18,28. - 4 Augustinus, Vorträge über das Johannesevangelium, 114,2. - 5 Mt 23,24. - 6 Joh 18,29.33.38. - 7 Joh 19,4.9. - 8 Joh 19,13. - 9 Joh 18,33. - 10 Joh 18,37. - 11 Jes 53,7. - 12 Joh 19,1. - 13 J. Escrivá, Der Rosenkranz, Zweites schmerzensreiches Geheimnis. - 14 Joh 19,2. - 15 J. Escrivá, Der Rosenkranz, Drittes schmerzensreiches Geheimnis. - 16 Präfation vom Königtum Christi. - 17 J. Escrivá, Christus begegnen, 179. - 18 Joh 19,5. - 19 vgl. Joh 1,3. - 20 vgl. 1 Kor 6,20. - 21 Lk 1,32-33. - 22 vgl. Joh 6,15. - 23 Joh 1,49. - 24 Dan 7,13. - 25 Joh 1,51. - 26 Mt 27,64. - 27 Kol 1,13-14. - 28 Lk 19,14.
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25.03.2013 00:09
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FASTENZEIT MONTAG IN DER KARWOCHE
41
PETRUS VERLEUGNET DEN HERRN
Petrus leugnet, den Herrn zu kennen. Jesus schaut ihn an: Reue. Reue in Demut und Hoffnung.
I. Während Jesus vor dem Hohen Rat steht, erlebt Petrus den bedrückendsten Augenblick seines Lebens. Er hatte alles zurückgelassen, um dem Herrn zu folgen, er hatte Wunder gesehen und Worte des Lebens gehört, er hatte die Zuwendung des Meisters erfahren. Jetzt verleugnet er ihn mit schroffen Worten. Bedrängt, in die Enge getrieben, ist er der gefährlichen Situation nicht gewachsen und schwört sogar, Jesus nicht zu kennen.
Als Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters. Sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte ihn an und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazaret zusammen. Doch er leugnete es und sagte: Ich weiß nicht und verstehe nicht, wovon du redest. Dann ging er in den Vorhof hinaus. Als die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden, noch einmal: Der gehört zu ihnen. Er aber leugnete es wieder ab. Wenig später sagten die Leute, die dort standen, von neuem zu Petrus: Du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer. Da fing er an zu fluchen und schwor: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.1 - Ich kenne diesen Menschen nicht ... Damit leugnete er den Sinn seines Lebens: Apostel, Zeuge Christi zu sein, Bekenner der göttlichen Sohnschaft Jesu. Ehre, Berufung, Hoffnungen, Vergangenheit und Zukunft: alles ist zusammengebrochen.
Einige Zeit zuvor hatte ihn ein großartiges Wunder des Herrn das Geheimnis der Gestalt Christi erahnen lassen. Nach dem wunderbaren Fischfang fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.2 Wie auf einen Schlag sah er die Heiligkeit Christi und sein eigenes sündiges Dasein. Schwarzes wird im Kontrast zum Weißen schwärzer, Dunkelheit im Gegensatz zum Licht finsterer, Unreines in der Nähe des Reinen schmutziger - nun stand der Sünder vor dem Heiligen schlechthin. Mit dem Mund bekannte er, er sei seiner Nähe unwürdig, aus Augen und Gebärden aber sprach eine einzige Bitte, diese Nähe niemals mehr zu verlieren. Es muß für Petrus ein besonderer Tag gewesen sein. Mit ihm begann sein Weg der Nachfolge. Denn Jesus sagte zu ihm: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach3. Das Leben des Petrus war von nun an auf ein großes Ziel ausgerichtet: Christus zu lieben und Menschenfischer zu sein. Alles andere sollte diesem Ziel untergeordnet bleiben. Aber jetzt, zu Beginn der Karwoche, begegnen wir einem verängstigten, schwachen Petrus, der sich von ein paar Unbekannten einschüchtern läßt und schwach wird.
Jede Sünde bedeutet eine kleinere oder größere Untreue. Wir verleugnen Christus und nehmen Abstand vom Besten in uns: den Idealen, die der Herr in uns gelegt hat. Die Sünde bringt den Menschen zu Fall. Daher müssen wir bestrebt sein, mit Hilfe der Gnade, die uns stark macht, jede Form der schweren Sünde - ob aus Bosheit, Schwäche oder schuldhaftem Nichtwissen begangen - zu verabscheuen und auch jede freigewollte läßliche Sünde zu meiden.
Aber die Erfahrung des Petrus lehrt uns auch, daß wir selbst aus einer nicht bestandenen Versuchung Nutzen ziehen können. Der Sturz rüttelt uns auf, die Reue erwacht, die Freundschaft mit dem Herrn wird schließlich fester. Statt den Mut zu verlieren, werden wir demütiger. Auf dem Fundament der Demut und der Reue erhält die Begegnung mit dem Herrn eine neue Qualität, einen realistischeren Zug, der unserem inneren Leben neue Impulse geben kann. Wir bleiben Sünder, aber wir lernen, jedesmal zum Herrn zurückzukehren, wenn diese traurige Erfahrung uns heimsucht - in Reue und ohne Angst. Der Sturz des Petrus hat sich einen ganzen, traurigen Abend lang hingezogen, sein Aufstehen geschah in einer Sekunde geläuterter Liebe.
Die Geschichte des Glaubens ist voll von Heiligen, die groß waren in der Reue, nachdem sie große Sünder waren. Der Herr nimmt uns immer wieder an, wenn wir uns erneut auf den Weg zu ihm machen.
II. Vergegenwärtigen wir uns noch einmal, was nach der Verleugnung des Petrus geschah. Jesus, verhöhnt und mißhandelt, wird nun durch den Vorhof geführt. Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an.4 Nur eine kurze Weile, während die Soldaten den Herrn vorwärts stießen, wird dieser Blick gewährt haben. Und doch muß er sich dem Apostel tiefer eingeprägt haben als andere Blicke des Herrn - tiefer noch als der gebieterische Blick, der den Ruf zur Nachfolge begleitete, oder der anteilnehmende Blick, dem die Worte folgten: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder, oder der traurige Blick dem jungen Mann gegenüber, der nicht bereit war, ihm zu folgen.
Und dennoch, niemals zuvor hatte er im Antlitz des Herrn den Ausdruck gesehen wie in diesem Augenblick - Betrübnis, doch ohne Strenge. Petrus muß gespürt haben, daß der Tadel zugleich eine Bitte war, sich auf ihn zu besinnen, die Hoffnung nicht fahren zu lassen.
Es ist ein verzeihender Blick, der auf seiner tiefen Schuld ruht. Nun erst begreift Petrus sein ganzes Versagen. Er erkennt, daß sich Jesu Ankündigung, er werde ihn verraten, erfüllt hat: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Der Evangelist ist - wie immer - knapp in der Aussage: Petrus ging hinaus und weinte bitterlich5.
Petrus war dem Blick Christi nicht ausgewichen, denn die Scham wegen seines Versagens war nicht Ärger über sich selbst, sondern Trauer wegen der verratenen Liebe. Deshalb verlor er die Hoffnung nicht. Er schöpfte Trost und Ermunterung. Jetzt endlich verstand er, daß die Worte vom Guten Hirten, vom verlorenen Sohn, vom verlorenen Schaf allen - auch ihm, dem Feigling - galten.
Es ist nicht schwer, dieses Geschehen im Leben des Apostels auf das eigene Leben zu übertragen. »Schmerz aus Liebe. - Weil er gut ist. Weil er dein Freund ist, der für dich sein Leben gab. - Weil alles Gute, das du hast, sein ist. Weil du ihn so oft beleidigt hast ... Weil er dir vergeben hat ... Er! ... dir!! Weine, mein Sohn, aus liebendem Schmerz.«6
Die Reue richtet die Seele auf, sie belebt die Hoffnung, denn uns geht auf, daß nicht unsere vermeintliche Festigkeit, sondern die Barmherzigkeit Gottes uns trägt. Wir werden durch sie auf unsere wahre Dimension zurückgeführt: wir lieben Gott, aber uns fehlt oft das Gespür für das Ausmaß unserer Schwäche, und so ist unsere Liebe manchmal Gefahren ausgesetzt, die wir unterschätzen. Die Reue läßt uns den Wert des Verlorenen und Wiedergefundenen tiefer schätzen, sie läßt uns in der Selbsteinschätzung realistischer werden und ebnet den Weg für die göttliche Barmherzigkeit. Ich blicke auf den Armen und Zerknirschten, heißt es beim Propheten Jesaja7.
Das Versagen des Petrus ist für den Herrn kein Grund, den Bau seiner Kirche anders zu planen. Der Apostel, der seine Schwäche so schmerzlich erfahren hat, soll nach dem Willen des Herrn Fels der Stärke für alle sein. Christus lehrt uns, daß er im Plan seiner Erlösung der Menschheit unsere Schwäche und Zerbrechlichkeit berücksichtigt hat.
An wen wird sich der reuige Petrus nach jener schrecklichen Erfahrung gewandt haben? An die Mutter Jesu? In der Not des Versagens ist sie der Weg zum Erlöser.
III. Wahre Reue schenkt der Seele Starkmut und eine besondere Art der Freude. Sie erleichtert das apostolische Wirken. »Der Meister geht auf seinem Weg immer wieder sehr nahe an uns vorüber. Er sieht uns an ... Wenn du auf ihn blickst und auf ihn hörst und dich ihm nicht verweigerst, dann wird er dich lehren, all dein Tun auf die Ebene des Übernatürlichen zu heben ... Wo immer du bist, wirst auch du dann Trost, Frieden und Freude säen.«8
Der Blick des Herrn, der Petrus traf, traf auch Judas. Ungeachtet seines Verrats sprach Christus zu ihm ein Wort der Liebe: Freund, dazu bist du gekommen?9 Doch die Reue des Judas endet in der Verzweiflung: Als nun Judas (...) sah, daß Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück10.
Was für ein Unterschied zwischen Petrus und Judas! Beide waren dem Meister untreu geworden. Beide bereuten. Doch Petrus sollte der Fels werden, auf dem Christi Kirche bis zum Ende der Zeiten ruhen wird, während Judas wegging und sich erhängte. Es genügt nicht, nur zu bereuen. Erst in Christi Nähe verwandelt sich die Reue in einen freudigen Schmerz; die verlorene Freundschaft kehrt zurück. Jetzt knüpfte Petrus - vermöge seines Reueschmerzes - ein innigeres Verhältnis zum Herrn, als es vorher je bestand. Aus seiner Verleugnung erwächst eine Treue, die ihn befähigt, selbst das Martyrium auf sich zu nehmen.
Ganz anders Judas. Das Wort der Hohenpriester deutet ein schreckliches Alleinsein an: Was geht uns das an? Das ist deine Sache. Ohne Hoffnung findet er den Weg nicht, um der Vereinsamung, die die Sünde erzeugt, zu entrinnen und sich zu Jesus zu flüchten.
Petrus und Judas - und wir. Die Sünde soll in uns Schmerz aus Liebe, soll Reue und Hoffnung entfachen ... Der beste Augenblick dafür ist, wenn wir am Ende des Tages einen Rückblick auf unsere großen oder kleinen Verfehlungen werfen oder wenn wir uns auf das Bußsakrament vorbereiten.
»Du wirst leicht mutlos? Ich sage dir ein Wort des Trostes: Wer tut, was immer in seinen Kräften steht, dem versagt Gott seine Gnade nicht. Der Herr ist Vater. Und ruft eines seiner Kinder ihn in der Stille des Herzens: Du mein Vater im Himmel, da bin ich, hilf mir ..., und sucht es Zuflucht bei der Mutter Gottes, die unser aller Mutter ist, dann kommt es voran.«11
1 Mk 14,66-71. - 2 Lk 5,8-9. - 3 Lk 5,10-11. - 4 Lk 22,61. - 5 Lk 22,62. - 6 J. Escrivá, Der Weg, Nr. 436. - 7 Jes 66,2. - 8 J. Escrivá, Der Kreuzweg, VIII,4. - 9 Mt 26,50. - 10 Mt 27,3-10. - 11 J. Escrivá, Der Kreuzweg, X,3.
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24.03.2013 07:17
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PALMSONNTAG
40
DER EINZUG JEsU IN JERUSALEM
Jesu Einzug in unser Leben. Der treue Esel. Der Herr beweint die Stadt. Er will allen begegnen, aber nicht alle öffnen ihm die Tore. Freude und Schmerz - Beharrlichkeit und Treue.
I. Früh morgens bricht Jesus von Betanien auf. Dort hatten sich seit dem Nachmittag des Vortages zahlreiche begeisterte Jünger versammelt: Bauern, die ihn aus Galiläa kannten und zum Paschafest nach Jerusalem unterwegs waren; Einwohner Jerusalems, die noch unter dem gewaltigen Eindruck der Auferweckung des Lazarus standen. Auf dem alten Weg von Jericho nach Jerusalem, den Jesus bis zu der kleinen Anhöhe des Ölbergs nimmt, gesellen sich dem zahlreichen Gefolge noch weitere Menschen hinzu.
Es war nicht ungewöhnlich, daß man von der Stadt aus größeren Pilgergruppen entgegenging, um mit ihnen gemeinsam unter Gesängen und Jubelrufen einzuziehen, wie auch jetzt. Der Herr läßt es geschehen. Ja, er läßt vom nahegelegenen Dorf Betfage einen Esel holen, im damaligen Palästina das Reittier hochgestellter Persönlichkeiten schon seit den Tagen Bileams1.
Der Zug schwillt an. Einige legen ihren Umhang über den Rücken des Tieres und helfen Jesus aufsitzen; andere breiten ihre Kleider wie einen Teppich auf dem Boden aus. Wieder andere beeilen sich, Oliven- und Palmzweige abzuschneiden, und bilden ein Spalier. Das Evangelium berichtet: Als der Zug an die Stelle kam, wo der Weg zum Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wunder, die sie erlebt hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe!2
Der Messias reitet auf einem Esel in seine Stadt ein. Das prophetische Wort aus dem Alten Testament, das vielen einfachen Leuten, vor allem natürlich auch den Pharisäern, gut bekannt war, bewahrheitet sich3. Auch der Jubelgesang des Volkes trägt messianische Züge. Jesus nimmt die Huldigung an und entgegnet den Pharisäern, die die gläubige, freudige Manifestation zu ersticken suchen: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.4
Trotzdem ist Jesu Triumph ohne Pomp. »Seht ihr? Jesus ist zufrieden mit einem armen Tier als Thron. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist; für mich ist es nicht erniedrigend, mich vor Gott als armer Esel zu fühlen: Wie ein Esel, so war ich vor dir. Nun aber bleibe ich immer vor dir, du hast mich ergriffen mit deiner Rechten (Ps 73,22-23), du führst mich am Halfterstrick.«1
Auch heute noch will Jesus mit sanfter Mächtigkeit in das Leben der Menschen Einzug halten und erwartet das freudige und unaufdringliche Zeugnis einer gut verrichteten Arbeit, das Zeugnis der Freude und Gelassenheit, das Zeugnis der ehrlichen Sorge um den Nächsten. Er will durch uns im Leben der Menschen gegenwärtig sein.
Im persönlichen Gebet weitet sich das Psalmwort zu einem Wort an den Betenden: Ut iumentum factus sum apud te ... Wie ein Esel. »Heute sieht man dieses Lasttier nicht mehr so oft wie früher, aber denkt einmal an seine Eigenschaften. Nicht den alten, starrköpfigen, nachtragenden Esel meine ich, der sich hinterhältig mit einem Tritt rächt, sondern ein junges Tier: die Ohren steil wie Antennen, genügsam im Futter, hart in der Arbeit, entschieden und freudig im Trott. Viele Tiere sind schöner, tüchtiger und urwüchsiger. Christus aber hat sich einen Esel ausgesucht, um als König vor dem jubelnden Volk zu erscheinen. Denn Jesus weiß nichts anzufangen mit berechnender Schläue, mit der Grausamkeit eines kalten Herzens, mit augenfälliger, aber leerer Schönheit. Unser Herr schätzt die Freude eines jungen Herzens, den einfachen Schritt, eine Stimme ohne Falsch, klare Augen, ein Ohr, das sein liebevolles Wort sucht.«2
II. Der festliche Zug hatte die höchste Stelle des Ölbergs überschritten und kam nun die westliche Seite des Hügels herab. Er bewegte sich auf den Tempel zu, den man von hier aus gut sehen konnte. Die ganze Stadt liegt nun im Blickfeld des Herrn. Da weint Jesus7. Die Jünger sind ratlos; sie hören die Freudenrufe, sehen die begeisterten Menschen und können sich die Traurigkeit des Herrn nicht erklären.
Aber Jesus sieht Jerusalem in Blindheit und Sünde untergehen: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.8 Der Herr sieht Tage über die heilige Stadt hereinbrechen, die nicht Freude und Heil wie jetzt, sondern Not und Zerstörung bringen werden. Jahre später wird sie dem Erdboden gleichgemacht. Jesus weint über die Verstocktheit Jerusalems. In seiner Barmherzigkeit empfindet er Mitleid mit dieser Stadt, die sich ihm verweigert.
Jesus hat die Begegnung mit allen gesucht. An einfache und gebildete Menschen hat er sich mit Worten und Werken, mit Machterweisen und schlichten Gesten gewinnend, tröstend und auch tadelnd gewandt. Wie heute, wie immer ... Jesu Heilswillen macht den Reichtum seiner Gnade jedem einzelnen Menschen zum Geschenk.
Auch uns will er zu einer echten Nachfolge bewegen. Oft hat er schon die Begegnung mit uns gesucht! Mit wieviel Gnade hat er nicht schon unser Leben bedacht! »Denn er, der Sohn Gottes, hat sich in seiner Menschwerdung gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt. Mit Menschenhänden hat er gearbeitet, mit menschlichem Geist gedacht, mit einem menschlichen Willen hat er gehandelt, mit einem menschlichen Herzen geliebt. Geboren aus Maria, der Jungfrau, ist er in Wahrheit einer aus uns geworden, in allem uns gleich außer der Sünde. Als unschuldiges Opferlamm hat er freiwillig sein Blut vergossen und uns Leben erworben. In ihm hat Gott uns mit sich und untereinander versöhnt und der Knechtschaft des Teufels und der Sünde entrissen. So kann jeder von uns mit dem Apostel sagen: Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich für mich hingegeben (Gal 2,20).«9
Jedes Menschenleben ist die Geschichte des ständigen Werbens Gottes um ihn. Jedem Menschen gilt die ganze Liebe des Herrn. Die ganze Liebe Jesu war auf Jerusalem und auf jeden einzelnen seiner Einwohner gerichtet, doch die Stadt wollte der Barmherzigkeit ihre Tore nicht öffnen - ein tiefes Geheimnis der menschlichen Freiheit, die die göttliche Gnade zurückweisen kann. Welche Tragik. »Freier Mensch, unterwirf dich zu freiwilligem Dienst, damit Jesus von dir nicht sagen muß, was er der heiligen Theresia von anderen gesagt haben soll: >Theresia, ich wollte ... aber die Menschen haben nicht gewollt<.«10
III. Sechs Tage vor dem Osterfest kam der Herr in die Stadt Jerusalem. Da liefen ihm Kinder entgegen mit Palmzweigen in den Händen und riefen: Hosanna in der Höhe!11
Im nachhinein wissen wir, daß der Jubel jener Stunden für viele nur eine flüchtige Euphorie war. Die frischen Zweige waren bald verdorrt. Das begeisterte Hosanna sollte sich fünf Tage später in ein blindwütiges Kreuzige ihn! verwandeln. Gibt es überhaupt eine Erklärung für einen solchen Umschwung? Und doch läßt uns ein Blick in unser eigenes Herz manches ahnen.
»Wie verschieden klang es doch« erläuterte Bernhard von Clairvaux, »wenn gerufen wurde: Weg mit ihm, kreuzige ihn, oder aber: Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, Hosanna in der Höhe! Wie anders die Stimmen, die ihn jetzt König Israels nennen und einige Tage später Wir haben keinen König außer dem Kaiser rufen! Was für ein Kontrast zwischen den grünen Zweigen und dem Kreuz, den Blumen und den Dornen! Dem sie zuvor die eigenen Kleider als Teppich vorgelegt haben, dem reißen sie bald darauf die seinen vom Leib und würfeln um sie.«12
Vor dem Hintergrund dieses tragischen Umschwungs wollen wir bedenken, daß unsere Liebe zu Christus beharrlich sein muß, unsere Treue beständig, unsere Absichten nicht nur kurzlebige Lichter. In unserem Herzen finden wir tausend widersprüchliche Möglichkeiten: wir sind fähig zum Erhabensten und fähig zum Gemeinsten. Das Leben der Freundschaft mit Gott ist nur möglich, wenn wir fest bleiben in der Liebe zu Christus, beharrlich im Ringen, alles beiseite zu lassen, was uns von Gott trennt, treu in der Nachfolge bis zum Kreuz.
»Die Liturgie des Palmsonntag legt den Christen diesen Gesang in den Mund: Weitet euch, ihr Tore, erhebt euch, ihr alten Pforten, daß einziehen kann der König der Herrlichkeit (Antiphon zur Austeilung der Zweige). Wer sich in der Bastion seines Egoismus verschanzt, wird nicht das Schlachtfeld suchen. Wenn er freilich die Tore öffnet und den König des Friedens einläßt, wird er gemeinsam mit ihm den Kampf aufnehmen gegen alles Erbärmliche, das den Blick trübt und das Gewissen stumpf macht.«13
Auch Maria verbringt dieses Pascha-Fest in Jerusalem, nahe bei ihrem Sohn. Das neue Pascha wird bald vollendet sein, wenn ihr Sohn, Priester und Opferlamm zugleich, seine Hingabe vollendet. Unsere Bitte an die Mutter ist eine Bitte um Festigkeit, damit wir nicht hin und her schwanken zwischen dem Ja des erlösten und dem Nein des gefallenen Menschen.
1 vgl. Num 22,21 ff. - 2 Lk 19,37-38. - 3 Sach 9,9. - 4 Lk 19,40. - 5 J. Escrivá, Christus begegnen, 181. - 6 ebd. - 7 Lk 19,41. - 8 Lk 19,42. - 9 II. Vat. Konz., Konst. Gaudium et spes, 22. - 10 J. Escrivá, Der Weg, Nr. 761. - 11 Eröffnungsvers der Messe vom Tage. - 12 Bernhard von Clairvaux, Predigt am Palmsonntag. - 13 J. Escrivá, Christus begegnen, 82.
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23.03.2013 09:41
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FASTENZEIT 5. WOCHE - SAMSTAG
39
JESUS WIRD GEFANGENGENOMMEN
Judas: Freund und Verräter. Vorgeschichte seiner Untreue. Nichts vermag zu bewirken, daß der Herr uns seine Treue entzieht. Demut, Reue, Hoffnung. Die Flucht der Jünger. Christus nahe folgen.
I. Nachdem der Herr im Garten Getsemani sein Gebet beendet hatte, erhob er sich und ging abermals zu den drei Jüngern, die vor Erschöpfung und Trauer eingeschlafen waren. Steht auf, sagt er zu ihnen, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da. Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren.1
Ein Freundschaftszeichen besiegelt den Verrat: Sogleich ging er auf Jesus zu und (...) küßte ihn.2 Das muß uns ewig rätselhaft bleiben. Wieso konnte einer, der Jesus so gut kannte, ihn ausliefern? Was war in Judas' Seele vorgegangen? Er hatte doch die vielen Wunder gesehen, die Güte Jesu allen gegenüber erfahren, die Macht seines Wortes, die so viele Menschen gefesselt hatte - auch ihn selbst. Und vor allem: Der Herr hatte ihn aus dem weiten Kreis der Jünger zu einem seiner zwölf Vertrauten auserwählt. Petrus hebt dies später hervor, als es nach der Himmelfahrt des Herrn darum ging, den Verräter zu ersetzen: Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst.3 Auch Judas war ausgesandt worden, das Wort zu verkündigen, und er wird die Fruchtbarkeit seines Wirkens durch Wunder und Zeichen in der Vollmacht des Meisters erfahren haben. Und nun der Verrat ...
Wir können die Vorgeschichte nur ahnen. Trotz Christi Nähe muß er innerlich auf Abstand zu ihm gegangen sein. Der Bruch mit dem Meister, der Riß durch Glauben und Berufung muß sich nach und nach vollzogen haben. In einem bezeichnenden Augenblick wird diese innere Distanz deutlich. Er wird Zeuge eines Geschehens, der Salbung in Betanien, das nur von einer dankbaren Liebe her zu erklären ist, kann es jedoch nicht mehr richtig einordnen und reagiert mißmutig. Den bewegenden Versuch, der grenzenlosen Liebe Jesu durch eine verschwenderische Geste irgendwie zu entsprechen, hält er für eine »Übertreibung« Er bemäntelt sein Mißfallen mit der »Liebe zu den Armen« Johannes registriert nüchtern: Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte.4»So erkaltete wohl nach und nach seine Liebe zum Herrn, und es blieb nur mehr der äußere Schein einer Gefolgschaft übrig. Die liebende Hingabe an Gott bestimmte nicht mehr sein Leben. Sie wurde zu einer Maske, und mehr als einmal mag er sich gesagt haben, wieviel besser wäre es gewesen, dem Herrn nicht gefolgt zu sein.
In einer solchen Situation verblaßt alles Erlebte: die Wunderheilungen, die glücklichen Augenblicke nahe beim Meister, die Freundschaft zu den Gefährten. Orientierungslos geworden, ist dieser bedauernswerte Mensch in seiner Verirrung zu allem fähig. Schritt für Schritt hat er die Treue fallen lassen. Die äußere Geste eines Kusses vollendet die allmähliche innere Entfremdung.
Die schreckliche Tat kann uns den Blick schärfen für vorangegangene Untreue, die nicht ins Gewicht zu fallen schien, und, als Kontrast dazu, für den Wert der Treue und Beharrlichkeit in den unscheinbaren Dingen des Alltags.
Ein alter kirchlicher Schriftsteller gebraucht ein anschauliches Beispiel: »Ein Haus stürzt nicht auf einmal zusammen. Meistens steht am Anfang ein alter Bauschaden und die Nachlässigkeit der Bewohner, die auf die kleinen Risse nicht achten. Anfangs sickern nur ein paar Tropfen durch, doch nach und nach zerfrißt das Wasser das Gebälk und es verfault. Mit der Zeit dann werden die Risse immer größer, alles bröckelt ab. Und schließlich regnet es in Strömen herein.«5
Die Passion unseres Herrn stellt uns auch die vor Augen, die damals dabei waren. Sie alle muß das Verhalten des Judas befremdet haben. Aber die Vorgeschichte des nächtlichen Kusses läßt uns nicht in Ruhe. Wie steht es um unsere Treue im Kleinen? Gibt es feine Risse - kleine Anzeichen eines »Doppellebens« Hat die Aufrichtigkeit im Umgang mit dem Herrn nachgelassen? Vielleicht verheißen dreißig lächerliche Silberlinge eine noch lächerlichere Befriedigung?»
II. Judas, mit einem Kuß verrätst du den Menschensohn?6 Der Herr begegnet Judas mit der Sanftmut, die man einem Kranken entgegenbringt. Er spricht ihn - wie einen Freund - mit seinem Namen an. Freund, dazu bist du gekommen?7 Noch bleibt Zeit für Judas, sich zu besinnen. Denn der Herr ist immer bereit, uns zu vergeben, wenn wir die Freundschaft zu ihm nur aufs neue suchen. Auch Judas hätte Vergebung erhalten, hätte er die ausgestreckte Hand des Herrn ergriffen.
Judas mag den Fortgang der Ereignisse mit zunehmender Beklemmung verfolgt haben. Vielleicht hatte er gar nicht daran gedacht, der Prozeß gegen Jesus könnte die Todesstrafe zur Folge haben. Denn Matthäus berichtet: Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück8. Reue, aber ohne Demut und deshalb ohne Hoffnung auf Vergebung. Wenn es auch ungeheuerlich klingt: Hätte er seine Hoffnung auf die Güte des Herrn gesetzt, so wäre er trotz der schrecklichen Schuld das geblieben, wozu der Herr ihn berufen hatte: Säule der Kirche.
Manches im Evangelium ist in seiner Größe oder in seiner Schrecklichkeit so überwältigend, daß wir zunächst nur »hinschauen= können - innerlich stumm, bestürzt und fassungslos. Aber dann empfangen wir ein Licht für die Seele.Im Falle des Judas heißt dies: Mögen unsere Sünden auch noch so groß sein, der Herr wartet immer auf uns, um uns zu vergeben, und kein Fehltritt, kein Verrat kann bewirken, daß er uns die Freundschaft aufkündigte, wenn wir nur demütig zu ihm gehen. Gott erwartet von einem Menschen nicht tadellose Leistungsnachweise, sondern die Demut, immer wieder neu zu beginnen. Er erwartet, daß wir die theologische Tugend der Hoffnung in die Tat umsetzen. Wer weiß, ob manche Mißerfolge in unserem inneren Ringen nicht daher kommen, daß wir zu sehr auf uns selbst und zu wenig auf das Gebet und die Sakramente vertrauen.
III. Am Rande des Dramas spielt sich eine kleine Szene ab, die fast unbemerkt bleibt: Wenn ihr mich sucht, sagt Jesus zu den Schergen, dann laßt diese gehen!9 Auch mitten in der höchsten Bedrängnis sorgt sich der Herr um die Seinen.
Darauf nahmen sie ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters.10 Johannes fügt noch hinzu, daß sie ihn fesselten11. So wird er unter Anpöbelungen und Beschimpfungen fortgeschleppt. Und die Jünger? Sie verließen ihn alle und flohen12.
Jesus bleibt allein in den Händen der Häscher, denn die Jünger sind einer nach dem anderen verschwunden. »Der Herr wird gegeißelt, und niemand steht ihm bei; angespuckt, und niemand stellt sich vor ihn; mit Dornen gekrönt, und niemand greift ein; gekreuzigt, und niemand befreit ihn« schreibt der heilige Augustinus13.»Petrus folgte ihm von weitem14. Er wird bald schmerzlich erfahren, was es heißt, den Herrn aus dem Blick zu verlieren. Nach der Verleugnung wird der Blick des Herrn ihn von neuem treffen.
Christus ganz dicht folgen, bei ihm bleiben: bei der Arbeit, auf der Straße, in der Kirche, zu Hause, das ist die Lehre. Uns nicht von ihm trennen: Auch dann nicht, wenn sein Jünger Nachteile einstecken muß. Denn wir wissen, daß wir fern von ihm nichts vermögen.
Wir dürfen vermuten, daß der eine oder andere der Jünger zu Maria eilte, um ihr zu berichten, man habe ihren Sohn abgeführt. Die »Mutter der Schmerzen« wird ihnen in jenen bitteren Stunden Frieden gegeben haben. Sie, »Refugium peccatorum« die Zuflucht der Sünder.
1 Mt 26,46-47. - 2 Mt 26,49. - 3 Apg 1,17. - 4 Joh 12,6. - 5 Johannes Cassianus, Unterredungen mit den Vätern, 6. - 6 Lk 22,48. - 7 Mt 26,50. - 8 Mt 27,3. - 9 Joh 18,8. - 10 Lk 22,54. - 11 Joh 18,12. - 12 Mk 14,50. - 13 Augustinus, Erklärung der Psalmen (22), 2,8. - 14 Lk 22,54.
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