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von 30.01.2014 14:11

30.01.Maria Ward 1585 - 1645 Ordensgründerin


Maria Ward "Alles, was nicht in Ihm und für Ihn ist, wird mit der Zeit vorüber gehen."


Im Jahr 1585 wurde Mary im protestantischen England geboren. Als Katholikin äußerte sie den Wunsch, im Ausland in ein Kloster einzutreten. In Saint Omer in Flandern schloss sie sich den Klarissen an, erkannte aber bald, dass sie zu einem solchen Leben nicht berufen war.
Sie begann, zusammen mit anderen Frauen aus England, in den Niederlanden die Kinder dort lebender englischer Familien zu unterrichten. Dies waren die Anfänge der "Englischen Fräulein" ("English Ladies").
Maria Ward wollte etwas in ihrer Zeit unerhört Neues, sie wollte nach dem Vorbild der Jesuiten eine Frauengemeinschaft gründen, die ohne Klausur lebt, vor allem im Bereich der Erziehung tätig ist und direkt dem Papst untersteht.
Nach 1511 entstanden in mehreren Städten Europas Häuser der "Englischen Fräulein", doch blieb Maria die kirchliche Anerkennung ihrer Gemeinschaft verwehrt. Sie geriet in heftigen Konflikt mit den kirchlichen Obrigkeiten. Eine Frauengemeinschaft, die nicht in Klausur lebt und durch die direkte Unterstellung unter den Papst der Kontrolle der Bischöfe entzogen ist, war in der damaligen Zeit unvorstellbar. Immer wieder mussten die bereits entstandenen Häuser der "Englischen Fräulein" geschlossen werden.

Ihr Leben schien nach menschlichen Maßstäben gescheitert. Doch als Maria stirbt, ist sie nicht verbittert. Vielmehr kann sie freudig danken und die Großtaten Gottes loben, tief überzeugt, dass sie dem besten aller Herren gedient hat.
Erst lange nach ihrem Tod, im Jahr 1703, wurden die "Englischen Fräulein" offiziell kirchlich anerkannt und erst seit 1909 darf Maria Ward offiziell als deren Gründerin bezeichnet werden. Maria Ward war ihrer Zeit voraus. Es hat lange gebraucht, bis die Kirche erkannte, dass sich auch in dieser Frau das Wirken Gottes in dieser Welt gezeigt hat.

von 29.01.2014 10:09

29.01.Aphrahat der persische Weise ca. 275 - 345


Aphrahat

I. Einführung

1. Das Umfeld: Ein kurzer Überblick
über das persische Christentum im 4. Jhd.

Die erste Missionierung Persiens erfolgte spätestens am Anfang des 2. Jahrhunderts, wohl von Edessa her. Das Christentum galt als Minderheit. Das Leben in Persien bestimmen verschiedene heidnische Kulte. Es gab aber auch ein sehr starkes Diasporajudentum, das bis zum 4.Jhd. zahlenmäßig wohl gleichstark wie Chrsitentum war. In seinem Werk setzt sich Aphrahat vornehmlich mit dem Judentum auseinander, während das Heidentum so gut wie keine Rolle bei ihm spielt.
Das Christentum konnte sich zunächst relativ frei entfalten. Dann aber kam es zu einer Restauration heidnischer Kulte durch die Sassaniden im 3.Jhd. und einer Stärkung des Mazdaismus. Es gab einzelne Verfolgungen anderer Religionen, darunter auch Juden und Christen aber erst nach Konstantin wird das Christentum als Staatsreligion eines Feindstaates in Persien verdächtig.
Zur Zeit Aphrahats kam es unter Schapur II. in der 1.Hälfte des 4. Jhdts. zu organisierten Christenverfolgungen. Schapur soll gesagt haben: "In unserem Land wohnen sie (die Christen), doch ihre Gedanken sind beim Caesar, unserem Feind." Damit hatte er nicht unrecht. Aphrahat schreibt in Dem. IV, 24 (FC, 177) Über die Kriege:

Gott nahm das Reich den Jakobssöhnen fort und gab es den Esausöhnen, bis der kommt, dem es gehört... Daher wird dieses Reich der Esausöhne (=Rom) nicht in die Hand der zusammengezogenen Heere (Persiens) übergeben, die dagegen heraufziehen wollen, weil das Reich für seinen Geber bewahrt wird und dieser es bewahrt.

Möglicherweise wurden Christenverfolgungen auch durch jüdische Intrigen am persischen Hof verstärkt und es mag auch zu Auseinandersetzungen wegen der erhöhten Steuer für Christen gekommen sein. Erst an der Wende zum 5. Jahrhundert kommt es zu einer Tolerierung der persischen Nationalkirche.
Das persiche Christentum zeichnet sich durch seine, zunächst von der griechischen Welt relativ unberührte semitische Denkweise aus. Charakteristisch ist auch ein starker asketischer Zug.
Einige bedeutende Theologen und Werke:
Tatian der Syrer (gest. nach 172)
Bardaisan, der "aramäische Philosoph" (154-222)
Die Oden Salomos
Das Thomasevangelium
Die Thomasakten
Die syrische Didaskalie

2. Die Person: Aphrahat

Aphrahat wurde zwischen 270 und 285 geboren und starb im Jahr 345. Er lebte wohl im westlichen Grenzgebiet Persiens. Seine Biographie ist uns nahezu unbekannt. Aus seinem Werk lassen sich nur wenige Rückschlüsse auf seine Person ziehen, ja es ist sogar seine erklärte Absicht, seine Person ganz hinter dem Werk zurücktreten zu lassen (vgl. 22,26).
Sein bedeutendstes Werk sind die "Demonstrationes/Unterweisungen". Die deutsche Ausgabe ist in der Reihe Fontes Christiani (Freiburg, 1991) erschienen. Alle Zitate in diesem Text beziehen sich auf diese Ausgabe.
Aphrahat ist der erste syrische Kirchenvater. Man kann aber davon ausgehen, dass er Mönch gewesen ist und den "Bundessöhnen" angehörte. Obwohl seine Zugehörigkeit zum Klerus umstritten ist, hatte er dennoch eine bedeutende Position in der damaligen Kirche inne, er war jemand, von dem man eine verlässliche Glaubensunterweisung erwartete. Er will ein treuer Sohn der Kirche sein und ist in ihrer Tradition fest verwurzelt.
Aphrahat ist Zeitgenosse des Konzils von Nicäa, hatte aber, wohl wegen des Kriegszustandes zwischen Persien und Rom, keine Kenntnis von diesem Konzil gehabt, auch nicht vom Arianismus. In seinem Werk zeigen sich überhaupt sehr wenige Einflüsse westlichen Denkens.

3. Das Werk: Demonstrationes

Das Werk entstand als Antwort auf einen Brief eines Möches mit der Bitte um Glaubensweisung. Aphrahat schreibt als Mönch für Mönche.
Sein Werk ist als Akrostichon nach den 22 Buchstaben des syrischen Alphabets gegliedert:
Teil 1 (337 entstanden)
I. Über den Glauben
II. Über die Liebe
III. Über das Fasten
IV. Über das Gebet
V. Über die Kriege
VI. Über die Bundessöhne
VII. Über die Büßer
VIII. Über die Auferweckung der Toten
IX. Über die Demut
X. Über die Hirten
Teil 2 (344 entstanden)
XI. Über die Beschneidung
XII. Über das Pascha
XIII. Über den Sabbat
XIV. Über die Ermahnung
XV. Über die Unterscheidung der Speisen
XVI. Über die Völker anstelle des Volkes
XVII. Über den Messias, daß er der Sohn Gottes ist
XVIII. Gegen die Juden über die Jungfräulichkeit und Heiligkeit
XIX. Gegen die Juden, die da sagen, es sei für sie bestimmt, versammelt zu werden
XX. Über die Armenversorgung
XXI. Über die Verfolgung
XXII. Über den Tod und die letzten Zeiten
Nachtrag (345 entstanden)
XXIII. Über die Beere

Das Werk ist verfasst in glänzendem Syrisch mit sehr wenigen griechischen oder persischen Lehnwörtern. WEs zeigt eine sehr biblische Sprache, die Hl. Schrift ist die Hauptquelle seiner Theologie.
"Aphrahats Darlegungen lassen keinen systematischen Aufbau erkennen. Sehr selten beschränkt er sich auf ein vorgegebenes Thema, oft unterbricht er die Betrachtung durch ausführliche Bibelzitate, schaltet chronologische und erbauliche Exkurse ein oder verknüpft Paränesen, Bekenntnisse und Gebete mit dem dünnen Faden des Hauptthemas. Straffe Gedankenfolge und kunstgerechten Aufbau sucht man beim persischen Weisen vergebens." (FC, 39)
Aphrahat verwendet eine bildhafte Sprache mit direkte Anrede des Lesers und einprägsamen Wiederholungen.

I,2 Denn der Glaube setzt sich aus vielen Dingen zusammen und wird mit vielen Farben vollendet. Einem Bauwerk gleicht er nämlich, das aus vielen Einzelarbeiten errichtet wird, und sein Bau ragt in die Höhe. Wisse, mein Freund, daß auf die Fundamente des Bauwerks Steine gelegt werden, und dann erhebt sich auf den Steinen der ganze Bau, bis er vollendet ist. So ist auch unseres ganzen Glaubens Fundament jener feste Fels, der unser Herr Jesus Christus ist. (FC, 81)

Wenn Aphrahat von Christus spricht, so sind es meiner Ansicht nach zwei Sachverhalte, die ihn dabei beeinflussen: Zum einen ist es sein Verhältnis zum Judentum. Einerseits hat er mit dem Judentum als gemeinsame Quelle das AT, andererseits sind sie es, gegen die er die Bedeutung Christi verteidigen muss. Zum anderen bestimmt sein Menschenbild sein Reden von Christus. Erlösung, Geistsendung und Nachahmung Christi werden die wichtigen Themenfelder sein, die uns begegnen werden.

II. Das Verhältnis Aphrahats zum Judentum

Zunächst möchte ich kurz das Verhältnis Aphrahats zum Judentum darstellen. In Persien war das Diasporajudentum zahlenmäßig zur Zeit Aphrahats etwa gleichstark wie das Christentum. Trotz vieler Gemeinsamkeiten sind es gerade die Juden, gegenüber denen Aphrahat das Christentum verteidigen muss, nicht Heiden oder innerchristliche Irrlehrer. Dies beeinflußt natürlich seine Argumentationsweise. Aphrahat muss zunächst beweisen, dass Christus Gott ist und der von den Propheten verheißene Messias. Dabei kann er auf das AT als gemeinsame Grundlage zurückgreifen.
Aphrahat bedient sich dabei, besonders in den Dem. XI-XIII und XV-XIX, die während der Verfolgung geschrieben wurden, einer relativ starken Polemik gegen die Juden, die aber ein gewisses gesundes Maß nicht überschreitet, wie ihm auch jüdische Gegner bescheinigen. Da das Judentum im Gegensatz zum Christentum eher toleriert wurde (unverdächtig), wollten wohl einige Christen durch Konversion zum Judentum den Verfolgungen entgehen. Aphrahat ist daher sehr darum bemüht, den Heilsanspruch jüdischer Gebräuche abzuweisen und den christlichen Glauben als Höhepunkt und Vollendung alt. Verheißungen darzustellen.
Wichtige Themen in der Auseinandersetzung mit den Juden sind Christologie, Ehelosigkeit und Askese, Verfolgung, Erwählung der Völker und Verwerfung Israels.
Trotz aller Abgrenzung gegenüber dem Judentum ist Aphrahat stark von semitischem Denken beinflusst und es ist eine Fülle inhaltlicher Parallelen zur rabbinischen Litaratur zu belegen. Somit spricht die polemische Abgrenzung gegenüber den Juden nicht gegen, sondern eher für eine enge Verwandtschaft und Gemeinsamkeit der beiden religiösen Gruppen.

III. Aphrahats Reden von Christus

1. Christus als Sohn Gottes und Gott

Das apologetische Anliegen gegenüber dem Judentum bestimmt natürlich die Redeweise Aphrahats über Christus. In der Dem. XVII geht es ihm vor allem darum zu beweisen, dass Christus Gott und Gottes Sohn ist und dass er zurecht angebetet wird. Diese Abhandlung "Über den Messias, des Sohn Gottes" ist in erster Linie "eine wortreiche Antwort gegen die Juden, die da lästern gegen das Volk aus den Völkern." Für uns Christen "... steht fest, daß Jesus, der Herr, Gott ist, Sohn Gottes, König, Königssohn, Licht vom Licht, Sohn, Ratgeber, Wegführer und Weg, Erlöser, Hirte, Sammler, Tor, Perle und Leuchte." (FC, 418)
Christus kann Gott genannt werden, weil schon im AT manchen Gerechten der Name der Gottheit beigelegt wurde (so wird Mose für den Pharao, aber auch für Aaron zum Gott bestellt). Dann versucht er zu beweisen, daß sich im AT schon die Gottessohnschaft Christi angedeutet finden und Christus der von den Propheten verheißene Messias ist.

XVII, 8 "Davon sollen sich die Schwerfälligen überzeugen lassen, daß es nichts Ungewöhnliches ist, daß wir Christus Sohn Gottes nennen, der ja alle Menschen empfangen und aus seinem Denken gezeugt hat, ...daß auch ihm der Name der Gottheit zukommt, da er (sc. Gott) auch den Gerechten seinen Namen beilegt...Für uns aber steht fest, daß Jesus Gott ist, Sohn Gottes. In ihm haben wir den Vater erkannt und sind dadurch an aller (Götzen)Verehrung gehindert. Also nichts haben wir, was wir dem vergelten könnten, der solches unsretwegen ertrug, außer daß wir ihm durch Anbetung Ehre zollen für seine Drangsal um unsretwillen." (FC, 423 ff)

Sieht man von der Abneigung Aphrahats gegen eine spekulative Theologie an sich einmal ab, so hat sicher auch die Konzentration allein auf die Auseinadersetzung mit den Juden dazu geführt, da22 es für Aphrahat nicht nötig gewesen ist, eine solche Begriffsspezialisierung zu leisten, wie sie in der Reichskirche gegenüber den innerchristlichen Irrlehren herausgefordert wurde. Seine Christologie ist daher eher rückwärts gewandt und erinnert etwas an die Reden des Paulus in der Apostelgeschichte an die Juden.

2. Typologische Exegese

Die typologische Exegese ist die bevorzugte Methode der Schriftauslegung bei Aphrahat. Sie unterstützt sein apologetische Anliegen, das Christentum gegenüber jüdischen Einwürfen zu verteidigen. Das Christentum wird so als nahtlose Fortführung des atl. Judentums und darüber hinaus als dessen Überbietung und Erfüllung dargestellt. "Die verhüllte Heilsmacht Gottes wirkt im vorausweisenden Symbol des AT, verwirklicht sich in der Heilstat Christi und setzt sich im sakramentalen Leben der Kirche fort."
Alles, was durch Christus und das Christentum geschehen ist, ist im AT bereits prophetisch angekündigt oder verborgen enthalten. Das Wirken Christi zeigt sich somit als Realisation atl. Prophetie und Christus ist authentischer Interpret und Garant von Gesetz und Propheten. Dies zeigt sich auch am Christustitel "Erfüller". In der typologischen Exegese wird auch die Christozentrik der gesamten Schriftauslegung Aphrahats deutlich.
Jede Form christlicher Lehre und Praxis hat ihren entsprechenden Vorläufer im AT. Die atl. Gesetzesvorschriften werden durch das doppelte Liebesgebot aufgehoben, allein der Dekalog beibt für die Christen relevant. Alle anderen Vorschriften sind Symbole müssen in der typologischen Exegese auf ihren verborgenen Sinn hin untersucht werden.
Das wichtigste Symbol im AT ist das Paschafest. Von ihm her führt eine direkte Linie zur christlichen Sakramententheologie. Der eucharistische Christus ist das Pascha der Wahrheit.

XII, 5 "Du hast nun, mein Lieber, von diesem Pascha gehört, was ich dir gesagt habe, daß sein Symbol dem ersten Volk gegeben wurde, seine Wahrheit jedoch vernimmt man heute unter allen Völkern...
6 Denn unser Erlöser aß das Pascha zusammen mit seinen Jüngern ... und vollzog in Wahrheit das Zeichen des Pascha für seine Jünger ..." (FC, 302f)
10 Israel wurde nämlich getauft inmitten des Meeres, in jener Paschanacht, am Tage der Erlösung. Unser Erlöser wusch die Füße seiner Jünger in der Paschanacht, ein Symbol für die Taufe. Erkenne, ... daß erst in dieser Nacht unser Erlöser die wahre Taufe gab, denn solange er sich bei seinen Jüngern aufhielt, gab es die Taufe des Gesetzes, mit der die Priester tauften, jene Taufe, wie Johannes gesagt hat: "Kehrt um von euren Sünden!" (Mt 3,2). In jener Nacht zeigte er ihnen das Geheimnis der Taufe des Leidens und seines Sterbens, wie der Apostel gesagt hat: "Ihr wurdet mit ihm begraben zum Tod, ihr seid mit ihm erstanden durch die Kraft Gottes" (Röm 6,3f; Kol 2,12)." (FC, 308f)

Als weiteres Beispiel für typologische Exegese kann auch noch die Auslegung der Vision Jakobs von der Himmelsleiter dienen:

IV, 5 "Auch unser Vater Jakob betete in Bet-El und sah das Himmelstor, wie es geöffnet war, und eine Leiter, die in die Höhe führte. Das ist das Symbol unseres Erlösers, das Jakob geschaut hat. Das Tor des Himmels ist Christus ... Auch die Leiter, die Jakob sah, ist ein Symbol für unseren Erlöser, durch den die gerechten Menschen von unten nach oben steigen. Ferner ist es Symbol für das Kreuz unseres Erlösers, der erhöht worden ist in der Art einer Leiter. Der Herr jedenfalls steht über ihm. Denn über Christus ist der Herr des Alls ...Dort stellte Jakob eine steinerne Säule zum Zeugnis auf und goß Salböl auf ihre Spitze. Auch dies hat unser Vater Jakob im voraus symbolisch getan: Steine empfangen die Salbung. Denn die Völker, die zum Glauben an den Gesalbten gekommen sind, werden gesalbt ..." (FC, 140)

3. Namen und Symbole Christi

Orientalisch-semitisches Denken kennt eine besondere Hochschätzung des Namens. Der Name gilt als wesentlicher Bestandteil der Person und als Aussage über Wesen und Charakter seines Trägers (er ist nie bloß äußerliches Erkennungszeichen; "nomen es omen" z.B. Märtyrer Simon, der Färbersohn, hat durch sein blutiges Martyrium sein Gewand für den Eintritt ins Gottesreich gefärbt). Es besteht eine reale, untrennbare Beziehung zwischen dem Namen und seinem Träger. In Bezug auf Christus bedeutet dies: Die Namen, mit denen er genannt wird, zeigen sein Wesen.
Aber die Wirklichkeit Gottes lässt sich nie vollständig aussagen, auch nicht in Bildern und Symbolen, diese bleiben immer hinter der Wirklichkeit Gottes zurück und können nur eine Annäherung an sein Geheimnis sein. Dennoch ist menschliche Rede von Gott sinnvoll, da er gleichsam die Initiative ergriffen hat, die Gemeinschaft mit den Menschen sucht und sich offenbart hat.
Es ist dies das Problem der Apophatik und Kataphatik Gottes. So kann Aphrahat einerseits davon reden, daß es von Gott kein Gleichnis gibt und in einem Atemzug an der Möglichkeit des Menschen festhalten, Gott in seinem Herzen zu formen und sein Gleichnis zu bilden. (vgl. XXIII, 59)
Theologische Rede ist für Aphrahat in erster Linie Bildrede. Er versucht in Bildern, sich dem Geheimnis Gottes zu nähern. Er ist nicht der spekulative Denker, sondern gleicht eher einem Künstler, dessen künstlerisches Schaffen an der schöpferischen Allmacht Gottes teilhat. Man kann von einem Vorrag der Ästhetik vor der Logik sprechen.
Aphrahat betrachtet Christus aus immer wieder neuen Perspektiven, ohne den Versuch zu unternehmen, diese einzelnen Bilder zu einer christologischen Gesamtschau zu vereinen. Häufig stehen die einzelnen Bilder völlig unverbunden nebeneinander (vgl. XVII, 2.11), sie dürfen aber nie nur getrennt betrachtet werden. Würde man einzelne Bilder verabsolutieren, würde man die Absicht Aphrahats verkennen und sein Christusbild entstellen. Erst im immer wieder neuen Betrachten der einzelnen Bilder kann sich der Betrachter dem Geheimnis Christi nähern, ohne daß man Christus am Ende in einer abschließenden einzigen Formel darstellen könnte.
Christus ist so für Aphrahat wie eine Perle, unendlich kostbar, und immer wieder neu zu betrachten.

XVII,1 "... Für uns jedenfalls steht fest, dass Jesus, der Herr, Gott ist, Sohn Gottes, König, Königssohn, Licht vom Licht, Sohn, Ratgeber, Wegführer und Weg, Erlöser, Hirte, Sammler, Tor, Perle und Leuchte." (FC, 418)

Der häufigste Christustitel ist natürlich Herr, maran, "unser Herr". Daneben steht der Titel Christus, Messias, der Gesalbte, wobei im Umfeld Aphrahats noch ganz klar der Gedanke der Salbung damit assoziiert wurde und Christus noch nicht, wie heute ein reiner Eigenname war. Auch wird damit an die durch Christus ermöglichte Salbung der Völker erinnert. Durch die Taufsalbung werden die Christen selbst zu Gesalbten und empfangen Anteil an der Salbung Christi, der uns den Zugang zum paradiesischen Ölbaum eröffnet hat. Durch Salbung wird Christus auch zum Träger der atl. Ämtertrias: des Königs- und Hirtenamts, des Prophetenamts und des Priesteramts.
Trotz Opposition zum persischer Herrscherhaus scheut Aphrahat sich nicht, Christi eschatologisches Königtum und seine himmlische Inthronisation im Stile des persischen Hofzeremoniells darzustellen. Als König ist Christus auch Heerführer, das Kampfmotiv ist für Aphrahat nicht unbedeutend, Christus kämpft auf Seiten der Esausöhne und ist ein größerer Heerführer als die Engelfürsten Gabriel und Michael.
Als Hirte ist Christus auch Vorbild für die Hirten der Kirche. Die Bezeichnung Oberhirte ist allein für Christus reserviert. Christi Wirken wird gezeichnet als die Erfüllung und Überbietung atl. Prophetie, aus der unendlichen Fülle seines göttlichen Geistes haben auch die Propheten empfangen.
Eine syrische Sondertradition bildet die Herleitung von Christi Priestertum aus der Taufe durch Johannes. Dadurch soll gegenüber den Juden die Kontinuität, Erfüllung und Überbietung des alt. Priesterums gezeigt werden.
Die Bezeichnung Christi als Erlöser und lebendigmachender Arzt macht seine Heilsfunktion besonders deutlich. Leben wird nicht als neutrale Größe (etwa als Grundkraft der kosmischen Entwicklung) definiert, sondern ist ein Heilsgut, das den Menschen von Gott gewährt wird, wenn Christus Arzt ist, wird deutlich, dass der Mensch selbst unfähig ist, sich zu heilen. Christus eröffnet den Menschen wieder den Zugang zum Lebensbaum und die Gegengrößen zum Leben, Tod (alles verschlingende Scheol) und Krankheit sind unmächtig.
Christus ist der Bräutigam. Bei der Hochschätzung der Jungfräulichkeit bei Aphrahat nimmt es nicht Wunder, daß er Christus als den einzig idealen Bräutigam hinstellt, ja er zeichnet ein dunkles Bild irdischer Brautschaft um die himmlische Christusehe umso glänzender erscheinen zu lassen. Die intime Christusgemeinschaft sichert den Ehelosen schon auf Erden Teilhabe an der Auferstehung, stellt aber, einmal gewählt, auch eine lebenslängliche Verpflichtung dar, von der abzuweichen eine schwere Sünde ist.
Christus ist das Licht, das in der Finsternis leuchtet, das die Völker erleuchtet. Beachtenswert ist auch das Bild vom Licht, das als Lampe ans Kreuz gehängt wird.

4. Glaubensbekenntnis

Christus ist das Fundament des Glaubens. Für Aphrahat definiert sich, wie allgemein für den Semiten, der Glaube nicht so sehr in Lehrsätzen, sondern dadurch, daß er einen festen Grund darstellt, auf dem der Mensch das Leben aufbauen kann, daß er die Grundlage für ein gerechtes Leben ist. (Vgl. Hebr. 11,1 "Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.") So ist auch Fels eine beliebte Bezeichnung für Christus. Christus ist der Grundstein des Glaubens aber auch der Schlußstein des Hauses des Gläubigen. Wenn der Mensch es einladend gestaltet, wohnt Christus durch den Geist darin.
Der Geist hat bei Aphrahat vornehmlich die Funktion, die Universalisierung und individuelle Aneignung des Christusgeschehens zu garantieren (man kann aber nicht sagen, daß Aphrahat bereits den Geist als Hypostase Gottes gekannt hat). In dem Fragebrief des Mönches an Aphrahat schreibt dieser ein Glaubensbekenntnis und legt es Aphrahat zur Prüfung vor. Aphrahat nennt in seinen Demonstrationes dann folgendes Glaubensbekenntnis. Die erste und letzte Zeile machen deutlich, daß es nicht von Aphrahat ad hoc formuliert wurde. Es ist wohl im Kern sehr alt und spiegelt das Glaubensbewußtsein der frühen jüdischen Christen wieder. Wie das des anderen Mönches erscheint es sehr alttestamentlich-jüdisch beeinflußt. Der Geist wird vor Christus genannt, von dem nur gesagt wird, daß er der von Gott in die Welt gesandte Messias ist.

I, 19 "Dies ist nämlich der Glaube: Dass man glaubt an Gott, den Herrn des Alls, der gemacht hat Himmel und Erde und Meere und alles, was darinnen, der Adam gemacht hat in seinem Bild, der die Weisung dem Mose gegeben hat, der von seinem Geist in die Propheten gesandt hat, der ferner seinen Messias in die Welt gesandt hat, und dass man glaubt an die Wiederbelebung der Toten, und dass man darüber hinaus auch glaubt an das Sakrament der Taufe. Dies ist der Glaube der Kirche Gottes." (FC, 96)

5. Präexistenz Christi

Werfen wir noch kurz einen Blick darauf, wie Aphrahat Christus vor seiner Menschwerdung sieht. Er spricht zwar von einem Sein Christi beim Vater vor seiner Menschwerdung, so daß die Präexistenz beim Vater in der Seinsweise Gottes belegt ist, doch wird nicht ganz deutlich, ob Christus auch als gleichewig wie der Vater angesehen wird.

I, 8 "... Auch der Prophet Sacharja hat über diesen Stein, der Christus ist, geweissagt ... "Ich schaute den Anfangsstein der Gerechtigkeit und des liebenden Erbarmens" (Sach 4,7 syr.). Warum hat er gesagt "Anfang(-stein)"? Doch nur, weil er von Anfang an beim Vater war (vgl. Joh 1,1)." (FC, 86)
XXIII, 52 "... Wir preisen in dir [=Christus] das Wesen seiner [=des Vaters] selbst, das dich von seiner Wesenheit getrennt und dich zu uns gesandt hat..." (FC, 560)

IV. Erlösung und Nachfolge

1. Die Ausgangssituation: Gottebenbildlichkeit
und Sündhaftigkeit des Menschen

XVII, 7 "... Du weisst, ... dass alle Geschöpfe, seien sie nun oben oder unten, zuerst erschaffen wurden, und nach all diesen der Mensch. Als Gott nämlich die Welt mit all ihrem Schmuck zu erschaffen gedachte, hat er anfangs Adam empfangen und im Innersten seines Verstandes gebildet. Erst nachdem Adam in seinem Denken empfangen worden war, empfing er die anderen Geschöpfe ... Denn der Mensch ist älter und geht in der Empfängnis den anderen Geschöpfen voraus ... Erst als er [=Gott] die Welt vollendet und geschmückt hatte ... zeugte er Adam aus seinem Denken. Er formte Adam mit seinen Händen, und Adam fand die Welt bereits gegründet ... Nachdem Gott Adam aus dem Inneren seines Denkens gezeugt hatte, bildete er ihn, blies ihm von seinem Geist ein und gab ihm die Erkenntnis der Unterscheidung, zwischen Gut und Böse zu scheiden und zu erkennen, daß Gott ihn erschaffen hat. Sobald der Mensch seinen Schöpfer erkannt hat, wird Gott im Inneren des menschlichen Denkens geformt und empfangen."

Der Vorrang des Menschen in der Schöpfung zeigt sich zum einen darin, dass Adam anfangs von Gott empfangen und im Innersten seines Verstandes gebildet wurde. Erst nach der Erschaffung der Welt und der übrigen Geschöpfe hat Gott Adam aus seinem Denken gezeugt und mit seinen Händen geformt und in die Welt gesetzt. Auch dieses Geschaffensein durch die Hände Gottes zeichnet den Menschen aus.
Die Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott manifestiert sich aber auch vor allem darin, daß der Mensch mit den Geist erhalten hat, was ihn in die Nähe Gottes stellt und ihn von aller anderen Kreatur abhebt. Die Geistbegabtheit des Menschen ist Gabe und Aufgabe. Wahres Menschsein wird sowohl im Urzustand, in der geschichtlischen Existenz, als auch in der eschatologischen Vollendung nur durch Vereinigung mit dem Geist verwirklicht (bei Auferstehung ruft Geist die Gerechten aus den Gräbern und die verwandelten Leiber umkleiden den Geist, sind also ganz vom Geist erfüllt und sind so fähig zur Anschauung Gottes). Der Mensch ist aber auch zu einem Leben nach dem Geist aufgefordert, sonst geht er des Geistes verlustig und der "geistlose" Mensch sinkt auf die Ebene der anderen Kreatur herab, er ist wie das Vieh.

"Der Mensch wird zum Tempel für Gott, seinen Schöpfer ... Jedoch die Adamskinder, in deren Innerem er nicht gebildet und geformt wird und in deren Denken er nicht empfangen wird, werden vor ihm wie Vieh erachtet und wie die übrigen Geschöpfe (vgl. Ps 73,22 syr.)." (FC, 422 f)

Die Sünde des Adam führte zum Verlust des Geistes.

XXIII, 3 "...Weil der Mensch durch die Verführungskunst des Bösen das Gebot übertrat und sich die Hoheit anmaßte, Gott gleich zu sein, und zwar aufgrund der empfangenen Unterscheidungsgabe der Erkenntnis, entstand zwischen ihm und dem Lebensbaum, um dessen Früchte er durch die betrügerische List des Bösen gebracht wurde, eine Umwallung. Auf Befehl des Großen (sc. Gottes) wurde der Baum mit Hilfe des furchterregenden Schwertes und einer kreisenden Flamme abgezäunt (vgl. Gen 3,24)..."

Die Sünde beleidigt und vertreibt den Geist und so ging der Mensch durch die Sünde Adams des Geistes verlustig und lebte unter dem Fluch. Der Mensch ist in diesem Zustand ein Torso, der der Wiedervereinigung mit dem Geist bedarf. Im paradiesischen Urzustand hatte der Mensch uneingeschränkten Zugang zum Lebensbaum, nach der Sünde Adams wurde ihm der Zugang zu den Früchten des Baumes durch versperrt, dadurch bekamen die lebensbedrohlichen Kräfte wie Tod und Krankheit Zugriff auf den Menschen.
Dennoch kann die Sünde Adams die einmal ausgesprochene Segensverheißung Gottes nicht aufheben. Es zeigt Aphrahats positives Menschenbild, wenn er behauptet, daß es immer Gerechte auf Erden gegeben hat, die einen gewissen Zugang zum Lebensbaum hatten; die Verfluchung Adams wird so stillschweigend ausgehöhlt.
Doch ist dieser Lebensbaum in seiner Annehmlichkeit denen, die von ihm zu essen trachten, um zu leben, nicht unzugänglich geblieben, weil er seine Zweige ausbreitete und seine Äste ausdehnte, seine Schößlinge über die Umwallung ausstreckte und in seiner Güte seine Früchte auch außerhalb des zur Bewachung eingegrenzten Gebietes abwarf. Den Menschen, die zuvor wegen der verwirrten und beschädigten Erkenntnis zahlreiche Hiebe hinnehmen mußten, wurde durch diese Heilungsmöglichkeit der verhängte Fluch genommen.

"Als der Feind dies fühlte, wurde er in seinem Sinn ein wenig beschämt. Seine Künste wurden hinfällig, so daß er der Frucht und ihren Essern zürnte. Sie empfingen in ihrem Leib die Auflösung des Fluches, so dass wahre Weisheit die trügerische List des Bösen überwand. Die diese Frucht aßen, wurden bewahrt wie die Beere in der Traube, und aufgrund des Segens wurde die Traube bewahrt bis zur Vollendung der vom Höchsten festgesetzten Zeit (vgl. Jes 65,8)." (FC, 528f)

Dennoch ist die Situation des Menschen bestimmt vom Verlangen nach dem Geist und der Befreiung vom Fluch Adams. Dies ist gleichsam die Ausgangssituation, in die Christus eintritt. Greifen wir hier schon einmal etwas vor und sehen wir die eine Frucht der Erlösung in Christus:

Aphrahat

XIV, 31 "... Er betrat die Scheol und führte die Gefesselten heraus. Mit dem Bösen kämpfte er, bezwang ihn und trat ihn nieder, durchbrach seine Bahnen und plünderte seinen Besitz; er zerbrach seine Pforten und riß seine Riegel ab. Er nahm seine Dornen und setzte sie auf dessen Haupt. Er versiegelte unsere Seelen mit seinem eigenen Blut. Er ließ die Gefangenen frei aus der verschlossenen Grube. Er zerbrach die Umwallung und die Schärfe des Schwertes [vgl. S.1 XXIII, 3], nahm den Fluch und heftete ihn an sein Kreuz (vgl. Kol 2,14)." (FC, 363)

Der Tod wurde durch Christus endgültig vernichtet. Christus fuhr in die Unterwelt, doch sie konnte ihn nicht behalten und er verläßt sie als Sieger. Durch Christus sind die lebensbedrohenden Mächte besiegt.
Sehen wir uns nun im Folgenden genauer an, wie Aphrahat uns die Erlösungstat Christi schildert und wie er den Menschen auch den Zugang zum Geist ermöglicht.

2. Christus Gott und Mensch -
der kyana-Begriff bei Aphrahat

Christus, in der Herrlichkeit beim Vater, ist zu uns gekommen und hat aus der Jungfrau Maria einen Leib angenommen. Im Unterschied zur griech. Tradition spricht man in der syrischen Christologie oft von der Menschwerdung Christi als "Er zog einen (auch den) Leib an." Falsch verstanden kann dies einem Doketismus Vorschub leisten. Dieser würde jedoch den Wert der Erlösung durch Christus in Frage stellen und auch die Askese als Heiligung des Leibes entwerten. Aphrahat betont daher an vielen Stellen das wahre Menschsein Christi und seine Leidensfähigkeit. Es ist für ihn heilsnotwendig, daß Christus wahrer Mensch geworden ist.
Aphrahat spricht nirgends von einer Fleischwerdung des Logos, wenngleich er Joh 1,1 in anderem Zusammenhang erwähnt. Für ihn ist Jesus und nicht der Logos Subjekt der Menschwerdung, das Objekt ist der Leib (nicht Mensch oder Fleisch).
Natürlich ist Aphrahat (nicht zuletzt auch wegen der Hochschätzung der Jungfräulichkeit an sich) von der Jungfrauengeburt Christi aus Maria überzeugt. Eine etwas eigenwillige Terminologie verwendet er, wenn er vom Hineinsäen der Frucht in Maria durch Gabriel spricht (IX,5).
Im folgenden Text wird deutlich, wie sehr Aphrahat auf das wahre Menschsein Christi Wert legt:

"...Obgleich er reich war, machte er sich arm. Obgleich er erhaben war, erniedrigte er seine Größe. Obgleich seine Wohnung in der Höhe war, hatte er keinen Ort, sein Haupt zu legen (vgl. Mt 8,20). Obgleich er auf den Wolken einst kommen wird, ritt er auf einem Eselsfüllen in Jerusalem ein (vgl. Mt 26,64; 21,7). Obgleich er Gott war und Gottes Sohn, nahm er Knechtsgestalt an (Phil 2,7). Obgleich er die Ruhe aller Mühen war, ermüdete er von der Mühe des Weges (Joh 4,6f). Obgleich er der Quell war, der den Durst stillt, dürstete er und bat um Wasser, um zu trinken (vgl. Joh 4,7). Obgleich er die Fülle war und all unseren Hunger sättigte, hungerte er, als er in die Wüste hinauszog, um versucht zu werden (vgl. Mt 4,2).
Obgleich er der Wächter war, der nicht schlummert (Ps 121,4), schlummerte und schlief er im Schiff inmitten des Meeres (vgl. Mt 8,24). Obgleich er bedient wurde in der Wohnung seines Vaters, ließ er sich von Menschenhand bedienen. Obgleich er der Arzt aller kranken Menschen war, wurde er an seinen Händen mit Nägeln befestigt. ... Obgleich er der Lebendigmacher aller Toten war, übergab er sich selbst dem Tod am Kreuz."

Gehen wir noch einen Schritt weiter. Das Folgende ist ein wichtiger Satz für die Christologie Aphrahats. Er spricht von der göttlichen und menschlichen Seinsweise Christi. Dabei verwendet er den Begriff kyana, auf den näher einzugehen ist:

"Als unser Herr aus seiner Existenzweise [Natur] gekommen war, wandelte er in unserer. Bleiben wir in unserer Existenzweise [Natur], daß wir am Tag der Gerechtigkeit an seiner Existenzweise [Natur] teilhaben."

In der Sprachgeschichte wird kyana verwendet als Äquivalent für das griech. Wort physis. In seiner Grundbedeutung meint kyana Sein, Seiendes, Seinsweise. Nichttheologisch meint kyana die charakteristische Eigenschaft einer Sache oder einer Person oder auch ganz konkret ein einzelnes Geschöpf oder Geschaffenes. Bei Aphrahat bedeutet kyana soviel wie "Stand, Zustand, Lage", es bezeichnet die typische Eigenschaft, die umfassende Natur oder ein konkretes Individuum.
Das Problem besteht darin, daß Aphrahat mit kyana auch ein konkretes Individuum meinen kann. Daraus folgt die Unmöglichkeit, zwei so verstandene Naturen in Christus anzugeben, ohne dabei gleichzeitig zwei Christusgestalten anzunehmen. Somit stellt sich die Frage, ob Aphrahat sich hier überhaupt vorstellen kann, daß Christus wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich ist, oder ob er eher einen Geistchristologie zuneigt, in der Christus ein Mensch ist, der dadurch ausgezeichnet ist, daß er den Geist in Überfülle besitzt. Nach der Argumentation Aphrahats wäre ein solcher Mensch ja auch nach dem AT Gott zu nennen. Christus unterscheidet sich freilich auch von den anderen Menschen dadurch, daß er von Gott, seinem Vater kommt und wieder zu ihm zurückkehrt. Man wird sagen können, daß für Aphrahat das Verhältnis zwischen göttlicher und menschlicher Natur in Christus ein Geheimnis darstellt, das er nicht ergründen kann. So werden beide Sichtweisen für ihn möglich gewesen sein, aber nicht für sich absolut, sondern nur als verschiedene Perspektiven, die einander ergänzen.
Der Vorteil des kyana-Begriffs besteht darin, daß dadurch das wirkliche Menschsein Christi deutlich gemacht wird. Sein dynamischer Charakter läßt kein beziehungsloses Nebeneinander zweier abstrakter Naturen in Jesus zu, sondern nur ein heilsgeschichtliches Nacheinander und einen lebendigen Austausch zwischen den verschiedenen Existenzformen.
Das Problem bleibt bestehen, als im Jahre 410 das Nizänum ins Persische übersetzt und homoousios mit bar kyana d`abu(h)i ("connaturalem patri suo") übersetzt wurde. Man wird sagen können, daß dem kyana-Begriff Aphrahats noch nicht die begriffliche Systematisierung zugrundeliegt, die beim homoousios der Fall ist. (So war dieser Begriff vielleicht nicht unbedingt, wie Grillmeier meint, eine Brücke zum griechischen Glaubensbekenntnis, sondern hat auch zu Mißverständtnissen führen können.)
Um die Bedeutung der Christologie näher zu bestimmen, lesen wir zunächst weiter im Text:

"Unser Herr nahm von uns das Unterpfand und ging hin; er hinterließ uns ein Unterpfand von sich selbst und wurde entrückt (vgl. 2Kor 1,22; 5,5; Eph 1,14). Obgleich er nichts bedurfte, wurde unserer Bedürftigkeit wegen jener Ausweg gefunden. Was uns gehört, hatte er auch schon von Anfang an. Aber wer hätte uns das Seinige gegeben? Wahr ist nämlich das, was unser Herr uns verheißen hat: "Wo ich bin, werdet auch ihr sein" (Joh 14,3).
Denn was er von uns genommen hat, ist bei ihm in Ehre, und ein Diadem ist um sein Haupt gelegt (vgl. Hebr 2,9); so ziemt es sich auch für uns, das Seinige, das wir empfangen haben, in Ehren zu halten. Das Unsrige ist bei ihm geehrt, aber nicht in unserer Existenzform. Ehren wir das Seinige in der Natur seiner selbst. Wenn wir ihn ehren, kommen wir zu ihm, der von uns genommen hat und aufgefahren ist. Wenn wir ihn aber verachten, nimmt er von uns weg, was er uns gegeben hat. Wenn wir sein Unterpfand an uns reißen (vgl.Eph 1,14), nimmt er es uns dort wieder weg und beraubt uns dessen, was er uns verheißen hat.
Als er zu uns kam, hatte er nichts von uns, und auch wir hatten nichts von ihm, obwohl die beiden Existenzformen ihm und seinem Vater gehörten. Als nämlich Gabriel der seligen Maria, die ihn gebar, die Frohbotschaft brachte, nahm er (sc. Gabriel) das Wort aus der Höhe und kam an. "Das Wort ist Leib geworden und hat unter uns (auch: in uns) gewohnt (Joh 1,14). Als er (sc. Christus) zu dem ging, der ihn gesandt hatte, brach etwas auf und ging hin, was er nicht mitgebracht hatte, wie der Apostel gesagt hat: "Er ließ uns aufsteigen und thronen mit ihm im Himmel" (Eph 2,6). Als er zu seinem Vater zurückgekehrt war, sandte er uns seinen Geist und sprach zu uns: "Bei euch bin ich bis zur Vollendung der Welt" (Mt 28,20).
Denn Christus sitzt zur Rechten des Vaters, und Christus wohnt zugleich in den Menschen. Er herrscht oben wie unten durch die Weisheit seines Vaters und wohnt in den Vielen, obgleich er einer ist. Jeden Gläubigen überschattet er anteilweise und erleidet an sich keinen Mangel ..." (FC 197 ff)

Die Aussagen über Christus, die sich in diesem Text widerspiegeln, lassen sich gut mit dem Begriff Austauschchristologie bezeichnen. Das Erlösungswerk Christi bildet einen dynamischen Prozeß. An seinem Beginn steigt der, in einer nicht näher ausgeführten Weise beim Vater präexistene Christus, in die irdische Natur herab, er verläßt seine Natur, die himmlische Existenzweise, um bei den Menschen zu wandeln. Den Höhepunkt bildet die Aufnahme Christi in den Himmel, wodurch ein Stück Menschheit als Unterpfand der Gesamtvollendung bereits bei Gott angekommen ist. Christus legte die Menschheit nicht wieder ab. Er nahm wirklich ein Unterpfand vom Menschen mit (den menschlichen Leib, den er bei seiner Geburt aus Maria angenommen hat) und hinterließ seinerseits als Unterpfand den Heiligen Geist aus seiner himmlischen Natur. Mit Christi Entrückung ist so auch ein Stück Menschheit bei Gott angekommen, aber nicht in der Form unseres gegenwärtigen Zustandes der Erniedrigung und Vergänglichkeit, sondern im Zustand der Erhöhung und Herrlichkeit.
Christus hatte vor Menschwerdung noch keinen Leib angenommen. Dennoch war ihm die menschliche Existenzweise nicht völlig fremd, weil er potentiell über beide Existenzweisen verfügen konnte. Da Christus bei der Menschwerdung die menschlich-irdische Existenzweise angenommen und in seiner Auferstehung erhöht hat, befinden sich die Menschen virtuell bereits in der göttlichen Natur: ?Den Leib aus Staub zog er an und zog ihn zu seiner Natur.? (XXIII, 49) Es geht also nicht um ein beziehungsloses Nebeneinander von göttlicher und menschlicher Natur in Christus, sondern um die Hineinnahme des menschlich-irdischen Lebens in die göttliche Existenzweise durch Christus. Somit zeigt sich die Wiedergewinnung des Geistes als eigentliches Ziel der Erlösung. Dies realisiert sich in der Taufe, ist aber nicht exklusiv daran gebunden.
Christus wird auch ganz deutlich als Antitypus zu Adam hingestellt. Während die Selbsterhöhung Adams zu dessen Erniedrigung geführt hat, wird Christus, der sich selbst erniedrigte, von Gott erhöht. Der himmlische Adam ist bestimmt durch seine Geistnatur, der irdische Adam durch seine Staubnatur (vgl. VI, 18). Die Staubnatur geht nach Tod mit dem Körper zugrunde, der Gerechte wird beim Kommen Christi vom Geist gerufen und in eine unsterbliche Geistnatur verwandelt (vgl. Paulus: wir werden verwandelt werden).
Besteht so Erlösung für Aphrahat in erster Linie darin, daß den Menschen der Zugang zum Geist Gottes ermöglicht wird, so vergißt er andererseits nicht die Bedeutung des Kreuzestodes Christi für unsere Erlösung. Indem er als Gerechter für die Sünder starb, hat Christus die Schuld Adams beglichen und den Zugang zum Lebensbaum wiedereröffnet. Indem der, der völlig schuldlos war, alle Schulden auf sich genommen und ans Kreuz getragen hat, wurde der Schuldschein, der durch Adams Schuld bestand, getilgt.

3. Leben in der Nachfolge

a) Wahres Menschsein durch ein gerechtes Leben in der Nachfolge Christi

Aphrahat sagt ausdrücklich:

"All diese Demut hat uns unser Lebendigmacher an sich selbst bewiesen. Also demütigen wir auch uns, meine Lieben!"

Christi Erniedrigung in die Seinsweise des Menschen, sein gerechtes Leben, sein Ertragen von Leiden, all dies dient uns als Beispiel zur Nachahmung. Der Mensch muß sich Christus angleichen, dem exemplarischen Menschen, der seinem guten Vater gleichförmig geworden ist. Deshalb ist es für Aphrahat so wichtig, das volle Menschsein Christi zu betonen, denn nur weil er wirklich Drangsale durchlitten hat und Standhaftigkeit und Demut bewiesen hat, kann er darin auch Vorbild für den einzelnen Christen sein.
Der Christ ist aufgefordert, dem Beispiel seines Meisters zu folgen, sich ebenfalls zu demütigen, um Anteil an der himmlischen Existenzweise Christi zu erlangen. Christologische "Naturenlehre" erscheint so als Fundament gelebter christlicher Nachfolge und einer Spiritualität der Demut.
Viele Bilder, die Aphrahat von Christus zeichnet, dienen besonders dazu, die Vorbildhaftigkeit Christi darzustellen. Aphrahats Theologie ist eben nicht systematisch, sondern der immer wieder neu einsetzende Versuch, der Fülle des Gegenübers Christus-Geist praktisch-asketisch und damit indirekt auch christologisch gerecht zu werden.
Wie Christus seinen Leib in der himmlischen Sphäre in Ehren hält und ihn krönt, muß auch der Christ Christi Unterpfand, den Heiligen Geist, in Ehren halten. Durch ein gerechtes und asketisches Leben in der Nachahmung Christi wohnt Christus durch den Geist in uns und erst durch diese Einwohnung des Geistes entsteht wahres Menschsein, wird der Mensch Gottes Ebenbild. Weicht der Mensch von diesem Weg ab, kann er den Geist auch wieder verlieren, der geistlose Mensch aber ist wie Vieh.
Ausdruck eines gerechtes Leben in Askese sind Gebet, Fasten, Demut, Jungfräulichkeit, um nur einige Werke des Gerechten zu nennen. Dabei ist aber zu beachten, daß Aphrahat trotz aller Mahnungen zu einem asketischen Leben nicht dem Rigorismus verfällt.

"Seien wir Gefäße für die Ehre, damit unser Herr uns einfordern kann für seinen Gebrauch (2Tim 2,21) ... Hassen wir uns selbst (Joh 12,25), und lieben wir Christus, wie er uns geliebt und sich für uns hingegeben hat (Eph 5,2). Ehren wir den Geist Christi, dass wir von ihm Gnade empfangen. Werden wir der Welt fremd, wie auch Christus nicht von ihr war (vgl. Joh 17,14) ... Werden wir Teilhaber an seinem Leiden, dass wir ebenso auch durch seine Auferstehung das Leben haben... Horchen wir auf die Stimme des Bräutigams, damit wir mit ihm ins Brautgemach eintreten..." (FC, 183ff)
"In der Tat, ...das ganze Gesetz und die Propheten hängen an den beiden Geboten, wie es unser Erlöser gesagt hat: "...dass man den Herrn lieben soll aus ganzer Seele, mit ganzer Kraft und mit seinem ganzen Vermögen", und "dass man den Nächsten lieben soll so wie sich selbst" (Mt 22,37.39f)." (FC, 99)
"Denn der Glaube wird auf den Felsen des Bauwerks gestellt, die Liebe aber sind die Balken des Bauwerks, durch welche die Wände des Hauses zusammengehalten werden ..., wenn in ihr Spaltung gefunden wird, fällt der ganze Glaube zusammen." (FC, 113)
"Das, was unser Erlöser uns gelehrt hat, zeigt den Eifer der Liebe. Denn zunächst hat er sie in eigener Person vollkommen geübt, dann hat er sie seine Hörer gelehrt. Er hat unsere Feindschaft mit seinem Vater versöhnt, weil er uns geliebt hat, seine Schuldlosigkeit hat er für uns Schuldige dahingegeben. Der Gute litt für die Bösen Schmach. Der Reiche ist für uns arm geworden, der Lebendige ist für die Toten gestorben, und durch seinen Tod hat er unseren Tod zum Leben erweckt. Der Sohn des Herrn des Alls nahm um unseretwillen Knechtschaft an (vgl. Phil 2,7). Der, dem alles untertan ist, machte sich selbst zum Knecht, um uns aus der Knechtschaft der Sünde zu befreien." (FC, 115)
"Aber der Führer unseres Heeres ist größer als Gabriel und überragender als Michael und stärker als der Fürst Persiens: Er ist unser Herr und Lebendigmacher Jesus Christus, der kam, unsere Menschheit anzog, litt, versucht wurde im Leib, den er von uns angenommen hatte, um denen zu helfen, die verucht werden (vgl. Hebr 2,18;4,15). Denn er fastete für uns und besiegte unsere Feinde und gebot uns, zu fasten und allezeit zu wachen (vgl. Mt 26,41), damit wir durch die Kraft des reinen Fastens in seine Ruhe eindringen." (FC, 135)

b) Verhältnis von Askese und Gnade

Auch wenn Aphrahat sagt, dass es auch unabhängig von der Erlösung durch Christus geisterfüllte Gerechte gibt, so wird man doch sagen müssen, daß nach Christus im Normalfall die Taufe das Eintrittstor in ein geisterfülltes Leben ist. Der Mensch ist aber durch sein Tun aufgefordert, den Besitz des Geistes zu sichern. Wenn jedoch das Tun des Menschen so in den Vordergrund gestellt wird, wo bleibt da die Gnade Gottes, könnte man fragen. Die Gnade Gottes besteht darin, daß es immer wieder Gerechte auf Erden gibt. Freilich kennt Aphrahat auch das Zusammenspiel von Gnade und menschlichem Tun, wenn er es vielleicht so nicht explizit formuliert. Gott ermöglicht die Existenz von Gerechten, die es aber nur geben kann, wenn immer wieder Menschen bereit sind, diesen Weg zu gehen.

"Also lass dich überzeugen und sieh ein, daß es Gerechte auf Erden gibt und die Welt wegen der Aufrechten Bestand hat! Denn die Welt besteht nämlich durch die Gnade... Das aber ist die überragende Gnade, daß bis in Ewigkeit die Gerechten nicht aus der Welt verschwinden oder fehlen. Denn würden die Gerechten in der Welt fehlen, würde die Welt durch das Überfließen des Schuldenmaßes der Gottlosen im Zorn vergehen und die Gnade von der Verurteilung fordernden Gerechtigkeit bezwungen." (FC, 540)

Die Welt bedarf der Gerechten, denn solange sie gegenüber den Bösen in der Überzahl sind (was Aphrahat in seinem Optimismus annimmt), halten sie den Zorn Gottes zurück und bilden einen Schutzwall, der das Böse weitgehend fernhält. Immer wieder versucht aber der Böse eine Bresche durch die Mauer der Gerechten zu schlagen. Finden sich einmal nicht mehr genug Gerechte, um in die Bresche zu springen und die Mauer aufrecht zu erhalten, so kann das Böse eindringen, die Menschen verführen und dadurch den Zorn Gottes erregen, der dann die ganze Welt mit Unheil straft, das dann den Bösen wie den Gerechten trifft.
Letztlich ist es ein Geschenk Gottes, dass er uns erlöst hat. Er bedarf unserer Werke nicht, aber nur durch sie können wir Gott nahe kommen.

XXIII, 48 "Groß ist nämlich die Gabe des Guten an uns. Völlig frei will er uns in unseren Sünden rechtfertigen. Obgleich ihm unsere wohlgefälligen Werke nichts nützen, mahnte er uns, wohlgefällig zu sein...
49 Obgleich wir ihn nicht baten, hat er seine Gabe an uns, die noch nie bei uns gefunden wurde, zu uns geschickt. Er sandte Christus wie einen Menschen, um den Bösen und sein Heer lächerlich zu machen und das geschlagene Heer von uns zu vertreiben. Den Unschuldigen sandte er zu uns, damit er schuldig gesprochen und verurteilt würde und die Schuldigen in gerechtem Gericht freigesprochen würden. Er sandte den Starken in der Gestalt unserer Schwachheit, um unsere Schwäche gegen die Macht des Bösen zu stärken. Er zog den Leib aus Staub an und zog ihn zu seiner Natur." (FC, 558 f)

V. Schluss

Aphrahat geht es nicht um systematische Glaubensdefinition, sondern darum, zu zeigen, daß der Glaube trägt, daß Christus der Fels ist, auf dem der Mensch sein Leben aufbauen kann, daß Christus Gott ist, und wir nur dann wirklich Mensch werden, wenn wir des Geistes Gottes würdig sind indem wir Christus nachfolgen. Aphrahat will so mit seiner Christologie unmittelbar zur Begründung christlicher Ethik und Spiritualität beitragen. Was uns bleibt, ist in die Nachfolge Christi zu treten und Gott anzubeten.

XXIII, 60 "Wir haben von Adam bis jetzt wenig erfahren. Nur das eine wissen wir: "Einer ist Gott, einer sein Gesalbter, einer der Geist, ein Glaube und eine Taufe" (vgl. Eph 4,4-6). Mehr als dies frommt uns nicht zu sagen. Wenn wir sprechen, werden wir Mangel erleiden, wenn wir nachforschen, werden wir Schaden nehmen. Viele sind es, die den Weg verfehlten, den Pfad verließen und irrtümlich den Weg der Ärgernisse gegangen sind ..." (FC, 570)
XXIII, 61 "Gottes Wille trägt alles, und es gibt nichts, was außerhalb seines Willens läge. Wir aber, die wir wissen, daß Gott einer ist, wollen bekennen und anbeten, loben und erheben, rühmen und heiligen und seine Majestät preisen durch Jesus, seinen Sohn, der uns erwählt und in seine Nähe gerufen hat, durch den wir ihn erkannt haben und seine Anbeter geworden sind, Volk, Kirche und heilige Versammlung. Preis und Ehre sei Gott, dem Vater und seinem Sohn und seinem lebendigen und Heiligen Geist, aus dem Mund aller, die ihn preisen, oben und unten, in alle Ewigkeit! Amen. Amen." (FC, 572)

von 28.01.2014 10:15

28.01. Hl. Thomas von Aquin 1225 - 1274 Ordenspriester
Kirchenlehrer


Thomas von Aquin ist einer der größten katholischen Theologen aller Zeiten. Sein Leben und sein Werk lassen sich nicht mit wenigen Worten gebührend würdigen. In seiner Summe der Theologie hat er ein umfassendes Kompendium christlichen Glaubens geschaffen. Er war aber nicht nur der große Denker, sondern auch der stille Beter. Bis heute bekannt sind seine liturgischen Texte zum Fronleichnamsfest, aus denen eine tiefe Verehrung der heiligsten Eucharistie spricht, unter ihnen der Hymnus "Adoro te devote" - "Gottheit tief verborgen".
Thomas von Aquin war kein volkstümlicher Heiliger. Er hat sein Leben der heiligen Wissenschaft der Theologie gewidmet. Die Konvente seines Ordens und die Universität waren die Orte, an denen sich sein Leben abspielte. Worin Thomas unter der Nachwelt fortlebt, sind seine theologischen Werke. Eine angemessene Würdigung ist hier nicht möglich und ich verweise die Interessierten auf die vielfältige Literatur, die über Thomas von Aquin zu finden ist.

Thomas von Aquin wurde um das Jahr 1225 auf dem Familienschloss Roccasecca in der Grafschaft Aquino, die zwischen Rom und Neapel liegt, geboren. Schon mit fünf Jahren brachten seine Eltern ihn als Oblaten in die berühmte Benediktinerabtei Monte Cassino. Da das Kloster während der Auseinandersetzungen zwischen Papst und Kaiser zwischen die Fronten geriet - mütterlicherseits war Thomas mit Kaiser Friedrich II. verwandt - rät der Abt dem Vater, den nunmehr 14-jährigen Thomas aus dem Kloster herauszunehmen.
Thomas beginnt sein Studium an der Universität von Neapel, wo er zwei folgenschwere Begegnungen hat. Zum einen wird in Neapel ohne die andernorts geltenden Beschränkungen das Werk des griechischen Philosophen Aristoteles gelehrt, das Thomas in seinem Denken prägen wird. Zum anderen begegnet er dort den Dominikanern. Trotz heftiger Widerstände seitens seiner Familie schließt sich Thomas 1243 diesem damals noch jungen Orden an.
Thomas wird Schüler von Albert dem Großen, zunächst in Paris und 1248 für vier Jahre in Köln. 1252 kehrt Thomas nach Paris zurück, wo er im Jahr 1256 zum Magister (Professor) ernannt wird. 1259 muss er zurück nach Italien. Er ist maßgebend an der Ausarbeitung des Studienprogrammes des Dominikanerordens beteiligt. 1261-65 ist er in Orvieto. Als Papst Urban IV. dort das erste Fronleichnamsfest feiert, ist Thomas dabei und erhält vom Papst den Auftrag, die liturgischen Texte für dieses Fest zu erstellen. 1265-68 ist Thomas in Rom, wo er das Studienhaus des Ordens begründet. 1269 wird Thomas zu einer zweiten Vorlesungsreihe nach Paris gerufen. Die Studenten sind von seinen Vorlesungen begeistert und es heißt, dass die Hörsäle ihre große Zahl kaum zu fassen vermochten.
Stets ist Thomas damit beschäftigt, sein theologisches Wissen zu vertiefen und in eine Ordnung zu bringen. Es heißt, dass zeitweise drei bis vier Schreiber gleichzeitig damit beschäftigt waren, die Werke, die er diktierte, niederzuschreiben. Dazu gehörten unter anderem Kommentare zur Heiligen Schrift, Kommentare zu den Schriften des Aristoteles und vor allem seine beiden großen Summen, die Summa contra Gentiles und die Summa Theologiae.
Doch die Lehre des Thomas ist nicht unumstritten. Seine Gegner sehen im Gegensatz zu Thomas die Lehre des Aristoteles nicht mit der christlichen Lehre vereinbar. 1271 werden unter anderen auch zwei Sätze von Thomas durch den Pariser Bischof verurteilt. 1272 holt der Orden Thomas nach Italien zurück.
Am 6. Dezember 1273 hält Thomas während der Hl. Messe lange inne. Ihm muss etwas Unbeschreibliches widerfahren sein.

"Alles, was ich geschrieben habe, erscheint mir wie Stroh - verglichen mit dem, was ich geschaut habe."

Thomas stellt die Arbeit an seinen Schriften ein. Seine große Summa Theologiae bleibt unvollendet. Thomas ist am Ende seiner Kräfte. Zwar folgt er im Jahr 1274 dem Ruf des Papstes zum Konzil von Lyon, doch auf dem Weg dorthin stirbt er am 7. März 1274 in der Zisterzienserabtei Fossanova. Nach einem langen Hin und Her finden seine Gebeine schließlich 1369 ihre Ruhe in der Dominikanerkirche von Toulouse. Bereits 1323 wird Thomas heiliggesprochen, 1567 zum Kirchenlehrer ernannt.

Allmächtiger Gott!
Mache mich schlicht ohne Überheblichkeit,
ernst ohne Trauer,
wahrhaft ohne Täuschung,
mutig ohne Furcht,
rührig ohne Leichtsinn.
Lass meinen Weg gerade und sicher zum Ziel kommen.
Lass mich immer auf dich hoffen.
Amen.


Gott der Vater hat die Schöpfung gemacht durch sein Wort, welches der Sohn ist,
und durch seine Liebe, welche der Heilige Geist ist.
Des menschlichen Lebens letztes Ziel ist Glückseligkeit.
Der Name Glückseligkeit meint die äußere Vollendung der geistigen Natur.
"Mensch auf dem Wege" heißt einer deswegen, weil er zur Glückseligkeit strebt,
"Mensch am Ziel" aber heißt einer deswegen, weil er die Glückseligkeit schon erreicht hat.
Die Vollendung des Menschen besteht in der Liebe, welche den Menschen mit Gott verbindet.
Der Glaube ist ein Vorausverkosten jener Erkenntnis, die uns in der Zukunft glückselig macht.
Gutes ohne Böses kann es geben; Böses ohne Gutes aber kann es nicht geben.
Unter allen Leidenschaften der Seele bringt die Traurigkeit am meisten Schaden für den Leib.

"Der Freundschaft ist es im höchsten Maße eigen, mit den Freunden zu leben. ...
Aus diesem Grund hat uns Christus seine körperliche Anwesenheit als Lohn versprochen.
Damit uns aber in der Zwischenzeit während der Pilgerschaft seine körperliche Anwesenheit nicht fehlt,
verbindet er sich mit uns durch die Wahrheit des Körpers und des Blutes in diesem Sakrament.
Deswegen ist dieses Sakrament Zeichen der größten Liebe und Stärkung unserer Hoffnung
aufgrund dieser derart innigen Verbindung mit Christus."

von 27.01.2014 00:19

27. Januar Der heilige Julian, Apostelschüler und Bischof von Le Mans, + 1. Jhd. – Fest: 27. Januar

Als die Apostel an die von ihnen gestifteten Kirchen heilige Männer sendeten, die die christlichen Gemeinden im Glauben erhalten und stärken mussten, kam Julian auf Befehl des heiligen Petrus nach Mans in Gallien als erster Bischof, von dem einige Kirchengeschichtsschreiber glauben, er sei jener Simon der Aussätzige, dessen im Evangelium Meldung geschieht. Dieser gottbegeisterte Mann und würdige Schüler der Apostel arbeitete rastlos an dem Seelenheil seiner Gemeinde und bekehrte unzählige Heiden durch die Wunder, die er durch die Kraft des Namens Jesus wirkte. Vielen, die von Geburt aus blind waren, gab er das Gesicht, er erweckte drei Tote zum Leben und als bei einer anhaltenden Dürre die Stadt Mangel an Wasser hatte, eröffnete er durch das Kreuzzeichen eine reichliche Brunnenquelle. Durch diese Wunder und noch mehr durch seine sanften und rührenden Ermahnungen fand Julian Eingang beim Fürsten des Landes und brachte es dahin, dass er sich mit seinem ganzen Hof zum Christentum bekehrte und sich taufen ließ. Der fürstliche Palast wurde in eine christliche Kirche verändert und die Reichtümer, die bisher zur Hoffart und zur heidnischen Verschwendung dienten, linderten nun das Elend der Armen. Beinahe alle Einwohner der Stadt waren für die Wahrheit der Lehre Jesu gewonnen, und nur die Götzenpriester allein widerstanden wegen zeitlicher Vorteile dem heiligen Oberhirten und suchten eine Empörung gegen ihn zu erregen. Da versammelte Julian seine Christen im heidnischen Tempel und flehte in Gegenwart der Götzenpriester zu dem wahren Gott um ein Zeichen und nachdem er das heilige Kreuz emporhob, stürzten die Altäre samt den Göttern zu Boden und heulend entflohen ihre Priester.

Der heilige Julian wirkte segensvoll bis in sein Greisenalter in seiner heiligen Gemeinde und war besonders ein barmherziger Vater gegenüber den Gefangenen. Am Ende seines tatenreichen Lebens ernannte er den heiligen Turibius zu seinem Nachfolger und starb mit größter Sehnsucht nach dem himmlischen Vaterland.



Der heilige Vitalian, Papst und Bekenner von Rom,

+ 27.1.672 – Fest: 27. Januar




Nach dem Tod des Papstes Martinus, wurde der heilige Vitalianus am Ende des Monats Juli im Jahr 656 zu dessen Nachfolger erwählt. Er war zu Segin in Italien geboren und hatte sich durch ein heiliges Leben und durch eine tiefe Gelehrsamkeit unter seinen Zeitgenossen ausgezeichnet. Mutig verteidigte er gegen die Feinde der Kirche die Reinheit der christlichen Lehre und hielt auf strenge Ordnung bei seiner Geistlichkeit. Den Bischof von Ravenna, den er fruchtlos zum schuldigen Gehorsam ermahnt hatte, belegte er mit dem Kirchenbann, und Ferrara erhob er zu einem Bischofssitz. Als sich die griechischen Bischöfe gegen ihn empörten und ihn nicht als Oberhaupt der Kirche anerkennen wollten, wendete er sich an den Kaiser, indem er eine verderbliche Trennung befürchtete und durch dessen Verwendung wurde der Friede erhalten. Er war ein wachsamer Kirchenhirt und sorgte vorzüglich für die Verbreitung des Christentums in England, weswegen unter seiner Regierung in Frankreich, Spanien und England viele Kirchenversammlungen gehalten wurden. Durch seine Bemühungen wurde der Kirchengesang verbessert und in Ordnung gebracht und, wie mehrere Schriftsteller behaupten, führte er beim Gottesdienst die Orgeln ein. Vierzehn Jahre und sechs Monate regierte er die Kirche Christi mit ausgezeichnetem Ruhm und stand sowohl beim Kaiser und anderen christlichen Regenten in einem so hohen Ansehen, dass er von ihnen für die Kirche wichtige Begünstigungen und Freiheiten erhielt. Er starb am 27. Januar im Jahr 672.

von 26.01.2014 15:58

Der Sonntagsgottesdienst

Jeder katholische Christ ist streng verpflichtet, an Sonn- und Feiertagen sich von jeder knechtlichen Arbeit zu enthalten und einer heiligen Messe mit gebührender Andacht beizuwohnen. Heilige Ruhe ist geboten.
Der Körper soll ausruhen, die Seele soll ausruhen. Diese findet ihre Ruhe in großen heiligen Gedanken und hoffnungsfroher Ewigkeitssehnsucht. Die Seele ruht ja nicht vom Pflügen, Ackern und Zimmern usw. aus, sondern vom Alltagsgeschwätz und von den täglichen Sorgen.
Der Sonntagsgottesdienst ist der Mittelpunkt des ganzen religiösen Lebens einer Pfarrgemeinde und darum von größter Wichtigkeit. Die heilige Messe wiederholt in unblutiger Weise den Erlösungstod auf Kalvaria. Jesus Christus wird in der Kirche anwesend, wie er sterbend lebt und lebend stirbt. Wundervolles Geheimnis, von dem ein religiöses Gemüt immer wieder ergriffen wird! Und aller Segen für unser übernatürliches Leben, für unser Arbeiten im Dienste der ewigen Seligkeit geht von der heiligen Messe aus. Sie ist die Sonne der Kirche, die Quelle aller Gnaden, aus ihr stammt aller Erlösungssegen und schöpfen alle Gnadenmittel ihre Kraft und Wirksamkeit. Nun wird aber im Meßopfer die unerschöpfliche Heils- und Gnadenquelle des Kreuzopfers aus der Vergangenheit in die Gegenwart versetzt, aus der Ferne in die nächste Nähe gerückt.
Wenn so das heilige Meßopfer die Herzmitte alles katholischen Lebens ist, so kann man sich das Verhältnis der Gläubigen zu ihm klar deuten. Man pflegt zu sagen: Wenn die Religion nicht das Erste ist, dem ist sie das Letzte.
Was gilt da von einem Katholiken, dem es an praktischer Liebe und Hochschätzung zum heiligsten Opfer fehlt?

Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ . – Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – DVCK e.V.

von 24.01.2014 16:23

24. Januar - Hl. Franz von Sales (1567+1622)



Gedenke, gütige Jungfrau Maria, Franz von Sales



Wir schreiben das Jahr 1586. Zu dieser Zeit wurde unter den Theologen auf das Heftigste darüber diskutiert, ob der Mensch etwas zu seiner eigenen Rettung beitragen könne oder ob alles in der Gnade Gottes liege. Während die Katholiken der Überzeugung waren, dass der Mensch durch gute Werke dazu beitragen kann, in den Himmel zu kommen, vertrat Calvin die Auffassung, dass Gott von vorneherein für jeden einzelnen Menschen bestimmt hat, ob er erlöst oder verdammt sei.

Diese Diskussion um die sogenannte „Lehre von der Vorherbestimmung“ oder „Prädestination“, traf Franz von Sales mitten ins Herz. Sein Glaubensgebäude, das durch seine gute, christliche Erziehung aufgebaut wurde, stürzte in sich zusammen, bis er Ende 1586 wirklich meinte, Gott habe ihn verdammt. Er könne leben wie er wolle, nach seinem Tod wird er in die Hölle kommen, weil Gott ihn dazu vorherbestimmt hat. Diese Erkenntnis traf ihn so tief, dass er tatsächlich auch körperlich erkrankte.

Ganz in der Nähe seiner Wohnung befand sich die Kirche St.-Etienne-des-Grès, bekannt durch ihre Statue der Schwarzen Madonna. Sie wurde sein Zufluchtsort. Ungefähr sechs Wochen lang, schleppte er sich immer wieder dorthin, um seine Not und Verzweiflung in die Arme der Gottesmutter zu legen. Er warf sich vor ihr nieder und öffnete in der Gegenwart Gottes sein Herz. Das uralte Mariengebet „Gedenke, gütige Jungfrau Maria … begleitete ihn dabei. …“ O Jungfrau der Jungfrauen, zu dir komme ich, vor dir stehe ich als armer sündiger Mensch. Verschmähe nicht meine Bitte, sondern höre mich gnädig an“.

Niemand, der zu Maria seine Zuflucht nimmt, wird abgewiesen werden, daran klammerte sich Franz von Sales und Mitte Januar 1587 fand er vor der Schwarzen Madonna auch tatsächlich aus seiner Krise heraus. Im Gebet zu Maria wurde ihm plötzlich klar, dass Gott niemals etwas wollen kann, das für den Menschen nicht das Beste ist, denn Gott ist die Liebe. Das wurde Franz von Sales im Angesicht der Gottesmutter klar und ab diesem Zeitpunkt, war er bis an sein Lebensende von jeglichem Glaubenszweifel erlöst.



Nach P. Herbert Winklehner, OSFS

von 23.01.2014 06:36

23.1. Hl. Heinrich Seuse um 1295 - 1366 Ordenspriester, Mystiker
Heinrich Seuse (Suso) trat bereits mit dreizehn Jahren 1308/10 ins Dominikanerkloster in Konstanz ein. Während seines Studiums lernte er in Köln Meister Eckehard kennen, der ihn stark geprägt hat. Da das Denken Meister Eckehards in der Kirche sehr umstritten war, geriet auch Heinrich Seuse zeitweise in Häresieverdacht.
Seuse war geprägt von starker Askese, die uns heute meist unverständlich erscheint. Durch eiserne Bußhemden und Geißelung fügte er sich Schmerzen zu. Bekannt ist, dass er das Christus-Monogramm IHS aus Liebe zum Namen Jesus mit blutigem Briffel auf seine Brust geritzt hat.
Mit etwa 40 Jahren aber erfährt sein geistliches Leben eine Wende und er erkennt, dass es nicht Gottes Wille ist, dass der Mensch sich selbst Leiden zufügt. Seuse gibt sein einsiedlerisches Klosterleben auf und widmet sich einer aktiven Missions- und Seelsorgetätigkeit vor allem in der Rheingegend, im Elsaß und in der Schweiz.

Als Seelsorger und Prediger zeichnete er sich durch sein äußerst einfühlsames Wesen aus. Mit dieser Begnadung ausgestattet, gelang es Heinrich Seuse sogar hartnäckige Sünder zum Glauben an Gott zu führen. Zudem war er als Büßer und Prediger den Menschen seiner Zeit ein Wegweiser zu Gott. Er war von großer Weisheit sowie Umsicht geprägt und zeichnete sich durch ein enormes Feingespür für die Belange der Menschen aus.
Seit 1347/48 bis zu seinem Tod lebte er im Ulmer Konvent seines Ordens. Von ihm sind uns mehrere lateinische und deutsche Werke überliefert. Am bekanntesten ist sein "Büchlein der Ewigen Weisheit". 1831 wurde er von Papst Gregor XVI. selig gesprochen.

"Vor allem anderen soll dein hauptsächliches Bestreben immer darin bestehen, deine Seele fortwährend in der Betrachtung des Göttlichen emporgerichtet zu haben, damit dein Geist immer den göttlichen Dingen und Gott anhängt und, indem er die irdische Vergänglichkeit zurücklässt, fortwährend zu Höherem hinaufgetragen wird.
Alles, was davon abweicht, mag es auch noch so großartig erscheinen, wie die Kasteiung des Körpers, das Fasten, die Nachtwachen und ähnliche Tugendübungen, ist als zweitrangig und geringer zu werten und nur insofern förderlich, als es zur Herzensreinheit beiträgt. ...
Keiner kann fortwährend dieser Betrachtung hingegeben sein, aber du sollst wissen, worauf hin du dein Bemühen gerichtet haben sollst und auf welches Ziel hin du das Schauen deiner Seele immer zurückzurufen hast. ... Häufiges Einüben erzeugt gewöhnlich eine entsprechende innere Haltung.
Daher geschieht es oft, dass das, wozu der Mensch sich zu Beginn vielleicht mit einiger Gewalt und Schwierigkeit zwingen musste, später leicht ins Werk gesetzt wird und schließlich sogar mit großer Freude, sofern er vom Begonnenen nicht ablässt."

"Zu jeder Zeit sollst du vor allem nach Herzensreinheit streben. Du sollst dein Herz mit aller Sorgfalt von alldem, was seine Freiheit behindern könnte, lösen und von jeder Sache, welche die Möglichkeit an sich hat, dass man sich an sie bindet und an ihr festhält."

von 22.01.2014 09:35

22.1. Hl. Vinzenz von Saragossa + 304 Märtyrer Diakon

Vinzenz war von edlem Geschlecht, aber noch edler an seinem Glauben.

So beginnt seine Lebensbeschreibung in der Legenda Aurea. Über seine Herkunft wissen wir nur wenig. Er war ein dunkeläugiger Spanier und wurde gegen Ende des 3. Jahrhunderts im nördlich von Saragossa gelegenen Huesca geboren. Seine Erziehung erhielt er in Saragossa an die Schule des Bischofs Valerius.

Vinzenz wurde zum Diakon des seligen Bischofs Valerius, und weil er besser als dieser reden konnte, übertrug ihm der Bischof, an seiner Statt zu predigen.

Während der Christenverfolgungen wurden der Bischof und sein Diakon nach Valencia vor den Provinzstatthalter gebracht. Sie wurden zunächst eingekerkert und sollten verhungern, doch nach einigen Tagen holte man sie aus dem Kerker. Man klagte sie an, unter dem Deckmantel des Glaubens Hochverrat zu üben. Bischof Valerius konnte wegen seines Stimmleidens nur mit Mühe Worte zu ihrer Verteidigung sprechen, weshalb er das Wort an Vinzenz übergab. Dieser sagte zum Statthalter:

Du willst, dass wir unseren Glauben verleugnen. Aber es wäre eine teuflische Klugheit für einen Christen, Gott zu verleugnen und seinen Dienst zu schänden.

Daraufhin wurde der Statthalter wütend. Bischof Valerius wurde in die Verbannung geschickt, Vinzenz aber mit grausamen Strafen gemartert. Man spannte ihn auf die Folterbank, bis seine Gelenke knackend auseinandersprangen, schlug ihn mit Ruten und Knüppeln und riss ihm mit eisernen Kämmen die Haut auf. Doch Vinzenz achtete der Schmerzen nicht, sondern rief seinem Peiniger zu:

Ich will nicht, dass du meine Pein minderst, sondern du sollst erkennen, dass du überwunden bist in allem, was du mir auch antun magst.

Daraufhin wurde er mit der grausamen Feuermarter gequält. Dabei verwundete man ihn mit glühenden Haken und Nägeln und man warf Salz in die Flammen, damit es in den offenen Wunden noch größere Schmerzen bereitete. Halbtot, doch den Geist wachend zu Gott erhoben, warf man Vinzenz in eine finstere Zelle, deren Boden ganz mit spritzen Scherben bedeckt war. Doch Vinzenz sah das Licht der Glorie Gottes und die Scherben fühlten sich an wie zarte Rosen.
Vinzenz selbst stimmte ein in den Gesang der Engel, den er vernahm, und auch die Wärter hörten ihn. Viele von ihnen gerieten in Staunen und wurden gläubig, als sie das sahen, und sagten: Das muss doch ein herrlicher Christus sein, der alle menschliche Feigheit besiegt und seine Jünger jubeln lässt, wo andere winseln und jammern!
Der Statthalter aber ersann weitere Strafen. Er ließ Vinzenz auf ein weiches Bett legen, damit er sich etwas erholen könne, aber nur, um ihn danach noch mehr zu quälen. Da starb Vinzenz.
Der Statthalter aber fürchtete, dass die Christen nun durch die Verehrung eines neuen Märtyrers an Kraft gewännen. Daher ließ er den Leichnam auf das Feld werfen, Tieren und Vögeln zum Fraß, doch ein großer Rabe wachte über ihn. Daraufhin ließ er ihn in einen Sack mit Steinen binden und gab ihn Seeleuten mit, damit sie ihn auf offenem Meer versenken sollten. Doch auf wundersame Weise wurde er an Land gespült, den Christen wurde der Ort kundgetan und man begrub ihn mit allen Ehren. Ambrosius sagt über ihn:

Vinzenz wurde gefoltert, gestoßen, gegeißelt, gebrannt, aber er blieb unbesiegt. Sein Mut, den heiligen Namen zu bekennen, wurde nicht erschüttert. Vom Feuer seines Eifers brannte er mehr als vom glühenden Eisen. Die Furch Gottes fesselte ihn stärker als die Furcht vor den Menschen. Er wollte lieber Gott gefallen als dem Volk, lieber der Welt sterben als dem Herrn.

Als heiliger Diakon wurde Vinzenz bereits im 4. Jahrhundert neben die Diakone Stephanus und Laurentius gestellt. Augustinus sagt im Jahre 398: "Es gibt keine Provinz im ganzen Reich, wo man nicht das Fest dieses heiligen Märtyrers feiert." Auch wenn seine Bekanntheit in unserer Zeit nicht mehr so weit reicht, kann uns sein Leben und sein Martyrium Vorbild sein, für unseren Herrn Jesus Christus unerschrocken Zeugnis zu geben in Wort und Tat.

von 21.01.2014 11:38

Das Fernsehen zerstört das Familienleben - Beten wir zum Herzen Jesu, Er möge den betroffenen Familien helfen

Eine traurige Nachricht für alle, die sich um das Wohl der Familie Sorgen machen:

(Kultur und Medien Online) Eine Auswertung des Mediendienstleisters Media-Control zeigt, dass die Deutschen ab dem 14. Lebensjahr, im ersten Halbjahr 2013 im Durchschnitt 242 Minuten vor dem Fernseher saßen. Die Deutschen sehen also im Schnitt vier Stunden fern pro Tag.

Stärkster Fernsehkonsum in den neuen Bundesländern

Mit durchschnittlich 304 Minuten pro Tag sitzen die Bewohner von Sachsen-Anhalt deutschlandweit am längsten vor dem Fernseher. Mit einem Zuwachs von 16 Minuten nahm der Fernsehkonsum in Sachsen-Anhalt auch am zweitstärksten zu. Generell lässt sich feststellen, dass in den neuen Bundesländern deutlich mehr ferngesehen wird als in den alten. Der durchschnittliche Fernsehkonsum liegt in allen östlichen Bundesländern über dem deutschen Durchschnitt.

Eine Analyse der Bundesländer zeigt, dass der Fernsehkonsum in Schleswig-Holstein am stärksten zunahm. Im nördlichsten deutschen Bundesland schauten die Bewohner mit 239 Minuten im Schnitt täglich 19 Minuten länger fern als noch im Vorjahr. Dennoch liegt Schleswig-Holstein noch unter dem deutschen Durchschnitt.

Wie auch im Vorjahr sind es die südlichen Bundesländer, in denen am wenigsten der Fernseher eingeschaltet wird. Beim durchschnittlichen Fernsehkonsum belegen die Länder Baden-Württemberg mit 211 Minuten und Bayern mit 220 Minuten die letzten Plätze.

Ich lade Sie ein, zum Herzen Jesu zu beten, damit Er in den Familien ein wahres und christliches Familienleben erweckt.

von 20.01.2014 13:18

Der heilige Fabian, Papst und Martyrer von Rom,

+ 20.1.250 - Fest: 20. Januar



Von diesem Papst sind nur wenige geschichtliche Daten überliefert. Er regierte von 236 – 250 in Rom und soll die Stadt in sieben Seelsorgebereiche, mit je einem Diakon an der Spitze, eingeteilt haben.

Während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius wurde Papst Fabian enthauptet.

„Der heilige Fabian, Nachfolger des heiligen Anterus, bestieg den Stuhl des heiligen Petrus im Jahr 236. Eusebius erzählt, dass, als sich das Volk und die Geistlichkeit von Rom zur Wahl eines Oberhirten versammelt hatten, plötzlich eine Taube aus der Höhe herabflog, und sich auf Fabians Haupt niederließ, und dass durch dieses Wunder sich alle Stimmen für ihn vereinigten, obgleich vorher niemand auf ihn, weil er ein Laie und Fremdling war, sein Augenmerk gewendet hatte.

Ein solcher Eintritt in das Vorsteheramt der ersten der Kirchen musste ohne Zweifel merkwürdige Begebenheiten nach sich ziehen; allein die Geschichte hat uns ihr Andenken nicht aufbewahrt. Alles, was wir von dem heiligen Fabian wissen ist, dass er sechzehn Jahre lang der Kirche Gottes vorstand, der heiligen Dionysius mit anderen Missionaren nach Gallien schickte und den Privatus, Bischof von Lambäsa verdammte, der eine neue Ketzerei in Afrika verbreitete. Wir erfahren durch die heiligen Cyprian und Hieronymus, dass er im Jahr 250, in der Verfolgung des Kaisers Decius, sein Leben durch den Märtyrertod endigte. Der erste nennt ihn in einem Brief an den heiligen Papst Cornelius, seinen Nachfolger, einen unvergleichlichen Mann und sagt, dass sein ruhmvoller Tod völlig der Reinheit und Heiligkeit seines Lebens entsprochen habe.“

Da am 20. Januar das Fest des heiligen Fabian und des heiligen Sebastian gefeiert wird, werden beide häufig zusammen dargestellt. Der heilige Fabian trägt die Pontifikaltracht, hält ein Schwert in den Händen und hat eine Taube bei sich. Töpfer und Zinngießer wählten ihn zu ihrem Fürsprecher.




Der heilige Sebastian, Hauptmann und Martyrer von Rom,

+ 20.1.288 - Fest: 20. Januar





Sebastian wurde im dritten Jahrhundert als Sohn römischer Eltern, die Christen waren, in Südfrankreich geboren. Bald nach seiner Geburt verzog die Familie und siedelte nach der großen Stadt Mailand in Oberitalien. Dort ist Sebastian groß geworden.

Von der frühesten Kindheit an schwärmte der Junge für das Militär. Wo sich Soldaten zeigten, da war auch Sebastian zur Stelle. Soweit es seine kurzen Beine zuließen, marschierte er neben den Kolonnen her. Die Soldatenlieder kannte er schon alle, bevor er lesen und schreiben lernte. So wurde Sebastian ein wenig später selbst Soldat. Fähnrich zuerst, dann Leutnant und mit zweiundzwanzig Jahren bereits Hauptmann, der jüngste Hauptmann im Regiment.

Drei Jahre später wurde Hauptmann Sebastian zur kaiserlichen Garde nach Rom versetzt. Damit erfüllte sich für ihn der schönste Traum, den die Soldaten in der damaligen Zeit träumten, denn bei der Garde zu dienen galt als ehrenvolle Auszeichnung. Die Garde erhielt höheren Sold und trug eine prunkvolle goldene Rüstung. Auf dem Helm schwankte ein herrlicher Federbusch. Ein einziges Leuchten und Funkeln war es jedes Mal, wenn die Garde aufzog, ein Schauspiel, das regelmäßig bei den Zivilisten laute Bewunderung hervorrief.

Den glänzendsten Eindruck machte der Hauptmann Sebastian. Einen prachtvolleren Soldaten, als er war, konnte man sich kaum vorstellen. Sebastian war zwei Meter groß, hatte edle Gesichtszüge und besaß einen geschmeidigen und muskulösen Körperbau. Sebastian war, mit einem Wort gesagt, ein schöner Mann. Als Soldat tat er seine Pflicht, und als Offizier war er bei seinen Untergebenen beliebt. Sein Mut und seine Tapferkeit waren sprichwörtlich, und an seiner Treue gegen den Kaiser konnte keiner zweifeln.

Sebastian war aber nicht nur Soldat, sondern auch Christ, und zwar ein Christ von der Art, wie Christen sein sollen, ehrlich und treu.

Damals, zu Sebastians Zeit, genoss die junge christliche Kirche nach langen schweren Verfolgungen eine vierzigjährige Friedenszeit. Die Zahl der Gläubigen vermehrte sich ständig, nicht nur unter den armen Volksschichten, sondern auch unter den Gebildeten und bis in die höchsten Kreise. Doch da kam über Nacht eine neue Verfolgung über die Christen. Es war die zehnte und schrecklichste seit der ersten zweihundert Jahre vorher. Tausende haben auch in dieser Verfolgung mutig den Glauben an Christus mit dem eigenen Blut besiegelt.

Gerade zu der Zeit, als diese Verfolgung ausbrach, erhielt Sebastian die Beförderung zur Garde. Lange überlegte er, ob er sich in Rom gleich von Anfang an öffentlich als Christ bekennen solle. Am Ende hielt er es aber für besser, seinen Glauben wenigstens vorläufig geheim zu halten. Das tat er nicht aus Feigheit, weil er den Martertod fürchtete, denn Feigheit und Furcht kannte Sebastian nicht. Nein, als echter Christusjünger brannte er vielmehr darauf, das Leben für Christus möglich zu machen. Er sagte sich, wenn er schon sterben müsse, so sei es doch gut, dass er möglichst spät den Martertod erleide. Denn in der Zwischenzeit könne er in seiner hohen Stellung noch vielen verfolgten Christen eine Stütze sein.

So geschah es auch. Wo er nur konnte, nahm sich Sebastian der Mitchristen an. Ihm, dem hohen Offizier der kaiserlichen Garde, öffneten sich ohne Schwierigkeiten die Kerkertüren. Den todgeweihten Christen brachte Sebastian den letzten Trost und letzte Aufmunterung. Besonders wichtig war ihm, diejenigen, die im Angesicht des Todes schwankend wurden, im Glauben zu stärken. Er brachte es sogar fertig, mitten im Sturm der Verfolgung Menschen für Christus und den Glauben zu gewinnen.

So kam es, wie es kommen musste. Eines Tages wurde Sebastian verraten, und der Kaiser, äußerst wütend, ließ ihn am gleichen Abend noch mit Pfeilen erschießen. Wie ein tapferer Soldat hielt Sebastian, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, am Marterpfahl aus. Schließlich brach er sterbend zusammen, und die Pfeilschützen entfernten sich in der Meinung, dass der Hingerichtete tot sei. Als jedoch bei Einbruch der Nacht eine christliche Witwe, Irene mit Namen, kam, um den Leichnam ehrenvoll zu bestatten, traf sie den Blutzeugen noch lebend an. Eiligst schaffte die Frau den Schwerverletzten von der Hinrichtungsstätte fort, versteckte ihn und pflegte ihn so gut, dass er wieder gesund wurde.

Wer aber meint, Sebastian sei nun geflohen, um sich in Sicherheit zu bringen, der irrt. Nein, denn als er kaum wieder stehen und gehen konnte, trat er erneut vor den Kaiser hin und hielt ihm mutig das Unrecht vor, das er den Christen antue. Da kannte des Kaisers Wut keine Grenzen mehr. Mit Keulen und Knütteln ließ er den Mann erschlagen.

- - -

Das einzige, historisch nachweisbare Datum, das als Zeugnis für den heiligen Sebastian herangezogen werden kann, ist sein Gedenktag im römischen Heiligenkalender. Seit 354 feiert die Kirche das Fest dieses Märtyrers.

Der Legende nach soll er in Narbonne geboren, aber in Mailand aufgewachsen sein. Seine Stellung als kaiserlicher Offizier erlaubte es ihm, seine christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen zu besuchen, zu trösten und zu ermutigen. Bei diesem Tun wurde er jedoch schließlich verhaftet und nun selbst zum Tod verurteilt. Wahrscheinlich starb er während der diokletianischen Verfolgung um 300.

„Die Absicht des heiligen Sebastian war aber nicht, Ruhm oder Reichtum zu sammeln, sondern bei Gelegenheit den Bekennern und Blutzeugen in ihren Drangsalen beizustehen. Bald auch bot sich seinem Eifer die erwünschte Gelegenheit dar. Marcus und Marcellianus, die beide des Glaubens wegen zum Tod verdammt worden waren, ließen sich durch die Tränen ihrer Verwandten und Freunde erweichen und schienen wankend in ihrem Entschluss. Sebastian, bestürzt über die drohende Gefahr, eilte ihnen zu Hilfe und belebte durch seinen feurigen Zuspruch, wodurch sogar alle Umstehenden lebhaft gerührt wurden, ihren schon halb gesunkenen Mut. Kaum hatte er abgelassen zu reden, als Zoe, Nikostrats Frau, die seit sechs Jahren den Sprachgebrauch verloren hatte, sich zu seinen Füßen niederwarf und durch Zeichen ihr Verlangen zu erkennen geben suchte. Der Diener Gottes machte das heilige Kreuzzeichen über ihren Mund, und sogleich fing sie an ganz verständlich zu sprechen. Zoe, voll des Dankes für diese große Wohltat, bekehrte sich mit ihrem Mann. Dieser war der erste Schreiber der Präfektur. Auf ihre Bekehrung folgte auch jene der Verwandten das Marcus und Marcellianus, des Kerkermeisters, namens Claudius, und sechzehn anderer Personen. Nikostrat, mit dessen Amt die Bewachung der Gefangenen verbunden war, führte sie in sein Haus, wo sie vom heiligen Priester Polykarp unterrichtet und getauft wurden.

Als der Kaiser während der großen Christenverfolgung im Jahr 286 erfuhr, dass Sebastian ebenfalls Christ sei, ließ er ihn vor sich kommen, und hielt ihm den vermeintlichen Undank vor, womit er alle seine Wohltaten vergolten habe. Dann übergab er ihn den Händen einiger mauretanischer Bogenschützen, die ihn, mit Pfeilen durchschossen, als tot auf dem Platz liegen ließen. Irene, die zurückgelassene Witwe des Märtyrers Castulus, kam ihn zu begraben, fand ihn aber noch am Leben. Sie ließ ihn daher heimlich in ihr Haus tragen, wo er nach kurzer Zeit wieder vollkommen gesund war. Sebastian war weit entfernt, sich jetzt, wie ihm die Christen rieten, zu verbergen. Vielmehr stellte er sich eines Tages auf die Treppe, welche der Kaiser, wenn er in den Tempel ging, besteigen musste. Als dieser ihm nahe kam, redete er ihn an, und hielt ihm mit Kraft das Unrecht seiner feindseligen Gesinnung gegen die Christen vor, welche sich doch eine Pflicht daraus machten, für die Wohlfahrt seiner Regierung zu beten, und eine unverbrüchliche Treue gegen ihn zu bewahren. Diese freie Sprache überraschte den Kaiser Diokletian; aber wie groß war sein Befremden, als er den Sebastian, den er schon längst tot geglaubt hatte, erkannte! Er ließ ihn von neuem greifen und in den Zirkus, oder die Rennbahn, die an seinen Palast stieß, führen, um ihn da durch Stockschläge töten, und dann in die große Kloake werfen zu lassen, die am Ende der Rennbahn war.

Eine christliche Matrone, Lucina genannt, ließ den Leib des heiligen Sebastian heimlich aus der Kloake, in die ihn die Götzendiener geworfen hatten, herausziehen und beerdigten ihn an dem Eingang einer unterirdischen Begräbnisstätte, zu Füßen von Petrus und Paulus.“

Die für den Heiligen typische Darstellung zeigt einen unbekleideten jungen Mann, von Pfeilen durchbohrt und an einen Baumstamm gebunden. Andere Bildwerke stellen ihn als Ritter, die Pfeile in der Hand, dar.

Folgende Länder und Städte verehren ihn als ihren Patron: Deutschland, die Gegend um den Chiemsee, Gent, Soissons, Oppenheim, Rom. Ebenso wird er von den Schützenbruderschaften, Soldaten, Büchsenmachern, Eisenhändlern, Gärtnern, Gerbern, Leichenträgern, Steinmetzen, Töpfern, Tuchmachern, Zinngießern und den Sterbenden als Schutzheiliger verehrt.

Vor allem in Pestzeiten wurde er als Nothelfer angerufen. Pfeile galten als Symbol plötzlicher Krankheit, und die Pest wurde, nach den damaligen Vorstellungen, von den Pfeilen der Pestengel hervorgerufen.

von 19.01.2014 07:43

19.1. Makarius der Große auch der Ägypter um 300 - 390
Priester Einsiedler


Makarius wurde um das Jahr 300 in dem Ort Shabsheer (Shanshour bei Ashmoun) im Nildelta geboren. Es heißt, dass seine Eltern fromme Christen gewesen sind. Nichts desto trotz wollten sie ihn aber gegen seinen Willen verheiraten. Doch Makarius spürte schon früh die Sehnsucht nach einem ehelosen Leben im Dienste des Herrn. Als der Tag der Hochzeit herannahte, stellte sich Makarius mehrere Tage krank. Dann bat er seinen Vater, zur Erholung einige Zeit in der Einsamkeit der Wüste verbringen zu dürfen. Dort hatte er während des Gebets eine Vision. Engel trugen ihn auf einen Berg und zeigen ihm die Weite der Wüste mit den Worten:

„Gott hat diese Wüste dir und deinen Schülern zur Heimat gegeben.“

Bald darauf starben die Eltern des Makarius und er verschenkte sein Erbe an die Armen. Die Bewohner seines Heimatortes brachten Makarius zum Bischof von Ashmoun, damit dieser ihn zum Priester weihte. Daraufhin errichteten sie für ihn eine Kapelle vor der Stadt. Dort feierte Makarius die heiligen Geheimnisse und die Menschen kamen zu ihm, um ihm ihre Sünden zu bekennen. Nach anderen Überlieferungen wurde Makarius erst im Alter von etwa vierzig Jahren, als er schon in der Wüste lebte, zum Priester geweiht.
Es geschah, dass eine unverheiratete schwangere Frau behauptete, Makarius sei der Vater ihres Kindes. Der Heilige protestierte nicht gegen diesen Vorwurf, gab sogar den Erlös aus dem Verkauf seiner Handarbeiten der Frau als Unterhalt. Doch in der Angst der Geburtsstunde schrie die Frau heraus, dass Makarius nicht der Vater des Kindes ist. Die Bewohner des Ortes, die bisher der Frau geglaubt hatten, schämten sich, dass sie den Heiligen zu Unrecht beschuldigt hatten und wollten ihn um Vergebung bitten. Doch seine Zelle war leer. Makarius hatte sich ganz in die Einsamkeit der Wüste zurückgezogen.
Die westlich des Nildeltas gelegene sketische (auch nitrische) Wüste wurde damals zur Heimat unzähliger Mönche. Antonius der Große gehört zu den ersten dieser Wüstenväter, von deren Weisheit ihre Sprüche (Apophthegmata Patrum) bis heute Zeugnis geben. Makarius wurde ein Schüler Antonius des Großen und in der Nachfolge seines Lehrers bald selbst einer der bedeutendsten Wüstenväter der Anfangszeit.
Es war um das Jahr 330 als Makarius sich in das Innere der Wüste zurückzog. Er blieb dort bis auf wenige Ausnahmen für die restlichen etwa 60 Jahre seines Lebens. Als sich die Zahl seiner Schüler vermehrte, ließ er an dem Ort seiner Zelle eine Kirche errichten. Um das Jahr 360 gegründete Makarius das heute nach ihm benannte Kloster. Es wurde schon zu Lebzeiten der Heiligen die Heimat von etwa 4000 Mönchen und ist bis heute ein Zentrum christlichen Lebens in Ägypten.
Schon im Alter von 30 Jahren soll Makarius die Weisheit der Väter in sich getragen haben. Neben seinen Schülern kamen auch viele vornehme Menschen und Herrscher zu ihm in die Wüste, um ein Wort der Weisheit für ihr Leben mit nach Hause zu nehmen. Die Menschen schätzten sein Mitgefühl und sein Verständnis für ihre Sorgen und Nöten. Durch das Gebet des Heiligen geschahen viele Wunder.
Damit der Andrang der Menschen ihn nicht in seiner Ruhe als Einsiedler störte, soll er sich eigenhändig einen tiefen Stollen in den Berg gegraben haben, der zu einer Höhle führte, in der er die meiste Zeit verbrachte und zu der nur zwei seiner engsten Schüler Zutritt hatten.
Makarius war wie alle Wüstenväter ein strenger Asket. Immer wieder kommt in seinen Worten der Aufruf nach Beten, Fasten und Buße zum Ausdruck. Er selbst hat sich keine Annehmlichkeit dieser Welt gegönnt und lebte demütig vor Gott. So sagt er einmal:

Es ist das Kennzeichen des christlichen Lebens, dass ein Mensch, soviel er sich auch müht und soviel Rechtschaffenheit er auch leisten mag, sich dennoch so fühlt, als habe er nichts getan. Im Fasten zu sagen: Dies ist kein Fasten; beim Beten zu sagen: Das ist nicht Gebet; und bei der Beharrlichkeit im Gebet zu sagen: Ich habe keine Beharrlichkeit. Ich fange gerade erst an, den Glauben zu leben und Schmerzen auf mich zu nehmen. Und auch wenn der Mensch rechtschaffen lebt vor Gott, soll er stets sagen: Ich bin nicht rechtschaffen, nicht ich. Ich nehme keine Schmerzen auf mich, sondern ich mache nur jeden Tag einen Anfang.

Vielleicht erscheinen diese Worte heute vielen zu streng. Was kann uns ein solches Leben sagen? Kommt es bei uns nicht vielmehr darauf an, selbstbewusst und entschlossen zu sein? Ich bin ... Ich kann ... Ist ein Leben der Buße noch dem heutigen Menschen angemessen? Man darf die Selbstentsagung nicht mit der Aufgabe der eigenen Persönlichkeit verwechseln. Gerade durch die strenge Askese entwickelt der Mönch sein Selbst und die Selbstentsagung führt zur Demut, dass er sich wegen seiner asketischen Stärke nicht über andere erhebt. Demut darf man nicht mit Schwachheit verwechseln. Allzu gerne tragen Menschen mit einer schwachen Persönlichkeit ein unterwürfiges Gehabe zur Schau und halten das für Frömmigkeit. Doch geht ihnen mal etwas gegen den Strich, werden sie boshafter als manch andere Menschen.
Die Demut ist die einzige asketische Übung, die der Teufel nicht nachzuahmen vermag, wie es in einer Geschichte zum Leben des Heiligen heißt:

Makarius ging einmal an einem Sumpf entlang, als er auf dem Weg zu seiner Zelle war. Da begegnete ihm der Teufel mit einer Sichel und hätte ihn gerne erschlagen, vermochte es aber nicht. Da sprach er zum Heiligen: Makarius, wisse, dass ich von dir solche Pein leide, weil ich nichts gegen dich auszurichten vermag. Dabei tue ich doch alles, was du tust: du fastest und auch ich nehme keine Nahrung zu mir, du wachst und auch ich schlafe nie. Aber in Einem übertriffst du mich. Da sagte Makarius: Was ist dieses Eine? Und der Teufel antwortete: Es ist deine Demut, gegen die komm ich nicht an.

In einem anderen Ausspruch des Heiligen heißt es:

Seelen, die Gott und die Wahrheit lieben und die, mit großer Hoffnung und Glauben danach verlangen, sich ganz Christus hinzugeben, haben es nicht nötig, sich bei anderen in Erinnerung zu rufen. Sie ertragen es auch nicht, nicht einmal für einen Moment, von der himmlischen Sehnsucht und der hingebungsvollen Zuneigung zum Herrn getrennt zu sein. Aber voll und ganz an das Kreuz Christi genagelt, nehmen sie täglich an sich selbst das Empfinden eines geistlichen Fortschritts hin zum himmlischen Bräutigam wahr.

Diese Sehnsucht nach dem himmlischen Herrn trieb den Heiligen und ließ ihn alles Irdische gering achten. Ihm allein wollte er diesen. Und um frei zu werden für Christus lebte er die strenge Askese und verbrachte die meiste Zeit seines Lebens im Gebet, in der Zwiesprache mit seinem geliebten Herrn.
Im Zusammenhang mit dem Streit um den Arianismus wurde Makarius wie viele andere Mönche, die sich hinter Bischof Athanasius von Alexandrien stellten, im Jahr 374 auf eine Insel im Nildelta verbannt. Athanasius war damals im Osten einer der entschiedensten Vertreter des auf dem ökumenischen Konzil von Nicäa verfassten Glaubensbekenntnisses, das sich erst nach langen Wirren in der christlichen Welt durchgesetzt hat. Viele der Heiden, die auf der Nilinsel lebten, sollen sich durch das Beispiel des Heiligen bekehrt haben.
Nach der Rückkehr aus der Verbannung lebte Makarius weiter in der Wüste. Er starb dort im Alter von 97 Jahren. Leute aus seinem Heimatort stahlen den Leichnam des Heiligen und errichteten ihm ein Grab. Erst Jahre später wurde er in das Makariuskloster übertragen, wo er bis heute ruht.

von 18.01.2014 16:32

Das Lamm Gottes trägt unsere Schuld

Homilie am 2. Sonntag im Jahreskreis
19. Jänner 2014, Lesejahr A

L 1: Jes 49,3.5-6; L 2: 1 Kor 1,1-3; Ev: Mt 3,13-17


Alle liturgischen Texte finden Sie im Schott-Messbuch online



Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!



Nochmals werden wir an diesem 2. Sonntag im Jahreskreis an die Taufe des Herrn erinnert, die wir am letzten Sonntag gefeiert haben. Johannes der Täufer macht den Menschen, die sich von ihm zum Zeichen der Buße und Umkehr taufen lassen, kund: Auf Jesus sollten sie hören, denn er ist dem Johannes voraus, weil er als der ewige Sohn Gottes schon vor ihm war. Und er weist hin auf „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.“

Vorher war Jesus dem Täufer Johannes nicht bekannt. Wir dürfen annehmen, dass er ihn als Mensch gekannt hat, denn die beiden waren ja verwandt. Aber Johannes wusste noch nicht, wer Jesus wirklich war. Dies wurde ihm erst geoffenbart, als sich Jesus im Jordan taufen ließ. Darüber berichtet Johannes: „Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb.“ Dies war das Zeichen Gottes für Johannes. Denn Gott hatte ihm gesagt: „Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.“

Und so sieht Johannes jetzt seine Aufgabe nicht mehr darin, die Menschen vor dem kommenden Gericht zu warnen, sondern sie mit Jesus bekannt zu machen: „Ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekannt zu machen.“ Fortan gibt Johannes Zeugnis für die Wahrheit: „Er – Jesus – ist der Sohn Gottes.“

Aber noch mehr: Johannes hatte vom drohenden Gericht Gottes gesprochen, das die Menschen wegen ihrer Sünden treffen wird, wenn sie sich nicht bekehren. Wie aber sollen die Menschen von ihren Sünden befreit werden? Die eigene Umkehr ist gewiss die Voraussetzung dafür, doch kein Mensch kann sich selbst die Sünden vergeben. Wir brauchen einen Erlöser! Nun aber steht der Erlöser der Menschen vor Johannes, und so bekennt der Täufer voll Freude: „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.“ Dies ist eine wahrhaft frohe Botschaft: Gott selber ist in seinem Sohn zu den Menschen gekommen, um stellvertretend für sie einzutreten und die Schuld der Menschen auf sich zu nehmen und so zu sühnen. Wie ein Lamm wird sich Jesus zur Schlachtbank führen lassen, wenn ihn seine Verfolger dem Tod am Kreuz ausliefern. Freiwillig lässt Jesus all das geschehen und verwandelt es in einen Akt der Liebe und Hingabe an Gott, seinen Vater, zum Heil der Menschen!

Wir können sagen: Durch die Begegnung mit Jesus und durch die Offenbarung der barmherzigen Liebe des Vaters ist Johannes der Täufer von einem Buß- und Gerichtsprediger zu einem Verkünder der frohen Botschaft geworden: In Christus gibt es Heil und Rettung für all jene, die bereit sind, auf ihn zu hören und ihm nachzufolgen. Dieser wird den Menschen den Heiligen Geist senden, und der Geist Gottes schenkt uns die Liebe, die unser Herz verwandelt. Im Heiligen Geist sind wir getauft worden auf den Namen des dreifaltigen Gottes, und wir sind Kinder Gottes geworden.

Hoffnung erfüllt unser Herz, und alle Angst muss weichen: Denn Gottes Liebe hat gesiegt. Jesus ist das Lamm Gottes, das auch unsere Sünde und Schuld auf sich nimmt, um uns im Heiligen Geist mit Gott dem Vater zu versöhnen. Lasst uns also jubeln! Folgen wir dem Lamm Gottes, wohin es uns geleitet; dieses Lamm ist zugleich der gute Hirte, der uns zu Wassern des Lebens und der Freude führt.

Amen.

von 17.01.2014 19:48

Der heilige Gamelbert, Pfarrer zu Michaelsbuch, Niederbayern,

+ 17.1.787 - Fest: 17. Januar


Die Großtaten sieggekrönter Feldherrn und berühmter Staatsmänner werden in Geschichtsbüchern der Nachwelt überliefert, aber ihre Namen und Werke sind zumeist mit Blut geschrieben. Was hingegen fromme Seelen im häuslichen Kreis, im stillen Kämmerlein oder in treuer Erfüllung ihres Berufes getan, geduldet und verdient haben, bleibt der Welt gewöhnlich verborgen, nur im Buch der ewigen Vergeltung ist alles aufgezeichnet und wird einst vor allen Völkern offenbar werden, wenn der Herr auch die geheimsten Gedanken und Werke ans Licht zieht.

In dem Dorf Michaelsbuch in der fruchtbaren Ebene Niederbayerns wohnte im 8. Jahrhundert ein adeliges, christlich-frommes Ehepaar, von dessen Söhnen sich einer, namens Gamelbert oder Amalbert, durch kindliche Unschuld und Herzensgüte, durch freudigen Gehorsam und tiefe Frömmigkeit auszeichnete. Seine Eltern bestimmten ihn zum Kriegsdienst, aber der friedfertige junge Mann verabscheute die blutigen Fehden, und zog es vor, die Herden seines Vaters zu hüten, weil er in der Stille der Fluren und Wälder seinen Geist zum Gebet und zu frommen Betrachtungen sammeln konnte. Einst war er draußen eingeschlafen. Als er erwachte, fand er ein Buch in seinem Schoß, und dies erschien ihm als ein Wink von Gott, sich dem Priesterstand zu widmen. Ein Geistlicher in der Nachbarschaft unterrichtete ihn und sein ausdauernder Fleiß, verbunden mit anhaltendem Gebet, überwanden alle Hindernisse.

Bald nachdem Gamelbert die Priesterweihe empfangen hatte, verlor er seine Eltern durch den Tod. Seine bedeutende Erbschaft verwendete er zur Stiftung einer Pfarrei in Michaelsbuch, in der er fortan fünfzig Jahre bis an sein Lebensende als Pfarrer wirkte. Unter Gebet und Betrachtung, unter Fasten und Abtötung, in väterlicher Sorge um seine geistigen Kinder, und treuer Erfüllung seines geistlichen Amtes brachte er seine Tage zu. Alle seine Einkünfte gab er für Arme und Notleidende hin und litt lieber selbst Hunger, als dass er andere in Not sah. Außer seiner unerschöpflichen Mildtätigkeit war ihm eine unverwüstliche Sanftmut eigen. In seinem eigenen Haus duldete er niemals Unfrieden und wenn er anderswo entzweite Gemüter fand, ruhte er nicht, bis er sie versöhnt hatte. Als einmal die Knechte in seinem Haus miteinander stritten und sich nicht vertragen wollten, entließ er sie mit den Worten: „Lieber keine Knechte, als Unfrieden im Haus.“ Sein Lieblingsaufenthalt war eine kleine Zelle neben der Kirche, wo er in allen freien Stunden im Gebet mit Gott verkehrte und frische Kraft und Freudigkeit in seinem Beruf schöpfte.

Nur einmal verließ der seeleneifrige Pfarrer seine geliebte Gemeinde, um zu dem Mittelpunkt der katholischen Einheit, zu den Gräbern der Apostelfürsten in Rom zu wallfahrten und frische Begeisterung für seinen heiligen Beruf zu gewinnen. Auf der Rückreise fand er gastliche Aufnahme in einem Haus, wo eben ein Junge geboren war. Die Mutter bat den Heiligen, ihr Kind schleunigst zu taufen, weil es sehr schwächlich war. Gern erfüllte Gamelbert den frommen Wunsch der Eltern und sah im prophetischen Geist die ganze Zukunft des Kindes. Vor seiner Abreise empfahl er den Eltern dringend, ihr Kind sorgfältig zu erziehen, denn es würde einst sein Nachfolger werden. Dann reiste er heim und wirkte mit unermüdlichem Seeleneifer in seinem Beruf fort. Wenige Tage vor seinem Tod kam der inzwischen zu einem stattlichen Mann herangewachsene Junge in Michaelsbuch an, sein Nachfolger zu werden. Es war der selige Utto, dessen sorgfältige Vorbereitung auf den geistlichen Stand zu den schönsten Hoffnungen berechtigte. Gamelbert stellte ihn seinen Pfarrkindern als seinen Nachfolgern vor, empfing dann die heiligen Sterbesakramente und entschlief gottselig im Herrn am 17. Januar 787. Zum Grab des Heiligen wallfahrteten viele Pilger und Hilfsbedürftige und es geschahen dort viele Wunder.

Was der heilige Gamelbert vorausgesagt hatte, erfüllte sich. Utto wurde sein Nachfolger als Pfarrer von Michaelsbuch und trat in die Fußstapfen seines Vorgängers. Als die barbarischen Horden der Avaren ins Land einfielen und das ganze Donaugebiet verwüsteten, flüchtete Utto in einen dichten Wald oberhalb Deggendorf. Als ihn dort Karl der Große auf der Jagd fand, beauftragte er ihn, dort ein Kloster zu bauen und schenkte ihm dazu alles Land ringsum. So entstand das Kloster Metten, dessen erster Abt Utto wurde. Papst Leo III. sandte ihm einen Hirtenstab mit der Inschrift: „Was der Herr dem Petrus, gibt Petrus dem Utto.“ Nachdem er 24 Jahre dem Kloster vorgestanden hatte, starb er hochbetagt am 3. Oktober 813, auf welchen Tag sein Gedächtnis gefeiert wird.




Der heilige Sulpitius, genannt der Fromme,

Erzbischof und Bekenner von Bourges,

+ 17.1.644 – Fest: 17. Januar




Ausgezeichnet durch eine hohe Geburt und ungeheure Reichtümer hatte Sulpitius in größter Frömmigkeit seine Jugend verlebt und weihte sich nun ganz der Tugend. Statt sich dem Genuss irdischer Freuden zu ergeben, wozu ihm sein Stand und seine Glücksgüter die schönsten Gelegenheiten darboten, unterdrückte er seine Sinnlichkeit mit Beten und Fasten, besuchte die Krankenhäuser und Gefängnisse, und linderte nicht bloß durch seine reichlichen Gaben, sondern vorzüglich durch die Trostgründe der heiligen Religion das Elend der Unglücklichen. Gewöhnlich durchwachte er, eingehüllt in das Kleid eines Büßenden, die Nacht in einer Kirche, die nahe bei seiner Wohnung war. So sehr übrigens der Heilige seine Tugenden und guten Werke vor den Menschen verbarg, so wurden sie doch öffentlich bekannt, und der Bischof von Bourges, der heilige Austergisilus, weihte ihn zum Diakon seiner Kirche und übertrug ihm das Predigtamt. Durch seine eindringlichen Reden und durch die Kraft der Wunder, die er zur Verherrlichung des Namens Jesus wirkte, bekehrte er in kurzer Zeit nicht nur die verhärtetsten Sünder, sondern auch eine Menge Juden, die mit sehnlichstem Verlangen nach der christlichen Religion sich taufen ließen.

Bald verbreitete sich auch der Ruhm des frommen Dieners Gottes am Hof des fränkischen Königs Childebert, der den Bischof von Bourges drängte, ihm den Heiligen zu senden, damit er als Feldprediger unter den Soldaten bessere Sitten einführen möchte. Da ereignete es sich, dass der König in eine tödliche Krankheit fiel und dass selbst die Ärzte ganz an seiner Genesung zweifelten. Die Königin fiel dem heiligen Sulpitius zu Füßen und bat ihn unter einem Strom von Tränen um seine Hilfe. Er gab ihr den Trost, dass der Kranke nicht sterben würde. Fünf Tage lang fastete und betete er für die Wiedergenesung des christlichen Königs. Und als die Hohen des Reiches ihn baten, er möchte eine Nahrung genießen, denn der Kranke sei schon dem Tod nahe, antwortete der Heilige: „Lasst euer Vertrauen nicht sinken! Nach zwei Tagen speisen wir alle mit dem König.“ Wirklich wurde der König wie der ein Wunder plötzlich gesund und ernannte beim Gastmahl, das er wegen der erhaltenen Gesundheit feierte, den Sulpitius zum Bischof von Bourges. In dieser Würde arbeitete er rastlos an dem Seelenheil seiner ihm anvertrauten Herde; er stiftete Kirchen und Krankenhäuser, beschützte die Armen und Unterdrückten und starb schließlich als ein lebensmüder Greis voll Verlangen nach der Krone der ewigen Seligkeit am 17. Januar 644.




Der heilige Speusipus samt zwei Brüdern und seiner Großmutter Leonilla, Martyrer von Langres, Frankreich,

+ 17.1.166 – Fest: 17. Januar



Speusipus und seine Brüder Eleusipus und Meleusipus wurden in der Gegend von Langres von heidnischen Eltern geboren und mussten sich ihr Brot wegen Armut dadurch verdienen, dass sie die Herden reicher Landbewohner auf die Weide triebenSie würden vielleicht nie zur Erkenntnis des wahren Gottes gekommen sein, wenn sich ihre fromme Großmutter, Leonilla mit Namen, der verwahrlosten Kinder nicht erbarmt und sie im Christentum unterrichtet hätte. Nachdem sie die heilige Taufe empfangen hatten, wurden sie mit einem solchen Eifer zur Ausbreitung der Religion Jesu erfüllt, dass sie mehrere Heiden auf dem Land bekehrten und schließlich in der Stadt Langres die Götzenbilder zerschlugen. Wegen dieses Verbrechens wurden sie unter der Regierung des heidnischen Kaisers Marcus Aurelius vor Gericht geschleppt und aufgefordert, den Göttern zu opfern. Weil sie sich aber dessen weigerten und Jesus standhaft bekannten, befahl der Richter ihre Großmutter herbeizuführen, um die drei jungen Männer zum Abfall vom Christentum zu bereden. Aber sie gestand nicht nur freiwillig und ohne Furcht, dass sie selbst eine Christin sei, sondern sie ermahnte auch unter vielen Tränen ihre drei Enkelsöhne, lieber alle Peinen und Marter mit Geduld zu ertragen, als den wahren Gott zu verleugnen und ihre Seelen dem ewigen Verderben aufzubewahren. Deswegen wurde sie auf der Stelle enthauptet und die drei Brüder, durch ihren Heldenmut begeistert, starben so freudig und geduldig unter den grausamsten Martern, dass sich Neon und Turbon, heidnische Gerichtspersonen, auf der Stelle bekehrten, Jesus bekannten und am gleichen Tag noch von den Götzendienern gesteinigt und so der Marterkrone gewürdigt wurden.

Zu Elwangen, wohin in der Folge die Reliquien der drei Martyrer und Brüder gebracht wurden, werden sie als die Landespatronen verehrt.

von 16.01.2014 19:48


16. Januar Der heilige Marcellus I., Papst und Martyrer von Rom,

+ 16.1.309 – Fest: 16. Januar


Der heilige Marcellus war von Geburt ein Römer und wurde unter der Regierung der heidnischen Kaiser Constantius und Galerius wegen seiner Frömmigkeit und seines unerschrockenen Mutes in Verteidigung des Christentums auf den päpstlichen Stuhl erhoben. Diese Wahl geschah nicht ohne besondere Einwirkung der göttlichen Vorsehung; denn damals wurde die Kirche Jesu hart gedrückt und verfolgt, und wenn sie während diesem unglücklichen Zeitraum aufrechterhalten werden sollte, musste ein Oberhirt dastehen, der als ein Beispiel des Heldenmutes in Verachtung aller Martern und selbst des Todes die niedergeschlagenen Gemüter der Gläubigen aufrichtete und sie mit dem felsenfesten Glauben an einen allmächtigen Gott erfüllte. So ein gottbegeisterter, apostolischer Mann war der heilige Marcellus. Nicht die gewalttätigsten Verfolgungen, nicht die augenscheinlichsten Todesgefahren, die ihm allenthalben drohten, konnten ihn abschrecken, öffentlich Jesus zu bekennen, den Christen das Evangelium zu predigen und die Heiligen, die im Kampf für Gott und ihre Religion Blut und Leben opferten, nach christlicher Sitte zu beerdigen. Noch trauriger wurde das Schicksal der Gläubigen, als der wütende Maxentius, ein blutdürstiges Ungeheuer, sich auf den römischen Kaiserthron schwang. Der heilige Oberhirt hatte um diese Zeit von der frommen Lucina, einer christlichen Matrone, zur Unterstützung der armen Christen beträchtliche Güter erhalten, und arbeitete eben rastlos daran, schicklichere Gebäude zu Gotteshäusern, und tauglichere Plätze zu Kirchhöfen zu errichten, zu deren Aufsicht, und damit die heiligen Sakramente ungehindert erteilt werden konnten, er 21 Bischöfe, 25 Priester und zwei Diakonen weihte, als ihn Maxentius gefangen nehmen ließ und ihm mit den schrecklichsten Martern drohte, wenn er nicht sogleich den Göttern opfern würde. Der heilige Papst verachtete diese Drohungen und wurde deswegen verurteilt, im Stall als Knecht zu arbeiten, wo die wilden Tiere zu den Kampfspielen ernährt wurden. Neun Monate lang schmachtete Marcellus unter unausgesetztem Fasten und Beten in diesem jammervollen Aufenthalt, und schrieb während dieser Zeit rührende Briefe an seine Christengemeinde. Endlich befreiten ihn zur Nachtzeit einige Geistliche aus seiner harten Gefangenschaft und brachten ihn in das Haus der gottseligen Lucina, das er zu einer Kirche einweihte und da den Gläubigen das Evangelium predigte.

Sobald Maxentius davon Nachricht erhielt, entheiligte er dieses Gotteshaus zu einem Viehstall, verurteilte den heiligen Papst wieder zum Sklavendienst in dem Stall, wo er schließlich unter den größten Mühseligkeiten um das Jahr 309 seinen Geist aufgab, nachdem er die Kirche Christi fünf Jahre, ein Monat und fünfundzwanzig Tage ruhmvoll regiert hatte. Seinen Leichnam beerdigte Lucina auf dem Kirchhof der heiligen Priscilla an der Salarischen Straße.




Der heilige Honoratus, Bischof und Bekenner von Arles, Frankreich,

+ 16.1.430 - Fest: 16. Januar





Honoratus war der Abkömmling einer römischen Konsularen-Familie. Seine heidnischen Eltern bildeten die natürlichen Anlagen ihres talentvollen, aber dabei äußerst eitlen Sohnes mit allen jenen Kenntnissen aus, die zum Antritt eines höheren Staatsamtes erforderlich sind; denn zu einem solchen hatte sein Vater ihn bestimmt. Doch der Mensch denkt, Gott lenkt. Durch eine besondere Gnadenfügung wurde Honorat mit den Wahrheiten des Christentums bekannt und mit solcher Liebe für sie eingenommen, dass er gegen den Wunsch seiner Eltern sich taufen ließ und, aller Lockungen seines Vaters zu einem üppigen Weltleben ungeachtet, sich in die Einsamkeit eines Landgutes zurückzog und dort mit seinem gleichgesinnten Bruder Venantius ein heiligmäßiges, die ganze Umgebung erbauendes und mit seinem Ruhm erfüllendes Leben führte. Dies bewog das demütige Brüderpaar jedoch, von dort weg nach Griechenland zu wandern, um dort Erkundigungen über das Leben heiliger Einsiedler einzuholen, in deren Fußstapfen sie zu treten gedachten. Vorher jedoch verteilten sie den größten Teil ihres von den inzwischen gestorbenen Eltern ererbten Vermögens unter die Armen. Kaum in Griechenland angekommen, verlor unser Heiliger durch den Tod seinen Bruder Venantius, kehrte nach Frankreich zurück und wählte auf den Rat des heiligen Leontius, Bischof von Frejus, die Insel Lerins zu seinem Aufenthalt. Dahin zogen dem neuen Einsiedler so viele Jünger nach, dass er zu ihrer Aufnahme ein Kloster bauen musste, wo man bald alle Tugenden der Einsiedler im Morgenland aufblühen sah, und welches durch mehrere Jahrhunderte eine berühmte Pflanzschule gelehrter und heiliger Bischöfe blieb. Der erste heilige Bischof, der daraus hervorging, war der Gründer selber. Als nämlich im Jahr 426 der bischöfliche Sitz zu Arles frei wurde, wurde Honorat ungeachtet seiner demütigen Weigerung darauf erhoben und versuchte nun dieselben Tugenden der Liebe, Sanftmut, Enthaltsamkeit und Geduld, die er seit 35 Jahren als Leiter seines Klosters geübt und die Seinigen üben gelehrt hatte, auch in seinem Bistum durch eine gründliche Herzensbekehrung seiner Diözesanen anzupflanzen, was ihm während seiner leider nur dreijährigen Amtsführung vollständig gelang. Eine tödliche Krankheit infolge allzu großer Anstrengungen versetzte ihn im Jahr 430 in die himmlische Welt. Noch acht Tage vor seinem Tod hatte er sich in seine Kirche tragen lassen, um darin zu predigen.

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Honoratus, der in der letzten Hälfte des 4. Jahrhunderts zu Arles aus einer der berühmtesten römischen Familien geboren wurde, gab schon in seiner Jugend durch seinen Eifer für die christliche Religion die deutlichsten Anzeigen seiner künftigen Heiligkeit. Denn obschon sich sein verblendeter Vater alle Mühe gab, den frommen jungen Mann mit den Freuden der Welt bekannt zu machen und ihn auf diese Art zu bewegen, von seinem Verlangen nach der heiligen Taufe abzustehen, ließ er sich doch im Geheimen von einem christlichen Priester taufen, widerstand allen Reizen zur Wollust und bewahrte sein Herz rein von den Sünden seines Zeitalters. Sein heiliges Leben machte einen tiefen Eindruck auf das unverdorbene Gemüt seines Bruders Venantius, und beide weihten sich der Gottseligkeit und dem Streben nach christlicher Vollkommenheit. Nach dem Tod ihres Vaters verteilten sie ihr Vermögen unter die Armen, verließen in Begleitung des heiligen Caprosius ihr Vaterland und besuchten mehrere heilige Orte. In Messinien erkrankte Venantius und starb, und der heilige Honoratus ging nach Italien und nahm seinen Wohnsitz auf der berüchtigten Insel Lerin, die wegen der Menge giftiger Schlangen unbewohnt war. Durch sein Gebet vertrieb er diese schädlichen Tiere, baute eine Kirche und ein Kloster, und bald verbreitete sich der Ruf seiner Heiligkeit so sehr, dass aus allen Gegenden Jünglinge und Männer zu ihm strömten, um von ihm in den Heilswissenschaften unterrichtet zu werden. Mit unermüdeter Geduld erzog er seine Jünger zum geistlichen Leben und behandelte sie so schonend und liebreich, dass ihn alle wie ihren Vater liebten und ehrten, wie der heilige Hilarius, einer seiner Schüler, von ihm sagt. Nachdem er die Insel Lerin, wie auch sein Kloster in den besten Stand gebracht hatte, wurde er wegen seiner herrlichen Tugenden zum Bischof von Arles erwählt, in welcher Würde er sich als der eifrigste Verteidiger der reinen Lehre Jesu, als ein wachsamer Seelenhirt und Beschützer und Vater der Armen ewige Verdienste sammelte. Er starb im hohen Ruf der Heiligkeit am 16. Januar des Jahres 430 und sein Leichnam wurde auf der Insel Lerin in der Kirche zum heiligen Kreuz beigesetzt.

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