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NEUER BLOG von Esther » Allgemein

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von 18.07.2012 06:32

Wie wir systematisch vergiftet werden
Immer mehr Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Krebserkrankungen, Immunschwächen, Diabetes sowie neurologischen Erkrankungen und der sich verändernden Ernährung der Menschen. Der Wunsch, immer mehr Lebensmittel herzustellen und die für längere Zeit haltbar zu machen, hat dazu geführt, immer häufiger chemische Zusätze in Nahrungsmitteln zu verarbeiten.
Seit 30 Jahren ist eine ständige Zunahme von Krebserkrankungen, neurodegenerativen Erkrankungen, wie Parkinson und Alzheimer, Immunschwächekrankheiten sowie Diabetes und Fortpflanzungsstörungen zu beobachten. Wie lässt sich diese beunruhigende Situation erklären, die sich vor allem in den sogenannten entwickelten Ländern feststellen lässt?
http://kath-zdw.ch/forum/index.php/topic,1852.0.html

von 17.07.2012 05:54

Sehr geehrte Schwestern und Brüder,

Hartes oder unüberlegtes Urteil?
Dienstag, 17. Juli 2012

Dienstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis


P. Shawn Aaron LC

Mt 11,20-24
Jesus begann den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinab geworfen. Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir.



Einführendes Gebet: Gott, unser Vater, du bist mein Schutz gegen die brennende Hitze des Tages und die Stürme des Lebens. Ich weiß, dass ich mit deiner Hilfe rechnen kann, wenn ich stolpere, dass du mich festhältst, wenn ich falle, und dass du meine Schritte im Glauben sicher der Verheißung des ewigen Lebens entgegenführst.

Bitte: Jesus, hilf mir, dich mit aufrichtigem Herzen zu suchen.

1. Segen und Verantwortung. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man mehr anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen (vgl. Lk 12,48). Mit jedem Segen steigt der Grad der Verantwortung. Die mächtigen Wunder, die er in diesen Städten tat, wurden in Israel nicht von jedem gesehen, geschweige denn von der Welt. Deshalb haben diejenigen, die sie sehen, eine größere Verantwortung als die, die sie nicht sehen. Jesus macht ihnen Vorwürfe, um sie wachzurütteln. Wenn die Wunder sie nicht zu einem tieferen Glauben gebracht haben, dann vielleicht die Ermahnung, dass sie eines Tages verantwortlich vor Gott sein werden. Brauche ich eine ähnliche Androhung von Strafe, damit ich mich von meinen Sünden abwende, oder konzentriere ich mich mehr darauf, Gott in den kleinen Dingen meines Lebens zu gefallen?

2. Das Ziel ist die Umkehr. Alle Zeichen von Jesus haben die Umkehr des Herzens zum Ziel. Schon im Alten Testament waren die Zeichen und Wunder, die Jahwe tat, dazu bestimmt, Israel eine Antwort des Glaubens und Vertrauens zu entlocken. Die Gefahr für Israel, für die Zuhörer von Jesus und ebenso für uns besteht darin, dass man sich an die Zeichen gewöhnt und mehr Zeichen fordert, wodurch die Zeichen ihren Sinn – eine Neuausrichtung unseres Lebens von der Selbstbezogenheit zur Christusbezogenheit – verlieren. Wie Herodes wollen wir uns an den Wundern von Jesus ergötzen, aber unser Leben wollen wir nicht ändern. Jesus tut niemals ein Wunder, um zu beeindrucken, sondern nur, um ein Herz zu Gott zu bekehren oder es in eine innigere Vereinigung mit ihm zu bringen.

3. Lohn oder Strafe. Aus dieser strengen Rede können wir viel lernen: Erstens: wir werden nach unseren Taten und Unterlassungen beurteilt; zweitens: das Urteil Gottes hat verschiedene Abstufungen. Da Gott alles sieht und vollkommen versteht, wird sein Urteil objektiv sein. Diejenigen, die weniger wussten, werden weniger streng beurteilt. Mit anderen Worten, Sodom, Tyrus und Sidon werden tatsächlich verurteilt, aber entsprechend dem Naturgesetz, nicht jedoch nach dem christlichen Glauben, zu dem sie damals noch keinen Zugang hatten. Schließlich können wir daraus, wenn auch nicht abschließend, folgern, dass es im Endgericht unterschiedliche Abstufungen geben wird, die sich danach richten, wie gut unsere Taten mit dem übereinstimmten, was wir als wahr und gut erkannt haben. Dieses Wissen sollte uns ermutigen, uns mehr mit den Dingen von oben zu beschäftigen. Unser Herr wird unsere kleinsten guten Taten wunderbar belohnen.

Gespräch mit Christus: Lieber Herr, öffne meine Augen für das unablässige Handeln deiner Gnade in meinem Leben. Lass niemals zu, dass ich selbstgefällig werde oder das gewaltige Geschenk des Glaubens unterbewerte. Ich danke dir, dass du mich an die Bedeutung meiner täglichen Entscheidungen erinnerst. Mutter, du Reinste, lass mein Herz nur für Jesus schlagen.

Vorsatz: Heute will ich aus dem Katechismus der Katholischen Kirche die Abschnitte über die Gewissensbildung (KKK 1783-1785) lesen





Gottes Segen,Laudetur Jesus Christus
Herzliche Grüße aus Jesewitz
Michael Schonath

von 16.07.2012 08:25

Sehr geehrte Schwestern und Brüder,

Liebe stellt Ansprüche
Montag, 16. Juli 2012

Montag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel


P. Shawn Aaron LC

Mt 10,34-11,1
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.



Einführendes Gebet: Allmächtiger und ewiger Gott, ich bitte dich um neue Kraft, damit ich mutig sein kann wie Christus unser Hirte. Ich glaube an dich, ich hoffe auf dich und will dich von ganzem Herzen, ganzer Seele, mit all meinen Gedanken und all meiner Kraft lieben. Ich sehne mich danach, eines Tages in die Gemeinschaft der Heiligen im Himmel aufgenommen zu werden, wo dein Sohn Jesus Christus lebt und herrscht mit dir und dem Heiligen Geist, ein Gott in alle Ewigkeit.

Bitte: Jesus, ich möchte so lieben, wie du mich liebst.

1. Nicht Frieden, sondern das Schwert. Wer selbstgefällig ist, nimmt die aktuellen Gefahren und eigenen Fehler nicht wahr und wird so selbstzufrieden. Das ist ein falscher Friede, sogar ein schädlicher Friede. Das ist ein Friede in Selbstzufriedenheit, der uns einlullt und den Verlust solcher Dinge zur Folge haben kann, die im Leben wirklich höchst wertvoll sind: Gott, Glaube, Familie etc. … Jesus kommt, diesen falschen Frieden zu beenden, indem er die Tische unseres Lebens umstößt (vgl. Joh 2,15) und sich bemüht, uns auf die Gefahren aufmerksam zu machen, vor denen uns unser falscher Friede blind gemacht hat. So wie er die Schafe und Rinder aus dem Tempel hinaustrieb, genauso will er äußere Umstände, Prüfungen und Schwierigkeiten als sein „Schwert“ benutzen, um all das aus unserem Leben zu vertreiben, was der Güte Gottes und unserer eigenen Würde entgegensteht.

2. Nichts über Gott. Mit diesem Ausspruch beginnen wir, eine leise Ahnung von der Art des Schwertes zu bekommen, das der Herr gebraucht. Er gibt uns einen Maßstab, der vom Himmel nach unten reicht, weil er uns von der Erde nach oben zu erheben versucht. Welche natürliche Beziehung ist enger als die zwischen Eltern und Kind, besonders zwischen einer Mutter und ihrem Kind? Aber auch diese Verbindung muss hinter der Liebe, die wir Gott entgegenbringen, zurückstehen. Warum? Weil nicht einmal unsere Eltern oder ein anderes Geschöpf uns zur Fülle des Lebens und des Glücks bringen kann, die allein von Gott kommt. Gott will, dass wir ihn lieben, nicht weil er unsere Liebe braucht, sondern weil wir ihn brauchen. Er ist die objektive Wirklichkeit, und wir müssen uns stets von der subjektiven zur objektiven Wirklichkeit bewegen, wenn wir im Besitz der Wahrheit sein wollen. Jesus lädt uns ein, unsere Maßstäbe, die mehr auf das Irdische und Vergängliche ausgerichtet sind, auf das Übernatürliche und Unvergängliche auszurichten.

3. Die Liebe zu Gott schließt die Liebe zum Nächsten mit ein. Wenn man dem (der) Geringsten unserer Brüder und Schwestern einen Becher Wasser gibt, wird es nicht unbelohnt und deshalb nicht unbemerkt bleiben. Auf diese Weise zeigt uns Jesus, dass er uns nicht aufruft, Gott unter Ausschluss anderer zu lieben. Die Forderung, Gott auf den ersten Platz zu setzen, schließt nicht die Liebe zur Mutter oder zum Vater, zur Schwester oder zum Bruder aus. Sobald wir Gott so lieben, wie er es verdient, werden wir lernen, andere wirklich so zu lieben, wie sie es verdienen. Tatsächlich erwerben wir eine Vorstellung von Gott, den wir nicht sehen können, dadurch, dass wir unseren Nächsten lieben, den wir sehen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, dir nachzufolgen fordert all meine Kräfte, aber manchmal scheint es, dass ich nicht die Kraft habe zu geben, was du verlangst. Hilf mir, im Gebet und durch die Sakramente innig mit dir verbunden zu bleiben, um so die Gnade zu erhalten, nach dem Maßstab der Liebe und der Großzügigkeit zu leben, den du verlangst. Mutter, du Reine, lass mein Herz nur für Jesus schlagen.

Vorsatz: Heute will ich mich selbst verleugnen und dies für denjenigen aufopfern, der Gebete braucht.


Gottes Segen,Laudetur Jesus Christus
Herzliche Grüße aus Jesewitz
Michael Schonath

von 14.07.2012 08:24

Von den vier letzten Dingen,
dem Tode, dem Gerichte, der Hölle und dem Himmelreiche,


von Pater Martin von Cochem.
Neue umgearbeitete Auflage. Landshut, 1859. Druck und Verlag der Joseph Thomann´schen Buchhandlung. (J. B. v. Zabuesnig.)

V. Kapitel
Von der Vorstellung des Kreuzes Christi.

Wenn wir nun einmal Alle im Thale Josaphat versammelt sein werden, dann wird in Erfüllung gehen, was Christus geweissagt hat:

„Die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen werden“ (Luk. 21, 26.)

Denn wir werden in solchen Aengsten wegen des strengen Gerichtes allda beisammen stehen, daß wir verschmachten müßten, wenn es möglich wäre. Wir werden mit Zittern und Schrecken ohne Unterlaß gegen Himmel schauen, und die Ankunft des Richters erwarten. Unterdessen aber werden sich die Himmel öffnen, und das siegreiche Kreuzzeichen Christi wird von einer ganzen Schaar Engel herabgebracht, und vor das Angesicht der ganzen Welt hingestellt werden.

Von diesem Geheimniß spricht Christus also:

„Die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der Erde weheklagen“ (Math. 24, 29.)

Was für ein Zeichen es sei, das am Himmel erscheinen wird, erklärt die katholische Kirche mit den Worten: „Das Zeichen des Kreuzes wird am Himmel sein, wann der Herr zu richten kommen wird.“ Die heiligen Väter erklären dies so, daß sie sagen, das wahre wirkliche Kreuz, an dem Christus gestorben, werde am Himmel stehen, und von den Engeln allen Menschen gezeigt werden. Wiewohl es jetzt in viele Stücklein zertheilt ist, so wird es doch, wie unsre zu Asche verbrannten Leiber, von den Engeln zusammen getragen, und durch göttliche Kraft wieder ganz gemacht werden. Du kannst dir nun vorstellen, wie es etwa auf folgende Weise herabgebracht werde. Es werden vorher Einige der vornehmsten Engel mit Posaunen erscheinen und so mächtig blasen, daß es alle hören. Durch diesen Schall erschreckt, werden dann wir Alle unsre Häupter zum Himmel erheben, um zu sehen, was da geschehen werde.

Auf einmal werden wir dann sehen, wie der große Erzengel Michael in unaussprechlicher Zierde und Majestät vom hohen Himmel herabsteigt und dem Zeichen des Menschensohnes, dem hochwürdigen Kreuze unsers Herrn Jesu Chrisit, welches zu größerer Verherrlichung auf beiden Seiten von verschiedenen Engeln getragen, und mit himmlischem Golde und Edelgesteinen auf das Herrlichste geziert sein wird. Nach dem heiligen Kreuze werden andere Engel folgen, welche, wie der englische Lehrer, der hl. Thomas von Aquin sagt, alle andern Leidenswerkzeuge tragen, nämlich: Die Säule, den Spieß, den Schwamm, die Leiter, das Rohr, die Ruthen, die Geißeln, die Dornenkrone, die Nägel, die Stricke, die Seile, die Ketten, die Hämmer, die Zangen, die Bohrer, die eisernen Handschuhe, die Würfel, das Purpurkleid, das weiße Kleid, das Tuch, welches Christo spottweise um den Hals gebunden worden, den ungenähten Rock, die Grabtücher, das heilige Schweißtuch, die Myrrhenbüchse, sammt allen Werkzeugen, welche zum Leiden Christi gebraucht worden sind. Und dies geschieht darum, damit alle Welt mit Augen sehe, wie vielerlei Werkzeuge man, um Christus zu peinigen, gebraucht habe, und wie vielerlei Pein und Marter man dem Sohne Gottes angethan habe.

Wenn nun diese englische Prozession in die untere Gegend der Luft herabgekommen ist, dann werden die Engel das heilige Kreuz sammt allen andern Leidenswerkzeugen so aufstellen, daß sie von Allen klar gesehen werden können. Der hl. Michael wird mit dem heiligen Kreuz in der Mitte stehen, und neben ihm auf beiden Seiten die andern Engel mit ihren heiligen Waffen. Diese englische Schaar wird Allen tausendmal mehr Schrecken einjagen, als sonst eine wohlbewaffnete, mit aller Kriegsmunition bestversehene Armee einem Feinde einjagen könnte. Denn alle die heiligen Leidenswerkzeuge werden einen viel erschrecklicheren Glanz von sich geben, als alle Blitzstrahlen in den schwarzen Wolken thun können. Diese Strahlen werden den armen Verdammten so erschrecklich vorkommen, als sollten sie vom Blitze erschlagen werden.

Vor allen Leidenswerkzeugen aber wird der Anblick des hochheiligen Kreuzes Alle ergreifen, und nicht nur den Verdammten, sondern auch den Seligen einen übernatürlichen Schrecken einjagen. Es wird so hell glänzen, daß es Sonne und Mond gleichsam verdunkeln wird; und in demselben werden alle Geheimnisse des Leidens Christi mit göttlicher Hand so kunstreich gezeichnet erscheinen, daß auch selbst Jene, welche ihr Lebtag von dem Leiden Christi nichts gehört haben, beim Anblicke des heiligen Kreuzes das ganze Leiden klar mit Augen sehen können. Denn wenn Christus der heiligen Magdalena, wie wir in ihrem Leben vernommen haben, durch den heiligen Michael ein Kreuz vor ihre Höhle stellen ließ, woran alle Geheimnisse seines Lebens und Leidens lebhaft zu sehen waren, wie viel mehr wird er dies am jüngsten Tage thun, damit er Allen es klar vor Augen stelle, was er für uns gethan, und gelitten hat.

Unter denen, die auf der linken Seite stehen, sind viele Hunderttausend, welche ihr Lebtag nie gehört, noch gelesen, noch erfahren haben, und also vermuthlich bis auf dieselbe Stunde noch nicht wissen, was Gott für die sündige Welt gethan und gelitten hat. Deßwegen will ihnen Christus nicht bloß mit Worten es kund thun, sondern auch sichtbar sehen lassen, welche Schmach, Peinen und Martern er um unsers Heils willen auf sich genommen, und ausgestanden habe.

Was die Menschen insgesammt beim Anblicke des hl. Kreuzes und der übrigen Leidenswerkzeuge thun werden, hat sich Christus selbst zu erklären gewürdiget, da er sprach:

„Alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel, und alsdann werden wehklagen alle Geschlechter der Erde.“

Wenn wir also das hl. Kreuz erblicken und an demselben alle Geheimnisse des bittern Leidens Christi lebhaft anschauen werden, so wird dieser klare Anblick und die klare Erkenntniß des Leidens unsers Herrn unsere Herzen so ergreifen, daß wir von unsäglichem Mitleid nicht nur trauern, sondern laut schreien, rufen und wehklagen werden. Dies Mitleid wird sowohl die Seligen als auch die Verdammten so angreifen, daß sie, wenn sie noch sterblich wären, alle vor Herzenleid darniederfallen, und des bittersten Todes sterben müßten.

· Denn beim Anblick des hl. Kreuzes und der übrigen Leidenswerkzeuge werden wir alle Marter, die Christus gelitten, so klar anschauen, als wenn er Alles vor unsern Augen erst litte.

Es wird alsdann auch alles geheime Leiden, welches Christus bisher noch nicht geoffenbaret hat, offenbar werden. Wir werden mit Augen sehen, wie unverschämt die Juden mit Christus in der Nacht seines Leidens umgegangen sind, und werden gründlich erkennen, welche unsägliche Angst, Noth, Furcht, Traurigkeit und Bitterkeit Christus in seinem Herzen, und an seiner Seele gelitten hat. Wir werden dann auch, so viel dies möglich ist, die unendlich hohe Würde der Person Christi erkennen, damit wir um so besser begreifen möchten, wie schmerzlich und schimpflich alle seinen Peinen gewesen sind, weil dadurch auch zugleich seine unendliche Majestät verachtet und entehrt worden ist. Diese übernatürliche Erkenntniß wird Alle so ergreifen, daß Jeder meinen wird, es müßte ihm vor Schrecken und Schmerz das Herz zerspringen.

Die Verdammten werden mit solcher Reue erfüllt werden, daß sie verkümmern müßten, wenn sie noch sterben könnten. Diese Reue aber wird ihnen nichts mehr helfen, weil es keine Reue der Liebe, sondern eine Reue der Verzweiflung ist, wie die des Kains und des Judas war. Kain sprach nämlich:

„Meine Missethat ist größer, als daß sie Verzeihung verdiene.“

Judas aber, als er die Größe seiner Sünde betrachtete, sprach:

„Ich habe gesündigt, daß ich unschuldiges Blut verrathen habe;“ und ging hin und erhenkte sich.

So werden alle Verdammten mit dem Judas sagen:

Ach, wie haben wir gesündiget, daß wir das unschuldige Blut verrathen haben! Ach, wie haben wir so sehr übel gethan, daß wir Gottes Sohn mit unsern Sünden gemartert, gekreuziget und getödtet haben!

So wird erfüllt werden, was Christus sprach: „Alsdann werden weheklagen alle Geschlechter der Erde.“ Denn es wird ein solches Seufzen, Klagen, Schreien, Rufen und Heulen unter Allen, die im Thale Josaphat versammelt sind, entstehen, daß Keiner sein eigenes Wort wird hören können. Es wird ein solches Trauern, Jammern und Leidwesen sein, daß die Verdammten vor Verzweiflung ihre Haare ausraufen, ihre Wangen zerkratzen, ihre Brust zerschlagen, ja einander zerreißen und zerfetzen möchten.

Ach, was werden dann die armen Heiden sagen, welche ihr Lebtag von dem Leiden Christi nichts gehört, noch gewußt haben? Ach, wie werden sie ihre Blindheit so schmerzlich und untröstlich beweinen und beklagen, indem sie ausrufen werden:

Ach, ach wir Arme! Ach, ach wir Elende! hätten wir dieses gewußt, wir würden uns nicht in dieses Elend gestürzt haben. Hätten wir gewußt, daß der unendliche Gott so viel gethan und gelitten hat, wie wollten wir ihm gedankt, wie wollten wir ihm gedient haben! Denn da wir unsern falschen Göttern, von denen wir unser Lebtag nichts Gutes empfangen, so andächtig gedient, und sie so hoch geehrt haben, wie wollten wir uns erst gegen den wahren Gott, der uns erschaffen und erlöst hat, und uns zu heiligen bereit war, dankbar bewiesen haben! So sind wir denn zu Grunde gegangen, weil wir Niemanden gehabt haben, der uns die Wahrheit gelehrt hätte. So müssen wir nun wegen Mangel an Erkenntniß in den Abgrund der Verdammniß hinunter fahren.

Hier sollst du nun aber wissen, daß die Heiden keine Ursache haben werden, sich zu beklagen; denn wenn sie nach ihrem Gewissen gelebt und sich von Sünden enthalten hätten, so hätte ihnen der liebe Gott übernatürliche Mittel zugeschickt, die ewige Seligkeit zu erlangen.

· Denn Niemand wird verdammt, der es nicht selbst verschuldet hat.

Was meinst du aber, daß Pilatus, Kaiphas, Annas und die Hohenpriester, die Christus zum Tode gebracht, wie auch alle Juden und Heiden, die ihn verspottet, gepeiniget und gekreuziget haben, alsdann sagen werden? O wer will´s beschreiben! O wer will´s auch nur denken können, wie diese Alle wüthen, toben, rasen und verzweifeln werden! O wer will sich auch nur den tausendsten Theil einbilden können, wie sie vor Wuth sich die Haare ausraufen, die Wangen zerkratzen, und ihren eigenen Leib zerbeißen und zerreißen werden. Diese verzweifelten Bösewichte und grausamen Gottesmörder werden in solcher unendlicher Schande und Schmach dastehen, daß sie wollten, daß alle Berge der weiten Welt über sie herfielen, und sie bedeckten. Sie werden von Allen so erschrecklich verflucht, verwünscht und vermaledeit werden, daß kein Fluch in der langen Ewigkeit zu erdenken ist, welcher über sie nicht ausgesprochen würde. Ja ich glaube fest, daß die andern Verdammten über sie herfallen, und so grausam zerreißen, zerbeißen, zerkratzen, und zerschlagen werden, daß kein ganzer Fetzen mehr an ihnen bliebe, wenn sie noch vernichtet werden könnten, was aber nicht mehr geschehen kann. Gleichwie sie allen Haß, den sie in ihrem teuflischen Herzen fassen konnten, über Christus ausgegossen haben, so werden nun auch alle Teufel und Menschen allen ihren Haß und Groll über sie ausgießen.

Ich will hier nicht davon reden, was jene bösen Geister empfinden werden, welche das bittere Leiden Christi verflucht, und Christus am heiligen Kreuze geschändet und gelästert haben, und was sie von Andern ausstehen werden, sondern will dieß der Kürze wegen Jedem selbst zu betrachten überlassen.

· Nur dies bitte ich dich noch zu erwägen, was du selbst alsdann denken, fühlen und sagen würdest, daß du schuld bist am Leiden Christi, und du ihn mit deinen Sünden so oft aufs Neue gekreuzigt habest.

Wenn du dich recht lebendig in jenen Zustand der Verdammten setzen würdest, so würdest du gewiß dein Lebtag keine Sünde mehr begehen. Thue es also zu deinem Heile, damit du zu einer wahren Reue und Besserung deines Lebens kommest! Falle jetzt vor Christus nieder, und bereue aus allen Kräften deines Herzens deine Sünden, und beklage sein bitteres Leiden auf folgende Weise:

O treuer Erlöser der Welt, Christus Jesus, im Namen aller Menschen, welche am jüngsten Tage im Thale Josaphat versammelt sein werden, falle ich vor dir nieder, und bete dich mit der tiefsten Demuth und Ehrerbietung an. Ich wünsche mir von Herzen, daß ich die Abscheulichkeit meiner Sünden so erkennte, wie ich sie einst beim Jüngsten Gerichte erkennen werde, und daß ich sie jetzt so schmerzlich bereuen könnte, wie ich sie alsdann bereuen werde, ja daß ich eine solche Reue hätte, so groß wie die Reue Aller insgesammt sein wird an jenem schrecklichen Tage.

Auch wünsche ich mir eine solche Erkenntniß deines bitteren Leidens und ein solches Mitleid mit demselben, wie wir es haben werden an jenem Tage des Gerichtes. O gib mir, o Gott, daß ich jetzt meine Sünden recht herzlich beweine, damit ich sie alsdann nicht vergebens beweine! O, wenn ich bedenke, wie leichtsinnig und abscheulich ich dich, mein Gott! beleidigt und gering geschätzt habe, so möchte sich mir das Herz im Leibe umwenden, denn ich sehe es recht gut ein, daß ich dich mehr beleidigt und mich abscheulicher gegen dich betragen habe, als die Juden, weil ich dich besser erkannt und viel mehr Gutthaten von dir empfangen haben, als diese. Wie billig wäre es daher, wenn mein Herz in Thränen der Reue schwimmen würde, und wenn ich vor Schmerz stürbe!

Habe doch Erbarmen mit mir, o mein göttlicher Erlöser und einstiger Richter, und gib mir die große Gnade, mein ganzes Leben hindurch bußfertig zuzubringen, damit ich nicht mehr so zu zittern brauche vor jenem großen Tage der allgemeinen Auferstehung, sondern demselben mit Freude entgegensehen möge! Amen.

In Originalschreibweise; aber wegen der alten Frakturschrift nicht gescannt, sondern abgeschrieben.

von 13.07.2012 20:36

13. Juli - Fatimatag

Früher wurde am 13. Juli ein Fest des hl. Anakletus, der auch Kletus (26.4.) genannt wird, begangen. Dieser heilige Papst regierte etwa 79 bis etwa 90 und folgte auf den hl. Linus (23.9.). Nachfolger des hl. Kletus bzw. Anakletus war der hl. Clemens I. (23.11.). - Kletus und Anakletus wurden ehedem für zwei verschiedene Päpste gehalten, für den Vorgänger und den Nachfolger des hl. Clemens.

Am 13. Juli gedenkt die Kirche auch des heiligen Erzbischofs Eugenius von Karthago. Sein Vorgänger im Amt, der hl. Deogratias (454 - 457) war längst verstorben. Doch der arianische Vandalenkönig Geiserich (s. 28.8.) verbot die Weihe eines Nachfolgers. Erst unter seinem Sohn und Nachfolger Hunerich (477 - 484) schien eine Wendung zum Besseren einzutreten. Der neue König gestattete 480 die Wahl des hl. Eugenius zum Erzbischof von Karthago (480 - 505). Dieser aber beeindruckte durch seine Liebe zu Armen und seine Standhaftigkeit in der Bedrängnis nicht nur die romanischen und berberischen Glaubensgenossen, sondern auch viele germanische Vandalen. Etliche wurden trotz der Gegenerschaft der arianischen Würdenträger von Eugenius zum katholischen Glauben geführt. Der Heilige gewährte ihnen entgegen dem Willen des Vandalenkönigs den Zugang zur Kirche.

Da flammte 483 die Verfolgung der Kirche erneut auf. Vor den Kirchentüren standen nun Soldaten. Diese rissen jedem Mann in vandalischer Tracht, der ein katholisches Gotteshaus betreten wollte, die über dem Scheitel zusammengebundenen Haare ab, oftmals mitsamt der Kopfhaut. Außerdem wurden fünfhundert Priester und tausende Laien ins Exil geschickt. Dann ordnete König Hunerich eine Disputation an, zu der die katholischen Bischöfe vor den Arianern zu erscheinen hatten. Um ihren Standpunkt klar darzulegen, überreichten die Katholiken ein Glaubensbekenntnis, das möglicherweise von dem hl. Eugenus ausformuliert worden war und in seiner Expositio fidei catholicae erhalten geblieben sein mag. Mündlich konnten die Katholiken ihren Glauben nicht darlegen, da sich die Arianer dem Streitgespräch nicht stellen mochten; sie gaben vor, des Lateinischen nur ungenügend kundig zu sein.

Nachdem sie ihre Treue zum überlieferten Glauben bezeugt hatten, wurden sechsundvierzig Bischöfe nach Korsika und dreihundertundzwei, unter ihnen der hl. Eugenius, in die nordafrikanische Wüste verbannt. Alle katholischen Kirchen und Schulen wurden nun geschlossen, die Klöster aufgelöst. Die Verfolgung erreichte ihren Höhepunkt mit einem Edikt Hunerichs, das den Abfall sämtlicher Katholiken zum Arianismus bis zum 1. Juni 484 befahl. Doch der Verfolger erreichte sein Ziel, die Kirche in seinem Reich zu zerstören, nicht: Hunerich starb noch 484, und Gunthamund (484 - 496) trat seine Nachfolge als König der Vandalen an. 487 ließ die Verfolgung nach (vgl. 29.7.). Der hl. Eugenius durfte nach Karthago zurückkehren, und die katholischen Kirchen wurden wieder geöffnet.

Unter König Thrasamund (496 - 523) verschlechterte sich die Lage der Katholiken erneut. Der hl. Eugenius wurde 498 zum Tode verurteilt. Dann wandelte man das Urteil um in Verbannung. Der Heilige hatte das Reich der Vandalen zu verlassen und sich in den Gewahrsam Alarichs II. (485 - 507), des arianischen Königs der Westgoten, zu begeben. Am 13. Juli 505 ist der hl. Eugenius von Karthago im gallischen Albi gestorben. - Alarich II. aber fiel zwei Jahre später auf dem Campo Vogladinse in einer Schlacht gegen die Franken. Nach der dort erlittenen Niederlage verloren die Westgoten Aquitanien, also einen Großteil des südlichen Gallien, an den katholischen Frankenkönig Chlodwig (s. 1.10.).

523, nach fast einhundertjähriger Verfolgung, gestand König Hilderich (523 - 530) dem Katholizismus Kultfreiheit in seinem Reich zu. Nun hätte aus den romanisch-berberischen Einwohnern und den germanischen Eroberern nach einer Überwindung des Arianismus ein einziges Volk werden können, wie es dann Ende des 6. Jahrhunderts auf der iberischen Halbinsel geschah (s. 13.3.). Doch es war zu spät. Bereits zehn Jahre nach dem Toleranzedikt hörte das Vandalenreich auf zu bestehen: 533 wurde es von den oströmischen Truppen unter dem Feldherrn Belisar (vgl. 21.2., 20.6.) erobert (s. 12.3.).

von 11.07.2012 07:01

Bischof von Providence, Rhode Island (USA), tadelt Katholiken wegen ihrer „entsetzlichen Gleichgültigkeit“

Von Kathleen Gilbert am Mittwoch, dem 29. April 2009
Übersetzt von Volker Joseph Jordan M. A.

PROVIDENCE, Rhode Island, 29. April 2009 (http://www.LifeSiteNews.com/)
Falls die gleichgeschlechtliche „Ehe“ in Rhode Island durchgesetzt werden könne, werde die „entsetzliche Gleichgültigkeit“ der Katholiken daran schuld sein, die sich nicht für die wahre Ehe einsetzten, sagt Bischof Thomas Tobin von Providence.

Bischof Tobin verfasste am 23. April eine Kolumne für die Zeitung Rhode Island Catholic, in der er den wachsenden Druck zur Aushöhlung der Ehe in Neuengland erörtert, und die negativen Konsequenzen, die diese mit sich brächte, aufzeigt.

„Und was ist die typische Reaktion von Katholiken in Rhode Island?“, schrieb er. „‚Solange es mich nicht beeinträchtigt, macht es mir nichts aus, was andere Leute tun‘, sagen Sie. ‚Wir dürfen andere Menschen nicht richten‘, wenden Sie ein. ‚Die Kirche verliert ihren Einfluss. Ich glaube, wir können nichts dagegen unternehmen‘, argumentieren Sie.“

„Nun, meine Freude, die Homo-Ehe wird Sie beeinträchtigen, und Sie sollten ihretwegen sehr besorgt sein“, sagte der Bischof, der dann auf die Auswirkungen hinwies, welche die Normalisierung der Homosexualität und der gleichgeschlechtlichen „Ehe“ auf das Recht religiöser Autoritäten und Einzelpersonen auf freie Rede und Meinungsäußerung hätten.

„Die Verfechter der Homo-Ehe sagen, dass die Kirche nicht gezwungen werde, solche Eheschließungen vorzunehmen. Glauben Sie so etwas nicht“, warnte er.

„Und andere damit zusammenhängende Probleme werden unweigerlich auftreten. Wird von Kirche gefordert werden, homosexuelle Paare als Taufpaten zuzulassen; ihre Räumlichkeiten für die Hochzeitsfeiern von Schwulen zur Verfügung zu stellen; Angestellte trotz ihres unmoralischen, homosexuellen Lebenswandels einzustellen oder homosexuelle Paaren die Vorrechte von Familien einzuräumen?“

„Allein wegen der einfachen Aufrechterhaltung ihrer Lehren inmitten dieser und vieler anderer möglicher Szenarien wird die Kirche des Fanatismus und der unerlaubten Diskriminierung angeklagt werden“, schrieb Bischof Tobin. „Unsere Religionsfreiheit ist ganz real und unmittelbar bedroht.“

Der Bischof aus Rhode Island lobte den Gouverneur Donald Carcieri, den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, William Murphy, und den Senatspräsidenten Joseph Montalbano. „Sie sind bislang – ebenso wie einige weitere Führungspersönlichkeiten in der Legislative – konsequent und mutig in der Abwehr der Angriffe der Homoaktivisten und in der Verteidigung der traditionellen Definition der Ehe gewesen“, sagte er. „Wir hoffen und beten, dass sie dies auch weiterhin bleiben werden.“

Der Bischof fuhr fort: „‚Die Kirche verliert ihren Einfluss‘, sagen Sie, und ‚wir können nichts dagegen unternehmen‘.“
„‚Unsinn‘, erwidere ich.“

„Ich weiß nicht, ob wir 600000 oder 500000 oder 400000 Katholiken im Bundesstaat haben. Aber wenn sich auch nur zehn Prozent unserer katholischen Bevölkerung in dieser Sache aktiv engagierten – uns seien es auch nur fünf Prozent – könnten wir einen gewaltigen Einfluss ausüben und Rhode Island zum Erhalt seiner moralischen Gesundheit verhelfen“, bekräftigte der Bischof.

Bischof Tobin forderte Katholiken dazu auf, die staatlichen Gesetzgeber zu kontaktieren und darauf zu bestehen, dass sie die Ehe und die Werte der Familie aufrechterhalten, und zudem andere Kanäle der öffentlichen Meinung zu nutzen, wie z. B. Leserbriefe in Zeitungen und Anrufe bei Gesprächsrunden in Rundfunksendungen.

„Die Kirche lehrt uns, dass es in der Verantwortung der Laien liegt, sich im öffentlichen Leben zu engagieren und die weltliche Ordnung in das Reich Gottes umzugestalten“, machte Tobin geltend. „Wenn es also eines Tages in einer Schlagzeile heißt: ‚Rhode Island, der katholischste Bundesstaat, erlaubt die Homo-Ehe‘, dann werden die Menschen im ganzen Land fragen: ‚Wie konnte das passieren?‘“

„Und das wird unsere Schuld sein, meine lieben Mitkatholiken – nicht unbedingt, weil wir die Homo-Ehe befürwortet hätten, sondern schlichtweg wegen unserer entsetzlichen Gleichgültigkeit, mit der wir ihre Durchsetzung zuließen.“

(Lesen Sie bitte den vollständigen Kolumnentext von Bischof Tobin in englischer Sprache im Rhode Island Catholic auf http://thericatholic.com/stories/2089.html.)

Sehen Sie auch unter http://kultur-und-medien-online.blogspot...ion-in-den.html ein Video über eine mögliche Aktion in der Öffentlichkeit gegen die Homoideologie.

von 10.07.2012 07:38

Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich.

Psalm 63,9

Wohin sollten wir uns wenden
wenn das Leid uns übermannt?
Die wahre Hilfe wir nur fänden,
an Deiner starken Vaterhand!

Wenn Sorgen uns schwer niederdrücken,
die Angst hoch wächst wie eine Wand.
Gehen wir getrost mit geradem Rücken,
an Deiner starken Vaterhand!

Wenn liebe Menschen uns verlassen
und andere kalt sich abgewandt.
So können neuen Mut wir fassen,
an Deiner starken Vaterhand!

In Gnade und Barmherzigkeit,
hast Du uns Deinen Sohn gesandt.
Wir wandern in die Ewigkeit,
an Deiner starken Vaterhand!

(Trostgedicht, Autor: Johannes Kandel, 2010)

von 09.07.2012 07:11

Die Kirche: voll des Lebens und der jugendlichen Kraft

"Es gibt und es hat auf der Erde kein Werk des menschlichen Geistes gegeben, das so sehr zu untersucht werden verdient, wie die katholische Kirche. ... Keine andere Institution existiert heute noch, die in die Zeit zurückreicht, in der im Pantheon die Opfer rauchten und im Flavischen Amphitheater Leoparden und Tiger sprangen.
Die stolzesten Königshäuser sind nur von gestern im Vergleich mit der Reihe der römischen Päpste ... Das Papsttum besteht, es befindet sich nicht im Niedergang, ist keine bloße Antiquität, sondern voll des Lebens und der jugendlichen Kraft
(...)
(Die katholische Kirche) mag auch dann noch in unverminderter Kraft dastehen, wenn irgendein Tourist aus New Zealand inmitten einer weiten Wüste sich auf den gebrochenen Bogen der London Bridge setzt, um die Ruinen von St. Paul's zu zeichnen."[1]

[1]Zitat von Th. B. Macaulay (schottischer Staatsmann und Historikers) im Jahr 1840;

Quelle: Walter Brandmüller: Licht und Schatten, S.54f.

(PH)

von 08.07.2012 09:34

8. Juli - Hl. Elisabeth von Portugal

"Mildreicher Gott, Du hast die heilige Königin Elisabeth zu andern erlesenen Gaben hin noch mit dem Vorzuge geziert, wütenden Kriegen Einhalt zu tun; gib uns auf ihre Fürsprache die Gande, in diesem sterblichen Leben den Frieden zu haben, um den wir flehentlich bitten, und hernach zu den ewigen Freuden zu gelangen. Durch unsern Herrn Jesus Christus ..."

(Kirchengebet am Fest der hl. Königin Elisabeth von Portugal)

Elisabeth (Isabel) von Portugal wurde wohl 1270 geboren als Tochter des aragonischen Königs Pedro bzw. Petrus III. des Großen (1276 - 1285, ab 1282 auch König von Sizilien) und seiner Gemahlin, der hl. Konstanze von Sizilien. Benannt wurde die Neugeborene nach ihrer Großmuhme, der hl. Elisabeth von Thüringen.

Bereits 1282 wurde Elisabeth mit dem portugiesischen Monarchen Diniz bzw. Dionysius dem Bauernkönig (1279 - 1325) verheiratet. Zwei Kinder wurden dem Ehepaar geboren: 1290 Konstanze und 1291 Alfons, der spätere portugiesische König Alfons IV. (1325 - 1357).

Diniz war keineswegs frei von Fehlern und dennoch ein guter Herrscher. Wegen der gestiegenen Bevölkerungszahl förderte er die Landwirtschaft und bekam darum den Beinamen Bauernkönig. Mit der Errichtung von fünfzig Festungen trug er viel zur Sicherung des Landes gegen die mohammedanischen Mauren bei. Er schuf eine erste portugiesische Flotte, die Vorläuferin derjenigen der Entdecker des Seeweges nach Indien im 15. Jahrhundert.

Während des 13. Jahrhunderts war Portugal durch den Streit um die Laieninvestitur belastet worden. Diniz unterzeichnete 1289 ein Konkordat, durch das die Laieninvestitur bei der Ernennung zum Bischof ausgeschlossen wurde. Auch gelang es Diniz 1297, den Vertrag von Alcanizes mit Kastilien-Leon abzuschließen, durch das die Grenze zwischen beiden Reichen einvernehmlich festgelegt wurde; die hl. Elisabeth hatte wohl am Zustandekommen nicht nur dieses Vertrages einen großen Anteil. - Erwähnt sei, daß Diniz sich keineswegs durch eine Beteiligung an der Vernichtung des Templerordens bereicherte, sondern diesen in seinem Reich 1319 in den sog. Christusorden umwandelte und dadurch in veränderter Form erhielt.

Die hl. Elisabeth war eine vorbildliche Gemahlin und Königin. Sie unterstützte viele Kirchen und Klöster, sie stiftete Hospitäler sowie Einrichtungen für Bedürftige. Einen Großteil ihres beträchtlichen Besitzes gab sie für Notleidende hin. So weit ging ihre Liebe zu den Armen, daß sie ihr Gemahl sie verdächtigt haben soll, sie verschleudere das königliche Vermögen. Als die hl. Elisabeth von Portugal einst Brote für die Hungernden heimlich aus der Hofküche in ihrer Schürze nach draußen tragen wollte, wurde sie im Namen des Königs angehalten und mußte ihre Schürze öffnen. Da kamen lauter Rosen zum Vorschein, obwohl es tiefster Winter war.

Es wird auch erzählt, daß die hl. Elisabeth, die nicht nur für die eigenen Kinder sorgte, sondern auch für die von König Diniz im Ehebruch gezeugten, bei ihrem stets eifersüchtigen Gemahl von einem mißgünstigen Pagen verleumdet wurde: Ein anderer Page, der der Königin treu ergeben ihr bei der Sorge für die Armen half, sei in Wirklichkeit ihr Liebhaber. Daraufhin ließ König Diniz einem Kalkbrenner die Botschaft zusenden, er habe den Pagen, der zu ihm komme, unverzüglich zu töten, indem er ihn in seinen Ofen werfe. Der König sandte den Elisabeth treuen Pagen zu diesem Kalkbrenner hin, den verleumderischen aber hinterher, damit ihm berichtet werde. Der treue Page kam auf dem Wege zum Kalkbrenner an mehreren Kirchen vorbei und nahm in jeder an einer hl. Messe teil. Währenddessen war der Verleumder bereits beim Kalkbrenner angelangt und wurde von diesem umgebracht. Als dies bei Hofe bekannt wurde, sah der König ein, daß eine höhere Macht ihn davon abgehalten hatte, Unrecht zu tun. Nach dieser Begebenheit soll sich König Diniz von seinen Ausschweifungen wie seiner Eifersucht abgewandt haben, mit der er seine Gemahlin verfolgte, obwohl sie ihm treu war, während er zahlreiche Kinder außerhalb des Ehebettes zeugte.

Alfons IV., Diniz’ und Elisabeths Sohn, befürchtete aber, daß er zugunsten irgendeines Halbbruders von der Thronfolge ausgeschlossen werden sollte. Darum rüstete er gegen seinen Vater. Dieser verdächtigte seine Gemahlin, mit dem aufständischen Alfons zu konspirieren und schickte sie in die Verbannung. Die hl. Elisabeth aber floh von ihrem Verbannungsort und stellte sich zwischen die aufeinander zu marschierenden Heere. So kam es zur Versöhnung zwischen Diniz und Alfons.

Die hl. Elisabeth schlichtete auch den Streit zwischen ihrem Bruder Jakob II. dem Gerechten (1285 - 1292 König Siziliens, 1291 - 1327 König Aragons) und Ferdinand IV. (1295 - 1312), dem König von Kastilien und Leon, ihrem Schwager, der mit einer Schwester des Königs Diniz’ von Portugal verheiratet war.

Nach dem Tode von König Diniz 1325 lebte die hl. Elisabeth in dem von ihr selbst erbauten Klarissenkloster von Coimbra; die dortige Universität hatte ihr Gemahl gegründet. Die königliche Witwe unternahm zwei Wallfahrten nach Santiago de Compostela. Sie schlichtete auch den bewaffneten Streit zwischen ihrem Sohn Alfons IV. und zweien seiner Halbbrüder.

Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die hl. Elisabeth als Terziarin des Franziskanerordens. Sie wohnte zu jener Zeit im Palast beim Kloster St. Clara zu Coimbra.

Nun hatte Alfons XI. der Rächer (1312 - 1350), der König von Kastilien-Leon, eine Tochter Alfons’ IV. geheiratet, und dieser warf seinem Eidam vor, die Gemahlin schlecht zu behandeln. Zugleich aber vernachlässigte Alfons’ Sohn Pedro, der spätere portugiesische König Pedro bzw. Petrus I. (1357 - 1367), seine Ehefrau, eine kastilische Prinzessin, indem er ihr eine Konkubine vorzog. So drohte Krieg zwischen Portugal und Kastilien-Leon auszubrechen. Die hl. Elisabeth machte sich noch einmal auf, um einen Streit zu schlichten. Sie begab sich dazu nach Estremoz und verhinderte den Krieg. Dort starb die Heilige am 4. Juli 1336.

An ihrem Grab in Coimbra geschahen viele Wunder.

Elisabeth wurde 1625 von Papst Urban VIII. heilig gesprochen.

von 07.07.2012 00:18

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Von Benjamin Schischka




http://web.de/magazine/digitale-welt/sic....html#.A1000107

von 06.07.2012 13:41

Sehr geehrte Schwestern und Brüder,

Sich nach Erbarmen sehnen
Freitag, 6. Juli 2012


Freitag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Maria Goretti, Märtyrerin

P. Jefferey Bowker LC

Mt 9,9-13
Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.



Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir in dieser Betrachtung und bin bereit, das zu tun, was du von mir verlangst. Ich selbst will oft den einfachen und bequemen Weg nehmen, aber ich weiß, dass der Weg eines Christen durch das enge Tor führt. Du bist der Grund, warum ich den einfachen Weg verlasse, um den Auftrag der Liebe vollkommener erfüllen zu können. Ich bin bereit, die Bedeutung deines Aufrufs zur Nachfolge zu lernen.

Bitte: Herr, schenke mir die Gnade eines demütigen und zerknirschten Herzens.

1. Eine Frage, um das Gewissen zu beruhigen. Die Pharisäer wollen ihre Stellung sichern. In ihren Augen ist die Religion nicht eine Suche nach Wahrheit, sondern ein Weg, um ihr Gewissen zu beruhigen unter dem Deckmantel des Gesetzes, von dem sie sich wenig in die Pflicht nehmen ließen. Sie sind nicht bereit, den toten Buchstaben des alten Gesetzes zu lassen und sich auf den Weg zur wahren Heiligkeit zu machen. Es ist einfach, sich an Formeln zu halten und sich an die Zeiten zu erinnern, als Gott wenig von mir verlangte, um ein falsches Gefühl der Sicherheit zu bewahren. So ein Verhalten ist für einen ehrlichen Menschen aber, der jeden Tag von neuem die bittere Erfahrung macht, wie er wirklich vor Gott ist, niemals ausreichend. Gott erwartet viel von ihm, aber die Gnade des Herrn gibt ihm die Kraft, sich ihm zu überlassen. Ich muss in meinem Leben die Bereiche finden, wo ich mich selbst rechtfertige, weniger als das zu geben, was Christus von mir verlangt.

2. Er sucht ein demütiges und zerknirschtes Herz. Wie wählt Gott die Seelen aus, denen er sich mit seiner tröstenden Gegenwart nähert? „In übergroßem Erbarmen, Gott unser Retter, bist du Sündern und Zöllnern begegnet. Wo sonst sollte dein Licht scheinen, wenn nicht auf die, die im Dunkeln saßen? Ehre sei dir!“ (Irenäus, Anthologion, 1:1390). Christus zieht es zu jenen, denen seine Gnade etwas bedeutet, zu jenen, in denen er fruchtbaren Boden für seine Einladung zur Heiligkeit vorfindet. Ein großes religiöses Wissen zieht seine Aufmerksamkeit nicht an, sondern ein zerknirschtes Herz und ein zerknirschter Geist, die bereit sind, sich seiner Gnade zu überlassen, und bei einem solchen Menschen will er wohnen.

3. Der Sünder muss die Vergebung suchen. Eine demütige Haltung hilft uns, Gottes Erbarmen niemals für selbstverständlich zu halten. Eines Tages sieht Bruder Elias den heiligen Franziskus, wie dieser darüber weint, dass er ein so schrecklicher Sünder sei. Bruder Elias fragte ihn überrascht, wie er so etwas denken könnte. Franziskus wies auf die vielen Gnaden hin, die er schon erhalten hatte und meinte dann, dass ein anderer Mensch, der so viele Gnaden wie er erhalten hätte, schon ein viel heiligerer Mann geworden wäre als er (Crowley, A Day With the Lord, p. 146). So sind die Heiligen – niemals zufrieden mit sich selbst, sich immer bewusst, wie sehr sie Gott und sein Erbarmen brauchen. Was Christus braucht, um mich zu einem Heiligen zu machen ist ein Herz, das bereit ist, sich zu ändern und sich ganz auf seine Gnade gründet und weniger auf eigene Erfolgsrezepte.

Gespräch mit Christus: Herr, ich bitte dich, mich in all meiner Schwachheit anzunehmen, damit ich mein künftiges Wachsen in der Gnade vertrauensvoller auf dein Erbarmen gründe. Lass mich in den Himmel eintreten, wie es die heilige Theresa vom Kinde Jesu wünschte: „mit leeren Händen.“ Aller Ruhm und Sieg steht allein dir zu. Ich danke dir, dass du mich erwählt hast aus Liebe zu mir.

Vorsatz: Ich nehme mir vor, in dieser Woche zu beichten, um Gottes Barmherzigkeit zu ehren und mit Eifer ihm zu zeigen, was es mir bedeutet, von ihm erwählt worden zu sein.


Gottes Segen,Laudetur Jesus Christus
Herzliche Grüße aus Jesewitz
Michael Schonath

von 04.07.2012 11:25

04.07. Ulrich (890-973)

Schon früh wurde Ulrich, um 890 als Kind adliger Eltern geboren, für den geistlichen Stand bestimmt und zur Ausbildung ins Kloster St. Gallen geschickt. Im Jahr 923 wählte ihn der Domklerus von Augsburg zum Oberhirten des Bistums. Fünfzig Jahre sollte er als Bischof der Kirche von Augsburg und als Reichsfürst dem König in Treue dienen.
In seine Regierungszeit fällt die berühmte Schlacht auf dem Lechfeld, bei der die in das Deutsche Reich einfallenden Ungarn entscheidend besiegt wurden. Ulrich hatte großen Anteil an der Befestigung und Verteidigung der Stadt Augsburg und am Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Gebiete.
Mit großer Sorgfalt kümmerte sich Ulrich um die Kirche in seinem Bistum. Er sorgte sich um die würdige Feier der Liturgie und eine gute Ausbildung der Priester. Alle vier Jahre hielt er in den Hauptorten seiner Diözese Versammlungen ab, spendete die Firmung, visitierte die Geistlichen und sorgte für deren Unterhalt. Viele Kirchenbauten gehen auf ihn zurück, unter anderem der Wiederaufbau des zerstörten Mariendoms und der Kirche St. Afra. Großen Wert legte Ulrich auch auf die Sorge um die Armen und Kranken.
Als Ulrich starb, wurde er nach mehrtägiger Aufbahrung im Dom nach St. Afra überführt und dort in der vorbereiteten Grablege beigesetzt. Seither kommen bis auf den heutigen Tag viele Pilger an diesen Ort, um dem Heiligen ihre Anliegen anzuvertrauen. Er ist der erste Heilige, dessen Heiligsprechung im Jahr 993 nach einem offiziellen Verfahren in Rom erfolgt ist.

von 03.07.2012 12:59

Gibt es ein Leben nach der Geburt?
Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter:

„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?” fragt der eine Zwilling.

„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird”, antwortet der andere Zwilling.

„Das ist doch Blödsinn”, meint der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben, wie soll das denn bitteschön aussehen?”

„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen.”

„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört. Mit dem Mund essen? Was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du denn herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur doch viel zu kurz.”

„Doch, es wird bestimmt gehen, es ist dann eben alles nur ein bisschen anders.”

„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.”

„Ich gebe ja zu, dass keiner richtig weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und dass sie für uns sorgen wird.”

„Mutter ?! Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter! Wo ist sie denn?”
„Na, hier - überall um uns herum. Wir leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!”

„Quatsch, von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also kann es sie auch nicht geben.”

„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt...”

(frei nach Henry Nouwen)

(LWT)

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