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von 23.04.2013 09:12

OSTERZEIT
4. WOCHE - DIENSTAG

24

DAS ZEUGNIS DER URCHRISTEN

Selbstverständliche Frucht des christlichen Lebens.
Gläubig-selbstbewußt in einer heidnischen Gesellschaft.
Ein christlich geprägtes Familienleben.


I. Christus gründete seine Kirche und sandte jenen, die sie tragen sollten, den Beistand des Heiligen Geistes. Das Fundament war schwach und doch fest zugleich; denn die Apostel - weder Helden noch Gelehrte, noch Mächtige - waren treu. Viele, die die beginnende Evangelisierung beobachteten, müssen sie für sinnlos und zum Scheitern verurteilt gehalten haben. Der Glaube jedoch, die Treue und das Bewußtsein, im Auftrag des Herrn zu handeln, verbreiteten jene Lehre, so neuartig und dem heidnischen Empfinden so entgegengesetzt, allmählich über die ganze Welt.

In der heutigen Messe lesen wir, wie jene, die bei der Verfolgung nach dem Tode des Stephanus versprengt worden waren, bis nach Phönizien, Zypern und Antiochia1 kamen. In dieser Stadt war die Zahl der Bekehrten sehr groß, und hier nannte man die Jünger zum erstenmal Christen. Einige Jahre später finden wir die ersten Nachfolger Christi in Rom.

»Die Apostelgeschichte gibt uns zu verstehen, daß es in der Heidenmission am Anfang der Kirche zwar Missionare >auf Lebenszeit< gibt, die sich ihr aufgrund einer speziellen Berufung widmen, daß die Mission aber gleichzeitig als eine ganz selbstverständliche Frucht des christlichen Lebens, als Auftrag an jeden Gläubigen angesehen wurde, durch seine Lebensführung und wenn möglich durch ausdrückliche Verkündigung ein persönliches Glaubenszeugnis zu geben.«2

Zuerst schlug der Glaube Wurzeln in den Herzen einfacher Menschen. Paulus schreibt: Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme.3 Man könnte sie eher als kleine Leute bezeichnen: Handwerker, Hafenarbeiter, Kaufleute, Sklaven und Freigelassene. Auch Soldaten und Handelsvertreter sind darunter, und gerade ihre Beweglichkeit trägt zur raschen Ausbreitung des Glaubens bei: »In den ersten Jahrhunderten hat sich das Christentum vor allem deshalb ausgebreitet, weil die Christen auf ihren Reisen oder in ihren Niederlassungen in anderen Regionen, wo Christus noch nicht verkündigt worden war, ihren Glauben mutig bezeugten und dort die ersten Gemeinden gründeten.«4

Auch wenn die ersten Träger des Glaubens einfache Menschen waren, hören wir schon in der Apostelgeschichte von Vornehmen, die wie der Kämmerer der Königin der Äthiopier, der ihren ganzen Schatz verwaltete5, oder wie Dionysius der Areopagit6 gläubig werden. Thomas von Aquin bemerkt dazu: »Auch dies gehört zur Verherrlichung Gottes, daß er durch einfache Menschen die Erhabenen der Welt an sich gezogen hat.«7

Unter den Urchristen finden wir Menschen aus vielen Berufen. Sie mieden nur jene, die ihren Glauben hätten gefährden können: Traumdeuter, Tempelwächter, Gladiatoren ... In einer Atmosphäre, die noch ganz von heidnischen Sitten geprägt war, blieb jeder dort, wo er den Glauben gefunden hatte, bemüht, durch beispielhaftes Verhalten sein gesellschaftliches Umfeld zu prägen. »Wir bewohnen die Welt mit euch zusammen« sagt Tertullian stolz im Jahre 197, »wir besuchen euer Forum, euren Markt, eure Badestuben, eure Bazare, eure Werkstätten, eure Gasthöfe, eure Messen und eure sonstigen Handelsplätze. Auch fahren wir mit euch zusammen zur See, sind wie ihr Soldaten und Bauern, und ebenso treiben wir mit euch Handel; unser Können, unsere Erzeugnisse stellen wir allen zur Verfügung.«8

Auch heute ruft der Herr die Christen überallhin. »Du fühlst sicher Mitleid mit ihnen ... Du möchtest ihnen zurufen, daß sie ihre Zeit vergeuden ... Warum sind sie so blind und nehmen das nicht wahr, was du - ein armer Mensch - gesehen hast? Wieso entscheiden sie sich nicht für das Beste?

Bete und bringe Opfer für sie. Und dann - das ist deine Pflicht! - wecke sie einzeln und erkläre ihnen - ebenfalls jedem einzelnen! -, daß auch sie, ohne ihren Standort in der Gesellschaft zu verlassen, einen göttlichen Weg finden können, wie du ihn gefunden hast«9, schreibt der selige Josemaria Escrivá.

II. Die Christen fliehen nicht vor der Welt, sie »sind weder durch Heimat noch durch Sprache und Kleidung von den übrigen Menschen verschieden. Sie bewohnen nirgendwo eigene Städte, bedienen sich keiner abweichenden Sprache und führen auch kein absonderliches Leben (...). Sie bewohnen Städte von Griechen und Nichtgriechen, wie es einem jeden das Schicksal beschieden hat, und fügen sich der Landessitte in Kleidung, Nahrung und in der sonstigen Lebensart, legen aber dabei einen wunderbaren und anerkanntermaßen überraschenden Wandel in ihrem bürgerlichen Leben an den Tag.«10 Im »Brief an Diognet« aus dem 3. Jahrhundert faßt der unbekannte Verfasser zusammen: »Was im Leibe die Seele ist, das sind in der Welt die Christen.«11

Der beseelende Einfluß des Glaubens wird nicht nur in kleinen Kreisen, sondern im ganzen Reich spürbar. »Der Glaube nivelliert die Klassen und hebt die sozialen Unterschiede auf, während die römische Gesellschaft darauf aus war, sich abzuschließen und Trennwände aufzurichten. Herren und Sklaven, Reiche und Arme, Patrizier und Philosophen kommen zusammen und vereinigen sich in einer tieferen Gemeinschaft als der des Blutes oder der Kultur. Sie alle finden sich darin, daß sie gemeinschaftlich und persönlich eine Wahl getroffen haben, die es ihnen ermöglicht, einander in Wahrheit >Bruder< und >Schwester< zu nennen. Was den spottsüchtigen Heiden erschüttert, ist die erstaunliche Vereinigung aller Stände in der christlichen Bruderschaft. Ob Sklave oder Bürger, alle haben sie in gleicher Weise die Seele eines freien, und das Bewußtsein dieser Gleichheit ist so stark, daß kaum je der Sklavenstand auf den christlichen Grabsteinen erwähnt wird.«12 Aus einigen Zeugnissen können wir auf die ernsthafte Erfüllung der staatsbürgerlichen Pflichten schließen. Justin der Märtyrer, der bedeutendste Apologet des 2. Jahrhunderts, schreibt: »Abgaben und Steuern suchen wir überall vor allen anderen euren Beamten zu entrichten, wie wir von ihm (Christus) angeleitet worden sind. (...) Wir beten zwar Gott allein an, euch aber leisten wir im übrigen freudigen Gehorsam, indem wir euch als Könige und Herrscher der Menschen anerkennen und beten, daß ihr nebst eurer Herrschermacht auch im Besitze vernünftiger Einsicht erfunden werdet.«13

Als Christen sind wir Teil der Gesellschaft, in der wir leben, und deshalb kehren wir ihr nicht den Rücken. Wir können - im Herzen der Welt - das irdische Tun mit christlichem Geist durchdringen. Je spürbarer die Ferne von Christus wird, um so dringender ist unsere Präsenz, um im Namen Christi den Menschen zu helfen, ihre alles überragende Würde nicht aufs Spiel zu setzen. »Um den Spuren Christi zu folgen, braucht ein Apostel unserer Zeit nicht als Reformer aufzutreten, geschweige denn die historischen Realitäten seiner Gegenwart zu ignorieren ... Es genügt vollauf, wie die Urchristen zu handeln, die Umwelt neu zu beseelen.«14

III. Wie fanden die ersten Christen den Weg zum Glauben? Außergewöhnliche Erfahrungen wie die des Paulus15 werden eher selten gewesen sein. Die Berichte, die uns überliefert sind, lassen uns die Hauptgründe für die Hinwendung zum Glauben ahnen. Auch die Schilderungen von heidnischen Schriftstellern - einige um Objektivität bemüht, andere mit Spott und Sarkasmus durchsetzt - helfen uns begreifen, worin die Überzeugungskraft des Glaubens lag. Es ist »zunächst die Botschaft des Evangeliums selbst, dann die gelebte Brüderlichkeit innerhalb der Gruppen und schließlich die Bezeugung der Heiligkeit bis zum Martyrium. Diese Beweggründe stehen nicht beziehungslos nebeneinander, sondern entfalten erst im Miteinander ihre vielfache Wirkung«16 - eine bedenkenswerte Anregung für uns.

= 16 - eine bedenkenswerte Anregung für uns.In dem Maße, wie sich der Glaube ausbreitete, wurde die Familie immer mehr zur Glaubensschule. »Innerhalb seiner alltäglichen Umgebung vergißt der Gläubige niemals - ob er nun allein oder mit der Familie lebt -, daß er zu einem ganzen Volk gehört, das sich auf Wanderschaft befindet. Er möchte diese Überzeugung von Herzen gern mit seinen Nächsten teilen. Welche Belastung mag es für ihn oder sie darstellen, nicht mit den liebsten, den nächsten Menschen, wie dem Vater oder dem Ehemann, über diese unsichtbare Hoffnung sprechen zu können.«17

Wir wissen aus der apostolischen Zeit von der Taufe ganzer Familien.18 Zu Anfang des 3. Jahrhunderts betrachtet Origenes die Gewohnheit der Kindertaufe als apostolische Überlieferung. Die Eltern geben den Glauben weiter, christliche Sitten prägen das Zuhause, die Familie wird zur tragenden Säule der Glaubensverbreitung.

Dies ist nicht zeitbedingt, sondern wesentlich. Johannes Paul II. sagte in Köln: Die Familie muß »eine Schule des Glaubens und ein Ort des gemeinsamen Gebetes sein. Ich messe gerade dem Gebet in der Familie große Bedeutung zu. Es gibt Kraft zur Bewältigung der vielfältigen Probleme und Schwierigkeiten. In Ehe und Familie müssen die menschlichen und christlichen Grundhaltungen wachsen und reifen, ohne die Kirche und Gesellschaft nicht Bestand haben können. Hier ist der erste Ort christlichen Laienapostolates und des gemeinsamen Priestertums aller Getauften.«19

Man hat gesagt, die Weitergabe des Glaubens zur Zeit der Urchristen lasse »eher lebendiges als taktisches Vorgehen erkennen«20. Papst Paul Vl. fordert die Eltern zu solcher spontanen Lebendigkeit auf: »Mütter, lehrt ihr eure Kinder die christlichen Gebete? Bereitet ihr sie in Einklang mit den Priestern auf die Sakramente der Kindheit und Jugend vor, auf Beichte, Kommunion und Firmung? Macht ihr es ihnen zur Gewohnheit, in Krankheit an das Leiden Christi zu denken, Maria und die Heiligen um ihre Hilfe zu bitten? Betet ihr zu Hause den Rosenkranz? Und ihr Väter, könnt ihr mit euren Kindern beten, mit der ganzen Hausgemeinschaft, wenigstens von Zeit zu Zeit? Euer Beispiel durch Geradheit im Denken und Tun, das von gelegentlichem gemeinsamem Beten unterstützt wird, ist Unterricht aus dem Leben, ist Gottesdienst von hohem Wert; so bringt ihr Frieden in euer Heim: >Friede diesem Hause!< Merkt es euch: So baut ihr Kirche!«21

Wieviel Christliches können wir unseren Freunden und Bekannten einfach dadurch weitergeben, daß sie mit Auge und Ohr das natürlich-christliche Fluidum unseres Familienlebens erfahren! Wie wirksam sind dann die kleinen christlichen Äußerungen in unserem Zuhause! Gebete wie der Rosenkranz, der Tischsegen, ein Kruzifix oder ein Marienbild in der Wohnung, die Weihnachtskrippe ... Pflegen wir dies und ähnliches mehr, dann tragen wir dazu bei, daß durch das Familienleben im Kleinen das Große eines Lebens aus dem Glauben erfahrbar und anziehend wird.

1 Apg 11,19-26. - 2 Johannes Paul II., Enz. Redemptoris missio, 7.12.90, 27. - 3 1 Kor 1,26. - 4 Johannes Paul II., a.a.O., 82. - 5 vgl. Apg 8,27. - 6 vgl. Apg 17,34. - 7 Thomas von Aquin, Erläuterung zum 1. Korintherbrief. - 8 Tertullian, Apologeticum, 42,2. - 9 J.Escrivá, Die Spur des Sämanns, Nr.182. - 10 Brief an Diognet, 5. - 11 ebd. - 12 A.Hamman, Die ersten Christen, Stuttgart 1985, S.48. - 13 Justin, Apologie, 1,17. - 14 J.Escrivá, Die Spur des Sämanns, Nr.320. - 15 vgl. Apg 9,1-19. - 16 A.Hamman, a.a.O., S.82. - 17 ebd., S.181. - 18 vgl. Apg 10,44-48;16,15;16,33; 1 Kor 1,16. - 19 Johannes Paul II., Ansprache in Köln, 15.11.1980. - 20 A.Hamman, a.a.O., S.82. - 21 Paul VI, Ansprache, 11.8.1976.

von esther10 23.04.2013 00:58



Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz

„Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen.“ – Aus dem Psalm 141,3. Ein Kurzimpuls von Gerhard Naujokat (idea)



Wetzlar (kath.net/idea) Flottes Reden und fließende Antworten sind heute gängig. Die Unmenge der Vokabeln, der Worthülsen und Sprechblasen erdrückt. Wenn auch die Predigten und Bibelstunden belanglos werden, dann liegt die Aussage von Psalm 90 nahe: „Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz.“ Wir werden zugeschüttet von Belanglosigkeiten und verbalem Müll.

Auf solch eine ungezügelte Wortproduktion können wir verzichten. Jesus gab den Rat: „Eure Rede sei ja, ja; nein, nein; was darüber ist, ist vom Übel.“

Ein Psalmist betet: „Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen” (141,3).

Der Kirchenvater Augustin (354–430) sagt zu Recht: „Wenn das ‚Wort’ wächst, mindern sich die ‚Wörter’.“ In der Tat: Schweigen war vielfach der Ursprung von klugem Handeln.

Die Väter der Bibel waren meist in der Einsamkeit der Wüste gereift, kamen dort zur inneren Ausrichtung, lernten Gehorsam und Glauben.
Jesus wurde 40 Tage in die Wüste geführt. Paulus hatte sein Gotteserlebnis in der Wüste.

Bei einem Besuch in einem Beduinenzelt in der Negevwüste Israels hörte ich den Satz: „Wer aus der Wüste kommt, darf reden.“

Ja, wer aus dem Schweigen, der Stille, der Besinnung kommt, ist von sich abgerückt, hat eine geistliche Dimension erlebt. Darum kann er jetzt den Mund aufmachen, hat eine Botschaft. Er kommt nicht mehr aus der Leere, ist kein tönendes Blech. Erst Schweigen, dann Reden. Im Reiche Gottes bedarf es keiner lautstarken Taktik und keines vollmundigen Wortpegels. Wer ein Stück Wüste innerlich durchlebt hat, der wird auch glaubhafter Botschafter des Evangeliums.

Der Autor, Gerhard Naujokat (Kassel), ist evangelischer Pfarrer und Publizist)
http://kath.net/news/40805

von esther10 23.04.2013 00:56

Belgien: Rasanter Anstieg von 4620% bei “Sterbehilfe”-Fällen seit Beginn der Legalisierung
Veröffentlicht: 23. April 2013 | Autor: Felizitas Küble



Eine äußerst besorgniserregende Nachricht erreicht uns aus unserem Nachbarland:
Vor zehn Jahren wurde in Belgien die “Sterbehilfe” legalisiert. In diesem Zeitraum stieg die Zahl gemeldeter Fälle laut einem Bericht von „Lifesitenews“ um sage und schreibe 4620 Prozent. Allein im Jahr 2012 betrug der Anstieg 25 % und erreichte die absolute Zahl von 1.432 Fällen.

Das zeigt: Die Einführung der “Sterbehilfe” wirkt wie ein Dammbruch; sie wird dann immer mehr akzeptiert und auch praktiziert.

Die belgische Behörde zur Überwachung der Euthanasie (Commission fédérale de contrôle et d’évaluation de l’euthanasie – FCEE) erwägt nun sogar, Euthanasie auch bei Krankheiten wie Alzheimer und bei Kindern zu erlauben.

Die Statistik der FCEE zeigt nicht das gesamte Ausmaß des Phänomens in Belgien, denn nur die Tötungen, die streng nach den Gesetzesvorlagen durchgeführt wurden, sind dort enthalten.

Aus den Niederlanden weiß man aber, daß die Euthanasie oft durch eine Überdosis von Morphium oder dergleichen herbeigeführt wird. Solche Fälle sind nicht in der offiziellen Statistik enthalten.
Quelle: Kultur und Medien online
Bericht der FCEE: HIER
http://www.west-info.eu/files/Rapport-2012-fr.pdf

von 22.04.2013 08:43

OSTERZEIT
4. WOCHE - MONTAG

23

HEILIGmäSSig leben WOLLEN

Die Gnade, der Wunsch und die Wirklichkeit.
Das Wirken des Geistes kennt keine Grenzen.
Demut und Geduld.


I. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir. (...) Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?1 Können wir uns in das elementare Verlangen eines Dürstenden hineinversetzen? Das biblische Bild spricht von einem dürstenden Tier, dem ein Rinnsal nicht genügt, sondern das sich nach einem echten Wasserlauf sehnt. Es steht als Bild für den Gerechten, der in seiner Suche nach Güte, Heil und Gerechtigkeit in der Welt unerfüllt bleibt, unbefriedigt von den Erfolgen, die die Welt geben kann, denn: Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt?2 Er sehnt sich - wissend oder ahnend - nach Fülle.

Die Frage des Herrn geht an die Wurzeln. Sie beschwört eine Wirklichkeit, die über die Welt, über das Irdische hinausreicht. So lechzt meine Seele, Gott, nach dir ... Was waren die Heiligen denn anders als Menschen, die so lebten: nach Gott sich sehnend inmitten ihrer geschöpflichen Begrenztheit? Sie zeigen uns - die wir auf dem Wege sind -, daß es möglich ist, die Dürre des Irdischen mit der Sehnsucht nach Gott zu benetzen. Aber: Sehne ich mich wirklich nach Gott? Will ich ernsthaft heilig werden? Oder bleibt es bei der Theorie? Tatsächlich sehen viele in der »Heiligkeit« nichts anderes als »ein unerreichbares Ideal, einen asketischen Gemeinplatz, aber nicht ein konkretes Ziel und eine lebendige Wirklichkeit«3. Mit der Gnade des Herrn können wir sie in unserem Leben wirklich werden lassen.

So lechzt meine Seele, Gott, nach dir. Immer steht am Anfang die Gnade und - auf unserer Seite - der Wunsch: Ich will ... Oder zumindest, wenn ich mich schwach fühle: Ich möchte wollen, ich möchte es wünschen ... Dann wenden wir uns Christus zu: »Der Herr Jesus, göttlicher Lehrer und Urbild jeder Vollkommenheit, hat die Heiligkeit des Lebens, deren Urheber und Vollender er selbst ist, allen und jedem einzelnen seiner Jünger in jedweden Lebensverhältnissen gepredigt: >Seid vollkommen, wie auch euer Vater im Himmel vollkommen ist< (Mt 5,48).«4

Heiligkeit ist nicht bloß ein Angebot und viel weniger ein abstraktes Ideal, sondern eine Aufforderung des Herrn: Seid vollkommen ... Deshalb betont die Kirche eindringlich: »Alle Christgläubigen sind also zum Streben nach Heiligkeit und ihrem Stand entsprechender Vollkommenheit eingeladen und verpflichtet.«5

Es liegt an uns, diese Aufforderung zu konkretisieren. Dabei geht es nicht zuerst um diese oder jene bestimmte Frömmigkeitsübung, sondern um die Disposition des Herzens. In der Heiligen Schrift wird der Prophet Daniel vir desideriorum6 genannt, ein Mensch voller Herzenswünsche, voller Sehnsüchte. »Laß deine Seele sich in Sehnsucht verzehren ... Sehnsucht nach Liebe, nach Selbstvergessenheit, nach Heiligkeit, nach dem Himmel ... Verliere dich nicht in Gedanken darüber, ob all das auch einmal Wirklichkeit werden wird - wiewohl so manche >klugen< Ratgeber dir derartige Spekulationen suggerieren möchten. Nein, entfache immer mehr Wünsche in dir: denn der Heilige Geist selbst verkündet, daß er Wohlgefallen hat an Menschen, die große Wünsche im Herzen tragen.

Aber es sollen tatkräftige Wünsche sein, die du in deiner täglichen Arbeit realisierst.«7

Prüfen wir, ob unser Wunsch nach Heiligkeit aufrichtig und wirksam ist. Gewiß finden wir dann in unserer Gewissenserforschung die Ursachen heraus, die unser Streben lähmen.

Wer vom Wasser des Lebens trinken will, sagt die heilige Theresia von Avila, braucht »eine große, höchst entschlossene Entschlossenheit, nicht anzuhalten, bevor die Quelle erreicht ist, käme unterwegs auch der Tod, wäre auch der Mut den Mühsalen des Weges nicht gewachsen und ginge auch die Welt unter«8

II. In der ersten Lesung der heiligen Messe9 hören wir von der Bekehrung des Hauptmanns Cornelius. Als Petrus von Cäsarea nach Jerusalem zurückkehrt, machen ihm die Judenchristen Vorhaltungen, er habe Gemeinschaft mit Heiden gesucht und ihnen das Heil angeboten. Petrus hält sich nicht lange mit Erklärungsversuchen auf: Er beginnt schlicht damit, ihnen der Reihe nach zu berichten bis hin zum Höhepunkt des Geschehens: Während ich redete, kam der Heilige Geist auf sie herab, wie am Anfang auf uns.

Cornelius gehörte nicht zum auserwählten Volk, doch das Wirken des Heiligen Geistes kennt keine Grenzen. Auch nicht die Begrenzungen unseres armseligen Lebens. Der Wunsch nach Heiligkeit muß da sein, er allein genügt jedoch nicht: Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.10 Dies zu wissen ist Demut. Sie lehrt uns, das persönliche Bemühen um die Tugenden nie von der Gnade Gottes zu trennen. Beides zusammen macht die Heiligung aus. Und zu ihr gehört immer auch Offenheit für die Mitmenschen, denn persönliche Heiligung, die nicht apostolisch ist und die Nächstenliebe vernachlässigt, gibt es nicht. Und schließlich müssen wir mit dem Kreuz, drückend oder erträglich, rechnen.

Faule Kompromisse in Dingen, die Gott mißfallen, sind mit dem Wunsch nach Heiligkeit unvereinbar. Deshalb sollen wir Tag für Tag um Licht bitten, damit wir erkennen, wo unsere Liebe verblaßt. So kann der Wunsch nach Heiligkeit konkret werden. Wir geben uns dann nicht damit zufrieden, die vorgesehenen Frömmigkeitsübungen zu verrichten, sondern wir achten auch darauf, daß wir dabei feinfühlig sind und sie nicht ohne Grund verschieben oder ausfallen lassen.

Streben nach Heiligkeit verlangt immer Demut. Sie läßt uns die eigene Wirklichkeit realistisch sehen: wir erkennen, welches Werk aus Liebe geschah und welche Nachlässigkeiten ein gutes Werk vereitelten. Die Demut stutzt uns nicht die Flügel, sie läßt uns begreifen, daß wir allein nichts vermögen und der Hilfe Gottes bedürfen, damit aus dem Wollen Wirklichkeit wird. Wenn die Seele sich in Demut geweitet hat, ist sie offen für weitere Gnaden, in deren Licht sie Hindernisse ausräumen, Gelegenheiten zur Sünde meiden, Versuchungen widerstehen kann.

III. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Aber können wir von Durst nach Gott sprechen angesichts unserer täglichen Sünden und Fehler? Wohl doch, denn ein Heiliger ist nicht ein makelloser Mensch, sondern jemand, der immer wieder aufsteht, wenn er stolpert oder fällt. Franz von Sales, der große Seelenführer, fragt sich, wie wir auf die Erfahrung, daß wir im Vollkommenheitsstreben immer Anfänger bleiben, reagieren sollen: »Wie sollten wir aber nicht traurig und verzagt sein, wenn wir erkennen, daß eigene Schuld uns am Fortschritt hindert? Gewiß, wir sollen über unsere Fehler trauern, sollen sie tief und innig bereuen, uns jedoch ihretwegen nicht der Unruhe und Mutlosigkeit überlassen. Demütigen wir uns vor Gott, flehen wir seine Barmherzigkeit an, bekennen wir unsere Schuld dem Priester. Dann aber bleiben wir im Frieden und nehmen wir die Demütigung an, die in unserem Versagen liegt. Warten wir geduldig, bis Gott uns zum Fortschritt verhilft; und statt uns zu grämen, daß wir in der Vergangenheit so wenig getan haben, streben wir lieber eifrig danach, künftig mehr zu tun.«11

Schatten und Schmutz werden gerade dann sichtbar, wenn wir - uns nach Gott sehnend - mit dem Psalmisten beten: Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie mich leiten; sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung12. Das durchdringende Licht seiner Wahrheit macht unsere Sünden und Fehler nur um so deutlicher. Werden wir aber deshalb den Kampf aufgeben? Dies wäre nicht nur eine subtile, gefährliche Versuchung, sondern auch töricht und wenig logisch. Denn wir müssen uns von der Vorstellung lösen, wir könnten im Handumdrehen, von heute auf morgen, heilig werden. Wir brauchen also Geduld, können wir doch nicht an einem einzigen Tag alles beseitigen, was sich im Laufe der Zeit an Fehlern aufgehäuft hat.

Mutter Teresa sagt: »Eines verlangt Jesus von mir: daß ich mich auf ihn stütze, auf ihn und nur auf ihn mein ganzes Vertrauen setze, mich ohne Vorbehalte ihm überlasse. Selbst wenn alles schiefgeht und ich mir wie ein steuerloses Schiff vorkomme, soll ich mich ihm ganz übergeben. Ich soll nicht versuchen, Gottes Handeln zu überprüfen, soll nicht die Marschetappen zählen, die er mich gehen heißen will. Ich soll keine klare Übersicht meines Fortschreitens auf dem Wege verlangen; es ist gar nicht notwendig, daß ich genau weiß, an welchem Punkt auf dem Weg der Heiligkeit ich mich befinde. Ich bitte ihn, aus mir eine Heilige zu machen, muß es jedoch ihm überlassen, welche Weise von Heiligung er für mich vorsieht, damit ich dahin gelange.«13

Gott rechnet also mit der Zeit, mit unserem guten Willen, mit unserer Ausdauer, mit unserer Demut: »Gott hat uns befohlen, alles zu tun, was in unseren Kräften steht, um Vollkommenheit zu erlangen. Unterlassen wir also nichts, was uns darin fördern kann. Haben wir dann das Unsere getan, müssen wir den Erfolg unseres Strebens und Mühens von Gott erwarten. Sehen wir, daß wir nicht so große Fortschritte machen, wie wir es wünschen, so beunruhigen wir uns nicht. Bleiben wir im Frieden. An uns ist es, das Erdreich unserer Seele getreulich zu bearbeiten. Das Ausmaß der Ernte müssen wir Gott anheimstellen. Der Bauer ist nicht tadelnswert, wenn er keine gute Ernte einbringen kann, wohl aber, wenn er seinen Acker nicht sorgfältig bestellt hat.«14

Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen? Sehnsucht nach Gott ... In Demut und Geduld überlassen wir ihm die Antwort. Er schenkt uns die Gnade, wir schüren das Feuer des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe und sehen dankbar, wie unsere Erbärmlichkeiten allmählich in seinen Flammen aufgehen.

1 Antwortpsalm, Ps 42(41),2.3. - 2 Mt 16,26. - 3 J.Escrivá, Christus begegnen, 96. - 4 II.Vat.Konz., Konst. Lumen gentium, 40. - 5 ebd., 42. - 6 Dan 9,23. - 7 J.Escrivá, Die Spur des Sämanns, Nr.628. - 8 Theresia von Avila, Weg zur Vollkommenheit, 35,2. - 9 Apg 11,1-18. - 10 Ps 127,1. - 11 Franz von Sales, Über die Gottesliebe, Einsiedeln 1985, S.147. - 12 Antwortpsalm. - 13 Mutter Teresa, Beschaulich inmitten der Welt, Einsiedeln 1990, S.35. - 14 Franz von Sales, a.a.O., S.146.

von 21.04.2013 08:13

OSTERZEIT
VIERTER SONNTAG

22

DER GUTE HIRT. LIEBE ZUM PAPST

Die Einsetzung des Primats.
Das Petrusamt: Gebet für den Papst.
Jeder Papst ist anders.


I. Auferstanden ist der Gute Hirt. Er gab sein Leben für die Schafe. Er ist für seine Herde gestorben, Halleluja.1

Die Gestalt des guten Hirten beherrscht die Liturgie dieses Sonntags. Das Opfer des Hirten hat den Schafen das Leben wiedergeschenkt, seine Hingabe bringt ihnen Rettung. Jahre später stärkt Petrus den Glauben der Christen, indem er sie an alles erinnert, was der Herr für sie getan und gelitten hat: Durch seine Wunden seid ihr geheilt. Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen.2 Deshalb betet die Kirche heute: Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen als der Gute Hirt. Geleite auch die Herde, für die er sein Leben dahingab, aus aller Not zur ewigen Freude.3

Aus den ersten christlichen Jahrhunderten sind uns, vor allem in Fresken und Mosaiken, zahlreiche Darstellungen vom guten Hirten überliefert. Sie erinnerten die Gläubigen an die barmherzige Güte des menschgewordenen Gottes, der die Seinen niemals im Stich läßt. Dies will auch die heutige Liturgie. Gleichzeitig können wir in unserem persönlichen Gebet an alle denken, die im Auftrag des Herrn das Hirtenamt ausüben, besonders an den Träger des Petrusamtes.

Im Alten Testament ist Mose der Hirt der Herde Gottes4, und David wird von Gott von seinen Schafen weggeholt, um das Volk Israel zu weiden5. Aber auch Gott selber ist der Hirte Israels6, der das zerstreute und versprengte Volk wieder sammelt. Alle Verheißungen und Erwartungen an den vollkommenen Hirten, die im Alten Testament anklingen, erfüllen sich im Neuen in der Gestalt Jesu. Vor allem im Johannes-Evangelium erkennen wir neue Züge. Jesus ist keine Herrschergestalt, wie der messianische König es ist. Er ist der gute Hirt, der sein Leben für die Schafe hingibt und Hirten einsetzt, damit diese sein Werk weiterführen. Im Gegensatz zum Mietling, der im Augenblick der Gefahr die Schafe im Stich läßt, um sein eigenes Leben zu retten, setzt Jesus sein Leben für die Schafe ein und zeigt damit, daß sie seine Schafe sind. Aber dies ist mehr als ein Eigentumsverhältnis, es ist »das wechselseitige Verhältnis zwischen Hirt und Herde, das im Bilde als Rufen des Hirten und Hören (Kennen) seiner Stimme durch die Schafe, in der Deutung als gegenseitiges Sich-Kennen beschrieben wird= 7. Jesus ist der eine Hirt und - wie es im 1. Petrusbrief heißt - der oberste Hirt8.Als der auferstandene Herr vor seiner Himmelfahrt Petrus zum Hirten seiner Herde einsetzte,9 erfüllte sich die vor der Passion gegebene Verheißung: Ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder.10 Lassen wir jenen Augenblick am See von Tiberias11 auf uns wirken: »>Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?< Wie menschlich rührend, daß hier Jesus ihn ein letztes Mal beim ursprünglichen Namen nennt - immer, von Ewigkeit her, heißt das, bist du mein gewesen, auch schon als du bloß der Simon aus Betsaida warst. Und die zutiefst menschlich vornehme Antwort, die nicht einfach lautet >Ja<, was er vor den anwesenden Freunden nicht fertigbringt, weil es ihnen weh tun könnte. So sagt er denn: >Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebe.< Wie hat Jesus ihn wohl, falls man es überhaupt so ausdrücken kann, für dieses demütige Zartgefühl geliebt! Er sagte zu ihm: >Weide meine Lämmer.< Das sind die kleinen, die jungen, die noch taumeligen und schwachen Schafe. Sie nennt der Herr der Kirche als erste, denn sie bedürfen zuallererst des guten Futters, der regelmäßigen ausreichenden Nahrung, sonst gehen sie zugrunde. Noch einmal fragt Jesus: >Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?< Und noch einmal die gleiche Antwort. Aber nicht die ganz gleiche Weisung Jesu, sondern: >Hüte meine Schafe!< Das heißt, nicht nur für ihre Ernährung sorgen, sondern auch für ihren Schutz vor den Wölfen und vor den Unbilden der Natur.«12

Und zum dritten Mal die Frage: Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum drittenmal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, daß ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe. »Es versteht sich, auch die ausgewachsenen Tiere der Herde brauchen Weidegrund. Weide meine Lämmer - hüte meine Schafe - weide meine Schafe. Diese Reihenfolge ist nicht zufällig, sie bezeichnet genau die Lebensbedingungen und -gesetze für das Werden und Wachsen von Kirche, damals wie gestern, heute und alle Zeit.«13

II. Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus.14 Diesen einen Grund hat der Stifter der Kirche in Petrus sichtbar machen wollen. Durch einen Befehl, der auch eine Bitte ist, hat der Gekreuzigte und Auferstandene »den heiligen Petrus an die Spitze der übrigen Apostel gestellt und in ihm ein immerwährendes und sichtbares Prinzip und Fundament der Glaubenseinheit und der Gemeinschaft eingesetzt«15.

Wo Petrus ist, da ist die Kirche, wie Christus sie gestiftet, gewollt hat. Der Bau der Kirche ruht nach dem Willen des Herrn auf dem Felsen Petri. »Das Unproportioniertsein der Menschen zu solcher Funktion ist so schreiend, so eklatant, daß gerade in der Beauftragung des Menschen mit der Felsfunktion sichtbar wird, daß es nicht diese Menschen sind, die die Kirche halten, sondern er allein, der dies mehr trotz der Menschen als durch die Menschen tut. Das Geheimnis des Kreuzes ist vielleicht nirgends so greifbar anwesend wie in der kirchengeschichtlichen Realität des Primats. (...) Wenn die Kirche im Glauben an diesen Worten festhält, ist dies nicht Triumphalismus, sondern die Demut, die staunend und dankbar den Sieg Gottes über die menschliche Schwachheit und durch sie hindurch erkennt. Wer den Worten aus Furcht vor Triumphalismus oder vor menschlicher Eigenmacht ihre Kraft nimmt, verkündet nicht den größeren Gott, sondern verkleinert ihn, der gerade im Paradox menschlicher Ohnmacht die Macht seiner Liebe zeigt und damit dem Gesetz der Heilsgeschichte treu bleibt.«16

Auf dem Felsen des Petrus ruht bis zum Ende der Zeiten der Bau der Kirche, allen Erschütterungen der menschlichen Geschichte trotzend. Was unser Herr Jesus Christus im heiligen Petrus eingesetzt hat, »das muß notwendig nach seiner Anordnung in der Kirche fortdauern, die auf dem Felsen errichtet ist und bis zum Ende der Zeiten feststehen wird«17.

Ähnlich wie die Einsetzung des Primates am Anfang der Kirche steht, können wir die Einheit der jungen Gemeinde mit ihrem Haupt bis in die Anfänge zurückverfolgen. Die Apostelgeschichte schildert uns in bewegenden Bildern die Liebe und Fürsorge der Gläubigen, als Herodes Petrus ins Gefängnis werfen läßt und plant, ihn nach dem Paschafest der Juden hinrichten zu lassen. Die Gemeinde aber betete inständig für ihn zu Gott.18 Als Petrus durch den Engel befreit wird, findet er sie im Haus der Maria, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus19 im Gebet versammelt. Dies setzt sich durch die Jahrhunderte fort im Gebet für den jeweiligen Nachfolger des Petrus: »Der Herr erhalte ihn, er schenke ihm Leben und Seligkeit auf Erden und beschütze ihn vor seinen Feinden.«20

Das Gebet für den Papst und für seine Anliegen hat in jeder heiligen Messe einen festen Platz. Aber unsere Verbundenheit mit ihm soll sich ebenso in unserem persönlichen Gebet zeigen: »Gebet als Pflicht, als Dienst, als Akt der Gerechtigkeit, denn Petrus hat ein Anrecht auf dieses Beten. Gebet als zweifellos anstrengende Arbeit, die aus Treue, Loyalität und letztlich eben aus Liebe zu verrichten ist.«21 Aber Gebet auch als Dank dafür, daß wir inmitten so vieler Wirrnisse die Tragweite des Petrusamtes zu erkennen vermögen: »Dank, mein Gott, für die Liebe zum Papst, die du mir ins Herz gelegt hast.«22

III. Eure Ältesten ermahne ich, da ich ein Ältester bin wie sie und ein Zeuge der Leiden Christi und auch an der Herrlichkeit teilhaben soll, die sich offenbaren wird: Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung; seid nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde. Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.23 Diese Worte aus dem 1. Petrusbrief greifen das Bild vom guten Hirten auf, das der erste Papst vom Herrn vernommen hatte, und weiten es aus. Sie sind nicht nur eine Ermahnung an die Hirten von damals, sondern auch ein Vermächtnis an alle Hirten, besonders an die Träger des Petrusamtes bis heute. Jeder Papst hat seine persönliche Eigenart und trägt die Züge seiner Zeit. Aber allen ist gemeinsam, was Johannes XXIII. kurz nach seiner Wahl in sein »Geistliches Tagebuch« schrieb: »Seitdem mich der Herr, elend wie ich bin, zu diesem großen Dienst berufen hat, fühle ich mich keinem privaten Bereich in diesem Leben mehr zugehörig, weder Familie noch Heimat, Vaterland, besonderen wissenschaftlichen Richtungen und Vorhaben, auch wenn sie gut sind. Mehr denn je erkenne ich mich heute als unwürdigen und demütigen >Knecht Gottes und Knecht der Knechte<. Meine Familie ist die ganze Welt. Dieses Gefühl universaler Zugehörigkeit muß meinen Verstand, mein Herz und mein Tun bestimmen und beleben.«24

Die letzten Jahrzehnte haben uns eindrucksvoll gezeigt, wie jeder Papst - jeder auf seine Weise - treu den Auftrag des Herrn verwirklicht. Papst Paul VI. bekannte wenige Monate vor seinem Tod »das unermüdliche, wache, brennende Anliegen, das uns die fünfzehn Jahre unseres Pontifikates hindurch bewegt hat. >Den Glauben habe ich bewahrt!< können wir heute sagen aufgrund unserer demütigen und zugleich festen Überzeugung, niemals die heilige Wahrheit verraten zu haben.«25

Papst Johannes Paul I. dachte vierzehn Tage vor seinem Tod an die gerade vierzehn Tage zurückliegende Wahl und erzählte: »Das erste, was ich tat, kaum daß ich Papst war - ich ging in die Privatkapelle des päpstlichen Hauses. Dort hat Papst Paul an der Rückwand zwei Mosaiken anbringen lassen: Petrus und Paulus. Petrus, wie er stirbt, und Paulus, wie er stirbt. Unter dem heiligen Petrus stehen die Worte Jesu: >Ich werde für dich beten, Petrus, damit dein Glaube nicht wanke.< Unter dem heiligen Paulus, der den Schwerthieb empfängt: >Ich habe meinen Lauf vollendet und den Glauben bewahrt.<«26

Der Grund unserer Liebe zum Papst ist nicht dieser oder jener uns besonders anziehende Charakterzug, sondern die gläubige Einsicht in seinen Auftrag. Katharina von Siena sah im Papst den liebenswerten Christus auf Erden. Um so weniger dürfen wir der Versuchung erliegen, Päpste aus verschiedenen Epochen der Geschichte gegeneinander auszuspielen oder sie nach ihren uns mehr oder weniger zusagenden Qualitäten zu beurteilen. Jemand sagte einmal: Manche sehnen sich nach dem Papst von gestern, andere träumen vom Papst von morgen und beide vergessen dabei den Papst von heute. Es ist Teil unseres christlichen Zeugnisses, dafür zu sorgen, daß die Stimme des Heiligen Vaters alle erreicht. »Mit Freude segne ich dich, Sohn, für den Glauben an deine apostolische Sendung, der dich schreiben ließ: >Kein Zweifel: die Zukunft ist sicher, vielleicht trotz uns. Aber wir müssen zusammen mit dem Haupt eine Einheit bilden - ut omnes unum sint! - durch Gebet und Opfer. <«27

1 Kommunionvers. - 2 1 Petr 2,24-25. - 3 Tagesgebet. - 4 vgl. Jes 63,11. - 5 vgl. Ps 78(77),70 ff. - 6 Ps 80(79),2. - 7 Regensburger Neues Testament, Bd. 4, Regensburg 1961, S.200. - 8 1 Petr 5,4. - 9 vgl. Joh 21,15-17. - 10 Lk 22,32. - 11 Joh 21,1. - 12 P.Berglar, Petrus - Vom Fischer zum Stellvertreter, München 1991, S.166. - 13 ebd., S.167. - 14 1 Kor 3,11. - 15 II.Vat.Konz., Konst. Lumen gentium, 18. - 16 J.Kard.Ratzinger, Zur Gemeinschaft berufen, Freiburg 1991, S.69. - 17 I.Vat.Konz., Konst. Pastor aeternus, 2. - 18 Apg 12,5. - 19 vgl. Apg 12,12. - 20 vgl. Enchiridion indulgentiarum, 1986, Nr. 39: Gebet Pro Pontifice. - 21 P.Berglar, a.a.O., S.235. - 22 J.Escrivá, Der Weg, 573. - 23 1 Petr 5,1-4. - 24 Johannes XXIII., Geistliches Tagebuch, Freiburg 1964, S.321. - 25 vgl. Paul VI, Ansprache, 29.6.78. - 26 Johannes Paul I., Ansprache, 13.9.78. - 27 J.Escrivá, Der Weg, Nr.968.

von 20.04.2013 10:04

OSTERZEIT
3. WOCHE - SAMSTAG

21

DIE BESONDERE GEWISSENSERFORSCHUNG

Treu bleiben inmitten der Verwirrung.
Das Gewissen in konkreten Punkten prüfen.
Schmiede der Treue
.


I. Die Rede des Herrn in der Synagoge von Kafarnaum wurde vielen zum Ärgernis. Es kam unter den Zuhörern zu erregten Gesprächen. Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm1, heißt es bei Johannes im heutigen Evangelium. Gemeint ist nicht die Menge der anonymen Zuhörer, gemeint sind Leute aus dem Kreis der Jünger. »Hätten sie verstehen sollen? Wohl kaum. Man kann sich nicht denken, wie damals einer diese Worte hätte verstehen können. Aber sie hätten an ihn glauben sollen. An ihm festhalten und offenlassen, wohin er sie auch führen würde. Ahnen, daß hinter seinen Worten eine göttliche Tiefe liege; daß sie zu etwas unsäglich Großem geführt werden sollten und sagen: Wir verstehen nicht; öffne Du uns den Sinn! Doch sie urteilen, und alles verschließt sich.«2 Nur bei den Zwölf gibt es hinter dem Nichtverstehen etwas, das sie zum Bleiben anhält. Und was? Warum standen sie in Treue zu ihm, als Ärgernisse und Mißtrauen überhandnahmen, als Enttäuschung zum Abfall von ihm führte? Weil sie keine bloßen Zuhörer, sondern enge Freunde Jesu waren, die sich - wie könnte es anders gewesen sein - Tag für Tag mit ihm über alles aussprachen. Sie hatten - mehr oder weniger - erkannt, daß Jesus nicht nur Worte für ihre alltäglichen Nöte fand, sondern Worte des ewigen Lebens hatte. Zu wem sollen wir gehen? fragt Petrus. Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.3 »Es ist schön, zu lesen, wie Petrus antwortet. Er sagt nicht: Wir verstehen, was du meinst, sondern: Wir halten deine Hand fest. Deine Worte sind Worte des Lebens, auch wenn wir sie nicht verstehen. Das war wohl die einzige Antwort, die damals gegeben werden konnte.«4

Und heute? Flexibilität und Anpassung scheinen mehr zu gelten als Treue. Zerrüttete Ehen gehören zum Alltagsbild, ein Wortbrüchiger gilt als kluger Pragmatiker, »Freundschaft« ist zum vielfach mißbrauchten und deshalb wohlfellen Begriff geworden. Auch in der Kirche begegnen uns Verhaltensweisen, die die Treue zum Glauben verletzen.

Das heutige Evangelium stellt uns die Treue von zwölf Menschen vor Augen, die wenig verstehen und nicht wissen, wie es weitergehen wird, die aber an ihrer Bindung festhalten, weil sie den, dem sie folgen, lieben. Sie zweifeln nicht an Jesus und haben deshalb keine Selbstzweifel, denn Jesus trägt sie. In seiner Homilie bei der Übernahme des obersten Hirtenamtes brachte Papst Johannes Paul II. die Ungewißheiten des heutigen Menschen mit der Antwort des Petrus in Zusammenhang: »Heute weiß der Mensch oft nicht, was er in seinem Innern, in der Tiefe seiner Seele, seines Herzens trägt. Er ist deshalb oft im Ungewissen über den Sinn seines Lebens auf dieser Erde. Er ist vom Zweifel befallen, der dann in Verzweiflung umschlägt. Erlaubt (...) Christus, zum Menschen zu sprechen! Nur er hat Worte des Lebens! In der Tat, Worte ewigen Lebens!«5

Treue zum Herrn erfordert innere Wachsamkeit in leichten wie in schweren Zeiten. Die kleinen Scharmützel haben ihre Bedeutung, halten sie uns doch in der notwendigen inneren Spannung. Deshalb empfehlen erfahrene geistliche Menschen die Übung der besonderen Gewissenserforschung - auch Partikularexamen genannt -, die auf einen besonderen Punkt unseres inneren Kampfes zielt, etwa auf größeres Feingefühl im Umgang mit dem Herrn. »Die allgemeine Gewissenserforschung gleicht der Abwehr. - Das Partikularexamen dem Angriff. - Das erste ist Panzerung, das zweite ein scharfes Schwert.«6

Das heutige Evangelium stellt uns Treue und Untreue vor Augen. Es regt zu konkreten Fragen an: Ist meine Bindung an den Herrn so stark, daß ich der so zeittypischen Versuchung zu pragmatischer Untreue standhalten kann? Ist das ein besonderer Punkt meiner Gewissenserforschung?

II. Solange wir leben, müssen wir kämpfen. Wir lieben Christus, aber Leidenschaften, Lauheit oder eine spießige Gesinnung suchen nur das eigene Ich. Auf Dauer wird Christus dann zum Störfaktor im menschlichen Leben. Damit das nicht geschieht, gilt es, nein zu allem zu sagen, was uns von ihm trennen könnte, und ja zu allem, was uns ihm näher bringt. Manchmal fällt es einem leicht, wir kommen uns wie echte Himmelsstürmer vor, manchmal schwer, wir werden mutlos angesichts so vieler trauriger Beispiele um uns. Ob es den Aposteln damals nicht ähnlich ergangen ist, als Petrus zu dem rettenden Wort Zuflucht nahm: Mögen auch alle weglaufen - Du hast Worte des ewigen Lebens?

Die allgemeine Gewissenserforschung läßt uns die Beweggründe unserer Handlungen besser erkennen, sie erstreckt sich auf alles in unserem Alltag. Die besondere Gewissenserforschung soll uns helfen, einen konkreten Fehler zu überwinden oder in einer bestimmten Tugend zu wachsen. »Dein Partikularexamen soll darauf zielen, eine bestimmte Tugend zu erwerben oder einen dich beherrschenden Fehler auszumerzen«7 Es ist ratsam, die Ubung dieser Gewissenserforschung an bestimmte Tageszeiten zu knüpfen. Wenn wir es uns beispielsweise zur Gewohnheit gemacht haben, den Engel des Herrn um die Mittagszeit zu beten, können wir dieses Gebet gut mit einem kurzen prüfenden Blick auf den bisherigen Tag verbinden.

Was kann Gegenstand unserer besonderen Gewissenserforschung sein? Vielleicht haben wir bemerkt, daß es uns in bestimmten Situationen am Bewußtsein der Gegenwart Gottes fehlt. Zu den Zeiten des Gebetes sind wir beim Herrn, aber dann - mitten in unserer Arbeit, im Familienleben oder auf der Straße - denken wir überhaupt nicht mehr an ihn. Wir möchten gerne, aber ... Und dann erinnern wir uns, daß wir auf dem Weg zur Arbeit vielleicht an einer Kirche vorbeifahren oder beim Betreten unserer Wohnung ein Marienbild vor uns haben ... Was liegt da näher, als Tag für Tag zu versuchen, nicht gleichgültig an der Kirche vorbeizufahren oder das Marienbild außer acht zu lassen.

Andere Male werden wir uns betrübt fragen: Warum diese Trägheit beim Aufstehen, die ich doch eigentlich gar nicht will und wo ich weiß, daß sie mich nur aus dem bewährten Rhythmus bringt? Warum die grantigen Äußerungen beim Frühstück, die immer wieder den Tag mit einem Mißklang beginnen lassen? Könnte ich mir nicht vornehmen, jedesmal - mit ein wenig mehr Selbstkontrolle - ein freundliches Wort zu sagen und gelassen einen vielleicht nötigen Tadel auf später zu verschieben? Wir können viele solcher Kleinigkeiten entdecken, die Gegenstand der besonderen Gewissenserforschung sein können: Geduld haben gegenüber diesem oder jenem Mitarbeiter, dessen enervierende Art ich mittlerweile doch kenne; Zurückhaltung beim Gespräch über abwesende Dritte, damit es nicht in Klatsch ausartet; zuhören lernen; dankbar sein für kleine Aufmerksamkeiten; mehr Gespür für Ordnung, innerlich bei der Zeiteinteilung und äußerlich zwischen Arbeitspapieren oder Handwerkszeug, entwickeln? Neben solchen Details werden wir manchmal auf wesentlichere Aspekte stoßen, die unser inneres Leben tiefer im Glauben verankern, etwa den Umgang mit der Muttergottes oder mit den Schutzengeln zu verlebendigen.

Gelegentlich wird uns das Partikularexamen ein entschiedenes Nein abverlangen, wenn wir einen Fehler haben einreißen lassen. Besser freilich ist es, wenn wir statt des Nein zu einer schlechten Gewohnheit ein überzeugtes, freudiges Ja zur entgegengesetzten Tugend sprechen.

Wie passend ist da das Stoßgebet des Blinden im Evangelium: Domine, ut videam! Herr, mach, daß ich sehe!8

III. Auch das geistliche Gespräch ist ein geeignetes Mittel, die Gewissenserforschung auf die momentane Lebenssituation konkret abzustimmen. Jemanden, der sich leicht im Abstrakten verliert, kann eine regelmäßig eingesehene Notiz schnell auf den Boden der Wirklichkeit zurückholen. Für den hingegen, der sich in Kleinigkeiten verzettelt, wäre so etwas nicht empfehlenswert.

Es darf uns nicht überraschen, wenn unser Kampf nicht gleich zum Erfolg führt. Außerdem ist es nicht gut, selbst über Erfolge oder Mißerfolge zu urteilen. Haben wir den Nerv wirklich getroffen, dann geht es in aller Regel bei unserer besonderen Gewissenerforschung um einen chronisch gewordenen Fehler. Und das heißt: Zeit, Geduld, Beharrlichkeit aufbringen. Der Fortschritt kommt mit der Bereitschaft, immer wieder aufs neue zu beginnen. So festigt sich die Demut, Niederlagen werden uns zu tieferer Reue, Siege zu größerer Dankbarkeit führen. Die lautere Liebe ist hellwach und kommt deshalb immer wieder auf neue Einfälle, unseren asketischen Kampf zu präzisieren.

Nichts vermag gegen Lauheit und spießige Allüren erfolgreicher zu sein als die tägliche besondere Gewissenserforschung. Darin festigt sich die Treue, die wir uns für den Ernstfall erhoffen. »Vergessen wir nicht: weder die Spitzhacke noch die Axt, noch die Schläge sonst eines Werkzeugs, so scharf es auch sein mag, sind die gefährlichsten Feinde des Gesteins, sondern das Wasser, das tropfenweise in die Ritzen des Felsen sickert, bis es das Gefüge sprengt. Hier liegt für den Christen die große Gefahr: die täglichen Scharmützel zu vernachlässigen, was nach und nach seine Spuren in der Seele hinterläßt, so daß sie schließlich schlaff und spröde wird, gleichgültig und unempfänglich für die Stimme Gottes.«9

Am Ende unseres Gebetes vergegenwärtigen wir uns noch einmal die Antwort des Petrus: Du hast Worte des ewigen Lebens. (...) Du bist der Heilige Gottes. Ohne dich verfehlen wir den Weg, erblinden für die Wahrheit, verschließen uns dem Leben. Es ist ein Stoßgebet, das uns wachhält.

Wir empfehlen unsere Treue der Virgo fidelis. Sie möge uns helfen, Schritt für Schritt die Hindernisse zu beseitigen, die uns von ihrem Sohn trennen.

1 Joh 6,66. - 2 R.Guardini, Der Herr, Würzburg 1951, S.240. - 3 Joh 6,68-69. - 4 R.Guardini, a.a.O., S.240. - 5 Johannes Paul II., Homilie bei der Amtsübernahme, 22.10.78. - 6 J.Escrivá, Der Weg, Nr.238. - 7 ebd., Nr.241. - 8 Mk 10,51. - 9 J.Escrivá, Christus begegnen, 77.

von esther10 19.04.2013 17:44

Josef Schuster SJ
Pille danach


Zwei katholische Krankenhäuser in Köln weigerten sich am 15. Dezember 2012, eine mutmaßlich vergewaltigte Frau medizinisch zu versorgen. Man befürchtete, in der Frage "Pille danach" mit dem kirchlichen Träger und der Erzdiözese Köln in einen Konflikt zu geraten. Inzwischen hat eine lebhafte Diskussion eingesetzt. Für eine angemessene ethische Bewertung ist es notwendig zu wissen, ob das entsprechende Präparat eine nidationshemmende, eine abortive oder analog zur "Pille davor" eine empfängnisverhütende Wirkung hat.

Auf dem Markt gibt es die Pille "PiDaNa" mit dem Wirkstoff Levonorgestrel schon seit fast 30 Jahren. Sie verhindert entweder den Eisprung oder verzögert zumindest diesen Zeitpunkt. Wird diese Pille vor dem Eisprung eingenommen, kommt es in der Regel zu keiner Empfängnis. Studien belegen, dass Lovonorgestrel weder nidationshemmend noch abortiv wirkt; wenn eine Empfängnis bereits stattgefunden hat, bleibt das Präparat wirkungslos.

Mit dem Namen "ellaOne" ist seit 2010 ein von der EU-Arzeimittelbehörde zugelassenes Präparat auf dem Markt, dessen Wirkstoff Ulipristalacetat die Ausschüttung eines Hormons (LH) in der Hirnanhangdrüse verhindert, das jene Kaskade auslöst, die zum Eisprung führt. Analog zur Wirkweise von Levonorgestrel wird dadurch der Eisprung verhindert bzw. hinausgezögert - merklich länger als bei "PiDaNa". Diese Pille hat den Vorteil, dass sie bis zu 120 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden kann. Allerdings gibt es Zweifel, ob der Wirkstoff Ulipristalacetat nicht doch nidationshemmende Wirkung hat. Dabei gilt es zu bedenken, dass diese Pille im Unterschied zu "PiDaNa" erst relativ kurz erhältlich ist, daher ist auch die Anzahl der belastbaren Studien noch gering.

Bei der auch in Deutschland zugelassenen Pille "Mifegyne" (RU-486) handelt es sich eindeutig um eine Abtreibungspille. Ihr Wirkstoff Mifepriston verhindert nicht nur die Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut, er bricht auch Wochen nach der Empfängnis eine Schwangerschaft ab - wirkt also abortiv. Deshalb darf Mifegyne nicht mit den beiden zuvor genannten Pillen verwechselt werden.

Die Bedeutung der jeweils unterschiedlichen Wirkweisen der vorgestellten Präparate wird unter ethischer Rücksicht erst dann unmittelbar plausibel, wenn man mit der offiziellen kirchlichen Position davon ausgeht, dass der Mensch als Mensch - also nicht nur als Mitglied der biologischen Gattung homo sapiens - mit dem Abschluss der Befruchtungskaskade zu einer Zygote beginnt. Damit kommt ihm Würde zu - und daraus folgend auch Schutz der Würde: Recht auf Leben von seinem Beginn an. Unter dieser Rücksicht gewinnt eine mögliche Schwangerschaft aufgrund von Vergewaltigung zusätzliche Brisanz.

Zu bedenken ist: erstens das Verbrechen der Vergewaltigung, das von den betroffenen Frauen nicht nur als brutale Verletzung ihrer körperlichen Integrität und Selbstbestimmung empfunden wird, sondern als seelisches Trauma oft jahrzehntelang nachwirkt; zweitens eine mögliche aufgenötigte Schwangerschaft; und drittens ein Kind, das als bleibende traumatisierende Erinnerung an die Vergewaltigung empfunden werden kann und das doch selber ein unschuldiges Opfer der Umstände ist. Erst wenn die Komplexität dieser Situation angemessen wahrgenommen wurde, wird eine ethische Bewertung genügend Sensibilität entwickeln können und nicht einfach im logischen Paradeschritt zu fertigen Antworten kommen.

Kardinal Joachim Meisner, Erzbischof von Köln, entschuldigte sich für das (Fehl-)Verhalten der beiden Krankenhäuser und erklärte am 31. Januar 2013 nach Absprache mit der römischen Glaubenskongregation, dass die "Pille danach" im Fall einer Vergewaltigung auch in katholischen Krankenhäusern verabreicht werden darf. Die katholische Bischofskonferenz schloss sich dieser Auffassung an. Außerdem sei der Wille der Frau in jedem Fall zu berücksichtigen. Neu ist die damit vorgetragene Position nicht, denn bereits 2009 heißt es in einer Verlautbarung der US-amerikanischen Bischofskonferenz: "Einer Frau, die vergewaltigt wurde, sollte es ermöglicht werden, sich selbst gegen eine potenzielle Empfängnis aufgrund einer Notzucht zu verteidigen. Wenn sich nach einer angemessenen Untersuchung herausstellt, dass es keine Evidenz für eine bereits erfolgte Empfängnis gibt, sollte sie mit Medikamenten behandelt werden, die einen Eisprung, Spermien-Kapazitation (physiologischer Reifungsprozess der Samenzellen, ohne die eine Befruchtung nicht möglich ist; J. S.) oder die Befruchtung verhindern." In den jeweiligen Erklärungen wird eigens darauf hingewiesen, dass den betroffenen Frauen neben medizinischer auch psychologische und seelsorgliche Hilfe anzubieten sei.

Es kann sein, dass eine betroffene Frau sich nicht in der Lage sieht, das bereits empfangene Kind auszutragen. Eberhard Schockenhoff spricht in diesem Zusammenhang von einer Art "Notwehrrecht" der Frau, die ihr aufgezwungene Schwangerschaft auch durch die Einnahme einer nidationshemmenden bzw. abortiv wirkenden Pille zu beenden. Andere Moraltheologen haben sich ähnlich geäußert. Deren Begründung stützt sich nicht in erster Linie auf die rechtliche Legitimität einer Abtreibung nach § 218 StGB, sondern auf die besondere Situation einer Schwangerschaft aufgrund einer Vergewaltigung und der Sorge um die physische wie psychische Genesung der Frau.

Die Bischöfe gehen in ihrer Erklärung nicht so weit. Allerdings sollte es auch für Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft gelten, dass sie gerade in solchen Fällen das Arzt-Patienten-Verhältnis achten und die gewiss nicht leichte Entscheidung einer betroffenen Frau auch dann respektieren, wenn sie mit dem generellen Leitbild des Schutzes des menschlichen Lebens der Einrichtung kollidiert. Ferner sollte es keinen Druck auf beteiligte Ärzte und Seelsorger geben. Anderseits dürfen von einem Arzt keine Handlungen verlangt werden, die er nicht mit seinem Gewissen verantworten kann und die seinem ärztlichen Ethos widersprechen.

von 19.04.2013 10:29

OSTERZEIT
3. WOCHE - FREITAG

20

GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN

Christus in den Christen.
Wir überschreiten Raum und Zeit.
Die Heilige Messe, Gebet für die Verstorbenen.


I. Zweimal schildert der Apostel Paulus in der Apostelgeschichte1 das entscheidende Erlebnis in seinem Leben: das Ereignis vor Damaskus. In der Lesung der heutigen Messe heißt es2: Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, daß ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.3 Paulus verfolgt die Christen, die Anhänger des neuen Weges4. Plötzlich steht er vor der Erkenntnis, daß er Jesus selbst verfolgt.

Dieses Erlebnis prägte sich ihm unauslöschlich ein. Es bestimmte nicht nur den weiteren Gang seines Lebens, sondern auch seine ganze Verkündigung. Ein zentraler Punkt darin ist die Lehre vom mystischen Leib Christi. Christus ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche5, und so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören6. Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm.7

Die Einheit der Christen mit Christus und untereinander läßt Paulus die Christen von Rom, die er persönlich noch nicht kennt, um den Beistand ihres Gebetes bitten, als er sich von Korinth auf den Weg nach Jerusalem macht.8 Immer wieder betont er die Verbundenheit mit den Brüdern und Schwestern im Glauben, die er Heilige nennt: Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind.9

»Ich glaube an (...) die Gemeinschaft der Heiligen« beten wir im Apostolischen Glaubensbekenntnis: »Diese Aussage (...) konfrontiert uns mit der Frage, woraus die Kirche lebt und worum es in ihr geht. Die ursprüngliche Bedeutung dieser Bekenntnisaussage ist nämlich: Die Kirche ist die Gemeinschaft am Heiligen; sie existiert durch die gemeinsame Anteilhabe an den Gütern des Heils, besonders an der Eucharistie (...). Durch die gemeinsame Anteilhabe am Heiligen werden wir untereinander zur Gemeinschaft der Heiligen zusammengefügt.«10 Die Verbundenheit äußert sich im Gebet füreinander, im Aufopfern unserer Arbeit und unserer Mühen für Anliegen der ganzen Kirche, für das apostolische Wirken in Missionsländern oder bei uns, für Brüder und Schwestern in Not, für Menschen, die sich dem Glauben entfremdet haben oder Christus noch nicht kennen. Wir sind alle aufgerufen zur Solidarität untereinander. Als Papst Johannes Paul II. in Köln Edith Stein seligsprach, wies er auf ihr Beispiel hin: »Beim Verlassen ihres Klosters faßte Edith ihre Schwester bei der Hand und sagte nur: >Komm, wir gehen für unser Volk.< Aus der Kraft opferbereiter Christusnachfolge sah sie auch in ihrer scheinbaren Ohnmacht noch einen Weg, ihrem Volk einen letzten Dienst zu erweisen.«11

Im Leben des heiligen Paulus stellt uns ein weiteres Ereignis die Mächtigkeit der Gemeinschaft der Heiligen vor Augen, dessen Tragweite sich der künftige Apostel noch nicht bewußt war, als es geschah: Augustinus - der seine Bekehrung dem Gebet und den Tränen seiner Mutter zuschreibt - sieht Saulus neben dem sterbenden Stephanus stehen, der für seine Henker betet, und schreibt: »Wenn Stephanus nicht zu Gott gebetet hätte, hätte die Kirche keinen Paulus.«12

Wir sind nicht allein: »Lebt eine besondere Gemeinschaft der Heiligen: dann wird ein jeder im inneren Kampf ebenso wie in der beruflichen Arbeit die Freude und die Kraft verspüren, nicht allein zu sein.«13

II. »Die Menschwerdung des Sohnes Gottes ist Ausgangspunkt der Kirche, ein Werk des Heiligen Geistes, das in jeder menschlichen Generation präsent ist und Zeit und Geschichte transzendiert. Die Kirche versteht sich mithin als einen Organismus, dessen Leben von außerhalb der Zeit - es ist Ewigkeit - und außerhalb des Raumes - es ist Fülle - kommt. Alle Menschen aller Zeiten sind auf Gliedschaft in ihm hingeordnet.«14

»Solidarität= ist ein geläufiges Wort geworden. Jedoch kann die uralte menschliche Sehnsucht - alle Menschen werden Brüder« leicht zur Banalität verkommen, wenn sie keine feste Verankerung hat. »In der Kirche, so wie sie sich selber versteht, ist diese uralte Sehnsucht erfüllt. Sie umspannte schon die geographischen Räume Jahrhunderte, bevor die Menschen anfingen, sich als solidarische Menschheitsfamilie zu entdecken. Und sie überschreitet auch die historischen Zeiten. Sie lebt nicht außerhalb der Zeit, sondern vereinigt die Zeiten in sich. In der Kirche sind wir echte >Zeitgenossen< aller Menschen aller Zeiten, über die Zeiten hinweg. Einsiedler der ersten Jahrhunderte und Könige des Mittelalters sind Familienangehörige der heutigen >Kirchenbesucher<.«15

Die Gemeinschaft der Heiligen überschreitet Raum und Zeit. Ein Christ, der verlassen in einer entlegenen Gegend stirbt, ist nicht allein: die ganze Kirche ist bei ihm. Eine alte Frau, die in schlichtem Glauben ihre Gebrechen Gott aufopfert, trägt zur Verwirklichung des Heilsplanes Gottes bei. Erst am Jüngsten Tag, wenn die Menschheitsgeschichte zu Ende gegangen ist, werden wir sehen, wie Beispiel und Wirken eines Heiligen durch die Zeiten hin Widerhall gefunden haben.

Wir alle sind »Stellvertreter« füreinander, verbunden in Christus und ihn nachahmend: »Zu den innersten Geheimnissen des Christentums gehört das Prinzip der Stellvertretung. Unsere Erlösung beruht darauf. Wie Christus stellvertretend für uns gesühnt hat, so stehen bis zum Ende, bis zum Jüngsten Tag, Christen, indem sie ihr Kreuz tragen, es lieben und darbringen, füreinander und für jene Brüder und Schwestern ein, die in Kälte und Dunkelheit der Sünde oder im >Feuer< des Purgatoriums eingeschlossen sind.«16

Ein unsichtbares Geflecht aus Beten und Leiden, aus Tun und Erdulden trägt uns. In diesem Augenblick betet jemand für mich, in diesem Augenblick bete ich für jemanden, in diesem Augenblick verleiht mir das Leiden eines Unbekannten Kraft. Wenn wir einmal vor Gottes Gericht stehen und auf unser Leben zurückblicken, werden wir dankbar erkennen, wer uns in der Not gehalten, wer uns Gott näher gebracht hat. Dann werden wir auch, wenn wir dem Herrn treu bleiben, freudig erfahren, wie Gebete und Opfer für uns nahestehende Menschen, die wir für umsonst hielten, doch wirksam geworden sind.

III. »Durch geheimnisvolle Fügung der erhabenen Güte Gottes sind die Menschen durch eine übernatürliche Beziehung miteinander verbunden, so daß die Sünde des einen auch den anderen schadet, wie die Heiligkeit des einen auch für andere zum Segen wird. Auf diese Weise leisten sich die Gläubigen gegenseitige Hilfe zur Erreichung ihres übernatürlichen Zieles.«17 Nicht eine horizontale menschliche Solidarität - mag sie auch noch so ehrlich gemeint sein - begründet die Gemeinschaft der Heiligen, sondern das Verbundensein untereinander im lebendigen Christus, dem Haupt. Der Grund, der uns trägt, ist nur aus der Si= 17 Nicht eine horizontale menschliche Solidarität - mag sie auch noch so ehrlich gemeint sein - begründet die Gemeinschaft der Heiligen, sondern das Verbundensein untereinander im lebendigen Christus, dem Haupt. Der Grund, der uns trägt, ist nur aus der Scht des Glaubens faßbar. Die Früchte unseres Betens und Opferns bleiben meistens dem irdischen Auge unsichtbar.

Ganz besonders nehmen wir an der Gemeinschaft der Heiligen beim heiligen Meßopfer teil. »Durch die Gemeinschaft der Heiligen wird allen Christen die Gnade jeder heiligen Messe zuteil, ganz gleich, ob sie in Anwesenheit von Tausenden gefeiert wird oder ob vielleicht nur ein Kind, noch dazu zerstreut, dem Priester die Messe dient.«18 In der heiligen Messe vervollkommnet sich Tag für Tag die Einheit unter allen Gliedern der Kirche in Christus. Der Zelebrant feiert sie in persona Christi, des einen Hohenpriesters, und bringt dem einen Gott das eine Opfer dar mit dem einen Volk, das gerade dadurch geeint wird: Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben Teil an dem einen Brot.19 Deshalb heißt es in einem Text des Zweiten Vatikanischen Konzils: »Durch das Sakrament des eucharistischen Brotes wird die Einheit der Gläubigen, die einen Leib in Christus bilden, dargestellt und verwirklicht (1 Kor 10,17) .«20

»In Gemeinschaft mit der ganzen Kirche«21 bringen wir »das Opfer, das dir wohlgefällt und der ganzen Welt Heil bringt«22, dar und bitten, »daß alle, die Anteil erhalten an dem einen Brot und dem einen Kelch, ein Leib werden im Heiligen Geist, eine lebendige Opfergabe in Christus.«23 Wir beten für den Papst, für die Bischöfe, »für dein ganzes Volk und für alle Menschen, die mit lauterem Herzen dich suchen«24, und für jene, »die uns vorangegangen sind, bezeichnet mit dem Siegel des Glaubens, und die nun ruhen in Frieden«25. Im feierlichen Augenblick der heiligen Messe erhält, was auch im Alltag gilt, konkretere Gestalt: die Anrufung der Heiligen, das Gebet für die uns Nahestehenden, die durch den Tod gewandelte Nähe zu unseren Verstorbenen, die Fürbitte für die Seelen im Fegefeuer. Das Gebet für die Verstorbenen - für Eltern und Großeltern, Geschwister, Freunde und auch jene, für die sonst keiner betet - gehört von Anfang an zum Glaubensschatz der Kirche.

Gemeinschaft der Heiligen ... Der noch unwissende Saulus wurde am Anfang durch Stephanus, der für ihn betete, in sie hineingenommen. Der Erblindete erfuhr sie am Ende durch Hananias, einem Jünger des Herrn, der zum Werkzeug Gottes für Gottes auserwähltes Werkzeug werden sollte: Er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen und er sah wieder. Er stand auf und ließ sich taufen.26

Am Ende unseres Gebetes fühlen wir uns wohl Hananias, der nicht weiter mehr in Erscheinung tritt, näher als dem großen Paulus: Wie auch immer - jeder soll zum Werkzeug Gottes für andere werden. Der Gedanke an den Austausch geistlicher Güter kann uns anspornen. Jemand braucht - wissend oder nicht - unser Gebet. Jemand verläßt sich auf unsere Treue. Jemand macht uns reich durch sein Opfer. »In schwierigen Situationen kann dir folgender Gedanke helfen: Je mehr meine Treue wächst, desto mehr trage ich dazu bei, daß auch andere in der Treue wachsen.

Wie wohltuend ist es zu spüren, daß wir uns gegenseitig stützen!«27

1 Apg 22,4ff.; 26,9ff. - 2 Apg 9,1-20. - 3 Apg 9,3-5. - 4 Apg 9,2. - 5 Kol 1,18. - 6 Röm 12,5. - 7 1 Kor 12,26. - 8 vgl. Röm 15,30-32. - 9 Phil 1,1. - 10 Katholischer Erwachsenen-Katechismus, Bonn 1985, S.307. - 11 Johannes Paul II., Ansprache in Köln, 1.5.1987. - 12 Augustinus, Predigt 315. - 13 J.Escrivá, Der Weg, 545. - 14 J.Arquer, Was ist die Kirche? in: Plädoyer für die Kirche, Aachen 1991, S.35. - 15 ebd., S.33-34. - 16 P.Berglar, Die Stunde des Thomas Morus, Olten 1978, S.224. - 17 Paul VI, Apost.Konst. Sacrarum indulgentiarum recognitio, 4. - 18 J.Escrivá, Christus begegnen, 89. - 19 1 Kor 10,17. - 20 II.Vat.Konz., Konst. Lumen gentium, 3. - 21 1. Hochgebet. - 22 4. Hochgebet. - 23 ebd. - 24 ebd. - 25 1. Hochgebet. - 26 Apg 9,17-19. - 27 J.Escrivá, Die Spur des Sämanns, Nr.948.

von esther10 19.04.2013 00:47



Bischof Huonder: Die Pfarrei-Initiative bringe „Auffassungen und Haltungen zum Ausdruck, die mit dem Glauben und mit der geltenden Ordnung der katholischen Kirche nicht vereinbar sind“.

Chur (kath.net/pbc) Die Pfarrei-Initiative bringe „Auffassungen und Haltungen zum Ausdruck, die mit dem Glauben und mit der geltenden Ordnung der katholischen Kirche nicht vereinbar sind.“. Dies schrieb der Churer Bischof Vitus Huonder den Unterzeichnern der „Pfarrei-Initiative“ seines Bistums per Brief. Huonder stellte in seinem Brief weiter fest, dass derjenige, „der nach dieser Initiative vorgeht“, „sich stillschweigend gegen die Sendung durch die katholische Kirche“ ausspreche und ehrlicherweise die „Missio zurückgeben“ müsste.

Nach Auskunft von Giuseppe Gracia, dem Medienbeauftragten des Bistums Chur, waren am 13.12.2012 56 Priester, Diakone, Laientheologen und Religionspädagogen mit Missio canonica vom Churer Bischof mit der Bitte angeschrieben worden, zu erläutern, warum sie die „Pfarrei-Initiative“ persönlich unterzeichneten. „Von diesen verzichteten drei Personen auf eine Antwort. 30 Briefe lauten gleich, in Erinnerung an den Initiativtext. Sieben weitere Schreiben enthalten Ergänzungen zum Standardbrief, 15 Schreiben wurden eigenständig verfasst. Eine Person bat um ein Gespräch. Mit einem Brief an die Unterzeichnenden nimmt der Bischof jetzt Stellung. Er will mit seinen Überlegungen zum weiteren Klärungsprozess beitragen“, erläuterte Gracia.

Die Pfarrei-Initiative nennt in ihrem Zehn-Punkte-Programm u.a. die gemäß römisch-katholischer Lehre nicht mögliche Priesterweihe von Frauen, Predigten von ausgebildeten Laien im Rahmen der hl. Messe, das Austeilen der heiligen Kommunion an Mitglieder anderer christlicher Kirchen, die Gleichberechtigung von Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierungen.

kath.net dokumentiert den Brief des Churer Bischofs Vitus Huonder in voller Länge:

An die Unterzeichnenden der "Pfarrei-Initiative" im Bistum Chur
7000 Chur, 22. Februar 2013

Sehr geehrte Mitarbeitende in der Seelsorge,

Sie haben die sogenannte Pfarrei-Initiative unterzeichnet. Mit Schreiben vom 12. Dezember 2012 habe ich Sie gebeten, mir die Gründe mitzuteilen, weshalb Sie Ihre Unterschrift gegeben haben. Sie haben mir darauf eine Antwort zukommen lassen. Dafür möchte ich Ihnen danken. Sie erwarten Ihrerseits von mir eine Antwort. Gerne möchte ich Ihnen diese mit den folgenden Überlegungen zukommen lassen.

Die Initiative ist keine Bittschrift an die Hirten der Kirche. Sie stellt in ihren zehn Punkten auch keine Forderungen. Sie ist eine Erklärung zu einer Praxis in der Seelsorge. Sie sagt, wie in einigen Pfarreien vorgegangen und gearbeitet wird. Sie legt ein Programm vor, ein Programm, von dem nicht abgewichen werden soll.

Nun, das Zehn-Punkte-Programm der Initiative verwebt allgemein gültige und positive Prinzipien der Seelsorge mit Elementen, die nicht der katholischen Lehre noch Disziplin entsprechen. Es tut dies in einer Art und Weise, dass Leser ohne genauere Kenntnis des katholischen Glaubens zur Meinung kommen könnten, die Aussagen seien im Sinne des Glaubens wirklich selbstverständlich. Wer könnte sich dagegen aussprechen, "dass Gott selbst in der Kirche und in den Sakramenten heilend wirkt"? Wer ist so menschenfeindlich, dass er Personen mit "verschiedenen sexuellen Orientierungen" nicht auch als Schwestern und Brüder sieht? Wer kann dagegen sein, dass wir kranken Menschen "Ermutigung" zusprechen? "Auf verschiedenen Wegen bieten wir Menschen selbstverständlich Schritte in ein versöhntes Leben an". Wer möchte sich dagegen stellen? Womit haben denn die Bischöfe Schwierigkeiten?

Bei genauerem Hinsehen aber bringt die Initiative Auffassungen und Haltungen zum Ausdruck, die mit dem Glauben und mit der geltenden Ordnung der katholischen Kirche nicht vereinbar sind. Sie ist in sich eine von der katholischen Kirche unabhängige "Konstitution" kirchlichen Lebens. Es ist eine andere kirchliche Orientierung, die hier zur Sprache kommt, nicht mehr die an die katholische Lehre und Überzeugung gebundene.

Wer nach dieser Initiative vorgeht, spricht sich stillschweigend gegen die Sendung durch die katholische Kirche, sprich durch den Bischof, aus. Er bzw. sie will nicht mehr im Sinne der kirchlichen Sendung handeln, sondern nach eigenen Kriterien - meistens wird das Evangelium vorgeschoben - und nach eigenem Dafürhalten. Um ehrlich zu sein, müsste man in einem solchen Fall dem Bischof eine erhaltene Missio zurückgeben mit der Bemerkung, man wolle oder könne nicht mehr in seinem Auftrag und nach den Vorgaben der katholischen Kirche handeln.

Der heilige Paulus sagt im Zusammenhang der Frage der christlichen Freiheit in 1 Kor 1,12: "Alles ist mir erlaubt - aber nicht alles nützt mir". Ich möchte diese Aussage auf die entstandene Situation rund um die Initiative anwenden: Man kann alles tun, ob es gut ist, das ist eine andere Frage. Dass es nicht der Sendung der katholischen Kirche entspricht, ist klar. Man muss sich letztendlich entscheiden. Ich kann niemandem verbieten, eigene Wege zu gehen, aber dann bitte nicht unter dem Deckmantel einer kirchlichen Missio (Sendung) und unter dem "Schutzschild" einer davon abhängenden zivilrechtlichen Anstellung; dann nicht unter dem Namen katholisch.

Dies sind meine Überlegungen, von denen ich Sie bitte, Kenntnis zu nehmen, und die zu einem Klärungsprozess beitragen mögen.

Damit wünsche ich Ihnen eine gute Fastenzeit und grüße Sie freundlich

Dr. Vitus Huonder
Bischof von Chur

von esther10 19.04.2013 00:42



Italien: Jenseits des ‚Jubels an der Oberfläche’: bedeutender und belegter Anstieg der Menschen, die sich wieder der Kirche und vor allem dem Sakrament der Versöhnung zuwenden. Von Armin Schwibach

Rom (kath.net/as) Dass Papst Franziskus die Menschen anzieht, ist kein Geheimnis. Zu jeder Generalaudienz und auch an einem ganz normalen Sonntag kommen so viele, wie in der Regel nicht einmal zu großen Heiligsprechungen vorstellig werden. So stellt sich die Frage: bleibt es bei der Begeisterung für einen Papst, der auf die Menschen zugeht, sie mit seinem mittlerweile zum Markenzeichen gewordenen „Buon giorno e buon pranzo“ grüßt und unzählige Kinder küsst, die ihm der Chef der vatikanischen Gendarmerie Domenico Giani in seinem nunmehr neuen Job auf das Papamobil reicht?

Bleibt es beim Jubeln, bei der Teilnahme an einem Event und dessen Nachwehen, liegt alles nur auf der Oberfläche – oder ist da etwas Tieferes? Hören die Menschen auch die Botschaft des Heiligen Vaters, wie zum Beispiel jene am vergangenen Sonntag in St. Paul vor den Mauern: „verkünden, bezeugen, anbeten“? Oder jene seiner ersten Messe mit den Kardinälen am 14. März in der Sixtinischen Kapelle: „Wer nicht zum Herrn betet, betet zum Teufel. Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit des Bösen“?

Die Frage ist berechtigt, umso mehr als Papst Franziskus etwas zuteil wird, das seinem Vorgänger Benedikt XVI. in den acht Jahren seines Pontifikats verweigert wurde: das positiv orientierte oder wenigstens neutrale Wohlwollen der Medien. Hatte Benedikt XVI. auch aus unvernünftigsten Gründen immer mit der „veröffentlichten Meinung“ zu kämpfen, so scheint dies – bis jetzt – Franziskus erspart zu bleiben. Ob dieser „Frühling“ andauern wird, bleibt zu bezweifeln. Dennoch: Franziskus erzeugt spontane Sympathie.

Aber nun: was machen die Leute, wenn sie nach dem Jubeln beim Regina Caeli oder nach dem emotionalen Beifall nach einer heiligen Messe wieder nach Hause gehen? Was passiert in den Häusern derer, die von der Neuheit des Papstes „vom Ende der Welt“ beeindruckt sind? Nur "business as usual", mit beruhigten Bauchgefühlen? Anscheinend nicht.

Bereits während der Kartage und vor allem im Vorfeld des Sonntags der Göttlichen Barmherzigkeit machte in Italien die Nachricht die Runde: die Pfarrer verzeichnen geradezu einen Ansturm auf die Beichtstühle. Im Vergleich zu vergangenen Jahren sei ein spürbarer Anstieg der Zahl der Beichtenden zu verzeichnen gewesen. Und: vor allem habe es sich auch um Leute gehandelt, die dem Sakrament der Versöhnung teilweise seit Jahren ferngeblieben waren.

Um das rein Anekdotische dieser Meldungen zu überwinden und einmal nachzuschauen, ob diesem wahrgenommenen Anstieg eine verallgemeinerbare Wirklichkeit entspricht, organisierte das Turiner Forschungsinstitut für neue Religionen CESNUR unter der Leitung des Soziologen Massimo Introvigne eine Umfrage nach wissenschaftlichen Kriterien. Die Studie wurde am 15. April vorgestellt. Es war über die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter ein Fragebogen an Gruppen verteilt worden, die in der Regel besonders von Katholiken frequentiert werden.

Unter der Voraussetzung, dass jede Methode der statistischen Erhebung Vorteile und Grenzen beinhaltet und dass die an die ersten Monate gebundenen Auswirkungen des neuen Pontifikats aus einer zeitlichen Distanz heraus verifiziert werden müssen, konnte Introvigne feststellen: 53 Prozent von rund 200 befragten Priestern und Ordensleuten konnten in ihrer Gemeinde einen Anstieg der Zahl der Menschen feststellen, die zur Kirche zurückkommen und zur Beichte gehen. Diese Menschen zitierten ausdrücklich die entsprechenden Aufrufe von Papst Franziskus als Grund für ihre neue Annäherung an die religiöse Praxis.

Bei 43,8 Prozent der Fälle wird dieser Anstieg als erheblich bezeichnet und überschreitet 25 Prozent. Der größere Anstieg ist gegenüber den Diözesanpriestern mit 50 Prozent bei Ordensleuten zu verzeichnen (66,7 Prozent). Bei 64,2 Prozent der Befragten betrifft der Anstieg der Zahl vor allem die Beichte.

Die Erhebung sei auch bei über 500 katholischen Laien durchgeführt worden, so Introvigne. Diese bemerkten den „Bergoglio-Effekt“ weniger als die Priester und Ordensleute. Dennoch hätten 41,8 Prozent der Laien den „Effekt“ verspürt, was bedeute, dass er „auf dem Tisch liegt“.

Für Introvigne ist das Ergebnis der Untersuchung des „Bergoglio-Effekts“, der von mehr als der Hälfe der Befragten wahrgenommen wird, von großer Bedeutung: „Versuchten wir, die Daten auf nationaler Ebene unter Einbeziehung der Hälfte der Pfarreien und Gemeinden numerisch umzusetzen, so müssten wir von Hunderttausenden von Menschen sprechen, die sich wieder der Kirche annähern und die Einladungen von Papst Franziskus annehmen“.

Introvigne betonte, dass der „Bergoglio-Effekt“ natürlich auch ein „Ratzinger-Effekt“ sei: „Viele erklären spontan, auch vom Amtsverzicht Benedikts XVI. bewegt und erschüttert gewesen zu sein. Und der ‚Effekt’ muss in der Zeit geprüft werden. Bis jetzt können wir aber sagen, dass es sich nicht um Eindrücke oder Anekdoten, sondern um reale Zahlen handelt“
http://kath.net/news/40937

von esther10 19.04.2013 00:11



Papst Benedikt aus evangelischer Sicht: ein großer Gelehrte auf dem Stuhl Petri, der die kath. Kirche festigte

Papst Benedikt aus evangelischer Sicht: ein großer Gelehrte auf dem Stuhl Petri, der die kath. Kirche festigte
Veröffentlicht: 19. April 2013 | Autor: Felizitas Küble

Was hat Joseph Ratzinger in seiner Zeit im Vatikan zwischen 1981 und 2013 bewirkt? – Mit dieser Frage befasst sich der frühere Referent für Catholica und Publizistik am evangelischen “Konfessionskundlichen Institut” in Bensheim und jetzige Leiter des Verlagshauses Speyer, Pfarrer Martin Schuck, in der April-Ausgabe des Deutschen Pfarrerblatts.

Der Beitrag trägt den Titel „Die konservative Auslegung des Konzils ist abgeschlossen – Die Ära Joseph Ratzingers im Vatikan: Versuch einer Bilanz“.
Foto: Radio Vatikan


Foto: Radio Vatikan

Wie Schuck schreibt, erscheine Papst Benedikt im Rückblick neben Papst Johannes Paul II. als jene Persönlichkeit, die seit dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965) die römisch-katholische Kirche am stärksten prägen konnte.

Dies hänge im wesentlichen damit zusammen, dass Ratzinger den Streit der Theologen um die Auslegung des Konzils nicht nur Kraft seiner Autorität, sondern auch mittels einer klaren theologischen Argumentation entscheiden konnte, schreibt Schuck: „Als deutscher Theologe war Joseph Ratzinger auch der erste Papst, der den Protestantismus nicht nur aus eigener Anschauung kannte, sondern sich auch in seinen Reden, Veröffentlichungen und Lehrschreiben mit ihm auseinandersetzte.“

Benedikt habe das Papstamt auf seine Art gleichsam neu erfunden, „indem er sich als Professor auf dem Heiligen Stuhl inszenierte“.

Sehr deutlich habe er diese Rolle gespielt bei seiner Vorlesung an der Regensburger Universität 2006 und der Veröffentlichung seiner Jesus-Bücher.

Schucks Fazit: Am Ende der Epoche der beiden mitteleuropäischen Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. stehe die katholische Kirche dogmatisch und kirchenrechtlich auf sicherem Grund.

Gleichzeitig habe sie aber durch allerhand Skandale viel von ihrem Ansehen in der Öffentlichkeit verloren. Die Aufgabe des neuen Papstes Franziskus bestehe nun darin, das gefestigte Profil zu bewahren und die kirchliche Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit wiederherzustellen.

Quelle: http://www.idea.de

von 18.04.2013 06:24

OSTERZEIT
3. WOCHE - DONNERSTAG

19

DAS BROT DES EWIGEN LEBENS

Geheimnisvolle Worte in der Synagoge von Kafarnaum.
Geheimnis des Glaubens. Die Transsubstantiation.
Wirkungen der Kommunion.


I. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon ißt, wird er nicht sterben.1 Das Evangelium der heutigen Messe versetzt uns in die Synagoge von Kafarnaum. Im Licht der Worte des Herrn wird der alttestamentliche Manna-Regen zum Sinnbild einer sich bald erfüllenden Wirklichkeit. Die Art und Weise ihrer Ankündigung ist geheimnisvoll: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.2

Die Zuhörer in der Synagoge von Kafarnaum faßten das Wort des Herrn so auf, wie er es gemeint hatte: nicht symbolisch, wie als er sagte: Ich bin die Tür zu den Schafen3, sondern in seinem eigentlichen, realistischen Sinne. Daher die harsche Reaktion: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?4 Fürwahr, nur der Glaube an die reale Gegenwart des Herrn in der Eucharistie kann den Realismus der Worte, als Offenbarung der endlosen Weite einer Liebe, die allmächtig ist und erfinderisch, verkraften.

»Es ist der ungeheurlichste Text der Weltgeschichte, und >ungeheuerlich< will sagen: nicht bloß alles Verstehen und Begreifen mittels menschlicher Rezeptionsfähigkeiten unendlich übersteigend, sondern auch in einem kaum steigerbaren Maß schockierend. Der Intellekt, die Empirie, der kulturelle Überbau von Jahrtausenden, nicht zuletzt eine gleichsam angeborene Ästhetik, werden durch die Worte Jesu außer Kraft gesetzt. Damals wie heute und morgen. Die göttliche Selbstoffenbarung trifft auf die beschränkten Kategorien des geschöpflichen Diesseitsdenkens und läßt sie im Feuer ihrer Liebe verglühen. Wer dieses Verbrennen nicht will, sei es aus Furcht, sei es aus Stolz, der muß sich spätestens jetzt, da Jesus als der Christus das tiefste Geheimnis des Ratschlusses der Erlösung enthüllt, von ihm abwenden. Jeder Versuch, die eucharistische Rede als Bild- und Gleichnisrede zu verstehen, ist zum Scheitern verurteilt, ist Beweis des totalen Nichtverstehens.«5

Vielen Zuhörern verschlug es das Verstehen, und sie gingen weg. Auch heute ergeht es vielen so. Denn der Zugang zum Geheimnis, das Christus ankündigt, liegt in der Anbetung: »Adoro te devote ... Gottheit tief verborgen, betend nah' ich dir. Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier.«6 Die Kirche hat diesen im dreizehnten Jahrhundert von Thomas von Aquin geschriebenen Hymnus in ihre Liturgie aufgenommen. In ihm sind die wesentlichen Aussagen des katholischen Glaubens über die Eucharistie zusammengefaßt: nicht mit dem Ehrgeiz, verstehen zu wollen, sondern in Anbetung, mit Glauben und frommem Sinn, in tiefer Schlichtheit.

Damals zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen?7 Es ist auch eine Frage an uns, Christi Jünger zweitausend Jahre danach. Mit der Liturgie können wir darauf nur antworten: »Sieh, mit ganzem Herzen schenk' ich dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.« Im Credo des Gottesvolkes heißt es präzis: »Wir glauben, daß in der Weise, wie Brot und Wein vom Herrn beim heiligen Abendmahl konsekriert und in seinen Leib und in sein Blut verwandelt worden sind, die er für uns am Kreuze geopfert hat, auch Brot und Wein, wenn sie vom Priester konsekriert werden, in den Leib und das Blut Christi verwandelt werden, der glorreich in den Himmel aufgefahren ist; und wir glauben, daß die geheimnisvolle Gegenwart des Herrn unter dem, was für unsere Sinne in derselben Weise wie vorher fortzubestehen scheint, eine wahre, wirkliche und wesentliche Gegenwart ist.«8

II. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.9 Dies ist die heilige Eucharistie, in welcher »nach der Weihe (Konsekration) von Brot und Wein unser Herr Jesus Christus als wahrer Gott und Mensch wahrhaft, wirklich und wesentlich unter der Gestalt jener sichtbaren Dinge gegenwärtig ist«10. »Durch die Weihe von Brot und Wein vollzieht sich die Wandlung der ganzen Brotsubstanz in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Weinsubstanz in die Substanz seines Blutes.«11 Mit der Lehre der Wesensverwandlung (Transsubstantiation) will uns die Kirche keine »= 11 Mit der Lehre der Wesensverwandlung (Transsubstantiation) will uns die Kirche keine Erklärung« liefern: »Wichtig ist nur, daß das Gerüst des Denkens steht, das uns dann hilft, den eigentlichen von ihm gestützten Kern des Glaubens angstlos und heiter zu leben.(...) Die Substanz wird verwandelt, das heißt, der eigentliche Grund des Seins. Um ihn geht es, nicht um das Vordergründige, zu dem all das Meßbare und Greifbare gehört. (...) In der Eucharistie trägt sich wirklich etwas zu. Es wird Neues, was vorher nicht war.«12 Das Denken stößt an seine Grenzen. Es ist das Mysterium fidei - Geheimnis des Glaubens: »= 12 Das Denken stößt an seine Grenzen. Es ist das Mysterium fidei - Geheimnis des Glaubens: Der Herr bemächtigt sich des Brotes und des Weines, er hebt sie gleichsam aus den Angeln ihres gewöhnlichen Seins in eine neue Ordnung hinein; auch wenn sie rein physikalisch gleichbleiben, sind sie zutiefst Anderes geworden.«13 Adoro te devote, latens deitas ... Der Herr selbst ist da, verborgen im Tabernakel: Nicht immer können wir bei ihm verweilen, aber schon ein ferner Kirchturm oder das Vorübergehen an einer Kirche können uns einen inneren Akt der Anbetung oder des Glaubens entlocken.

Anbetung, Glaube, Hoffnung, Liebe - sollten sie nicht besonders im Augenblick der Kommunion lebendig sein? »Was Gott Sohn gesprochen, nehm' ich glaubend an; er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann.« Diese Wahrheit ist, daß wir Jesus Christus empfangen, den »Sohn des lebendigen Gottes, der dem Willen des Vaters gehorsam (...) der Welt das Leben geschenkt«14 hat; das lebendige Brot, das uns »nicht Gericht und Verdammnis, sondern Segen und Heil«15 bringen soll. Aber »die Eucharistie ist mehr als der bloße Akt des In-uns-Aufnehmens: sie bedeutet, den Hunger Christi zu stillen; denn ihn hungert nach Seelen. Die Eucharistie muß im Zentrum unseres Lebens stehen. Bitte Jesus, bei dir zu sein, mit dir zu arbeiten, damit es dir gelingt, die Arbeit in Gebet zu verwandeln. Du sollst immer tiefer davon überzeugt sein, daß du in der Eucharistie Jesus selbst empfängst. Wenn es sich so verhält, kannst du Zunge, Herz und Gedanken nicht der Bitterkeit überlassen.«16 Prüfen und festigen wir Glaube, Hoffnung und Liebe, damit wir wie Petrus bekennen können: Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.17

III. Die Hauptwirkung der Kommunion ist die Vertiefung der Gemeinschaft mit Christus. Der sakramentale Empfang begründet eine intensivere Gemeinschaft als die physische Nähe all jener zu Christus, die zur Zeit seines irdischen Wandels von ihm geheilt wurden, mit ihm sprachen, ihn um Hilfe baten. Wir sind dem Herrn näher als der blinde Bartimäus, als der Gelähmte von Kafarnaum, als der römische Hauptmann, dessen Worte wir uns zu eigen machen: »Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehst unter mein Dach ...«

Die Eucharistie trägt das übernatürliche Leben auf eine ähnliche Art und Weise, wie die leibliche Nahrung das natürliche Leben erhält. Der heilige Thomas erläutert es so: »Jede Wirkung also, die das leibhaftige Essen und Trinken für das Leben des Leibes hat, Erhaltung, Vermehrung, Wiederherstellung und Erfreuung, all dies bewirkt dieses Sakrament für das geistige Leben.«18

Wir erstarken in der Gnade und gesunden von den Verwundungen unserer Sünden. Die Kommunion »mindert die Neigung zum Bösen und stärkt die Widerstandskraft gegen die Sünde; sie mehrt die Freude an Gott, den Eifer und die Treue für Christus. Sie vernichtet, indem sie die Liebe und Liebesreue entzündet, die läßlichen Sünden und bewahrt vor Todsünden. Sie drängt alles, was den Menschen von Gott trennt, zurück.«19 Das göttliche Leben nimmt mehr und mehr Besitz von der Seele und drängt die Lauheit zurück. Der Wille erstarkt in dem Wunsch, die schwere wie die läßliche Sünde zu meiden: »Lege deine Sünden in den Kelch, damit das kostbare Blut sie tilge. Ein einziger Tropfen vermag alle Sünden der Welt hinwegzunehmen.«20

Der heilige Ignatius von Antiochien nennt die Kommunion »die Medizin, die einen nicht sterben läßt, sondern fort und fort leben macht in Jesus Christus«21. Die Kirchenväter sehen in der Bereitung des Brotes aus vielen Körnern und des Weines aus vielen Beeren ein Sinnbild der Vereinigung aller Gläubigen zum einen Leib Christi.

Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.22 Keine Frömmigkeitsübung, keine Tat der Nächstenliebe ist so wirkmächtig wie der würdige Empfang der Kommunion. Denn beim Beten bitten wir um die Gnade, und bei unseren guten Taten sehen wir Christus im Bedürftigen, aber in der Kommunion empfangen wir die Quelle aller Gnaden und den Grund und Ursprung aller Brüderlichkeit.

Der Christus, den wir jetzt unter den heiligen Gestalten verborgen anbeten, erzählte einst seinen Zuhörern das Gleichnis von einem Mann, der ein großes Festmahl veranstaltete und den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen ließ: Kommt, es steht alles bereit!23 Einer nach dem anderen ließ sich entschuldigen, heißt es dann. Auch heute lassen sich viele entschuldigen, wollen viele nichts von Christus wissen. Unser Bekenntnis soll Anbeten, Sühnen und Bitten sein. Ich glaube: nichts ist wahrer als dein Wort. Vermehre in mir Glaube, Hoffnung, Liebe. Laß es mich weitersagen, daß du - verborgene Gottheit - hier gegenwärtig bist.

1 Joh 6,48-50. - 2 Joh 6,51. - 3 Joh 10,7. - 4 Joh 6,60. - 5 P.Berglar, Petrus - Vom Fischer zum Stellvertreter, München 1991, S.105. - 6 Hymnus Adoro te devote. - 7 Joh 6,66-67. - 8 Paul VI, Credo des Gottesvolkes, 24. - 9 Joh 6,51. - 10 Konzil von Trient, DS 1636; NR 568. - 11 ebd., DS 1642; NR 572. - 12 J.Kard.Ratzinger, Eucharistie - Mitte der Kirche, München 1978, S.58-59. - 13 ebd. - 14 Gebet vor der Kommunion. - 15 ebd. - 16 Mutter Teresa, Beschaulich inmitten der Welt, Einsiedeln 1990, S.21. - 17 Joh 6,69. - 18 Thomas von Aquin, Summa Theologica, III,79,1. - 19 M.Schmaus, Katholische Dogmatik IV/1, München 1952, S.378. - 20 Mutter Teresa, a.a.O., S.21. - 21 Ignatius von Antiochien, Brief an die Epheser, 20. - 22 Joh 6,35. - 23 vgl. Lk 14,16-24.

von 17.04.2013 09:38

OSTERZEIT
3. WOCHE - MITTWOCH

18

FRUCHTBARE BEDRÄNGNISSE

Zeugen inmitten der Bedrängnis.
Die Nähe zu Christus um so entschiedener suchen.
Erneuertes Ja zu allen Prüfungen.


I. Alle wurden in die Gegenden von Judäa und Samarien zerstreut, mit Ausnahme der Apostel. Lukas schiebt diesen Satz, den wir in der heutigen Lesung hören1, zwischen Martyrium und Bestattung des Stephanus und verdeutlicht damit den Zusammenhang zwischen dem Blutzeugnis des ersten Märtyrers und der Verfolgung der Gemeinde. »Der tote Stephanus« schreibt Johannes Chrysostomos, »entmutigte die Christen keineswegs, sondern er stärkte sie. Die Christen wurden zerstreut, um desto mehr die Lehre Christi auszubreiten.«2 Die Gläubigen zogen umher und verkündeten das Wort3, nur die Apostel blieben in Jerusalern: »Das bedeutet nicht, daß sie etwa >besonders mutig< und die geflüchteten Jünger >besonders ängstlich<, um nicht zu sagen, feige gewesen wären. Gott braucht und bestimmt seine Zeugen nicht nach einem starren Reglement, sondern nach dem Ratschluß seiner Vorsehung. Er bedarf aller Arten von Zeugen - solcher, die leiden und sterben, anderer, die heiraten und Kinder aufziehen, solcher, die ihr Blut vergießen, und anderer, die nur Tinte benötigen, solcher, die arbeiten, und anderer, die als Invaliden im Rollstuhl sind. Und er bedarf der Zeugen an allen Orten und in allen Situationen - solcher, die im Zentrum des Wirbelsturms ausharren, und anderer, die fortgeweht werden als Same in fremdes, unbebautes und verwildertes Erdreich; solcher, die vor die Verfolger hintreten, und anderer, die sich vor ihnen verstecken.«4

Alle - jeder in seiner Lage - tragen zur Ausbreitung des Glaubens bei, in Friedens- wie in Verfolgungszeiten. Widerspruch überrascht sie nicht, denn der Herr hatte es ihnen ja angekündigt: Wenn euch die Welt haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat.5 Aber jetzt sehen sie, was die Verfolgung bewirkt: die Frohe Botschaft erreicht nun Menschen in entlegensten Gegenden, die sonst nichts von ihr erfahren hätten. Sie werden an das Wort des Paulus gedacht haben, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt6. Und im Vertrauen darauf, daß Gott für jede Situation die entsprechende Gnade schenkt, stellen sich die Urchristen froh, eifrig, tapfer und liebenswürdig dem Wechsel von Frieden und Bedrängnis.

Warum lassen wir uns manchmal von Hindernissen und Schwierigkeiten verunsichern, als wären sie etwas Ungewöhnliches? Sind uns die zahlreichen Mahnungen der Heiligen Schrift nicht gegenwärtig? Petrus schreibt: Liebe Brüder, laßt euch durch die Feuersglut, die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist, nicht verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße.7 Und im Jakobusbrief lesen wir gleich zu Beginn, daß die Prüfungen Gutes bewirken: Seid voll Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchung geratet.Ihr wißt, daß die Prüfung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Die Ausdauer aber soll zu einem vollendeten Werk führen.8

Bedrängnisse, weil eine materialistisch gesinnte Umgebung sich gegenüber christlichen Idealen verschließt, sind die Feuerprobe unseres Glaubens. Diese Umgebung reagiert nicht selten verleumderisch und mit Unterstellungen, diskriminierend im Beruf und mit Benachteiligungen in der Gesellschaft. Wir werden daran erinnert: »Zeugnis geben von Christus, das ist der Beruf, das Amt, die Würde des Christen. Der Geist der Wahrheit zeugt in und durch uns: das ist der Beistand des wahren Christen, leiden um der Gerechtigkeit willen - das ist das Schicksal des wahren Christen.«9

Bedrängnisse können auch Ausdruck der existentiellen Not von Geschöpfen in einer Welt sein, die nicht ihr endgültiges Zuhause ist. »Die Schmerzen können mich nur auf eine Zeit unfähig machen, nachzusinnen über die Wege, auf denen mich die Hand des Herrn zum Ziele führt; können mir die Aussicht auf die kommende Erlösung nur eine Weile verdunkeln - aber die Wurzel des Vertrauens mögen sie mir nicht aus dem Herzen reißen.«10 Betend erkennen wir, daß der Herr uns mit seinem Kreuz segnet.

II. Tag für Tag lehrten sie unermüdlich im Tempel und verkündeten das Evangelium von Jesus, dem Christus.11 Sie ernteten viel Zustimmung, aber auch Widerspruch, der von den Machthabern kräftig geschürt wurde. Auch dies gehört zu unseren Erfahrungen heute: »Es gibt wohl zur Zeit in der öffentlichen Meinung Westeuropas kaum eine Institution, die mehr diffamiert und gehaßt wird, als die Kirche. Wir bekommen es auch hier zu spüren, daß Christ-Sein, Kirche-Sein Teilhabe an der Passion Christi bedeutet.«12 Jedoch empfinden wir in dem Maße, in dem die Welt sich von Gott trennt, den Ruf des Herrn deutlicher und die Not der Welt drängender. Wir können zeigen, daß Christus lebt und daß - ohne den Glauben an ihn - die Welt ins Taumeln gerät. Je finsterer es um uns wird, um so mehr drängt uns der Herr, die Welt zu erhellen, in das Leben dieses oder jenes Menschen Licht zu tragen. Je mehr die Vorurteile der Gesellschaft oder die Abgestumpftheit des einzelnen dies erschweren, um so nötiger wird es, das persönliche Gebet zu suchen, sich im Angesicht des Tabernakels Kraft zu holen, gegen die eigene spießige Mentalität entschiedener anzugehen. Dann bewirken Anfeindungen und Gleichgültigkeit eine größere Nähe zum Herrn, mehr Innigkeit im Gebet, mehr Großherzigkeit im Opfer.

Drücken jedoch die Widerwärtigkeiten eine Seele, die sich nicht auf Gott stützt, dann wird ihr Glaube allmählich brüchiger, ihre Traurigkeit nimmt zu, und der Wunsch nach Gottesnähe wird immer schwächer. Die Seele - für Versuchungen anfälliger - steht gleichsam vor einer Wegegabelung: entweder bindet sie sich enger an Gott, oder sie sucht die Distanz zu ihm. »Es gibt viel Leid, das über den Menschen hereinbricht. Es gibt aber auch ein Leid, das nicht schicksalhaft über uns kommt, das man freiwillig übernehmen muß. Man kann es sich vom Hals halten, indem man sich für die große Weigerung entschließt: indem man nein sagt zur Nachfolge Christi; nein sagt zur Teilhabe an der Sendung Jesu in der Welt; nein sagt zu einer Kirche, die bezeichnet ist mit dem Kreuz.«12

Je nach der inneren Gestimmtheit einer Seele werden Leid und Widerspruch - Krankheit, Verleumdung, eine feindselige Öffentlichkeit - anders wirken. Denn der Weg zur Vollendung in Gott ist keine »pflanzenhafte >Entfaltung< und >Entwicklung<, der das Gute mühelos gelingt (...). Der Grundstein christlicher Lebenslehre dagegen ist der Begriff des bonum arduum, des >steilen Gutes<, hinausragend über den Bereich der mühelos ausgestreckten Hand.«14 Wir verstehen die Haltung der Apostel: sie freuten sich, daß sie gewürdigt worden waren,für seinen Namen Schmach zu erleiden15.

»Sie ziehen über dich her ... Dein guter Ruf! ... Was liegt schon daran ...

Auf alle Fälle sollst du Scham und Schmerz nicht deinetwegen, sondern ihretwegen empfinden - deine Verleumder müssen dir leid tun...«16

III. Das lastende Kreuz bedeutet Nähe zu Christus. Er fordert uns auf, auch im Widerspruch den Weg der Nachfolge weiterzugehen und unsere Mühen mit ihm zu teilen. Ohne die Hilfe der Gnade wäre dies unmöglich. Es liegt an uns, ob wir seine Gnadenmittel mit offenen Händen empfangen wollen. Zu ihnen gehört nicht zuletzt die offene Aussprache mit unserem geistlichen Begleiter: »Ein sanfter Wind und ein Orkan - das ist zweierlei. Ersterem kann jeder standhalten, es ist ein Kinderspiel, sozusagen ein simulierter Kampf ...

Kleine Widerwärtigkeiten, unbedeutende Verzichte, vorübergehende Nöte - gern hast du sie hingenommen; du warst innerlich froh und dachtest: Jetzt arbeite ich wirklich für Gott, denn ich bekomme sein Kreuz zu spüren ...

Aber ach, mein armes Kind, da kam der große Sturm. Naturgewalten brachen los, die hundertjährige Bäume zu entwurzeln vermögen. Sie ließen dich im Innersten erzittern und erschütterten deine äußere Sicherheit ... Hab Vertrauen! Keine Macht kann deinen Glauben und deine Liebe ausreißen und dich vom Weg abbringen, wenn du dich nicht von dem >Haupt< entfernst, wenn du mit ihm vereint bleibst.«17

Doch vergessen wir nicht: das Entscheidende geschieht vor dem Tabernakel. Dort erkennen wir, daß der Herr uns nicht bloß eine nostalgische Erinnerung an sein Leiden hinterlassen hat, wir erleben die Fruchtbarkeit seines Kreuzes damals an seiner Gegenwart unter uns heute und vergegenwärtigen uns, wie er das schwerste aller Kreuze - das Kreuz unserer Sünden - gelassen und ergeben zum Golgota getragen hat. »Mag auch noch so vieles stürzen und scheitern, mag noch so großes Ungemach unsere Pläne zerstören - nichts wird dadurch besser, daß wir aus dem inneren Gleichgewicht geraten. Erinnere dich vielmehr an das vertrauensvolle Gebet des Propheten: >Der Herr ist unser Richter, der Herr gibt uns Gesetze, der Herr ist unser König, er wird uns retten.<

Bete es täglich mit Andacht, damit dein Verhalten sich stets in Übereinstimmung mit der göttlichen Vorsehung findet, die uns zu unserem Besten lenkt.«18

Die Apostel und die ersten Christen haben Verfolgung erfahren. Sie sahen darin das Kreuz. Sie wichen nicht zurück, so wuchs ihr Glaube: in ihnen selbst, in den Neubekehrten, an neuen Orten. Uralt ist diese christliche Erfahrung: Bedrängnisse können die Liebe stärken, die Seele läutern, das Zeugnis fruchtbarer werden lassen. Deshalb erneuern wir am Ende dieser Zeit des Gebetes unser Ja zu allen Prüfungen, die der Herr uns - innerlich oder äußerlich - im Beruf, durch Krankheit, durch Anfeindungen in der Öffentlichkeit schickt. »In der Stunde der Schmach, unter dem Kreuz, ist Maria zur Stelle, ihrem Sohn nahe ..., bereit, sein Los zu teilen.

Überwinden wir die Angst davor, uns da, wo wir hingestellt sind, als verantwortliche Christen zu bekennen. Das mag unbequem sein - aber die Gottesmutter wird uns helfen.«19

1 Apg 8,1b-8. - 2 Johannes Chrysostomos, Homilien über die Apostelgeschichte, 18. - 3 Apg 8-4. - 4 P.Berglar, Petrus - Vom Fischer zum Stellvertreter, München 1991, S.208. - 5 Joh 15,18. - 6 Röm 8,28. - 7 1 Petr 4,12. - 8 Jak 1,2-4. - 9 J.M.Sailer, Geistliche Texte, München/Zürich 1981, S.107. - 10 ebd. S.107. - 11 Apg 5,42. - 12 J.Kard.Meisner, Unsere Hoffnung stärke euch, Köln/Graz/Wien 1989, S.27. - 13 ebd. - 14 J.Pieper, Vom Sinn der Tapferkeit, München, 1963, S.24. - 15 Apg 5,41. - 16 J.Escrivá, Die Spur des Sämanns, Nr.241. - 17 ebd., Nr.411. - 18 ebd., Nr.855. - 19 ebd., Nr.977.

von esther10 16.04.2013 14:31

13 April 2013, 08:25 Heutiger Wohlstand belastet kommende Generationen

Eine Studie bestätigt deutlich die schädliche Wirkung von Prosperität.



Gütersloh (www.kath.net/ KNA)
Der heutige Wohlstand in vielen Ländern bringt nach einer Studie erhebliche Nachteile für künftige Generationen. Durch steigende Staatsverschuldung und höhere Zinsen wachse die Gefahr, dass die Nachkommen belastet werden, heißt es in der am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichten Untersuchung der Bertelsmann Stiftung. Sie vergleicht die Generationengerechtigkeit in 29 Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Danach nimmt Deutschland einen Mittelplatz ein. Auf jedes Kind unter 15 Jahren kämen rund 192.000 Euro Staatsschulden. Für Griechenland beträgt der Wert rund 215.000 Euro, für Italien 222.000 Euro. Estland kommt dagegen nur auf 4.600 Euro. Schlusslicht in dieser Betrachtung bildet das hochverschuldete und geburtenschenschwache Japan mit 571.000 Euro Staatsschulden pro Kind.

Laut Studie verbraucht Deutschland auch mehr ökologische Ressourcen als die planetarischen Kapazitäten hergeben. Zum Maßstab nehmen die Autoren der Studie den sogenannten „ökologischen Fußabdruck“, der einen durchschnittlichen Verbrauch von höchstens 1,8 Hektar pro Person zulässt. Mit seinem Konsum- und Produktionsverhalten verbrauche Deutschland gegenwärtig 4,6 Hektar pro Kopf. Länder wie Polen, Israel und Ungarn erzielten dagegen Werte von „nur“ 3,6 und 4 Hektar pro Person, während die USA auf 7,2 Hektar und Dänemark sogar auf 8,3 Hektar kämen.

Als weiteren Indikator für Generationengerechtigkeit ziehen die Autoren der Studie das Ausmaß der Kinderarmut heran. Die nordeuropäischen Staaten wiesen die geringste Kinderarmut mit Werten zwischen 3,7 und 7 Prozent auf. Auch Deutschland liege mit einer Rate von 8,3 Prozent relativ weit vorn. Die höchsten Werte belegten die südeuropäischen Staaten Portugal, Spanien und Italien. Zu dieser Gruppe gehörten auch die USA mit einer Kinderarmutsquote von 21 Prozent.

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Lesermeinungen

maria56 vor 15 Stunden
Abtreibung schuld!
Hätten all die abgetriebenen (ermordeten) Kinder das Recht zu leben bekommen, dann wäre Deutschland kein Land der "Alten", dann gäbe es kein Fachkräftemangel, dann wären genug Rentenbeiträge in der Rentenkasse. Unsere Politik ist selber schuld, wenn sie Abtreibungen legalisiert. Das Blut Tausender unschuldiger Kinder klebt an den Händen der Verantwortlichen (Politiker und Eltern dieser armen Geschöpfe). Jeder Mord muß gesühnt werden. Abteibung ist MORD!!!

Ringelblume am 11.4.2013
Dekadenz
In unserer Gesellschaft ist es so, dass der etwas gilt, der viel Geld hat. Wenn derjenige, der Kinder hat, finanziell besser gestellt wäre als derjenige, der keine Kinder hat, gäbe es mehr Kinder. Geld ist aber nur die eine Seite des Problems. Die andere Seite ist die nicht vorhandene Bereitschaft, sich zu binden. Kinder brauchen, um gut aufzuwachsen, ein stabiles Elternhaus. In unserer Gesellschaft gilt die Ehe als Institution aber nichts mehr. Partnerschaften werden nur auf Gefühlen aufgebaut, und diese allein sind keine solide Basis für eine Familie. Unsere Gesellschaft ist zu Dekadent, um sich selbst am Leben zu erhalten. Die Geschichte zeigt, dass alle Hochkulturen irgendwann untergingen. So wird es auch mit uns sein.

st.michael am 10.4.2013
Zug abgefahren
Seit den 70er Jahren wird gemahnt und gewarnt.
Was hat die Überfluß/Wegwerfgesellschaft gemacht?
Genau das Gegenteil, also was wundern wir uns, der Bevölkerungszug ist so etwas von abgefahren, der Bahnhof ist sogar schon weg.
Was solls, Werte haben wir auch nicht mehr (außer Spaß, Sex und Geld), die Geschichte wird über uns hinwegfegen, es mwrkt auch keiner mehr.
Nicht schade drum !
Zum Glück gibt es einen Ausweg aus diesem tal der Tränen: Jesus Christus!

Ester am 10.4.2013
Lieber Junker Jörg
da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Wohne ich in einem der von Ihnen beschriebenen Stadteile und was ich erlebe ist ein absoluter Niedergang kirchlichen Lebens.
Aus der Statistik: Vor 20 Jahren hatten wir noch 59 Kommunionkinder, die 2 von diesem Jahr die gehen zusammen mit denen von der anderen Pfarrei.

Junker Jörg am 10.4.2013
wie das Amen in der Kirche
Klar der demokrafische Wandel ist Realität, neben den Gefahren, gibt es eben auch große Chancen, und gerade in den Städten leben viele Menschen mit Migrationshintergrund (auch Christen, aber gerade in Stadtteilen, wo es eine gute und bunte Mischung zwischen vielen Nationalitäten gibt, werden auch wieder mehr Kinder geboren und dort gibt es eben auch vielfältiges kirchliches Leben.

Marienzweig am 10.4.2013
Die Probleme wachsen uns über den Kopf!
Von jungen Menschen nun (unterschwellig) zu erwarten, Kinder nur in die Welt zu setzen, um den drohenden Rentenzusammenbruch zu verhindern, wäre schlimm, dies allein durch finanzielle Anreize zu versuchen, egoistisch.
Die Frauen von heute wissen sehr genau,
dass ihnen als Mutter in den meisten Fällen ein geringeres Ansehen zugebilligt wird, als den berufstätigen.

Alles, was gut, "normal", im besten Sinn konservativ ist, wird in Frage gestellt, als altmodisch und spießig angesehen.
Immer weniger Frauen werden den Mut haben, in dieses wahrnehmbare Zeitgefühl hinein sich um seiner Kinder willen für eine Weile beruflich zurückzunehmen und für sie da zu sein?
Und so vervielfacht sich das Problem von Jahr zu Jahr.
Wirtschaft ist nicht an Familie interessiert.
Sie braucht Arbeitskräfte, möglichst kostengünstig und rund um die Uhr.
Da scheinen Arbeitskräfte aus dem Ausland gerade recht.
Aber sie sind nicht die Lösung unseres Problems.

Ester am 10.4.2013
Ja ich seh das ganze auch als
scheinheilige krokodilstränenlastige Diskussion.
Ich meine selbst gute Christen weisen die Idee eines "Ehezweckes", nämlcih die Ehe als Institution zur Zeugung und Erziehung von Kindern, weit von sich.
Selbst gute, sehr gute Katholiken greifen zur NFP, und das ohne krank zu sein, oder am Hungertuch zu nagen.
Selbst gut katholische, Eltern und Tanten, von Leuten die dann doch mehr als 2 Kinder kriegen sagen kopfschüttelnd "Muss das denn sein!?! Das muss doch heutzutage nicht sein!"
Selbst die Kirche macht einen auf Partizipation und ich sag das aus Urerfahrung mal so: Ab dem dritten, spätestens ab dem vierten Kind, ist Muttersein ein Fulltimnejob, wo man gut und gerne noch Personal beschäftigen könnte.
Solange alle Welt in verzweifelter Disseitigkeit gefangen ist, klammern die Alten an ihrem bisschen Leben und die Jungen trauen sich nicht ja zu neuem zu sagen.

Woarnold am 10.4.2013
Circulus vitiosus
Herr Birgs bringt die Problematik auf den Punkt: Je weniger Kinder heute geboren werden, desto weniger Eltern gibt es morgen. Ich denke ,dass man im Augenblick den "Wunsch" nach Kindern nur beflügeln kann, wenn man Familien mit Kindern (eventuell auch Ledige mit Kindern) steuerlich massiv bevorteilt. Der einzig anwendbare Anreiz in unserer (gottlosen) Zeit ist nicht die Verantwortung für die Zukunft, sondern GELD.

Calimero am 10.4.2013
globaler Schrumpfungsprozess.
Deutschland und andere "Industrienationen" sind nur Vorreiter.

Entgegen der Erwartungen des Club of Rome hat sich das globale Bevölkerungswachstum schon deutlich verlangsamt. Wenn es so weitergeht kommt es ca. 2060 zum Stillstand.


Treffen sich die Erde und ein anderer Planet.
Sagt die Erde:
"uuuhhhh, mir geht es sooo schlecht."
Der andere Planet:
"Was hast du denn für eine Krankheit?"
Erde:
"Ich hab Homo Sapiens"
Der andere Planet:
"Och, das vergeht"

paxetbonum2 am 10.4.2013
Lebensstandard
Es geht doch nur um die Erhaltung des sehr hohen Lebensstandards. Die Kinder sollen die Renten sichern, aber dazu brauchen wir auch adäquate Arbeitsplätze und nicht ein Euro Jobs um die Arbeitslosenzahlen zu schönen. Lebensqualität ist nichts mehr wert, die Frauen werden in den Beruf gedrängt weil man mit einem Einkommen fast nicht mehr als Familie überleben kann. Um zu erfahren, was Leben wirklich bedeutet haben die Menschen heute keine Zeit mehr, dazu würde ein intaktes Familienleben auch gehören.

Indiana am 10.4.2013
Was soll das???
Uns fehlen die Kinder die IHR abgetrieben und verhütet habt!!!

Indiana am 10.4.2013
Scheinheilige Diskussion
Was soll diese scheinheilige Diskussion? Das ist das Ergebnis, wenn Gott und die eigentliche Ursache ausgeblendet werden.
Uns fehlen die Kinder, die IHR abgetrieben und verhütet habt !!

von 16.04.2013 09:17

OSTERZEIT
3. WOCHE - DIENSTAG

17

LAUTERe ABSICHT

Ausschießlich Gott im Blick haben.
Die Gefahren von Eitelkeit und Selbstsucht.
Wie unsere Absicht läutern?


I. Stephanus, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen, hören wir in der heutigen Lesung1. Sie steinigten ihn. Er aber betete und rief: Herr, Jesus, nimm meinen Geist auf! Es ist ein Gebet auf den Spuren des gekreuzigten Herrn: »Das >Suscipe<, das im christlichen Gebet eine so große Rolle spielt, wird hier zum erstenmal gesprochen.«2

Das Geschehen betrachtend, eröffnet sich uns ein Zusammenhang zwischen dem Emporschauen zum Himmel und dem Gebet des Stephanus für seine Henker: Herr, rechne ihnen dies nicht zur Sünde an. Hier vernehmen wir einen Tonfall, der in seiner Radikalität neu und nur aus der Kraft des Glaubens erklärlich ist: die lautere Absicht hat ausschließlich Gott und das Heil der anderen im Blick, das eigene Ich tritt zurück und ruft nicht einmal nach Gerechtigkeit.

Der Bericht aus der Apostelgeschichte über Stephanus' Tod versetzt uns in die Zeit des Urchristentums. Hin und wieder erfahren wir von der tapferen Entschlossenheit, mit der die ersten Gläubigen Zeugnis gaben. Sie suchten nicht nach Auswegen oder bequemem Rückzug, sie ließen sich auch nicht von der Stimmung ringsum beeindrucken; ihr Blick war auf den Herrn gerichtet, vielleicht besonders auf sein stummes Zeugnis vor den Richtern: »Die Gestalt und das Wirken des Herrn sind so lauter, daß es auch der vollkommenen Skrupellosigkeit nicht gelingt, ein Verbrechen zurechtzubringen. Jesus antwortet auf keine Anklage. (...) Es wäre ihm ein Leichtes, die Widersprüche in den Aussagen hervorzuheben; den Eindruck der Reinheit, den seine Sache macht, zu verstärken; selbst zum Angriff gegen die Ankläger vorzugehen. Es hat geradezu etwas Quälendes, wie er nichts, gar nichts tut, um den Gang des Verhängnisses aufzuhalten - bis man sich darauf besinnt, daß er es nicht aufhalten will. In der Nacht von Getsemani hat er es ja angenommen; und was nun geschieht, was all die verhärteten, verlogenen, feigen, verworrenen Menschen wider ihn tun, all das dunkle Werk Satans bildet nur die Gestalt, in welcher sich der Wille des Vaters ausdrückt. Erst dann stehen wir wirklich in diesem Geschehen, wenn wir die tiefe, gefaßte Ruhe empfinden, die in Jesus ist. Nichts Dumpfes. Nichts Verzweifeltes. Kein Gehenlassen. Kein Trotz. Nichts derart; nur vollkommen gegenwärtige, wache, bis ins Letzte bereite Ruhe.«3

Dies ist lautere Absicht in ihrer reinsten Form. Aber was heißt lautere Absicht außerhalb solcher Extremsituationen? Es heißt, zum Himmel aufschauen - bewußte Gegenwart Gottes. Wem Gott im Denken zutiefst gegenwärtig ist, der will ihn auch im Handeln gegenwärtig haben. In dem Maße, in dem Christus das Herz eines Menschen erfüllt, kreist das Denken dieses Menschen um das, was Christus bewegt, befreit sich sein Wille von eigensüchtigen Motiven, öffnet sich sein Blick für heilsmächtige Anliegen.

Und umgekehrt: wer den lauten Beifall anderer Menschen sucht, überhört die Stimme seines Gewissens; und bald handelt er nicht mehr nach dem Willen Gottes, sondern nach dem Willen anderer. Zunächst mag er vielleicht noch verschämt anders denken, schließlich aber wird er zum ängstlichen Kollaborateur der sogenannten »öffentlichen Meinung« Das Salz wird schal, das Zeugnis fahl.»Eine heidnisch gewordene Atmosphäre kann nicht nur »aktiv« ansteckend sein, sie kann auch »passiv« lähmend wirken. Am Anfang steht der Wunsch, nicht aufzufallen. Dann fragt man sich, ob nicht die eigene Glaubensüberzeugung auch nur eine »Einstellung« unter vielen im pluralistischen Meinungskaleidoskop ist. Warum denn dann noch so mühselig gegen den Strom schwimmen, statt sich in einem mehrheitlichen Meinungsklima wohl zu fühlen? So sinkt man allmählich ins schlaffe Mittelmaß ab. Der Kirchenvater Johannes Chrysostomos erläutert dies am Beispiel der Pharisäer: »Es ist die Ehrsucht, die sie von Gott trennte und auf einen fremden Kampfplatz stellte, wo sie zugrunde gingen. Denn je nachdem die Zuschauer sind, die man hat und denen man gefallen will, richtet man auch seinen Kampf ein. Wer unter den Augen tapferer Menschen ringt, kämpft auch selber tapfer; wer vor Furchtsamen und Feiglingen kämpft, wird selbst zum Schwächling.«4 Wie anders dagegen Stephanus und viele Urchristen!

Lautere Absicht: das ist ein anderes Wort für das ausschließliche Bestreben, Christus zu gefallen. Denn, wie Paulus sagt: Wollte ich noch den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Knecht Christi.5 Christen, die sich kritisch über ihn äußern, schreibt er: Mir macht es allerdings nichts aus, wenn ihr oder ein menschliches Gericht mich zur Verantwortung zieht; ich urteile auch nicht über mich selbst (...), der Herr ist es, der mich zur Rechenschaft zieht.6

II. Unlautere Absicht - Eitelkeit oder Selbstsucht - höhlt den Wert eines Tuns aus. Selbst ein wohltätiges Werk wird vor Gott wertlos, wenn seine Absicht nicht lauter ist.

Ein Wort des Lobes kann gelegentlich eine willkommene Geste der Ermunterung sein. Geben wir aber uns statt Gott die Ehre, dann verlangen wir bald nach mehr. Wer Lob erntet, muß wachsam bleiben, denn - so Gregor der Große - »die schwache Seele weicht häufig vom Wege ab, wenn sie von Menschen schmeichelnden Beifall bekommt (...), und sie findet mehr Gefallen darin, glücklich genannt zu werden, als darin, wirklich glücklich zu sein (...). So wird das, was für sie ein Grund des Lobes an Gott sein sollte, zum Grund der Trennung von ihm.«7

Jene, die nur in den Augen der Menschen gut sein wollen, haben ihren Lohn bereits erhalten8: Zustimmung, Lob, Bewunderung. Aber wie viel haben sie gegen so wenig eingebüßt! Denn nichts von all dem hat für die Ewigkeit Bestand. Ganz anders, wenn wir nach den Worten des Paulus zu handeln suchen: Tut alles zur Verherrlichung Gottes!9 Alles ... auch wenn wir meinen, dieses alles sei kaum mehr wert als die zwei kleinen Münzen, die die arme Witwe in den Opferkasten des Tempels warf.10

Stellen wir uns den Herrn in einer ähnlichen Erwartungshaltung vor wie damals im Tempel. Er schaut uns an und streckt seine Hand aus, Tag für Tag. Er nimmt uns nichts von dem weg, was wir in Händen halten, er zwingt uns nicht, die Geste des Gebenden zu vollziehen. Er überläßt es uns, ob wir das armselige Entgelt der Menschen erstreben, oder seinen Lohn.

»Lautere Absicht. - Die Verlockungen des Hochmuts und die Begierde des Fleisches erkennst du sogleich ... und kämpfst und siegst mit Hilfe der Gnade.

Dennoch scheinen dir die Motive, die dich selbst in den bestgemeinten Handlungen bewegen, nicht klar zu sein ... Du vernimmst eine Stimme im Inneren, die dir menschliche Beweggründe nennt, mit solcher Raffinesse, daß in deiner Seele der beunruhigende Gedanke aufkommt, du handeltest nicht so, wie du solltest - aus reiner Liebe, um Gott und nur Gott zu verherrlichen.

Reagiere jedesmal sofort und sprich: >Herr, für mich will ich nichts. - Alles zu deiner Verherrlichung und aus Liebe.«<11

Dieses Wort könnte zu einem Stoßgebet werden, das uns von inneren Zwängen und äußeren Rücksichten freimacht und unsere Absicht läutert: »Herr, für mich will ich nichts. - Alles zu deiner Verherrlichung und aus Liebe.«

III. Wie können wir unsere Absicht läutern? Indem wir die Beweggründe unseres Handelns prüfen. Fragen wir uns in der Gegenwart Gottes, wie wir uns in dieser oder jener Situation verhalten haben, wie wir zu reagieren pflegen. Vielleicht erkennen wir dann auch, daß unser apostolisches Zeugnis zu zaudernd gewesen ist, daß wir in einer bestimmten Situation zu sehr auf die herrschende Meinung geachtet haben, daß wir uns zu leicht einer permissiven Atmosphäre anpassen.

Der Herr gibt uns eine klare Norm: Wenn du Almosen gibst, laß es also nicht vor dir herposaunen12. Und: Deine linke Hand soll nicht wissen, was deine rechte tut. Sprechen wir manchmal nicht allzu selbstgefällig über eine gute Tat?

Der Herr möchte daß unsere guten Taten sozusagen ohne den Seitenblick auf Zeugen geschehen. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten13. Ihm ist nichts gleichgültig, Motiv genug, unser Verhalten - beruflich, familiär, apostolisch - zu läutern. »Ein allzu ungeduldiger und hemmungsloser beruflicher Ehrgeiz kann manchmal die Eigenliebe mit dem Gewande der vermeintlichen >dienenden Nächstenliebe< drapieren. Mit Raffinesse - kein i-Tüpfelchen nehme ich davon zurück! - erfinden wir uns Selbstrechtfertigungen wie etwa: ein solches Angebot dürfe man doch nicht leichtfertig ausschlagen, oder: jetzt lägen besonders günstige Umstände vor ...

Blicke auf Christus: Er ist ja >der Weg<. Auch ihm boten sich während der Jahre seines verborgenen Lebens >besonders günstige< Umstände und >geeignete< Anlässe, um der Zeit seines öffentlichen Wirkens vorzugreifen; zum Beispiel als Zwölfjähriger im Tempel, wo ihn die Gesetzeslehrer seiner Fragen und Antworten wegen bestaunten ... Aber Jesus erfüllt den Willen des Vaters und wartet: Er gehorcht!

Sei unbesorgt, daß dein heiliger Eifer, die ganze Welt zu Gott hinführen zu wollen, verloren gehen könnte. Schleichen sich aber einmal ichhafte Ambitionen ein - möglicherweise Fluchtversuche -, dann halte daran fest, daß auch du zu gehorchen hast. Diese glanzlose Arbeit im Verborgenen - sie ist deine Aufgabe, solange der Herr nicht etwas anderes von dir möchte: Er hat >seine< Zeiten und >seine< Wege .«14

Der Herr erwartet außerdem, daß wir wachsam bleiben, um nicht aus Feigheit, Menschenfurcht oder, angepaßt an Trends und Meinungen, das Gute zu unterlassen. Gelingt es uns dagegen, ausschließlich auf die Erwartungen Gottes zu achten, sind wir freier, weil unabhängig von menschlicher Dankbarkeit oder Kritik. Beides ist, anders als der Lohn Gottes, vergänglich. Wachsamkeit bedeutet, den Blick wie ein Wettkämpfer auf das Ziel gerichtet halten: Darum laufe ich nicht wie einer, der ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt.15 Paulus will also sagen: Sieh stets auf den Preis des ewigen Lebens, dann wird dich kein Trug des zeitlichen Lebens verführen können.

1 Apg 7,51-8,1a. - 2 Th.Schnitzler, Die Heiligen im Jahr des Herrn, Freiburg 1989, S.38. - 3 R.Guardini, Der Herr, Würzburg 1951, S.462. - 4 Johannes Chrysostomos, Homilien über das Matthäusevangelium, 72. - 5 Gal 1,10. - 6 1 Kor 4,3-4. - 7 Gregor der Große, Moralia, 10,47-48. - 8 Mt 6,2. - 9 1 Kor 10,31. - 10 Mk 12,41-44. - 11 J.Escrivá, Der Weg, Nr.788. - 12 Mt 6,2-4. - 13 Mt 6,4.6. - 14 J.Escrivá, Die Spur des Sämanns, Nr.701. - 15 1 Kor 9,26.

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